Xorg Konfiguration

JochenF

Well-Known Member
Hallo,
ich verzweifle hier gerade mit der Konfiguration von Xorg auf meinem Thinkpad X230. So vorbildlich die Freebsd Dokumentation insgesamt ist, so schwach finde ich sie im Bereich X11 Konfiguration.

Erstmal nach dieser Anleitung installiert: https://www.freebsd.org/doc/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x-config.html
Ging gar nix. Nur schwarzer Bildschirm. Hab dann rumgegoogelt und rausgefunden, dass man für Intel GPUs einen Kerneltreiber laden soll, mit kld_list="i915kms". Dann ging's.
Komisch finde ich aber, dass im Xorg.log steht:

75.738] (II) LoadModule: "intel"
[ 75.763] (WW) Warning, couldn't open module intel
[ 75.763] (II) UnloadModule: "intel"
[ 75.763] (II) Unloading intel
[ 75.763] (EE) Failed to load module "intel" (module does not exist, 0)

Ist das normal?

Dann funktioniert das Touchpad nur rudimentär, man kann z.B. nicht mit den Fingern scrollen. Es gibt etliche Anleitungen, nach denen man einen Kerneltreiber (hw.psm.synaptics) und den moused aktivieren soll. Funktioniert zwar, aber warum nicht über das Xorg Modul für Synaptics? Hat das einen Grund? Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie man das Synaptics Xorg-Modul konfigurieren muss?
 
https://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/x-config.html
ist unter Umständen etwas aktueller, ich nutze die Deutsche Version kaum noch.

Nur schwarzer Bildschirm.
ist das neue X, könnte natürlich auch ein Fehler sein. Irgendjemand hat sich irgendwann mal gedacht, dass der frühere graue Bildschirm doch gegen einen schwar-in-schwarz ersetzt werden kann.

entgegen dem, was da im Handbuch beschrieben steht, nutze ich immer noch eine xorg.conf und finde das auch einfacher und viel vernünftiger, als die neue Methode mit vielen kleinen Files. Statt einer xorg.conf mit vielleicht zwanzig Zeilen hat man damit ja nur mehrere kleinere Dateien mit vier bis fünf Zeilen. Das ist doch unübersichtlich und nicht vorteilhaft, in meinen Augen.
Dort geht meist auch eine genauere Konfiguration für die Maus, das Touchpad.
Touchpads sind meist PS2 Mäuse, nur selten sind es tatsächlich Synaptic-Mäuse und werden dann mit diesem Modul besser unterstützt.
 
Die englische Version des Handbuchs ist auch nicht besser. Habe jetzt noch rausgefunden, dass man das Paket xf86-video-intel installieren muss, dann lädt das Xorg auch den Intel-Treiber. Ist man als Debian-User nicht gewohnt, da werden mit dem Xorg Paket auch sämtliche Grafiktreiber mitinstalliert. Ich finde sowas sollte im Handbuch genauer beschrieben werden.
Mein X230 hat ein richtiges Synaptics Touchpad. Die Methode mit dem psm.synaptics Kernel-Modul funktioniert zwar, aber wenn ich das richtig verstehe wird das Touchpad dann nur als PS/2 Maus emuliert und bietet nicht alle Features. Warum verwendet man unter FreeBSD nicht das Xorg Synaptics Modul? Ich hab das zwar installiert, es lädt aber nicht. :-(
 
man das Paket xf86-video-intel
Sorry, war eben zu sehr in Eile und hatte vergessen, das zu erwähnen. Es ist mir auch so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich gar nicht großartig drüber nachdenke und automatisch immer die benötigten Treiber auch installiere. Es gibt da auch welche für Zeigergeräte.
Die Installationsmeldungen sagen dann meist was dazu, ob zusätzlich ein Modul (zur Bootzeit) geladen werden muss.
Unter Umständen ist es auch nötig, in der xorg.conf genau den zu verwendenden Treiber anzugeben.

Ich selbst hatte noch nie ein Synaptic-Touchpad und kann dazu nichts sagen.
Es gab früher über eine Politie die Möglichkeit, Verhalten innerhalb von HAL zu bestimmen. Mir persönlich wäre das zu aufwändig.
 
Hallo Jochen,

da werden mit dem Xorg Paket auch sämtliche Grafiktreiber mitinstalliert.

Hab mir gerade mal die Standardoptions von xorg im 2017Q2 Branch angeschaut, da wurde etwas geändert. Wenn man zu FreeBSD 10.3 Zeiten den Metaport xorg installierte, wurden meiner Erinnerung nach zahlreiche Treiber mitgezogen, u.a. auch der xf86-video-intel, mittlerweile ist das sehr überschaubar geworden - offenbar nicht nur zum Vorteil.
 
Ich habe jetzt hier noch eine Anleitung gefunden, wie man den Xorg Synaptics-Treiber konfigurieren muss: https://unrelenting.technology/articles/freebsd-on-the-thinkpad-x240

Aber irgendwie klappt as auch nicht. moused habe ich deaktiviert, und im Xorg.conf den Synaptics Treiber entsprechend der Anleitung konfiguriert. Im Xorg.log taucht trotzdem kein Synaptics-Treiber auf. Komischerweise geht das Touchpad trotzdem, reagiert aber weniger empfindlich und die ganze Maussteuerung ist irgendwie durcheinander. Fahre ich nach einem Rechtsklick mit der Maus, dann passieren auf einmal völlig verrückte Aktionen. Langsam wird mir das alles zu anstrengend, viel Geduld habe ich nicht mehr, dann spiele ich den Linux-Backup wieder drauf.
 
viel Geduld habe ich nicht mehr, dann spiele ich den Linux-Backup wieder drauf.
ojeh. Dabei ist das ja womöglich erst der Anfang und viele weitere Stolpersteine und Konfigurationsaufgaben werden vielleicht noch kommen. FreeBSD ist niemals so Endanwendergerecht, wie viele GNU/Linux-Distributionen. Es ist vor allem nicht gut auf Laptops vorbereitet und ich glaube, dass viele Nutzer es hier nur deshalb laufen lassen, weil sie es gewöhnt sind und dann nehmen sie auch kleinere Nachteile in Kauf. Ich habe mich noch nicht einmal mit Standby und Resume befasst, um nur eines zu nennen. Powermanagement ist ein weiterer Punkt, WLan noch einer, inklusive des Netzwerkmanagements.
Kurz gesagt, wer dafür keine Geduld hat und zu wenig Leidensfähigkeit mitbringt, der sollte es vermutlich besser lassen.
Es bringt auch keine praktischen Vorteile, ein FreeBSD zu benutzen und schon gar nicht auf einem Laptop.
Als ich vor einigen Monaten mal bei Ubuntu einen längeren Aufenthalt einlegte, da sah mein Desktop exakt gleich aus, als er es unter FreeBSD tut und auch alle Anwendungen, an die ich mich erinnere, waren exakt die gleichen. Auch die Shell hatte ich angepasst und ich denke, es hätte niemand vom Verhalten des Systems her sagen können, dass dies kein FreeBSD gewesen ist. Zumindest Ubuntu ist ein GNU/Linux, das sehr viel pragmatischer und daher für den Anwender geschmeidiger daher kommt.
Es erledigt viele Dinge automagisch. Man braucht sich daher nicht noch großartig mit den Tiefen eines Systems herum zu ärgern, um am Ende womöglich trotzdem erfolglos zu bleiben, weil etwas nicht unterstützt wird, das in der Linux-Welt allgemein gebräuchlich ist.

In vielen Dingen stehe ich mit meinen Meinungen alleine da.
Wenn ein PC mit Windows10 kommt, sollte man das nutzen (sofern es keine Individuellen Präferenzen gibt). Kommt einer mit einem OS-X, sollte man das nutzen.
Will man keine proprietären Systeme, sollte man eine GNU/Linux-Distribution nehmen, die Endanwendergerecht ist und sie so nutzen, wie sie verteilt wird.
Man sollte das jeweilige System nutzen lernen und nicht der Meinung sein, ein anderes System könne etwas besser oder schöner oder schneller, bevor man nicht das installierte System mit seinen Oberflächen wirklich kennt.
Ist man irgendwann der Meinung, die ausgelieferten Lösungen passen nicht zu einem selbst, dann sollte man anfangen und lernen, wie man das innerhalb der jeweiligen Distribution umbauen kann.
Reicht die Dokumentation nicht, kann man zu einem besser dokumentierten System wechseln.
Das kann dann auch FreeBSD sein.
Aber, wer immer diesen Schritt zu eigenen Lösungen geht, muss mit viel Arbeit rechnen.
Das kann schön sein und einen großen Lerngewinn nach sich ziehen (den man im richtigen Leben für nichts gebrauchen kann), es kann aber auch frustrierend und vielleicht sogar demütigend enden.
Das muss nicht sein!
Niemand sollte sich das antun, nur um PCs für etwas nutzen zu wollen.
Mann kann es tun, aber nicht aus praktischen Erwägungen heraus.
Also, meine Meinung. Wenn du deine Geduld nun schon verlierst und eine gewisse Verärgerung spürst, dann lass es lieber gleich, bevor du wütend wirst und Magengeschwüre bekommst. Es ist nachher dem VLC doch egal, ob er auf einem GNU/Linux oder einem FreeBSD läuft. Meist wird er besser mit GNU/Linux laufen, denn sehr viele Anwendungen werden hierfür und damit entwickelt.
 
Hallo Pit,
ich sehe das genauso wie du. Ich bin mit Unix-Systemen quasi groß geworden (meine ersten Systeme waren SCO Unix und Kodaks Interactive Unix, lange bevor es Linux gab). Habe viele Jahre Linux genutzt, anfangs Ubuntu, dann Debian. Was mich geärgert hat war der ständige Update-Zwang. Obwohl ich die LTS-Versionen genutzt habe, musste ich praktisch alle 2 Jahre upgraden. Und das war jedesmal mit viel Arbeit verbunden, weil sich unter Linux ständig alles ändert. Ich habe außerdem nicht nur einen Rechner zu supporten, sondern innerhalb der Familie ein ganzes Dutzend. Das artet das ziemlich in Arbeit aus. Kann man ein System das funktioniert nicht einfach mal so lassen?
Zuletzt hat mich Debian geärgert, mit ihrem Wechsel zu systemd. Pulseaudio hat mir schon genug Kopfschmerzen bereitet, da brauche ich nicht noch ein System von Herrn Pöttering. Bin so lange es ging bei Debian Wheezy geblieben und habe schon frühzeitig mal einen Wechsel zu FreeBSD versucht. Damals leider ohne Erfolg, da ich auf dem Thinkpad T61 Probleme mit dem suspend hatte. Zudem war ich damals noch auf Windows in einer virtuellen Maschine angewiesen (Kartenupdate meines Navis), und unter FreeBSD keine USB-Unterstützung in virtuellen Maschinen vorhanden war. Bin also damals nach wochenlangem Test wieder zu Wheezy zurück.

Dann hat Google auf einmal den Support für Chrome/Chromium für Wheezy eingestellt, und ich war gezwungen auf Jessie upzugraden. Bin dann auf Devuan Jessie umgestiegen, denn systemd kommt für mich gar nicht in Frage. Da viele Anwendungen mittlerweile auf das neueste Gnome 3 umgestellt wurden (völlig anderes aussehen, viele Funktionen in die Titelleiste integriert) waren die auch nicht mehr mit den alten Themes kompatibel. simple-scan war fast nicht mehr zu gebrauchen mit altem Theme. Dieser ständige Umbruch hat mich dann so weit gebracht, dass ich auf dem X230-Tablet, welches ich mir zu Weihnachten gegönnt hatte, Windows 10 installiert habe (weil hat nur da die Tablet-unterstützung vernünftig vorhanden ist). Bisher habe ich es nicht bereut. Vor 2 Wochen habe ich mir dann noch das normale X230 angeschafft und jetzt versucht es mit FreeBSD zu betreiben. Das war aber auch nix. Das Touchpad funktioniert nicht vernünftig, reagiert total widerspenstig, manchmal scrollt es mit 2 Fingern gar nicht, oder plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. Nicht zu gebrauchen. Und das Schriftbild im Browser ist auch deutlich schlechter als unter Linux. Da ich ja schon mal wochenlang an FreeBSD getüftelt hatte war mir schnell klar: das wird nix.

Viel fehlt nicht mehr, und ich stelle meine Rechner auf Windows um. Jetzt bleibe ich mal bei Devuan Jessie, und wenn beim End-of-life der Upgrade wieder so aufwendig wird, dann war's das mit Linux. Die machen mit ihrer Dauerbaustelle echt alles kaputt. :-(

Es wird auch immer unwichtiger welches Betriebssystem man verwendet, da immer mehr Anwendungen im Browser laufen; das Konzept von ChromeOS ist da richtig genial. Wozu noch GTK2, GTK3, Qt4, Qt5, wenn man doch auch alles mit HTML und Javascript völlig plattformunabhängig machen kann? Und ob der Chrome-Browser dann unter ChromeOS, Linux, BSD oder Windows läuft, ist dann völlig egal.
 
Was mich geärgert hat war der ständige Update-Zwang. Obwohl ich die LTS-Versionen genutzt habe, musste ich praktisch alle 2 Jahre upgraden.
Ich glaube, dich zu verstehen und vielleicht ist das ein wenig auch die Störrigkeit von uns Alten, die da besonders empfänglich macht.
Mit FreeBSD wird es dir dabei nicht dramatisch besser gehen. Das Basis-System wird konsistent entwickelt und die Release-Zyklen sind präzise beschrieben. Experimente gibt es selten und mir gefällt das Konzept besser, als ich es mit Linux und GNU wahrgenommen habe. Es gibt aber eben auch laufend Updates, gerade laufe ich wieder in solch einem dämlichen Modus. Also, das Basis-System ist dabei nicht dämlich für mich, es gibt Patches und die sind Sekundenschnell eingespielt und gut ist, aber die wahren Orgien ergeben sich aus den Third-Party-Programmen mit ihren teilweise unbegreiflichen Abhängigkeiten. Ich habe diesmal nicht genau hingesehen, aber es werden plötzlich 40 Pakete wegen neuer Abhängigkeiten reinstalliert, es kommen über 30 hinzu und so ähnlich. Bei insgesamt etwa 800 installierten Paketen ist das eine ganze Menge Zeugs, was sich da auf einen Schlag ändert. Manches muss ich deinstallieren und später sehen, wie ich was behalten kann oder was ich wieder hinzunehmen muss. Immer wieder ärgerlich.

Wir laufen damit allerdings nun OT und deshalb möchte ich das nicht weiter ausführen.
Ich war für mich mit Ubuntu nicht zufrieden und kam zurück zu FreeBSD. Die Politik gefällt mir besser, nicht die Funktion. Ich konnte mit allen Rechnern bisher gut mit FreeBSD leben, was manchmal den Verzicht auf bestimmte Dinge bedeutete.
Ich kann gut verstehen, dass man das nicht unbedingt haben möchte.
Ich würde nicht so schnell aufgeben, an deiner Stelle und ich würde mich womöglich mit einer externen Maus quälen. Zumindest, bis ich mehr über das System und seine Konfiguration gelernt hätte.
Es ist aber klar, dass dieses Lernen auch unnütz ist, weil andere Systeme out of the box arbeiten.
 
und im Xorg.conf den Synaptics Treiber entsprechend der Anleitung konfiguriert. Im Xorg.log taucht trotzdem kein Synaptics-Treiber auf
Habe mir die Anleitung eben erst angesehen und nur um Missverständnissen vorzubeugen: hast du auch
xf86-input-synaptics
installiert?
Ich glaube, es oben schon mal erwähnt zu haben, dass es eine Reihe von Treibern und dabei auch Input-Treibern gibt.

Die Anleitung gefällt mir, weil sie ehrlich ist und auch Probleme benennt. Sie erklärt mir zu wenig, nennt oft einfach nur die gefundenen Lösungen. Aber das ist besser, als ohne lösung da zu stehen.

Metaport xorg installierte, wurden meiner Erinnerung nach zahlreiche Treiber mitgezogen
ich bin mir nicht ganz sicher. Es gab da immer auch noch einen Meta-Port xorg-drivers oder so.
Xorg macht eine Menge Automagie und ich habe häufiger gelesen, benötigte Treiber ziehen sich von selbst und man solle tunlichst auf eine xorg.conf verzichten (oder die neue Methode der manuellen Anpassung). Ich bin zu stur dazu und habe offenbar auch immer eigene Vorstellungen. Ohne xorg.conf will ich nicht und bei der Automagie bin ich immer hin und her gerissen zwischen "Toll, was alles geht!" und "wieso zum Teufel geht da was, ohne dass ich es eingerichtet habe!" Ich weiß da offenbar nicht genau, was ich eigentlich will. Aber Dinge, die ich dann mal gelernt hatte, die habe ich oft verinnerlicht und halte sie bei, auch, wenn sie im Grunde überholt sind. Deshalb wähle ich immer gezielt den passenden Treiber für meine GraKa und installiere den zusammen mit xorg und dem, was noch für X benötigt wird, was ich so haben will.
 
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