Das Ende von Solaris...

Ich bin jedenfalls gespannt wie es weiter geht. Gerade in dem Zusammenhang, dass ich auch schon mal in einer Firma sterbende Software nutzen musste. Dort waren auch die letzten beiden Major-Versionen der Anwendungen nur noch ein neues Label ohne Änderungen :D
 
Weil Solaris bisher immer weit über Zehn Jahre supportet wurde? ;)

Man kann ja über Oracle sagen was man will, aber ihre Roadmaps haben sie eigentlich immer eingehalten und wenn die Hütte nicht verhökert wird und weiter profitabel bleibt, könnte die Roadmap durchaus Gültigkeit behalten.

Und wer weiss.... vielleicht kommen ja einige der ehemaligen Großkunden zurück, ich glaub es zwar nicht, aber ich hab in letzter Zeit bei einigen Kunden schon Gemurre über ihren Drahtverhau gehört den sie sich aufgebaut haben um von Solaris weg zu migrieren. Vmware Vsphere, Redhat Enterprise und dann der Applikationsstack ist wohl auch nicht jedermanns Traum. Insbesondere die Lizenzkosten haben mittlerweile auch schon was von Mondpreisen.

Bei einem meiner Kunden hab ich auch schön im praktischen sehen können wie sie Schiffbruch erlitten haben als sie ihren Kram von Solaris 10 auf Vsphere und Redhat Enterprise Linux migriert haben. :D

Das ging soweit das sie nach wenigen Tagen wieder zurück geschaltet haben auf die alten Mx000er weil konzernweit alles zusammen gebrochen ist. Kann man natürlich sagen, schlecht geplant. Aber ich fand es witzig als der Anruf kam.... "Können wir die Sun Cluster wieder einschalten?" :D
 
ihre Roadmaps haben sie eigentlich immer eingehalten

Öfter mal was Neues.

oracle_sparc_and_solaris_roadmap.jpg
 
Auch das sieht Oracle wieder mal wieder anders:

Kurzzusammenfassung: aus Solaris 12 ist einfach nur Solaris 11.next (hoechstwahrscheinlich 11.4, 11.5, etc.) geworden (damit die ganze vorhandende ISV Software nicht neu zertifiziert werden muss und Kunden schneller auf neue Releases umsteigen), SPARC wird mindestens noch 5 Jahre weiterentwickelt, Solaris+SPARC sind der Motor (naja, einer davon) von Oracle's Cloud Angeboten, selbst der eigene Compiler (Developer Studio) wird weiterentwickelt…

https://blogs.oracle.com/partnertech/entry/solaris_and_sparc_and_exaggerated
https://blogs.oracle.com/solarium/entry/lang_lebe_oracle_solaris_11
https://blogs.oracle.com/solaris/entry/oracle_solaris_moving_to_a
 
Klingt für mich eher nach: mit möglichst wenig Aufwand noch möglichst lange Lizenzgebühren kassieren. Auf mittlere Sicht könnte ich mir vorstellen, dass Solaris nur noch Treiber für die Hardware bekommt, die Oracle in den Exadatas verbaut und alle anderen VMs nehmen sollen. Da spart man sich schon einen haufen QA auf Hardware. So ähnlich wie SCO das am Ende mit ihrem Unix auch gemacht hat.
 
Auch das sieht Oracle wieder mal wieder anders:

Lässt du dich da echt noch weiter verarschen? Das ganze wurde nur soweit umgestellt, dass man kein Solaris 12 rausbringt, damit man das Zeug nicht noch bis 2040 und weiter supporten muss. So kann man auf "Release 11" Werten rumschleichen und das langsam einschlafen lassen. Woanders schon selbst miterlebt... Die Änderungen werden immer weniger und weniger...

Man hält hier einfach nur noch laufende Verträge ein.
 
Das wäre OK, SCOs Unix-Zeugs gibt es ja immer noch, gehört nur inzwischen wem anders.
 
Es kam zwar noch nichts offiziell von Oracle, aber scheinbar hat man jetzt so ziemlich alle Solaris und SPARC Entwickler entlassen:

Oracle hat für seine nächste Hausmesse auch schon die passenden Vorträge im Angebot:
  • Virtual SPARC on x86: Your Legacy Solaris Apps Survive on an x86 SPARC Emulator
  • Move Your On-Premises SPARC Applications to Oracle Cloud
  • Lift and Shift Your Oracle Solaris Workloads to the Oracle Cloud
  • SPARC Systems Update – Advancing the Software in Silicon Revolution
Der Titel des letzten Vortrags ist sehr treffend gewählt, schließlich gehören zu jeder guten Revolution ein paar rollende Köpfe... :ugly:
 
Illumos etc. werden ja noch weiter entwickelt, was ich als Gewinn für die Welt der Software ansehe. Jedoch verstehe ich auch hier nicht ganz, wofür die ganzen Distributionen gut sein sollen ... Auch eine seltsame Entwicklung, an der z.B. Linux zu leiden scheint. Es gibt 600+ Distributionen, die wenigsten davon sind irgendwie sinnvoll. FreeBSD als gesamtes Betriebssystem deckt eine große Bandbreite an Möglichkeiten ab, der Rest wird von Net- bzw. Open- oder DragonflyBSD bestellt. Die in die Pflege von SchilliX, SmartOS, OSDyson etc. investierte Arbeit wäre meines Erachtens besser in Pflege der Packages und Hardwarekompatibilität investiert. Am Desktop hab' ich OpenIndiana richtig gerne, sofern ich meine Aufgaben (und die gehen nunmal über das Verschieben und Kopieren von Dateien und verfassen von Tabellen hinaus ...)

Schade um dieses (zumindest seinerzeit) tolle Stück Software.
 
Ich fand und finde diese ganzen OpenSolaris Abkömmlinge völlig uninteressant. Hatte nie eins davon probiert auch weil ich den sehr kleinen Communities da nichts großes zutraue.

Zu guter letzt, Solaris ist tot, es lebe FreeBSD!
 
Bleibt die Frage, ob die ganzen arbeitslosen Solaris-Boys daraus nicht eine zu melkende Kuh machen werden. Gut, das ist eher utopisch, aber man wei ja nie.
Früher wunderte man sich, was Torvalds da machte und heute wundert man sich, warum es nach Poettering immer noch Leute nutzen. ;)
 
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