FreeBSD - auf dem Weg zur Zensur?

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Ich weiß ja nicht ob CoCs der Weisheit letzter Schluss sind, aber wie sich einige nun darüber aufregen (auch hier im Forum) kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Es geht da für mich auch weniger um Feminismus oder darum Leute zu erziehen, als einfach darum Leute zu respektieren wie sie sind bzw. sich geben, egal ob man das nachvollziehen kann.

Wenn einer als Klaus auf die Welt gekommen ist, aber sich mit Horst vorstellt, dann nenn ich ihn ja auch Horst und nicht Klaus, und da ist es unerheblich, ob das in seinem Pass steht, und ob er sich so nennt, weil er einen psychischen Schaden von seinem Vater hat, der schon Klaus hieß, oder ob er den Namen einfach schöner findet.
Halte ich einige der Gender-Identitätssachen für absolut nicht nachvollziehber? Ja. Sollte Nachvollziehbarkeit für so etwas wie Namen von jemand eine Rolle spielen? Nö.
Ich meine, vor ein paar Jahren haben sich alle noch "CrashOverride" genannt oder andere stumpsinnige Hackernamen gegeben und jetzt ist auf einmal ein Problem, wenn jemand Jessice statt Jakob heißen will
¯\_(ツ)_/¯

Und was das Hug-Emoji angeht, also das wirkt schon reichlich absurd, das gebe ich zu, aber auch da gebe ich zu bedenken, dass nur weil man etwas nicht nachvollziehen kann und es absurd wirkt, es nicht auch absurd sein muss. Die besten Programmier*_Innen (war jetzt Absicht :p) sind nicht unbedingt die besten Projekt-Manager oder Team-Leiter, und deswegen auch nicht per se dazu berufen zu allen Organisationpolitiken ihren Senf dazuzugeben (von den Usern mal ganz abgesehen). Es gibt total eigentständiges research dazu wie man gut Organisationen leitet, welche Gepflogenheiten Leute glücklich machen und im Team halten, welche Regeln (oder deren Abwesenheit) welche Contributor anlocken oder verschrecken etc pp.

Insofern kann man core@ vielleicht auch vertrauen, dass FreeBSD stärken wollen, indem sie die Gepflogenheiten verbessern und mehr coole Contributor für FreeBSD gewinnen. Wenn dazu gehört, dass ich auf das hugs-emoji im FreeBSD bug tracker und IRC verzichten muss (wo es vielleicht ja auch nicht essenziell ist – Fokus auf Technik, remember?), dann ist das ein kleiner Preis.
 
Wer die goldene Regel verinnerlicht und diese in seine Lebenswirklichkeit umsetzt, für den geht dieser ganze Genderismus am A ....... vorbei, denn dann spielt er keine Rolle mehr. Allmählich nimmt das wirklich kranke Formen an. Noch heute erwarten wir ein Urteil vom Bundesgerichtshof, weil eine 80 jährige Frau dagegen geklagt hat, das auf Ihrem Kontoauszug "Kontoinhaber" steht statt "Kontoinhaberin". Insofern gebe ich Walter Recht, es scheint einigen wohl wirklich langweilig zu sein .... es gibt genug brennende Probleme, die der Aufmerksamkeit bedürfen. Das eine vom anderen zu unterscheden bedarf allerding einer gewissen Reife und Weisheit.
 
Gesellschaften, menschliche wie auch tierische, haben ihre Verhaltensregeln. Ihre Mitglieder, die Innen eingeschlossen, leben danach, egal ob sie in Schriftform existieren oder nicht.

Es stehen die Fragen:

- Wie entstanden sie?
- Welche Prozesse fanden im Verlauf der Evolution statt um sie zu etablieren?

Ich kenne die Antwort nicht, aber mir wird kotzübel bei der Tatsache, daß eine kleine Gruppe von Personen sich das Recht an(maas)t die Zensur(sula)-Keule über Andersdenkende zu schwingen.

Nun, Leute das hier ist erst der Anfang, wenn diesem Treiben nichts entgegengesetzt wird.
 
So und jetzt zügeln wir bitte wieder die Wortwahl und bleiben beim Thema "CoC im FreeBSD-Projekt".

Ich frage mich auch immer wieder ob man die normalen Umgangsformen unbedingt aufschreiben muss, oder ob es nicht jedem halbwegs sozial begabten Menschen mitgegeben sein sollte wie er sich zu verhalten hat.
Alleine schon einige Äußerungen hier in dem Thread zeigen mir, dass man es wohl doch aufschreiben muss, da einige wohl wirklich nicht wissen wie man sich in der Öffentlichkeit verhält. Die Gefahr wenn man sowas aufschreibt ist natürlich immer, dass man Grauzonen abschafft. Damit fehlt ggf. Handlungsspielraum wo man ihn gerne hätte, andererseits sind die Fronten damit klar geregelt.
Ich schieße auch gerne mal übers Ziel hinaus und sage Dinge die nicht unbedingt korrekt sind. Im privaten Umfeld ist das auch etwas anderes als in der Öffentlichkeit. Meine privaten Kontakte können es im allgemeinen einschätzen. Und wenn es jmd mal nicht kann, dann habe ich ihn zumindest nicht in der Öffentlichkeit angegriffen. Das ist ein großer Unterschied, wie ich finde.
Aber auch hier im Thread werden Äußerungen getroffen, die ich sehr fragwürdig finde.
Im Falle von FreeBSD handelt es sich hier um Entwickler die zusammenarbeiten sollen. Die müssen nicht beste Freunde sind, aber sie sollten sich technisch ohne Widrigkeiten austauschen können. Ich verstehe zum Einen nicht wieso manche im technischen Umfeld meinen persönlich werden zu müssen (meist ein Zeichen fehlender Größe), verstehe aber zum Anderen auch nicht wieso Andere dann daraus immer einen Elefanten machen müssen (Geltungsbedürfnis?).
Natürlich sagt man mal was, was den Gegenüber angreift. Aus dem Affekt (was im Internet eigentlich nicht sein muss) oder weil man es nicht besser weiß. Aber natürlich kann man einen Menschen der eine Schwäche in einem bestimmten Bereich hat auf Dauer auch kaputt machen, und das darf auch nicht sein.
Es gibt wie immer Extreme aber die grobe Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen.

Ich finde das Verhalten von allen Extremisten zweifelhaft. Das sind sowohl die Extremisten die immer alles politisch korrekt haben müssen und meinen mir die Welt zu erklären, genauso wie die Extremisten die allen vorwerfen sie wollen sich profilieren (nur weil sie anders sind) und immer dagegen halten müssen.
Ich kann das auch nicht leiden wenn jmd immer militant jedem unter die Nase reiben muss was (seiner/ihrer Ansicht nach) richtig sein muss. Da geht es nicht nur um Genderfragen, sondern auch um andere "Randgruppen" und deren Gegner. (Raucher, Veganer, Betriebssystem-Fanboys, etc.).

Ich muss nicht gut finden was jemand macht und ich will zum Teil auch gar nicht alles im Detail wissen. Aber solange jeder macht womit er sich wohl fühlt und niemandem damit schadet (!) soll er doch machen was er will. Was soll immer dieses kindische Gestänkere (das es erforderlich macht, dass man soziales Grundverhalten aufschreiben muss).
 
Die Diskussionen zu FreeBSDs CoC finde ich beschämend. Der CoC stellt verbindliche Regeln für alle(!) auf, die sicher stellen sollen, dass niemand(!) diskriminiert wird. Ferner darf nicht außer Acht gelassen werden, dass ein Unterschied zwischen Recht und Rechtsprechung besteht. Das Verwenden des falschen Personalpronomens wird wohl kaum zum sofortigen Ausschluss führen. Leider zeigen sich bei all den Klagen über den CoC, die ich hier und an anderer Stelle gelesen habe, vielmehr tief sitzende Ressentiments als eine sachliche Kritik, was ironischerweise die Notwendigkeit dieser Regeln untermauert. Der Kern der Kritik scheint eher der zu sein, dass man Anstoß daran nimmt, von nun an Menschen nicht mehr aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Sexualität, etc. diskriminieren und herab würdigen zu dürfen, ohne dabei mit Konsequenzen rechen zu müssen.
 
Der Kern der Kritik scheint eher der zu sein, dass man Anstoß daran nimmt, von nun an Menschen nicht mehr aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Sexualität, etc. diskriminieren und herab würdigen zu dürfen, ohne dabei mit Konsequenzen rechen zu müssen.

Spricht nicht gerade für den Personenkreis um und mit FreeBSD wenn es solcher am Ende kontraproduktiven, vergiftetes Klima wird die Folge sein, Verhaltensregeln bedarf.
 
Spricht nicht gerade für den Personenkreis um und mit FreeBSD wenn es solcher absurder Verhaltensregeln bedarf.
Mir fallen da spontan die Foren-Regeln ein.
Es gibt doch sicher auch Regeln hier?
Um ehrlich zu sein, habe ich die noch nie gelesen, bin einfach davon ausgegangen, dass man sich "normal" verhält und dass es damit schon gut geht.
Wenn jemand sich aber nicht "normal" verhält, dann ist es für die Betreiber eines Forums doch von großem Vorteil, wenn sie einen Verweis mit dem Hinweis auf bestehende Regeln verknüpfen können und nicht den Verdacht nach Willkür aufkommen lassen wollen.
Das ist für mich einfach nur vernünftig und wenn Leute Energie und Zeit investieren, solche Regeln aufzustellen, mit denen dann auch tatsächlich noch alle leben können, dann ist das eine feine Sache und darüber, ob es nicht vielleicht andere Möglichkeiten gäbe, deren Energie zu verbrauchen, denke ich gar nicht erst nach, denn das ist ihre Entscheidung.
Und gerade bei FreeBSD fühle ich mich damit auch deshalb wohl, weil es hier keine "Gesetze von Gottes Gnaden" gibt, sondern demokratische Entscheidungen und die Möglichkeit, etwas wieder zu verbessern, was einem vielleicht auf Anhieb nicht so gut gelungen ist.

Ganz sicher hege ich keinen Verdacht irgendeiner geplanten Zensur, einer Einschränkung der Meinungsfreiheit.
Sich aber an bestimmten Formulierungen "auf zu geilen", ist absolut müßig, weil die Dynamik in der benutzten Sprache damit ja vollkommen außer Acht gelassen wird. Man kann gar nicht so schnell Worte ächten, wie sie einfach neu erfunden werden.
 
weil die Dynamik in der benutzten Sprache damit ja vollkommen außer Acht gelassen wird. Man kann gar nicht so schnell Worte ächten, wie sie einfach neu erfunden werden.

Was ist mit diesen Worten gemeint? Ich verstehe den Sinn nicht. Nenne bitte mal ein oder zwei Beispiele aus dem Umfeld von FreeBSD.
 
Spricht nicht gerade für den Personenkreis um und mit FreeBSD wenn es solcher absurder Verhaltensregeln bedarf.

Ich glaube, das Problem hier ist, dass das Echo (Kritiker des CoC) auf den CoC zum Teil noch "lauter" ist, als der CoC selbst. Das deutet doch darauf hin, dass @marcel hier ziemlich richtig liegt mit seiner Einschätzung.

Ich habe insgesamt den Eindruck, dass der CoC gerade durch die Art seiner Kritiker an Relevanz gewinnt.

Und gäbe es den CoC nicht, dann würde sich rasch für einige ein Ersatzthema finden, um die jeweilis eigenen Abarbeitungsbedürfnisse an anderen zufrieden zu stellen.
 
...Der Kern der Kritik scheint eher der zu sein, dass man Anstoß daran nimmt, von nun an Menschen nicht mehr aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Sexualität, etc. diskriminieren und herab würdigen zu dürfen, ohne dabei mit Konsequenzen rechen zu müssen.

1. ...kopfschütteln....
2. ...lachen...
3. ...weiterklicken
 
Was ist mit diesen Worten gemeint? Ich verstehe den Sinn nicht. Nenne bitte mal ein oder zwei Beispiele aus dem Umfeld von FreeBSD.
Nein, das ist auch nicht auf das BSD-Umfeld bezogen oder beschränkt, sondern zb Auf so eine Liste, wie hier:
https://www.bsdforen.de/threads/freebsd-auf-dem-weg-zur-zensur.34135/#post-299571

Nimm irgendein konstruiertes Beispiel. Jemand bannt "Hohlschädel" und richtet womöglich einen entsprechenden Filter ein. Dann schreibt der nächste "O-Schädel" oder "0-Head" oder so ähnlich oder erfindet andere Abkürzungen oder eben ganz neue Worte, die den gleichen Sinn haben, die genauso "böse" sind, wie es das zunächst gebannte gemeint war.
Alleine mit der Ächtung einzelner Worte kommt man da nicht wirklich weiter.
Man muss sich schon um die Motivation hinter Aussagen kümmern.
So ist ja nicht automatisch Frauenfeindlich, wer aus purer Gewohnheit die weiblichen Formen nicht gleichberechtigt in allen Texten benutzt und umgekehrt, nur, weil jemand sich besonders viel Mühe gibt und immer grammatikalisch-gender-korrekt schreibt, kann er trotzdem rassistische Tiraden loslassen.

Die Aufmerksamkeit auf einzelne Wörter oder formale Kriterien alleine zu richten, halte ich deshalb für einen Irrweg. Ganz allgemein, nicht im Zusammenhang mit FreeBSD.
 
Durfte man das denn vorher?
Natürlich nicht. Aber das ist doch der Punkt. In jüngster Vergangenheit hat es wenigstens einen Fall gegeben, aus dem die Konsequenz gezogen werden musste, dass eine explizite Formulierung gewisser Regeln offenbar notwendig sei, da traurigerweise nicht alle mit – wie man meinen müsste – offensichtlichen Verhaltensregeln vertraut waren. Ich persönlich halte es auch für selbstverständlich, dass man niemanden vergewaltigt oder ausraubt, aber das heißt ja nicht, dass man es nicht in Gesetzestexten festhalten muss. Da ich damit übereinstimme, und diese Regeln für vernünftig erachte, sehe ich aber auch keinen Grund, gegen die Ausformulierung zu opponieren.
 
Ich lehne den Verhaltenskodex von FreeBSD grundsätzlich nicht ab und finde ihn generell gut. Nur das er erforderlich ist oder wurde, spricht Bände. Man hat sich ja aus gutem Grunde die Mühe gemacht, das überbordende Fehlverhalten einiger einzudämmen. Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, das es nur eine Symptombekämpfung ist. Echte Liberalität, Toleranz und Weltbürgertum können nicht erzwungen werden, sie sind eine persönliche Haltung und eine Kraftquelle positiver Charaktereigenschaften.
 
Ich persönlich halte es auch für selbstverständlich, dass man niemanden vergewaltigt oder ausraubt, aber das heißt ja nicht, dass man es nicht in Gesetzestexten festhalten muss.
Vor allem sind Werte und Richtlinien auch immer stark durch die jeweilige kulturelle Prägung einer Person beeinflusst. Das man niemanden vergewaltigen oder ausrauben sollte, ist sicher (oder vielleicht besser hoffentlich) weltweit akzeptiert. Aber schon bei Fragen wie der Rolle von Männern und Frauen im Alltag gibt es teils große Unterschieden zwischen Kulturkreisen und innerhalb dieser zwischen einzelnen Gesellschaften. Vor noch 10 oder inzwischen eher 15 Jahren war die Opensource-Bewegung fast ausschließlich westlich geprägt, US-Amerikaner und West-Europär stellten den absoluten Großteil der Entwickler und sehr viele von diesen waren politisch im links-liberalen Bereich einzuordnen. Inzwischen ist die Bewegung viel internationaler geworden, aus Ost-Europa und Russland, sowie asiatischen Ländern wie China, Japan oder Korea sind viele Entwickler dazugekommen. Im Moment entdecken zumindest gefühlt Entwickler aus Süd-Ost-Asien und Indien das Thema für sich. Und auch das Spektrum der politischen Weltanschauungen ist drastisch gewachsen. Allein, dass nun Entwickler unterschiedlichster Kulturen und Prägungen zusammenarbeiten kann dazu führen, dass Dinge, die früher selbstverständlich waren es nun nicht mehr sind. Geschriebene Regeln schaffen da einfach Klarheit und helfen auch Missverständnisse und Streit zu vermeiden.
 
Geschriebene Regeln schaffen da einfach Klarheit und helfen auch Missverständnisse und Streit zu vermeiden.
Du hast mich überzeugt, so wie Du es darstellst, das verschiedene Kulturkreise aufeinander treffen, wird es wohl ohne vernünftige Regeln nicht gehen. Meine Kritik richtet sich auch ausschließlich auf die in Mode gekommene "Genderei". Und offenbar sind viele Menschen nicht in der Lage, ohne gedeihliche Regeln miteinander umzugehen. Regeln sind ja auch nicht perse böse oder negativ, schließlich bieten sie auch eine Orientierung. Und es wird dann doch einige davon abhalten, "die Sau" rauszulassen. Aber auch ohne Regeln (in diesem Fall Gesetze) vergewaltige ich nicht meine Nachbarin oder beleidige sie oder raube sie aus. Eine vernünftige Sozialisation und Erziehung hinterlassen schon Spuren wie Takt, Anstand und Empathie, ohne die ein gedeihliches Miteinander nicht möglich ist. Und die fängt, und das ist bewiesen, in der Kindheit an. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, so sagt jedenfalls der Volksmund.
 
Ich glaube, das Problem hier ist, dass das Echo (Kritiker des CoC) auf den CoC zum Teil noch "lauter" ist, als der CoC selbst. Das deutet doch darauf hin, dass @marcel hier ziemlich richtig liegt mit seiner Einschätzung.

Man muss nüchtern feststellen, dass der FreeBSD-CoC in seiner jetzigen Fassung recht harmlos ist, aber trotzdem schon genug Angriffspunkte liefert.

Rein dem Wortlaut nach könnte man für die Veröffentlichung des folgendenden Satzes aus dem FreeBSD-Projekt verbannt werden:
"Es gibt bei Menschen nur zwei fortpflanzungsfähige Geschlechter."
Wohlgemerkt auch bei der Veröffentlichung außerhalb des FreeBSD-Projektes, z.B. auf Twitter.

Ich möchte nicht wissen, was ein SJW dort noch für Angriffspunkte findet.

Ich habe insgesamt den Eindruck, dass der CoC gerade durch die Art seiner Kritiker an Relevanz gewinnt.

Nebst den üblichen Trollen gibt es auch sehr wohl berechtigte Kritik an CoCs. Man zieht damit die Art von Leuten an, die sich profilieren, nichts beitragen und maximalen Schaden anrichten wollen. Andere Open-Source-Projekte haben schon katastrophale Erfahrungen damit gemacht.

Drupal hat vor kurzer Zeit einen seiner Hauptentwickler verloren, der stets ein Musterbeispiel professionellen Verhaltens war.

Der Grund seines Rauswurfs? Ein paar SJWs haben seine privaten Vorlieben nicht gefallen, die er niemals breitgetreten, geschweige denn im professionellen Umfeld auch nur erwähnt hätte. Dank des Drupal-CoCs hatten sie den passenden Hebel, weil sie sich durch rein private Ansichten und Vorlieben eines heterosexuellen weißen Mannes diskriminiert gefühlt haben.

Das Schicksal kann FreeBSD genauso blühen.

Meine Kritik richtet sich auch ausschließlich auf die in Mode gekommene "Genderei".

Alle Tiere sind gleich, doch manche sind gleicher. Es gibt inzwischen CoCs, die z.B. "reverse discrimination" explizit erlauben; d.h. man darf z.B. weiße Entwickler bedenkenlos als "weißen Abschaum" bezeichnen, ohne dass dies sanktionierbar wäre. Zählen wir mal die Tage, bis ein vergleichbarer Passus in den FreeBSD-CoC aufgenommen wird.
 
Geschriebene Regeln schaffen da einfach Klarheit und helfen auch Missverständnisse und Streit zu vermeiden.
Die Frage aber bleibt, welcher Art sind die Regeln (Abstraktionsniveau), wer schreibt sie auf und wie wird mit Regelverstößen umgegangen? Ich glaube nicht daran dass die schriftliche Fixierung das Problem tatsächlich löst. Letztlich läuft derartiges immer auch eine Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Kulturen bzw. Gruppen hinaus und die Frage ist nur wie Vernünftig die sind, die sich durchsetzen. Ich hoffe - einmal mehr - dass sich die Vernunft durchsetzt. :-)

Nachtrag: Im Grunde das gleiche Problem das jeder hat der ein öffentliches Forum betreibt.. .;-)
 
Vor allem sind Werte und Richtlinien auch immer stark durch die jeweilige kulturelle Prägung einer Person beeinflusst
Guter Punkt. Da sind also Entwickler im Begriff bei einem Projekt teilzunehmen, welches in Nordamerika seinen Ursprung hat und somit westlich geprägt ist. Würde ich Entwickler sein und bei einem OpenSource OS aus Indonesien aushelfen wollen, würde ich mich (sagen wir es mal so) integrieren und deren Umgangsformen versuchen anzunehmen. Wäre da eine von Amazonen regierte Nation mit einem staatlichen Betriebssystem... und sollte ich dort auch Code beisteuern wollen, würde ich mich auch versuchen in deren Struktur einzubringen.
Wie kann ich bei einem Mix von mehreren Weltanschauungen erwarten, dass jeder zu 100% seine Anschauung auf alle durchsetzen kann?
 
Leider zeigen sich bei all den Klagen über den CoC, die ich hier und an anderer Stelle gelesen habe, vielmehr tief sitzende Ressentiments als eine sachliche Kritik, was ironischerweise die Notwendigkeit dieser Regeln untermauert.
Genau was ich geschrieben habe. Die Kritiker wären ohne den CoC gar nicht da. Er provoziert sie erst, weil es noch Menschen gibt, die sich nicht von lächerlichen Regeln gängeln lassen wollen.

Der Kern der Kritik scheint eher der zu sein, dass man Anstoß daran nimmt, von nun an Menschen nicht mehr aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Sexualität, etc. diskriminieren und herab würdigen zu dürfen, ohne dabei mit Konsequenzen rechen zu müssen.
Ja genau, das wird es sein. /facepalm

Das ist genau die Art von Totalitarismus, die ich ansprach. Den Regelgürtel immer enger schnallen und bei Kritik dann freudig rufen "Siehste, waren die Regeln wohl doch nötig".

Das ist einfach nur strunzdumm und schon Trollen auf niedrigem Niveau, um die Kritiker noch mehr zu provozieren.

Erkläre doch mal, welcher dramatische Unterdrückungsfall durch ein textuelles Knuddeln ohne Zustimmung ausgelöst wurde, damit so eine Regel nötig ist. Erkläre mir, wozu das da drin steht. Welcher normale Mensch wird durch sowas negativ beeinflusst, dass man JEDEM ANDEREN verbieten muss, unaufgeforderte Hugs zu schicken. Erkläre es oder schweig mit deiner Polemik.
 
Geschriebene Regeln schaffen da einfach Klarheit und helfen auch Missverständnisse und Streit zu vermeiden.

Nun, sie auch sehr geeignet für die Denunzianten nach dem Motto:

Diese(r) da hat doch neulich was nicht "abgesegnetes" gesagt oder soll es angeblich getan haben. Ein Grund gleich mal zur Steinigung aufzurufen. Das ist dann aber kein Streit um Inhalte mehr sondern Barbarentum.

Wir leben jetzt in einer "schönen neuen Welt". Kleine Personengrüppchen geben sich als begnadete Besserwisser aus um Anderen ihr Verhalten vorschreiben zu wollen.

Mal sehen welchen Weg die "Demokraten aus FreeBSD" in Zukunft beschreiten werden. Ich habe kein gutes Gefühl.
 
Und wenn wir schon dabei sind, was hat Essen mit irgendwas zu tun? Warum braucht man Regeln zur Diskussion von Essen? Wer sind diese ganzen nutzlosen Zeitverschwender, die auf sowas kommen?
 
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