Coreboot und FreeBSD - Hat das jemand schon mal ausprobiert?

cabriofahrer

Well-Known Member
Ich bin zufällig auf diesen Artikel hier gestoßen, in dem angekündigt wird, dass das BIOS durch eine freie Software ersetzt werden kann, was auch im Zusammenhang mit FreeBSD funktionieren soll. Angeblich sollen damit sehr schnelle Bottzeiten möglich sein:

https://www.freebsdnews.com/2009/05/07/universal-bios-flash-utility-for-freebsd-linux/

Auf der Seite von Coreboot selbst ist findet man dann letztendlich auch folgende Anleitung:

https://www.coreboot.org/Build_HOWTO

Hat das jemand hier schon mal ausprobiert und lohnt sich das? Kann man die Anleitung auch so für FreeBSD übernehmen? Die aufgeführten benötigten Debian-Pakete gibt es wohl auch als FreeBSD-Ports.

Was ich nicht ganz verstehe: Man kann wohl als "Payload" auch direkt FreeBSD auswählen? Heißt das, der FreeBSD-Kernel wäre dann auch direkt auf dem BIOS-Baustein und nicht auf der Festplatte?
 
Ich kenne das nicht, habe die Seiten nur mal schnell überflogen und sage mal aus meinem technischen Verständnis dazu folgendes: mit FreeBSD hat das gar nichts zu tun.
Zunächst mal. Es ist nichts anderes, als irgendein Ersatz für ein BIOS und offenbar auch nur Ersatz für BIOS und nicht für ein UEFI Boot, was heute wohl eher bei den meisten PCs der Standard sein dürfte. Dieses Ersatz-BIOS hat angeblich einige Vorteile gegenüber den BIOS-Versionen der Mainboardhersteller. Damit wird es ja beworben und einer der Vorteile ist eine angeblich schnellere Bootzeit.
Also, ich würde das nicht so ohne weiteres ausprobieren und ich habe auch bisher noch überhaupt keinen Grund gesehen, überhaupt etwas am ausgelieferten BIOS meines PC zu ändern. Der ist natürlich alt, aber er geht und das BIOS macht, was es soll und es spielt für den gesamten Betrieb des PCs so gut wie keine Rolle. Wenn es funktioniert, stellt man es ein und nimmt es halt, wie es kommt.
Der Artikel zu FreeBSD beschreibt, wie man dieses Ersatz-BIOS für sein eigenes MB unter einem FreeBSD erstellt. Das erstellte Ersatz-BIOS wird dann geflasht. Ich sage mal, ob das nun unter FreeBSD oder unter Debian passiert, ist reichlich egal. Vom Betriebssystem selbst landet nichts im Ersatz-BIOS, denn das hat auch dort nichts zu suchen. Es kann mit diesem Ersatz-BIOS auch FreeBSD gebootet werden, laut Anleitung über Grub2, was mich schon skeptisch macht, denn normalerweise bootet FreeBSD wie es sich gehört auch ohne einen Grub oder anderen Bootloader. Ob die das nicht besser wussten oder automatisch davon ausgingen, dass mehrere Systeme gleichzeitig installiert werden und eine Auswahl aus einem Grub2 dadurch nötig wird, weiß ich natürlich nicht.

Die angebliche Verkürzung der Bootzeit kommt mir entsprechend merkwürdig vor. Alleine das Durchlaufen eines Grub2-Menüs dauert ja unter Umständen schon länger, als die angeführten drei Sekunden.

Also, für mich nicht verlockend genug. Zu vieles, was ich einfach nicht glaube um einen Versuch zu wagen, der auch im absoluten Desaster enden kann.
Allerdings bin ich auch extrem misstrauisch und glaube fast nie irgendwas auf Anhieb.
 
Es kann mit diesem Ersatz-BIOS auch FreeBSD gebootet werden, laut Anleitung über Grub2, was mich schon skeptisch macht, denn normalerweise bootet FreeBSD wie es sich gehört auch ohne einen Grub oder anderen Bootloader.

Nun, mir ist bei dieser Sache eben nicht ganz klar, ob Grub in dem Zusammenhang sein muss, da dieses eines der möglichen "Payloads" sein soll. Es sollen auch andere "Payloads" möglich sein, darunter eben angeblich auch FreeBSD, wenn ich das richtig verstanden habe.

Was mir auch nicht ganz klar ist, ob dieses Coreboot auch 16 Bit ist wie das alte BIOS, oder auch 32 und 64 Bit möglich sind, wie bei UEFI.
Aber ich sehe schon, ausprobiert hat es hier wohl noch keiner und ich bin mir nicht sicher, ob ich der Erste sein will...
 
Also der APU2 läuft von Hause aus mit coreboot und kann damit auch Recht problemlos FreeBSD starten. Genauer angesehen hab ich es aber nicht.
 
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