FreeBSD 10: Umlaute in der Console

Hallo,

ich bin ganz neu bei FreeBSD (FreeBSD 10.0 amd64) und habe auch das Problem, das ich auf der Console keine Umlaute, kein ß und auch kein Euro-Zeichen bekommen.
Ich habe bereits einige Anleitungen versucht. Jedoch immer ohne Erfolg.
Ich habe die Dateien wie im Beitrag von juedan vom 21. Januar 2014 vorgenommen.

Kann mir bitte jemand eine genaue Schritt für Schritt beschreibung geben wie ich FreeBSD 10.0 Systemweit und für jeden Benutzer (bestehende und auch neu anzulegende) auf deutsche Umlaute, ß und € einstellen kann?

Vielen, vielen Dank

Grüße

Florian
 
Hallo, Florian!

Zunächst: Kennst Du den Unterschied zwischen 8-bit-Zeichensätzen und UTF-8? Wenn ja, wenn Du sehr genau weißt, was für Konsequenzen es hat, z. B. bzgl. Dateiaustausch mit anderen Systemen, dann verwende die Einstellungen von juedan. Sobald Du die /etc/login.conf geändert hast, mußt Du cap_mkdb ausführen, nicht vergessen! Danach mußt Du dafür sorgen, daß die betreffenden User (normalo und root wahrscheinlich) Mitglied der Klasse "german" werden. Das tust Du als root mit
Code: 
setenv EDITOR irgendwas
vipw
Das File, das Du editierst, hat Einträge der Form
Code: 
user:password:1111:11:language:0:0:User Name:/home/user:/bin/sh
... und für language kommt eben german hin. Abspeichern, verlassen, rebooten, fertig. Beim Anlegen neuer User bitte gleich von Anfang an auf german setzen. Das steht alles im Handbuch Kapitel/Absatz 23.2.

Tja, wenn Du Zweifel hast, ob Du einen 8-bit-Zeichensatz oder UTF-8 verwenden sollst, ist ganz sicher UTF-8 das Richtige für Dich. Und das ist im Moment ein bißchen problematisch, denn in der Release 10.0 findet sich noch nicht der neue Konsolentreiber im Standardkernel. Du müßtest Dir also die aktuelle Beta-Version von 10.1 installieren. Dort machst Du alles genauso wie beschrieben, nur daß die Zeilen in der /etc/login.conf lauten müssen:
Code: 
german|German Users Accounts:\
    :charset=UTF-8:\
    :lang=de_DE.UTF-8:\
    :tc=default:
Hinzu kommt eine Zeile in der /boot/loader.conf:
Code: 
kern.vty=vt
Dann sollte es gehen.
 
Vielen Dank an Tronar!!!

Ich hab es mit der Version FreeBSD 10.1-Beta3 ausprobiert und es hat funktioniert.
Seltsam war, dass immer der erste versuch die Änderungen im vipw zu speichern fehlschlug.
Beim zweiten mal hat auch das dann geklappt.

10.1 wird ja voraussichtlich Anfang November erscheinen. Dann mache ich mit dieser Version weiter.

Ziel ist ein kleiner Server für zuhause.

Nochmals vielen Dank und Grüße

Florian
 
CrimsonKing schrieb:
Welchen Vorteil hab' ich als Endnutzer von newcons, wenn ich nicht gerade Chinesisch brauche?
Zum Vergrößern anklicken....
Naja, es geht ja nicht nur um Sprachen. Es gibt auch viele Zeichen. Checkmarks sind cool, okay ohne Smilies und Pile of Poo kann ich persönlich leben, aber vielleicht profitiert man mal von so Mars und Venuszeichen für männlich und weiblich oder generell in Astronomieprogrammen. Auch wenn du Namen von Menschen hast hast du schnell mal solche Probleme und auch Programme haben oft Umlaute als Namen (auch wenn die Commands selbst meist sanitized sind). Auch Lautzeichen (also IPA) können durchaus interessant sein. Aber der ganz große Gewinn ist, dass man in IRC nicht für jeden Channel ein eigenes Charset braucht. ;)

Man kann von UTF-8 ja halten was man will. Viele finden es ja grauenhaft, aber es geht da mehr darum all die Probleme, die man durch unterschiedliche Charsets hat einmal zu lösen statt tausendmal. Das ist das Vorzeigemodell eines Standards: Nicht perfekt, sondern ein Kompromiss. Und wenn es den schon gibt ist es ganz cool, dass man den auch auf dem Terminal an dem man sitzt nutzen kann.

Und dass FreeBSD mal per default kein dmesg, etc. ausgibt wage ich doch sehr stark zu bezweifeln. PC-BSD vielleicht, aber das ist was anderes. Vielleicht auch für Playstations interessant. ;)
 
Zeichen für Rahmen usw. die von Sachen wie tmux genutzt werden sind auch ganz nützlich.
 
Athaba schrieb:
Man kann von UTF-8 ja halten was man will. Viele finden es ja grauenhaft, aber es geht da mehr darum all die Probleme, die man durch unterschiedliche Charsets hat einmal zu lösen statt tausendmal. Das ist das Vorzeigemodell eines Standards: Nicht perfekt, sondern ein Kompromiss. Und wenn es den schon gibt ist es ganz cool, dass man den auch auf dem Terminal an dem man sitzt nutzen kann.
Zum Vergrößern anklicken....

Gibt es dort auch fundierte Kritik (abseits der Integration asiatischer Schriftzeichen, aber das ist ja unabhängig von Unicode ein Clusterfuck) oder ist es nur das übliche Genöle, weil irgendwelche Legacy-Software Probleme mit UTF-8 hat?
 
Dehalb ja auch die Aussage, dass es darum geht sich auf eines zu einigen. :)

Oder meintest du andere Dinge, die viele so schrecklich finden? Da gab's mal irgendwo einen Artikel, den ich nicht mehr finde. Da ging es vor allem um die ganzen Steuerzeichen, die man so im Einzelfällen brauchen kann mit denen man quasi jede UTF-8-Anzeige "zerstören" kann, also wenn alles korrekt passiert. Alles nichts an und für sich schlimmes, aber eben zum einen eine Sache, die man im Hinterkopf haben muss und zum anderen eine Sache, die es sehr schwer machen kann Dinge zu implementieren. Geht wohl eher darum, dass "alles können" mit einem Preis kommt. Kein Problem an sich, aber wann immer ich Leuten begegne, die mal direkt damit in Berührung gekommen sind (also außerhalb von der Verwendung von irgendwas mit unicode support) gab es viel Gefluche. Ist aber wirklich eher auf Schriftzeichen und so bezogen und daran, dass die korrekte Implementierung nicht so einfach ist, wie man sich häufig denkt.

Kurzum glaube ich, dass es Potential für viele Website "Defacements", wenn man es so nennen will, auf Basis von Unicode geben könnte, ohne eine SIcherheitslücke auszunutzen. Da gab's mal einen tollen Artikel dazu, aber ich kann ihn beim besten Willen nicht finden.

Alles kein Problem im Sinne von Technik, aber halt eine typische Sache, wo Real Life und die Abbildung in der Informatik aufeinander treffen. Erinnert mich ein Wenig an Zeit und die Diskussion um Leap Seconds, etc. Ist halt ein Kopfwehthema wenn man es implementieren und hochgradig unterstützen muss und nicht einfach Zeug, das für viele zu extrem ist rausstrippen kann. Noch blöder, wenn es einem die IDE zerhaut mit sich gegenseitig überlagernden Zeichen und aus irgendeinem Grund muss das im Code sein oder so.

Aber ja, entweder man hat diese Kopfzerbrechen oder andere und mit einem Standard auf den man sich einigt ist man zumindest nicht der Erste und Einzige, der sich Gedanken macht. Auch die Leute, die über die Arbeit schimpfen gestehen meist ein, dass es einfach nicht die tollste Arbeit ist, aber es nicht per se schlecht ist. Gibt halt schönere Aufgaben, deshalb sollte man denen, die sich drum kümmern, dass trotzdem alles funktioniert großen Dank dafür aussprechen. :)
 
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