Linux-Firewalls anfällig für DoS - ein Kommentar

asg

push it, don´t hype
http://www.heise.de/security/news/meldung/39159
Zwei Advisories zu Fehlern in den Firewall-Funktionen des Linux-Kernels haben das Licht der Welt erblickt. Hierbei geht es um NAT und um das sog. connection tracking, welches Pakete einer Verbindung zuordnet.
In beiden Fällen kann ein Angreifer das betroffene System zum Absturz bringen (DoS).

Betroffen:
Kernel-Version 2.4.20

Abhilfe:
Upgrade auf 2.4.21.


Ein Kommentar

Es ist mal wieder soweit. Wie so oft in den letzten Tagen und Wochen, Linux macht Negativschlagzeilen. Nicht das das System an sich nun schlecht ist, aber die Unverwundbarkeit ist passé, das Blatt ist runter, und Erinnerungen an Siegfried der einst in Drachenblut badete werden wach.
Die Fehler häufen sich nun auch unter Linux, und die Windowsfraktion hat in allen möglichen Foren endlich einen neuen Angriffspunkt, ganz zu schweigen vom Giganten Microsoft. War es bisher so, dass ein Fehler sofort und umgehend aufgedeckt wurde und meist noch am selben Tag ein patch oder zumindest ein workaround zu haben war, so verhält es sich diesmal anders. Die MS-Fraktion wird jubeln, nicht so sehr weil es einen Fehler in der Firewall-Funktion gibt, sondern darüber das der Fehler seit Monaten bekannt war, aber nicht an die Öffentlichkeit gelang.
Einer der grössten Linux Distributoren kennt den Fehler schon seit ca. 5 Monaten und schwieg so wie man es bisher nur aus Redmond kennt. 5 Monate in denen ein gewichtiger Fehler nicht aufgeklärt wurde, 5 Monate in denen der arglose Systemadministrator sich in der vemeintlichen Sicherheit des unverwundbaren Linux glaubte.

Ist RedHat einfach vornehm zurückhaltend? Oder kann man bald von RedmondHat sprechen?
Dies ist, und das ist der springende Punkt warum es auch *BSD angeht, nicht akzeptierbar, dazu gleich.
Viele User nutzen den Kernel von kernel.org, oder fahren einfach kein RedHat, und waren so potenzieller Gefahr ausgesetzt, die hätte vermieden werden könne, hätte RedHat seine Stimme gefunden.
Dieser Vorgang ist Wasser auf die Mühlen der MS Befürworter und MS selbst. Der Vorteil von OSS sofort von einem Fehler zu erfahren wurde hier einfach verspielt. Beim Poker steige ich doch auch nicht aus wenn ich alle Asse in der Hand halte. Unverständlich und hoffentlich ein Einzelfall.
Was hat das nun mit *BSD zu tun. Nun, *BSD ist auch OSS und die meisten verbinden mit OSS immer Linux. Steht Linux schlecht da, steht gleich alles was OSS angeht in einem etwas schummrigen Licht, auch wenn dort noch alles so funktioniert wie es funktionieren sollte.
So denken evtl. viele Entscheider um und setzen doch wieder auf MS, denn einen Unterschied scheint es, bis auf das finanzielle und auch da lässt sich streiten, nicht zu geben.
Sobald ein Exploit bekannt ist, muss dieser an die Öffentlichkeit gelangen, und patches oder workarounds müssen entwickelt und durchdacht werden, nur so lässt sich ein System schnell und zuverlässig sichern. Hacker die es darauf anlegen, lesen so oder so die richtigen Listen und bekommen so etwas schneller mit als das ein Advisory draussen ist, aber ein fünfmonatiges verschleppen der Angelegenheit ist für keinen der Beteiligten ein Vorteil. Nur die Trolle, MS-Fanatiker, Kurzsichtigen und Konkurrenten freuen sich darüber, für alle anderen sollte dies ein grosses Ärgernis darstellen, was sich so nicht wiederholen darf.
 
Amen Bruder, Amen.

Es ist ein bischen wie mit SCO vs. Linux, wenn *BSD mehr Bekanntheit hätte, oder ein breiter angelegtes Marketing könnten wir wunderbar aus den Schwächen von Linux Gewinn schlagen (nicht finanziell [oder doch ;) ]).
Ich meine das auch in Bezug auf den Rechtsstreit damals zwischen [habbichvergessen] und *BSD, als so viele Leute Richtung Linux abgewandert sind.
Jetzt ist die Zeit sich diese Leute und mehr wiederzuholen.

Ohne Bekanntheit werden die entscheidenden Leute in Firmen eher zurück nach Redmond gehen, oder direkt dort bleiben, als auch nur nach einer weiteren Alternative zu Linux zu suchen.

Also Leute rührt die Werbetrommel!
 
Original geschrieben von Maledictus
Amen Bruder, Amen.

Es ist ein bischen wie mit SCO vs. Linux, wenn *BSD mehr Bekanntheit hätte, oder ein breiter angelegtes Marketing könnten wir wunderbar aus den Schwächen von Linux Gewinn schlagen (nicht finanziell [oder doch ;) ]).
Ich meine das auch in Bezug auf den Rechtsstreit damals zwischen [habbichvergessen] und *BSD, als so viele Leute Richtung Linux abgewandert sind.


Zu der Zeit als Free/NetBSD "jung" waren, gab es noch nich so viele User die hätten abwandern können. Natürlich gib es immer Verschiebungen zwischen den Systemen, doch bestimmt keine "Abwanderungen".

Linux war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Außerdem hatte Linux auch ein Quentchen Glück, dass der von GNU-Organisation forcierte Kernel "HURD" nicht ausgereift war, um es der Masse der User zu übergeben.

Also nahmen die GNU-Leute den Linux-Kernel als "temporären Ersatz", denn sie wollten ja "irgendwann mal" auf HURD wechseln.

Jedoch hat sich das Ganze immer mehr in Richtung Linux verschoben (was auch nicht negativ sein muss, denn die OpenSource-Welle ist was Gutes für uns alle).

Und die Bemühungen, HURD zu einem vollwertigen Linux-Kernel-Ersatz zu machen, sind noch nicht über das Entwicklungsstadium hinaus.

Jetzt ist die Zeit sich diese Leute und mehr wiederzuholen.

Die Leute sind keine Tiere die man anlocken soll, um sie zu kriegen.

Sowas machen schon andere große Firmen udn man sieht die Ergebnisse allzu oft: --> unfreie User und schlechte Systeme.

Es ist, meiner Menung nach, an der Zeit ( und das schon seit Jahren ) die Systeme besser zu machen, sie zu testen usw.

Und wer mitmachen will, der (die) soll mitmachen.

Gruß

CW
 
Es verhält sich aber schon irgendwie so:
Microsoft hat ein besseres Marketing als Linux
Linux hat das bessere Marketing im Vergleich zu *BSD
*BSD hat eigentliche gar kein Marketing (zumindest dies damals nicht so betrieben wie es Linux tat und immer noch tut).
 
Original geschrieben von asg

*BSD hat eigentliche gar kein Marketing (zumindest dies damals nicht so betrieben wie es Linux tat und immer noch tut).

Und trotz des fehlenden Marketings ist die "Marke" nicht tot ;)


Gruß

CW
 
Eine Marke kann auch ohne Marketing was sein. Bei manchen ist die Marke ohne Marketing nichts. Und bei ganz anderen ist die Marke == Marketing.
 
Original geschrieben von asg
Eine Marke kann auch ohne Marketing was sein. Bei manchen ist die Marke ohne Marketing nichts. Und bei ganz anderen ist die Marke == Marketing.

Und das ist eben das Gefährliche an z.B. Microsoft:

Schlechtes Produkt aber perfektes Marketing.

Gruß

CW
 
Yapp.
MS-Marketing:
Ein völlig überteuerter Hamburger den man unfreundlich verkauft bekommt, der absolut scheusslich schmeckt und von dem man sich übergeben muss, aber dennoch schreit man danach "Noch einen".

Marketing in Vollendung.
 
Original geschrieben von asg
Yapp.
MS-Marketing:
Ein völlig überteuerter Hamburger den man unfreundlich verkauft bekommt, der absolut scheusslich schmeckt und von dem man sich übergeben muss, aber dennoch schreit man danach "Noch einen".

Marketing in Vollendung.

Nur Ecstasy-Dealer bei der Loveparade sind da erfolgreicher ;)

Gruß

CW
 
Stimmt, es reicht ja nicht aus seinen PC was schlechtes anzutun, wird der eigene Körper eben gleich verseucht, und Glück und Ausdauer sind nur noch eine Frage von bunten Pillen...
Es gleitet ab...
 
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