Lumina 1.0

Hallo,

hier zeigt sich wieder, dass die Bewertung bzw. Abwertung eines Desktops sehr mit eigenen Nutzervorlieben zu tun hat. Das finde ich bis zu einem gewissen Grade in Ordnung, was mir nicht gefällt, ist ein pauschales Schlechtreden und eine gewisse Tendenz, anderen in ihre Freizeitinteressen und beruflichen Interessen herein zu reden, hier meine ich die von Ken Moore und Entwicklerteam.

Ich habe ja nichts gegen kritische Einwände, man muss Lumina ja nicht mögen, aber wenn daraus ein subjektives Zernörgeln wird, weil man seine eigenen Nutzermaßstäbe als allein seligmachende betrachtet, hier "wie genau ein Desktop zu sein hat", dann finde ich das ziemlich befremdlich. Ein wenig mehr Toleranz und auch Humor fände ich da weitaus angebrachter.

Viele Grüße,
Holger
 
....was mir nicht gefällt, ist ein pauschales Schlechtreden und eine gewisse Tendenz, anderen in ihre Freizeitinteressen und beruflichen Interessen herein zu reden, hier meine ich die von Ken Moore und Entwicklerteam.

Ich habe ja nichts gegen kritische Einwände, man muss Lumina ja nicht mögen, aber wenn daraus ein subjektives Zernörgeln wird, weil man seine eigenen Nutzermaßstäbe als allein seligmachende betrachtet, hier "wie genau ein Desktop zu sein hat", dann finde ich das ziemlich befremdlich. ...

Was soll dieses Blah Blah?
Es wird ja wohl noch erlaubt sein ... hier zu posten, dass man Lumina für nett aber überflüssig hält!
 
@Vril wenn du nichts zur Sache zu berichten hast dann halte dich bitte mit Metadiskussionen zurück die nur wieder das Thema sprengen. Das ist nicht das Geplauder-Forum, wo auch gerne philosophiert werden darf.
 
Um zum Thema zurück zu kommen: Ein großer Vorteil bei Lumina ist, dass es von den TrueOS Leuten entwickelt wird, und es die erste Desktop Environment ist, die explizit auf FreeBSD geschrieben wird (z.B. mit Unterstützung für ZFS Rollbacks im eigenen Dateimanager). Hier müssen die Linuxer mal den Aufwand betreiben, und die DE portieren. Allerdings wird Lumina sehr offen und portabel gehalten, deswegen ist das kein großes Problem.
 
... explizit auf FreeBSD geschrieben wird...
Yep, Genau das gefällt mir. Zumal man nicht vergessen darf, dass es vor einem Jahr noch Diskussionen gab, ob wir Gnome und andere DEs noch nutzen können werden, wenn überall alles nur noch für Linux' systemd entwickelt wird. Hier hat jemand mal nicht einfach gemeckert, sondern eine eigenen Vorschlag entwickelt.

Für mich sind die "Verkaufsargumente":
  • schlankes Desktop Environment (versucht z.B. Funktionalitäten von Qt nicht nochmal neu zu basteln; kommt nur mit Basis-Tools wie File Manager, Text Editor)
  • auf FreeBSD entwickelt, aber mit Portabilität im Kopf
  • mit ein paar netten Features wie ZFS-Integration in den File Manager (wenn Snapshots für das Verzeichnis existieren, kann ich frühere Versionen sichtbar machen, ähnlich wie Windows' Shadow Copies)
  • Nice-to-Have: Permissive Lizenz (BSD)
Das ganze passt für iXsystems natürlich gut in TrueOS. Sie haben dafür ja schon etliche grafische Tools (Jail Management, ein pkg Frontend etc.). Zusammen mit einem eigenen DE können sie so ein wirklich eigenes Toolset anbieten, das sich von anderen abhebt. Ich denke nach wie vor, dass das Konzept von PC-BSD bzw. heute TrueOS nicht so anders ist als das von Ubuntu.
 
Ich finde die Philosophie von Lumina gut, aber überzeugt haben mich die Vorversionen nie so ganz. Ich nutze immernoch KDE4 und versuche es so schlank wie möglich zu halten.
 
Ich will es wirklich nicht zerreden und wer es benutzt, soll das tun und ich habe da überhaupt nichts dagegen, wenn andere etwas gut finden, was mir nicht gefallen will.
Meine Gründe sind häufig für andere nur schlecht nachvollziehbar, was vielleicht an meiner mangelhaften Sprachbegabung liegt.

Sehen wir aber doch mal objektiv, was denn Lumina will und was tatsächlich neu macht.
Schlank?
Wir haben schon schlanke DEs und noch mehr solche, die mal schlank waren. Wir können auch mit einem "einfachen" OpenBox oder FluxBox arbeiten, wenn wir wirklich schlank sein wollen und brauchen gar kein DE dazu.
Was bietet es außer Fenstern?
Einen Dateimanager? Noch einen? Und noch einen Texteditor? Die fügen sich dann natürlich super in das DE, aber wir haben wirklich viele Dateimanager und Texteditoren in DEs und ich verzweifele eher daran, dass jedes DE sein eigenes DIng macht und nochmal was verbessern möchte, anstatt die vorhandenen guten bis sehr guten und DE-unabhängigen Lösungen zu pflegen und auszubauen, falls nötig.

Auf FreeBSD entwickelt?
Worauf werden die anderen entwickelt?
Ich wette, das weiß wohl eher kaum jemand und es ist auch nicht weiter wichtig. Sie müssen schließlich X können und das wird womöglich eine große Hürde, wenn die mal wieder auf Linux stehen und systemd abhängig werden. Dann ist FreeBSD womöglich nicht nur ohne DE, sondern ohne X und das wäre viel dramatischer.
Und dass ein Dateimanager grafisch Snapshots anzeigen kann, naja. Die Welt wird auch ohne auskommen und das ist nun wirklich auch keine Funktion, für die man ein egenes DE brauchen würde.
Und für Lumina werden dann eigene Mechanismen entwickelt, um mit dem System zu interagieren, damit man von den Linux-lastigen weg kommt? Also nochmal was zusätzlich? Denn andere Anwendungen werden nicht unbedingt darauf verzichten wollen.

Also Leute, schon von der Idee her hört sich das für mich nicht wirklich sonderlich beeindruckend an und reizt mich nicht, es weiter kennen zu lernen.
Dann das Ergebnis, wenn es funktioniert: es kann Fenster darstellen und verschieben und so. Du liebe Herrn. Ohne Häme, aber setzt euch doch bitte mal einen Tag vor den PC, lest das Ubuntu Wiki dazu, wie man einen "eigenen Desktop" aufbaut, nehmt OpenBox oder FluxBox und probiert euch mal daran. Vielleicht ein Panel dazu, falls gewünscht und wer es mag, auch noch einen Desktop drauf. Mit drei oder vier Programmen hat man die Funktionalität schon fast, die Lumina nun bietet. Und ist wirklich schlank und außerdem unabhängiger.

Immer wieder mal noch ein DE dazu, mit großen Versprechungen und Wünschen ins Leben gerufen und natürlich viel besser, als anderen vorher. Das kennen wir doch wirklich seit Jahren. Fast hat man den Eindruck, dass es eine Art Hobby mancher Entwickler ist. Dabei bleiben immer Kernthemen ungelöst, etwa die Unvereinbarkeit zwischen GTK2, GTK3 und QT. Man braucht quasi alle drei (was gegen schlank spricht) und nie werden sie wirklich sauber im gleichen Lock_n_Feel dargestellt.
Es fehlen Freie, von DEs unabhängig entwickelte Anwendungen mit guten GUIs, die dann nahtlos in eine eigene (eben DE-unabhängige) Umgebung integriert werden können.
Es fehlt nicht noch ein weiteres DE, vor allem nicht, wenn es derart klassisch ist.
 
KDE ohne Nepomuk und Akonadi (oder wie das heute alles heißt) ist aber keine besonders überlegene Alternative zu LXQt oder Lumina mehr.
 
KDE ohne Nepomuk und Akonadi (oder wie das heute alles heißt) ist aber keine besonders überlegene Alternative zu LXQt oder Lumina mehr.

Hi @CrimsonKing,

wenn Du eine Sehschwäche hast, siehst Du das ein wenig anders (im mehrfachen Sinne des Wortes).

Ich habe schon zu RazorQT Zeiten bemerkt, dass sich die Schrift der Uhr im Panel nicht vergrößern lässt, und mein letzter Versuch bei lxqt sah nicht anders aus. Sich Schriften nach Bedürfnissen einrichten ist bei KDE schon seit zig Jahren vorbildlich umgesetzt, und zwar zentral an einem Ort.

Sehr nervig bei DEs - leider soll sich das bei Lumina auch erst mit Version 2 ändern - ist meines Erachtens das Verwenden eines fremden Fenstermanagers. Was die Themes angeht, kann ich mir ja noch etwas heraus suchen, was auch zum Therme des DEs passt. Aber hier auch wieder zu den Schriften: Bei Lumina habe ich z.B. noch nicht heraus gefunden, wie man die Schrift von Fluxbox bequem ändern kann, damit auch die Fenster-Titel für mich mit unter 40% Sehkraft vernünftig groß dargestellt werden. Ich kann zwar fluxconf installieren, das beschwert sich aber über eine fehlende .fluxbox/ini. Lumina benutzt für Fluxbox eine eigene ini - sorry, das bekommt man vielleicht irgendwie hingefrickelt, aber so etwas gehört in die Desktop-Einstellungen, sonst kann ich es gleich sein lassen, ein DE zu installieren und mich auch mit twm begnügen.

Daterimanager: Was konqueror und dolphin schon seit zig Jahren können, ein simples Drag&Drop mit der Abfrage hierher kopieren, hierher verschieben, Verknüpfung anlegen, ist bei allen mir bekannten anderen Dateimanagern nicht so einfach möglich. Ich möchte im Jahr 2016 keine Klickorgie veranstalten, um Verknüpfungen zu erstellen. Da versagen Thunar, Nautilus, der Dateimanager von lxde / lxqt und auch der von Lumina. Und hier ist das Terminal eindeutig unterlegen, eh da jemand anfängt, zu tippen ln - s ... habe ich im Dolphin schon eine Verknüpfung angelegt.

Ein weiteres Thema sind Kontextmenüs, Anzeigen von Datei-Infos beim Drüberfahren mit der Maus u.s.f. Man kann bei einer Audio-Datei etwa zwar auch konsole öffnen, dann tippen
Code:
mediainfo dateiname
, da habe ich über Dolphin schon zig Audio-Dateien auf Metainfos abgeklopft.

Eine Alternative als nicht überlegen zu beurteilen hat doch viel damit zu tun, welche Nutzerbedürfnisse man selber hat.

Viele Grüße,
Holger
 
Und dass ein Dateimanager grafisch Snapshots anzeigen kann, naja. Die Welt wird auch ohne auskommen und das ist nun wirklich auch keine Funktion, für die man ein egenes DE brauchen würde.
Hallo Pit,

bitte nimm es mir nicht übel, aber mit Formulierungen wie "die Welt kommt ohne aus" bewegt man sich auf sehr dünnem Eis. :) Und ich werde hier jetzt nicht weiter ausführen, warum das so ist.

Viele Grüße,
Holger
 
Und für Lumina werden dann eigene Mechanismen entwickelt, um mit dem System zu interagieren, damit man von den Linux-lastigen weg kommt? Also nochmal was zusätzlich? Denn andere Anwendungen werden nicht unbedingt darauf verzichten wollen.
Das ist der eine Punkt der an Lumina echt gut aussieht. Hier geht es darum das die Architektur sauber geschichtet ist und Systemabhängigkeiten ordentlich gekapselt. Das macht die Portierung auf andere Systeme deutlich einfacher.

Außerdem geht es um Abhängigkeiten. Viele Abhängigkeiten ist so eine Krankheit in der Open Source Community. Jede Abhängigkeit ist ein Point of Failure, der nicht in der eigenen Hand liegt. Im schlimmsten Fall hat man den Fork eines anderen Projektes an der Backe, weil das Projekt eingeschläfert oder kaputtgemacht wurde. Siehe GTK. Natürlich geht es nicht ohne Abhängigkeiten aber da sollte man halt darauf achten, dass die gut abgehangen sind.

Meine Faustregel sind 10 Jahre mit ordentlicher Releasepolitik (keine großen Security-Skandale, schnelle Bugfixes, keine API-Brüche innerhalb eines Release-Zweig). Da gibt es natürlich auch Ausnahmen - siehe GTK. Das wurde vom Gnome Projekt systematisch verfrickelt um nur noch für "Gnome-Apps" gut zu sein.
 
@pit: keiner zwingt dich dazu. Aber ich für meinen Teil finde es super, dass es jetzt eine DE gibt, die die Boardmittel von FreeBSD benutzt (z.B. devd) und sich nicht fieser Linuxkrücken wie udev, systemd und hald bedienden muss.
 
Das halte ich ja für ein Oxymoron. Die Arbeit würde ich mir bei KDE nicht wirklich machen - außer vielleicht diesen Ressourcenfresser und Rechnerblockierer von Automatiksrumsucherei.

Es ist eben nicht viel Arbeit, Nepomunk und Akonadi zu deaktivieren. Das Look-and-Feel und die Möglichkeiten von KDE4/Dolphin zum Arbeiten sind eben weitaus überlegen. Zudem kommt KDE4 auch mit integriertem Login-Manager (KDM) daher. Alles sehr einfach und praktisch.

Die Philosophie von Lumina, ein DE speziell für FreeBSD zu sein, finde ich indes gut. Wenn die Entwicklung von Look-and-Feel/Funktionalität in Richtung KDE4/MATE gehen würde, wäre das zu begrüßen.
 
Auf GitHub ist seit ein paar Tagen schon Lumina 1.1.0 zu finden (und ein erstes Patchset dafür) - bestimmt taucht es sehr bald in den Ports auf...

Hallo,

habe es gerade mal versucht, händisch zu bauen. Aber da fehlen mir Hintergrundinfos, qmake macht schon Ärger und ein make bricht sofort ab.
Ach, dann warte ich auf den Port, zu viele Baustellen parallel zu haben ist auch nicht gut.

Viele Grüße,
Holger
 
Die Philosophie von Lumina, ein DE speziell für FreeBSD zu sein, finde ich indes gut. Wenn die Entwicklung von Look-and-Feel/Funktionalität in Richtung KDE4/MATE gehen würde, wäre das zu begrüßen.
Ich mag KDE und Plasma5 / kf5 gerne, Leute wie @tcb sind sehr aktiv und sehr bemüht um plasma5 und kf5, das Team KDE-FreeBSD macht meines Erachtens tolle Arbeit und mit area51 hat man fast ein so aktuelles Plasma5 wie beim KDE Neon Projekt. Aber wenn ich gerade an meine Diskussion mit Martin Grässlin vor wenigen Stunden auf pro-linux zurück denke (Kommentare zum Beitrag über Lumina 1.1.0), dann kann ich nur hoffen, dass Lumina rasch viele Fortschritte macht.

Viele Grüße,
Holger
 
Eben mal drüber geschaut ... ein "make" meckert nicht, und poudriere sagt ebenfalls alles ok.

Nutzung auf eigene Gefahr!
 

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Danke war letztens am Port für NetBSD dran, hatte da noch Probleme. Jetzt kann ich den Kram mit meiner PLIST vergleichen.
Wann gibts denn endlich einen eigenen WM?
 
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