OpenNTPD lässt einen ruhig schlafen...

Irgendwie scheint ntpd in den Blick der Lücken-Sucher geraten zu sein. Völlig zu recht, wie man sieht. Und da der Code nicht der schönste und modernste ist, diplomatisch ausgedrückt... Leider scheint mit ntimed der "offizielle" Nachfolger wieder eingeschlafen zu sein oder kein weiteres Funding bekommen zu haben, zumindest gab es da schon länger keine Commits mehr. Unter dem Strich ist der Fall ntp ähnlich wie OpenSSL. Wirklich jeder nutzt den Code, alle verlassen sich darauf, dass er funktioniert. Aber das Projekt selbst verhungerte über Jahre am ausgestreckten Arm und nun hat man den Salat. Nur, dass die OpenBSD-Jungs es schon vor Jahren haben kommen sehen. :)
 
Problem ist aber auch, dass die ganzen Protokolle immer die eierlegenden Wollmilchsäue sein müssen. Das Problem hat halt auch ntp und openssl. openntpd und libressl umgehen den ganzen Kram ja nur, indem sie sagen: "Fuck it, wir unterstützen nur einen Bruchteil". Dass die ganzen Projekte natürlich mehr Unterstützung gebrauchen könnten, ist natürlich trotzdem richtig.
 
Leider scheint mit ntimed der "offizielle" Nachfolger wieder eingeschlafen zu sein oder kein weiteres Funding bekommen zu haben, zumindest gab es da schon länger keine Commits mehr.
Komisch eigentlich - davon hatte PHK im letzten Februar auf der FOSSDEM gar nichts gesagt....

Ich dachte sogar, da seien Resourcen der Core Infrastructure Initiative vorhanden. Denn wie Du schon sagts: NTP ist nicht weit weg von OpenSSL was Verbreitung und Code-Komplexität (und damit potenzielle Bugs) betrifft.

Vielleicht sollte man PHK vorschlagen, es noch einmal mit Crowdfunding zu versuchen. Er ist zwar mittlerweile etwas abgeneigt gegen diese Form der Finanzierung und will lieber direkte Aufträge haben... aber ich könnte mir vorstellen, dass sich einiges Geld auftreiben ließe für dieses Projekt.
 
Auf Twitter schrieb phk, dass er in den letzten Monaten viel um die Ohren hatte und deswegen nicht zum Arbeiten gekommen ist. Er wird sich aber bald wieder an die Schippe gehen.
 
Moin zusammen,

damit ich auch ruhig schlafen kann (der klassische ntpd startet bei mir unter FBSD 10.2 nicht sauber), würde mich interessieren, welche Geräte "sensors" OpenNTPd unterstützt. Die Manpages geben leider keine Infos.

Grüßle Jürgen
 
Die man page sagt NMEA 0183 also, prinzipiell alles was unter den Standard fällt und, sich per USB und Seriell anschließen lässt.
Der Rest ist OpenBSD like, probieren und, wenn es nicht geht, shutup and hack.
 
Code:
hw.sensors.vmt0.timedelta0=-0.000007 secs, OK, Thu Jan 28 21:34:44.109

VMware, timesync ohne NTP-Server.
 
Sorry, das ist unter OpenBSD. Den Sensor müsste der FreeBSD-Kernel ja vorhalten, was er glaub ich im Moment nicht tut.
 
Ich hab übrigens gerade mal testhalber unter ArchLinux von ntpd auf OpenNTPd umgestellt. Ist es normal, dass OpenNTPd seinen Dienst einstellt, wenn er beim Booten kein Internet hat? Ich dachte ja er probiert das dann einfach später nochmal, aber scheinbar hört er dann komplett auf. Das würde ihn ziemlich unbrauchbar für mobile Geräte machen.

Meine FreeBSDs laufen am Kabel, da hatte ich das so nie mitbekommen.
 
Naja, wenn sich der Dienst dann wenigstens beenden würde, wenn er keine Server hat, dann würde systemd den ja auch neustarten (glaube ich, nicht nachgesehen). Das Problem ist aber, dass openntpd munter weiterläuft. de.pool.ntp.org "aus der Serverliste nimmt" und dann einfach nichts tut und es scheinbar nie wieder probiert. Gibt es da eine Option oder so?
 
Ich hab mal phk@ per E-Mail nach dem Status von ntimed gefragt. Er antwortete gerade, dass er es in seiner freien Zeit fertig stellen wollte; dass aber in 2015 sich alles verschworen habe, so dass er davon schlichtweg keine hatte. Er will timed aber unbedingt fertig stellen und man könne News rund um seine timed-Arbeiten hier finden: http://phk.freebsd.dk/time/index.html

Also mal abwarten... und solange bleibe ich auf jeden Fall bei OpenNTPD.
 
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