PDF reader device

sanbiber

Well-Known Member
Hallo,

was wuerdet ihr zum Lesen von PDFs nehmen, wenn man das nicht am Rechner/Laptop machen will? Ich hab schon mal ein bisschen geguckt: normale ebook reader scheinen dafuer nicht optimal zu sein. Die meisten sind zu klein, der Bildaufbau bei E-Ink dauert zu lange, das Restrukturieren des PDFs zum besseren Darstellen funktioniert nicht richtig (z.B. bei wissenschaftlichen, mathematischen oder nur-Bild Papieren) oder sie sind (wenn sie alle diese Maengel nicht haben) recht teuer. Eigentlich bin ich vom Schriftbild der E-Ink-Displays und vom geringen Stromverbrauch ja angetan ...
Ab 10'' kann man wohl PDFs (auch doppel-spaltige) einigermassen passabel lesen. Eine hohe Aufloesung ist wohl auch ganz gut. Einige empfehlen Tablets fuer diesen Zweck. In Frage scheint dann z.B. ein Samsung Galaxy Note 10.1 zu kommen. Was meint ihr? Auf was sollte man noch unbedingt Wert legen oder in welche Falle koennte man noch tappen?

Ich durfte neulich einem "unboxing" eines iPad Air 2 beiwohnen (keine Ahnung, was die Leute dabei finden) und es schien so als ob man das Ding gar nicht offline benutzen koennte und auch nicht ohne sich einen Account bei Apple zu erstellen. Wie ist es mit Android-Tablets?

sanbiber

BTW: PDF ist echt ein Graeuel - aber leider so weit verbreitet ...
 
Tablets sind wesentlich anfälliger was umgebungslicht angeht. Bzw je heller es drumherum ist, desto heller musst du deinen Bildschirm einstellen, damit du noch was sehen kannst. Das schlägt dafür dann wieder stark auf den Akku.
 
Tablets sind wesentlich anfälliger was umgebungslicht angeht. Bzw je heller es drumherum ist, desto heller musst du deinen Bildschirm einstellen, damit du noch was sehen kannst. Das schlägt dafür dann wieder stark auf den Akku.
Kann man denn durch die Art des Displays (also matt, glaenzend) diese Umgebungslichtproblematik entschaerfen oder gibt es irgendwelche Gimmicks (Folien, ...) die dabei helfen koennen?
 
Meiner bescheidenen Erfahrung ist es ein kaum lösbares Dilemma:

- eInk-Reader sind die mit Abstand beste Lösung für die Augen. Geschwindigkeit ist bei aktuellen Topmodellen nicht mehr unbedingt ein Problem, nur man muss halt Blättern statt Scrollen. Durch die recht eingeschränkten Möglichkeiten der Displays und der trotz recht hoher Auflösungen noch immer eher geringen Bilddiagonalen sind sie aber wenig geeignet, um PDF darzustellen. Und damit für dich uninteressant, wie du schon sagst.

- Tablets haben das Problem genau umgekehrt. Das Display ist prinzipbedingt besser geeignet um PDFs darstellen zu können. Allerdings ermüden selbstleuchtende Displays die Augen schnell, wenn man konzentriert liest und sind sehr empfindlich gegen Lichteinstrahlungen. Mit Folien und anderen Tricks kommt man dem nur schlecht bei, da jede Ebene zwischen Bildschirm und Auge das Bild nur wieder verzerrt und Schärfe kostet.

Prinzip ist das Beste, die PDFs einfach ganz klassisch auszudrucken. Ansonsten bleibt wohl nur ein Tablet mit sehr gutem Display und etwas Kompromissbereitschaft. Leider kosten die schnell weit mehr als die 400€, die du maximal ausgeben möchtest.
 
Sehr ernuechternd. Ich habe eigentlich keine Lust z.B. Buecher, die mir nur als PDF vorliegen, auszudrucken, um dann nach ein paar Kapiteln festzustellen, dass ich das Buch doch nicht weiterlesen will/muss. Auch laengere paper, die man vielleicht einmal liest und dann mit einiger Wahrscheinlichkeit nie wieder, wuerde ich ungern ausdrucken wollen. Ein weiteres Beispiel waeren (um jetzt mal wieder ein bisschen mehr BSD-Relevanz ins Spiel zu bringen) das BSDmag, FreeBSD magazine und FreeBSD Handbook - da wuerde ich gern mal ab und an drin blaettern, den ein oder anderen Artikel ent-/gespannt im Sessel oder auf dem Sofa lesen ohne die Sachen ausdrucken zu muessen und ohne an meinen Arbeitsplatz/Schreibtisch gebunden zu sein.
Reizvoll scheint mir auch die Moeglichkeit zu sein, handschriftliche Notizen machen zu koennen. Diese koennen dann teilweise sogar in allgemein verstaendliche Zeichen umgewandelt werden ;)

Was verstehst Du unter guten Tablet-Displays bzw. welche Groessen sind relevant (Leuchtkraft, Pixeldichte, Aufloesung, ...)? Das Tablet, welches ich oben nannte, soll z.B. ein 10.1 Zoll Display mit einer Aufloesung von 2560 x 1600 Pixel haben.
 
- eInk-Reader sind die mit Abstand beste Lösung für die Augen. Geschwindigkeit ist bei aktuellen Topmodellen nicht mehr unbedingt ein Problem, nur man muss halt Blättern statt Scrollen. Durch die recht eingeschränkten Möglichkeiten der Displays und der trotz recht hoher Auflösungen noch immer eher geringen Bilddiagonalen sind sie aber wenig geeignet, um PDF darzustellen. Und damit für dich uninteressant, wie du schon sagst.
Nur so als Anmerkung, das von mir verlinkte Gerät hat eine Bilddiagonale von ca. 33cm. Das sind über 90% einer A4 Seite.

Zusätzlich kannst Du auf dem Gerät direkt im PDF herum kritzeln oder eigene handschriftliche Dokumente anfertigen.

Die Auflösung von den Readern sind gar nicht so toll, im Vergleich zu modernen Smartphone-Displays. Aber der optische Eindruck von allen Readern, die ich bisher in der Hand hatte ist, was Texte betrifft, sehr gut.
 
Also ich schleppe derzeit beides mit mir umher, einen kindle für bücher, die man eher länger liest, weil das E-Ink display dafür um längen besser geeignet ist; und ein 7 Zoll tablet (kindle fire hd mit normalen android drauf) für pdfs. Für kurz mal was nachgucken taugt auf das smartphone. Für pdfs ist das E-Ink display des kindle einfach nicht der Hit, zumal du nur bedingt zoomen kannst und der Textaufbau sich nicht an das Display anpasst wie bei einem ebook zb.
 
Ein kleiner, aber feiner provisorischer "Hack" fuers Lesen am Laptop:
  • Laptop aufklappen (und in Betriebsmodus, etc. versetzen)
  • Maus anschliessen
  • Bildschirmausgabe rotieren (z.B. mit xrandr --output LVDS1 --rotate left)
  • Laptop um 90 Grad (z.B. im Uhrzeigersinn) drehen
  • Laptop auf Bildschirm- und Tastaturkante abstellen
  • ggf. unter Tastaturkante vorne etwas unterlegen, damit der Bildschirm leichte Schraegung bekommt
  • mit dem PDF-Reader Deines Vertrauens (z.B. qpdfview) PDFs betrachten
Bei meinem Laptop fehlen nur ca. 2cm am seitlichen Rand zum vollen A4-Format.
Mal sehen wie sich diese Methode in Zukunft macht ...

Ein Manko tritt natuerlich auf, wenn man wal was tippen will. Aber dafuer koennte man noch eine Tastatur anschliessen.
 
Also es gibt noch einen 8" Reader zum bezahlbaren Preis: PocketBook InkPad
Ansonsten sind meine Erfahrungen mit PDFs auf eBook-Readern auch sehr ernüchternd. Der neue Kindle reagiert aber schon sehr, sehr flott im Vergleich zu älteren Modellen!

Ansonsten kann man vielleicht über ein Thinkpad nachdenken, die gibt's ja mit einem drehbaren Display. Aber so richtig komfortabel ist das sicher nicht.
 
Ich selbst habe seit über zwei Jahren ein Onyx Boox M92 (http://tovotu.de/blog/515-Onyx-Boox-M92-Entspannt-digital-Schmkern/). Der ist aber zugegebenermaßen etwas träge und deswegen am besten zum linearen Lesen geeignet. Viel hin- und herblättern oder sogar zwischen mehreren Dokumenten wechseln ist ein Geduldsspiel. Andererseits kann man die meisten PDFs mit denen ich im Studium (Mathematik, also wissenschaftliche Paper und Fachbücher z.B. von Springer-Link) konfrontiert werde, damit sehr gut handhaben. Die Bildschirmgröße ist gerade richtig.

Auf dem Boox M92 läuft ein Linux mit Qt, das nicht mehr weiterentwickelt wird. Es gibt ein SDK, aber kaum damit programmierte Software. Gerade der PDF-Reader ist nicht Open Source (die PDF-Engine ist wohl von Adobe...). Nachfolgemodelle sind Onyx Boox M96 (http://ereader-store.de/de/onyx-boox/64-onyx-boox-m96-black.html) und der baugleiche Icarus Excel 2014 (http://www.lesen.net/ereader/icarus-excel-2014-97-ebook-reader-mit-android-4-12983/). Die laufen jetzt mit angepasstem Android. Wie es da mit der Reaktionszeit usw. aussieht, kann ich aber nicht sagen. Schweineteuer sind die jedenfalls immernoch.

Ich selbst bekomme Augenschmerzen vom Lesen am Bildschirm. Deswegen war ein Tablet leider von Anfang an keine Option. Wenn ich vertrauen könnte, dass man sich damit nicht die Augen kaputt macht, würde ich definitiv eher ein Tablet als einen Eink-Reader für PDFs empfehlen. Tablets sind nämlich einfach performanter und da fällt das Blättern und Hin- und Herspringen in so einem PDF-Dokument doch deutlich leichter...

Die Sony-Lösung in 13 Zoll sieht sehr attraktiv aus, scheint aber auch etwas "lahm" zu sein. Und dann dieser lächerlich hohe Preis...!

Nachtrag: Achso, für Musiknoten, die häufig in einem Format von leicht _über_ DIN A4 vorliegen, ist so ein 9,7-Zoll-Gerät übrigens _nicht_ geeignet! Bei manchen Musiknoten ist es gerade so erträglich. Aber wenn man sich die riesigen Notenbücher der verbreiteten Verlage, die meist über-DIN A4-Größe sind, auf dem Gerät anschauen will, hat man meistens gelitten.
 
ich möchte mal den Tolino von Weltbild in die Runde werfen. Es werden neben anderen Formaten sowohl ePub als auch PDF unterstützt:
http://www.weltbild.de/1/tolino-vergleich/tolino-geraetevergleich.html
Dass ein Teil PDF "unterstuetzt", ist hier eigentlich nicht das entscheidende Kriterium. Vielmehr geht es um die "Usability" dieser "Unterstuetzung" (s.o.). Hast Du dazu Erfahrungen mit diesen Tolino-Geraeten gemacht? Nach einem ersten Blick auf die technischen Daten, wuerde ich bezweifeln, dass man PDFs damit gut lesen kann. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.
 
Das die Mehrzahl der Geräte gruseliges PDF versteht, Macken ohne Ende hat und so langsam ist, das man mit ausdrucken schneller ist.
 
Wie kommst Du darauf, dass man damit PDFs nicht gut lesen könnte?
Habe schonmal einen E-Book-Reader in der Hand gehabt und versucht dann damit PDFs zu lesen (war glaub ich ein 6'', E-Ink) und div. Videos zu solchen Geraeten gesehen und von einigen Leuten, die es probiert haben, gehoert wie es ist. Fazit: Es ist gruselig. (Kannst weiter oben ein bisschen mehr Details dazu lesen.)
Es scheint so zu sein, dass die Hersteller die grundsaetzliche Schwaeche zu kleiner E-Ink-Displays beim Betrachten von PDFs damit auszubuegeln versuchen, PDFs irgendwie umzustrukturieren. Aber bisher scheint kein Hersteller es geschafft zu haben, eine Loesung fuer alle PDF-Dokument-Klassen entwickelt zu haben (Beseitigung weisser Seitenraender z.B. ist da ein relativ einfacher Ansatz, aber oftmals auch ein zu kurz greifender; Extraktion des Textes mit anschliessender Reformatierung z.B. ist auch nicht so schlecht, aber leider enthaelt nicht jedes PDF Text ...).
 
Ich besitze einen kleinen eBook-Reader und ich kann das PDF-Problem nachvollziehen, das funktioniert recht beschissen. Ich nutze es allerdings auch fast nur für epubs.

Das Problem ist die grundsätzliche relativ "feste" auf die jew. Seitengröße angepasste Struktur eines PDFs - das wird auf so einem device nicht sauber gehen, ausser es ist eines der relativ "großen" Modelle die oben einige angesprochen haben. Das ist imho keine "schuld" der ebookreader, sondern das "Ist einfach so" bei PDFs - das Dateiformat hat nunmal einen ganz anderen Zweck als "Lesen auf kleinen Displays. Wir haben auf der arbeit z.B. festgestellt das selbst 19" :16:9 Monitore dtl. zu klein sind um halbwegs gescheit PDFs am Bildschirm zu betrachten.

Ich habe teilw. gute Erfahrungen mit PDFs gemacht die primär reinen text enthalten, wenn man diese vorher ins epub format am PC umwandelt. Das ist aber nur für einige wenige PDFs taulich.

Ansonsten würde ich denke ich gefühlt eher zu einem "richtigen" Tablet raten, bei komplexen PDFs evtl. zu einem Gerät mit "echten" Windows* da die PDF-Betrachter unter Android, iOS & CO teilw. auch so ihre Macken haben. Dort hat man aber, wie die vorposter ganz recht anmerken das "Augen" Problem gerade in dunkleren Umgebungen. Andererseits hab ich das Gefühl das mit moderneren, etwas hochauchgelösteren Smartphone/Tablet-Displays die Augen weniger stark ermüden. Bei Sonnenlicht aber denke ich dennoch nicht das richtige.
 
Die Sony-Lösung in 13 Zoll sieht sehr attraktiv aus, scheint aber auch etwas "lahm" zu sein. Und dann dieser lächerlich hohe Preis...!
Ja, aber das Ding ist einfach cool! So etwas hätte ich als Student gerne gehabt. In solchen Momenten flucht man darüber, Geringverdiener zu sein.
Naja, außer dem Preis gibt es noch einen zweiten Pferdefuß: Das Gerät kann wirklich nur PDFs anzeigen, nicht einmal EPUB, nicht einmal TXT! Und das von Sony, die ja auch mit Ebook-Readern gut im Geschäft sind! Was soll das?
 
Ja, aber das Ding ist einfach cool! So etwas hätte ich als Student gerne gehabt. In solchen Momenten flucht man darüber, Geringverdiener zu sein.
Naja, außer dem Preis gibt es noch einen zweiten Pferdefuß: Das Gerät kann wirklich nur PDFs anzeigen, nicht einmal EPUB, nicht einmal TXT! Und das von Sony, die ja auch mit Ebook-Readern gut im Geschäft sind! Was soll das?

Das ist super! :D
Ich bekam früher tonnenweise technische Unterlagen als Papier geschickt und heute sind das nur noch PDFs. Spätestens wenn man mit öligen Fingern in einer Maschine hängt und den Laptop irgendwo balancieren muß, um dann auch noch irgendwas scrollen zu müssen, druckt man sich die ganze Scheiße einfach aus. Was eine Menge Papier erzeugt, denn früher beschränkten sich die Unterlagen auf das Wesentliche, weil es eh nur Experten lasen und Heute soll damit auch noch jeder Vollkoffer mit zwe Linken Händen zum Ziel kommen.

Also ist ein E-Ink-Anzeigegerät speziell für PDFs in A4 eigentlich ein Must Have und ich habe keine Ahnung, warum die alle so lange dafür brauchen.
 
Und das von Sony, die ja auch mit Ebook-Readern gut im Geschäft sind!
Waren muss man eher sagen. Die bringen keine neuen Reader mehr raus und die älteren Geräte werden noch abverkauft und können nicht mehr mit den aktuellen Geräten der Konkurrenz mithalten. Ich habe im Sommer einen eBook-Reader für meine bessere Hälfte gekauft und das Sony Teil war das erste Gerät, das aus der Auswahl viel. Das Display war einfach grottig und die Beleuchtung ist auch nicht mehr zeitgemäß.
 
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