Problem mit Helvetica Font

[JochenF]

Hallo,

ich wundere mich ständig, warum Webseiten mit Helvetica Font unter FreeBSD (im Gegensatz zu meinem Debian) "komisch" aussehen, und bin dem jetzt mal nachgegangen.

Mit "fc-match Helvetica" sehe ich welche Schrift für Helvetica benutzt wird. Unter Debian ist es "Nimbus Sans L Regular", und das sieht auch ziemlich nach Helvetica aus.

Unter FreeBSD bekomme ich jedoch "Nimbus Sans L ReguCond", also die Condensed-Variante des Fonts. Diese stammt aus dem Paket x11-fonts/urwfonts-ttf. Eine Regular-Variante ist darin nicht enthalten.

Hat jemand eine Idee wo ich "Nimbus Sans L Regular" finde? Irgendwie komisch dass die urwfonts-ttf so unvollständig sind.

 

[bastorran]

Hallo Jochen,

mmh, also wo Du "Nimbus Sans L Regular" genau findest, weiß ich nicht, aber diese Seite [1] deutet auf liberation-fonts-ttf (und es gibt noch das Paket urwfonts, ohne -ttf). Alternativ verwende ich den webfonts-Port (gibt es nicht als Paket).

Viele Grüße

[1] http://www.freebsdports.info/ports/x11-fonts/liberation-fonts-ttf.html

 

[JochenF]

Ich hab mich verguckt. Regular ist doch dabei:

/usr/local/lib/X11/fonts/urwfonts-ttf/n019003l.ttf: Nimbus Sans L:style=Regular

Die Frage ist also eher: wieso entscheidet er sich für die Condensed Variante, obwohl doch Regular treffender wäre?

 

[Tronar]

Die Nimbus-Familie gehört zu den Ghostscript-Fonts. Das müßte irgendwo unter /usr/local/share/ghostscript liegen, und wahrscheinlich mußt Du es Deinem Fontpfad in der /etc/fonts/local.conf hinzufügen:

<?xml version="1.0"?>

<!DOCTYPE fontconfig SYSTEM "fonts.dtd">
<!-- fonts.local for local font configuration -->
<fontconfig>

<!-- Additional font directory -->
        <dir>/usr/local/share/ghostscript/fonts</dir>
(...)
</fontconfig>

Postscript- (alias Type1-) Schriften sollte man möglichst im Original-Format installieren, nicht das konvertierte TTF-Zeug. Mit TTF können Type1-Schriften nämlich nur ungenau nachgezeichnet werden. Umgekehrt büßen TTF-Schriften bei der Konvertierung nach Type1 manchmal einen Teil ihrer Hinting-Information ein. Noch komplizierter wird es mit OTF; das ist eine Art Containerformat, das Type1 oder auch TTF enthalten kann.
Fazit: Installiere die "richtigen" URW- bzw. GS-Fonts und versuche, urwfonts-ttf zu löschen, wenn die Paketabhängigkeiten es zulassen. Ich habe jetzt kein FreeBSD-System hier, aber nicht alle Font-Pakete liegen unter "x11-fonts", manche auch in der Gruppe "print".

Ach ja, wie wirst Du die Condensed-Variante los? Am besten wohl durch folgende Angabe in der local.conf:

        <alias>

                <family>sans-serif</family>
                <prefer>
                        <family>Bitstream Vera Sans</family>
                        <family>Arial</family>
                        <family>Nimbus Sans L</family>
                        (...)
                </prefer>
        </alias>

Weil er nämlich Helvetica nicht findet, sucht er die erstbeste in der sans-serif-Familie, und da kannst Du eine beliebige Prioritätenreihenfolge angeben. (Dasselbe auch für serif und monospace usw.)

 

[JochenF]

Tronar, du hast Recht. Schuld sind diese urwfonts-ttf die das kaputt machen. Ohne die entscheidet er sich für Arial. Und mit den Ghostscript Fonts im Fontpath nimmt er tatsächlich den richtigen Font "Nimbus Sans L Regular".

Problem gelöst. Danke!