systemd, der nächste Horror für BSD?

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Ich finde besonders seltsam, dass über systemd gesprochen wird als sei es ein init-system.
Vegleiche mit upstart, sys-v-init etc werden gemacht und abgewägt.
Aber scheinbar wird nicht beachtet, dass wenn die entscheidung auf systemd fällt,
auch der ganze Rest von svchost.exe *hust* systemd eingebaut wird.

Ich befürchte diese immer stärker werdende "vertikale integration" führt am ende dazu, dass soetwas wie Windows ME oder so herauskommt.
Wir brauchen nurnoch die ganzen configs des systems im dbus-isierten gconf.

Ach ja, ich trage auch wieder nichts bei.... mal gucken was im launchd repo los ist.
 
Und das Ding kann nun auch Netzkarten verwalten: http://heise.de/-2119141

Besonders interessant finde ich folgenden Satz in dem Artikel:
Programmierschnittstellen zur interaktiven Netzwerkkonfiguration aus dem laufenden System gibt es bislang nicht. Laut Ankündigung sei der Dienst eine simple, aber dennoch mächtige Software zur Netzwerkkonfiguration, die sich für den Einsatz im Initramfs, in Containern oder auf Embedded- und Server-Systemen eigne.

Entweder ich kann das Netzwerk beim Booten konfigurieren oder gar nicht? Oder wie ist das zu verstehen?

Ich finds jetzt schon bloed, dass im Hintergrund noch via DHCP das Netzwerk konfiguriert wird, waehrend ich angemeldet bin und diverse Programme laufen habe. Das erinnert mich irgendwie an Windows. Desktop ist da, aber nicht benutzbar, weil das Starten noch nicht abgeschlossen ist. Naja, ich denke, dass ich bald bei ArchLinux damit beglueckt werde... :/
 
Ich muss arbeiten können und als ArchLinux auf systemd umgestiegen ist, konnte ich nicht einmal den Rechner ausschalten (sogar nach 5 Sekunden Powerknopfdrücken ging er wieder an, sowas hab ich noch nie erlebt... weil ich hart vom Strom trennen musste). Dann gingen NFS-Mounts nicht mehr, weil das Netzwerk nicht konfiguriert war und er fstab verarbeiten wollte (ich habe alle düstersten und undokumentierten Optionen in der fstab ausprobiert, nichts konnte das richten).

Als Arbeitsrechner war das untauglich. Ich habe dann auf Debian gewechselt. Jetzt wollen sie systemd auf Debian, dann habe ich schon mal vorsorglich FreeBSD installiert. Da kommt gottseidank lange Zeit keine Alternative zu rcng. Wieso sollte es auch? Jetzt geht alles wieder reibungslos.
 
Um den BSD-Desktop würde ich mir keine Sorgen machen, dem geht es bestens. Der Linux-Desktop mitsamt dem ganzen GNOME-Geraffel ist nicht nur tot, der riecht auch schon streng.

Spannend ist, ob die Linuxer jetzt noch ihr restliches Userland zerballern und sich damit auch zur Lachnummer auf dem Server machen. Ich habe den Eindruck, die wollen gerade in das Post-Unix-Zeitalter aufbrechen und sämtliche Software anpassen, weil ein einfaches fork/exec nicht mehr so richtig funktioniert.

Ich glaube aber nicht so recht daran, daß Unix so einfach totzukriegen ist. Das ist dann die Chance für BSD, Solaris & Co.
 
Um den BSD-Desktop würde ich mir keine Sorgen machen, dem geht es bestens. Der Linux-Desktop mitsamt dem ganzen GNOME-Geraffel ist nicht nur tot, der riecht auch schon streng.

Spannend ist, ob die Linuxer jetzt noch ihr restliches Userland zerballern und sich damit auch zur Lachnummer auf dem Server machen. Ich habe den Eindruck, die wollen gerade in das Post-Unix-Zeitalter aufbrechen und sämtliche Software anpassen, weil ein einfaches fork/exec nicht mehr so richtig funktioniert.

Ich glaube aber nicht so recht daran, daß Unix so einfach totzukriegen ist. Das ist dann die Chance für BSD, Solaris & Co.

Glaubensbekenntnisse reichen aber nicht. Fakten in Bezug auf die sorgenfreie Zukunft (BSD-Desktop) wären nützlich.
 
Glaubensbekenntnisse reichen aber nicht. Fakten in Bezug auf die sorgenfreie Zukunft (BSD-Desktop) wären nützlich.
Ich sage es mit den folgenden Worten: BSD is dying! Installiere es lieber nicht.

Als ich mich vor gut zehn Jahren mit den BSDs beschäftigt habe, war es nicht so schön auf dem Desktop und es gab so einige Problemchen, dafür war aber der Rest ziemlich schick und ich habe mich seitdem immer wieder damit beschäftigt und auch fast die gesamte Zeit FreeBSD auf dem Desktop betrieben (zur Zeit auf meinem Laptop und es läuft irgendwie).

Leider kommen immer wieder Updates raus, so dass ich nie eine Gewissheit habe, wann die Agonie der BSDs ihr unrühmliches Ende findet und wir Beastie und Co endlich zu Grabe tragen können. Immer wenn ich dann ein freebsd-update eingebe oder neue Sourcen runterlade, wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht und steuere zusammen mit meiner Hardware dem Untergang entgegen; mit der Gewissheit, dass der Tod noch nicht ganz da ist aber schon in Sichtweite, das Licht am Ende des BSD-Tunnels!

Aber noch grüßt mich Beastie lieb beim Booten und wenn er nicht gestorben ist, dann tut er das auch noch morgen.
 
Na dann wollen wir mal hoffen, daß es nicht das Licht vom entgegenkommenden SystemD-Zug ist.

Gruß TODuke
 
So tot kann eine Plattform nicht sein wenn alleine dieser Thread mehr als 60K Abrufe hat und über 600 Antworten besitzt. So viele alte Accounts melden sich zu Wort, BSD lebt.
 
Danke. Manjaro-Linux macht wirklich keinen Streß auf dem Laptop. Probier es doch mal aus.
Ähm, aus dem Distrohopper-Alter bin ich raus. Rolling-Release taugt nichts. Außerdem wüßte ich nicht, was es bei "Manjaro" Neues zu entdecken gibt. Daß es Systemd hat, weiß ich bereits.

For teh lulz:
Code:
Feb 22 11:41:41 manjaro kernel: [ 6.484064] pamac-refresh[698]: segfault at 0 ip 00007f3ab6fdb929 sp 00007fffbecd1b30 error 4 in libgtk-3.so.0.1000.4[7f3ab6da9000+4fb000]
Feb 22 11:41:50 manjaro nm-dispatcher.action[693]: /etc/NetworkManager/dispatcher.d/99_update_pamac_tray: line 6: 698 Segmentation fault (core dumped) /usr/bin/pamac-refresh
Da sieht man gleich die richtige Leenox-Qualität. Gleich nach der Installation mal 700 MB Updates runtergeladen, das Flash-Plugin ist aber weiterhin veraltet und insecure.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder ich kann das Netzwerk beim Booten konfigurieren oder gar nicht? Oder wie ist das zu verstehen?

Ich finds jetzt schon bloed, dass im Hintergrund noch via DHCP das Netzwerk konfiguriert wird, waehrend ich angemeldet bin und diverse Programme laufen habe. Das erinnert mich irgendwie an Windows. Desktop ist da, aber nicht benutzbar, weil das Starten noch nicht abgeschlossen ist.

Der Einsatzzweck von systemd-networkd ist eher als simple Alternative zu PXE+DHCP+TFTP zu suchen, weil letzteres in Public- und Private-Clouds wirklich eklig ist und starke Kopfschmerzen bereitet:
Für den Desktop oder 08/15-Server hat das (zumindest mittelfristig) keine Auswirkungen.

Naja, ich denke, dass ich bald bei ArchLinux damit beglueckt werde... :/

Tom Gundersen wird in diesem Fall mit Freuden den jährlichen Wechsel des Arch-Linux-Netzwerk-Tools durchführen, gerne auch weit vor der Einsatzreife des jeweiligen Tools - aber dafür haben wir schließlich Arch Linux. ;)

Ich muss arbeiten können und als ArchLinux [...]

Bei aller Liebe zu Arch Linux (ich habe es schließlich selbst im Einsatz) - wer arbeiten können muss, setzt dafür nicht Arch Linux ein.
Ich mache vor jedem Update von Arch Linux einen Snapshot und habe ihn auch schon mehr als einmal gebraucht.

Spannend ist, ob die Linuxer jetzt noch ihr restliches Userland zerballern [...]

Kannst du das genauer spezifizieren? Welche massiven Probleme sind im Userland unter Linux durch systemd entstanden?

Manche Kritikpunkte (Unix-Philosophie, Portabilität, etc.) kann ich nachvollziehen - ich würde mich freuen, wenn du genauer erläutern könntest, was du meinst. Aus Anwender- und Anwendungssicht ändert sich durch den Wechsel auf systemd ja erstmal nicht viel (wie bereits gesagt, was unter der Haube stattfindet, ist ein anderes Thema, das wir schon erschöpfend behandelt haben).

[...] und sich damit auch zur Lachnummer auf dem Server machen.

Gerade der Serverbereich ist es doch, in dem SysVinit die meisten Schmerzen bereitet und systemd am meisten Zuspruch findet. Welches Szenario könnte bei existierenden (insbesondere professionellen) Linux-Anwendern Linux durch systemd zu einer "Lachummer" machen?

Ich glaube aber nicht so recht daran, daß Unix so einfach totzukriegen ist.

Unix im Sinne von:
Hat Solaris mit SMF aufgehört, "Unix" zu sein?

Das ist dann die Chance für BSD, Solaris & Co.

Solaris hat sich 2005 von SysVinit verabschiedet. Wer sich mit systemd nicht anfreunden kann, wird kaum zu Solaris wechseln.

Was bedeutet es umgekehrt für den Fall, dass sich systemd erfolgreich am Markt bewährt und der neue Maßstab wird, an dem man die Zurückgebliebenheit der anderen misst? Was hat BSD in der Pipeline, um die berechtigten Kritikpunkte an SysVinit (und damit BSDinit) zu beseitigen, die überhaupt erst zur Entstehung und Verbreitung von systemd geführt haben?
 
LOL,

Ich frag mich wie die bestehenden SCM Systeme (wie Puppet) mit systemd dann noch funktionieren soll ?
Das kann ja lustig werden im Serverbereich. Aber vermutlich wird dann nochmehr gefrickelt damit auch das SCM mit systemd glücklich wird.

Schade find ich die immer stärker werdende Abgrenzung von Linux zu anderen Freien Unix OS Systemen.
Es wird einfach davon ausgegangen das es nur Linux Entwickler gibt, und daher wird alles nur für Linux entwickelt und Portabilität missachtet (weil schlecht f. Linux).
Zumindest ist das meine subjektive Empfindung / Meinung.
Es sollte mehr Unix wieder in die Unis kommen. In Deutschland hat man das Gefühl nur noch Unis zu haben, die 100% auf Linux setzen. In USA/Canada scheint das anders zu sein.
 
Ich frag mich wie die bestehenden SCM Systeme (wie Puppet) mit systemd dann noch funktionieren soll?

Es funtioniert mit einer einfachen Änderung der Puppet-Konfiguration:
Code:
Service { 
   provider => systemd,
}
Der Support für systemd ist seit 2011 in Puppet enthalten.

Das kann ja lustig werden im Serverbereich. Aber vermutlich wird dann nochmehr gefrickelt damit auch das SCM mit systemd glücklich wird.

Was soll für ein SCM unter systemd schwieriger sein als unter SysVinit? Je nach Funktionsumfang muss es doch nur die jeweils relevanten Details/Befehle des Init-Systems kennen - das muss es unter SysVinit, BSDinit, SMF oder Upstart aber auch.

Schade find ich die immer stärker werdende Abgrenzung von Linux zu anderen Freien Unix OS Systemen.

Woran machst du das fest? Ich habe eher das Gefühl, das momentan an vielen Fronten unter Unix Unzulänglichkeiten herrschen (Desktop, Init-System, etc.), die vom eher progressiven Linux-nahen Lager in Angriff genommen werden.

Das in Version 1.0 Einfachheit vor Portabilität kommt, dürfte keinen überraschen - man schaue sich OpenSSH an, dass in der portablen Variante doppelt so viele Zeilen Quellcode benötigt.

Es sollte mehr Unix wieder in die Unis kommen. In Deutschland hat man das Gefühl nur noch Unis zu haben, die 100% auf Linux setzen. In USA/Canada scheint das anders zu sein.

Welche Indikation hast du hierfür?
 
Ähm, aus dem Distrohopper-Alter bin ich raus. Rolling-Release taugt nichts. Außerdem wüßte ich nicht, was es bei "Manjaro" Neues zu entdecken gibt. Daß es Systemd hat, weiß ich bereits.

For teh lulz:
Code:
Feb 22 11:41:41 manjaro kernel: [ 6.484064] pamac-refresh[698]: segfault at 0 ip 00007f3ab6fdb929 sp 00007fffbecd1b30 error 4 in libgtk-3.so.0.1000.4[7f3ab6da9000+4fb000]
Feb 22 11:41:50 manjaro nm-dispatcher.action[693]: /etc/NetworkManager/dispatcher.d/99_update_pamac_tray: line 6: 698 Segmentation fault (core dumped) /usr/bin/pamac-refresh
Da sieht man gleich die richtige Leenox-Qualität. Gleich nach der Installation mal 700 MB Updates runtergeladen, das Flash-Plugin ist aber weiterhin veraltet und insecure.

Das flashplugin 11.2.202.341-1 ist jetzt verfügbar (Manjaro-Linux) und auch schon installiert. Wo ist das Problem?
 
Das Problem ist, dass jemand der über Sicherheit redet im gleichen Zuge Closed-Source-Libs wie Flash-Plugin benutzt. Und dann noch über ein Rolling-Release-System meckert... BEI FLASH!! LOL! Alleine das schon ist ein rollendes Sicherheitsdesaster!
 
@nakal: Immer sachlich und beim Thema bleiben!

Ich wäre langsam für zumachen des Threads! die Diskussion ist kaum konstruktiv sondern eher "emotional". Sie dreht sich, wie Yamagi vor ein paar Seiten schon anmerkte, im Kreis.
 
Das Problem ist, dass jemand der über Sicherheit redet im gleichen Zuge Closed-Source-Libs wie Flash-Plugin benutzt. Und dann noch über ein Rolling-Release-System meckert... BEI FLASH!! LOL! Alleine das schon ist ein rollendes Sicherheitsdesaster!
Kannst Du dem Thema folgen? Es ging um die Systemd-Distribution Manjaro. Der Flash-Player ist dort vorinstalliert und war zum Testzeitpunkt unsicher. Für ein Rolling-Release-System, das sich mit Aktualität rühmt, aber dann genau beim Haupteinfallstor Nr. 1 nicht hinterherkommt, ist das schon leicht peinlich.
 
Ich hab's schon verstanden. Aber Flash und Sicherheit in einem Satz ... das ist wirklich etwas vom Thema ab. Flash kann man per Definition nicht sicher kriegen. Es ist auch überhaupt kein richtiges Argument, weil man mit dieser Aussage nichts anfangen kann. Was hat systemd damit zu tun? Es ist ein wenig verallgemeinert oder nicht?
 
Wenn hier einer Distro of the week empfiehlt, die einem by default 'nen unsicheren Flash Player auf die Platte kippt, dann werde ich das erwähnen. Verstehe jetzt Dein exaktes Problem nicht, ist mir aber auch egal.
 
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