vs Ubuntu ?

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"Wo kein Kläger, da kein Richter" ist lustigerweise die gleiche Methodik, die das böse Microsoft in den 90ern vor Gericht gebracht hat.

Von mir aus können da ruhig mal ein paar Musterklagen her.
 
Ist das hinter Ubuntu stehende Unternehmen nicht in Afrika? Ich vermute mal das man dann dort die Rechtslage klären müsste und ein "Verkaufsverbot" für ein Ubuntu wäre wohl auch eher unwahrscheinlich... Im schlimmsten Fall würde man sagen "Sorry Leute hier sind neue ISO's ohne ZFS!".
 
Ist das hinter Ubuntu stehende Unternehmen nicht in Afrika?
Mark Shuttleworth stammt aus Südafrika, welche Staatsbürgerschaft(en) er aktuell hat, weiß ich nicht. Das Unternehmen Canonical ist mit Geschäftssitz in London eingetragen. Das könnte dann demnächst auch außerhalb der EU-Zone sein...
 
https://wiki.debian.org/Debian_GNU/kFreeBSD
das ist wohl, denke ich, ganz ähnlich und dürfte von dort aus nur ein kleiner Schritt zu einer Ubuntu-Version sein, besonders, wenn darauf kein Unity läuft.
Diese Debian-Versionen von GNU + kFreeBSD kenne ich schon sehr lange (das meint: ich weiß seit Jahren, dass es sie gibt) und die haben nie für größere Aufregung gesorgt und so erwarte ich das auch von der Ubuntu-Version.

Kaum ein Desktop-Anwender wird bemerken oder an irgendeinem Verhalten festmachen können, ob er ein Linux oder ein kFreeBSD oder ein HURD als Kernel benutzt.
Interessant sind natürlich einige Linux-Lastige Anwendungen, wie hdparm, parted oder dann auch systemd.

Da ich mir bisher nie die Lösung von Debian angesehen habe, sollte ich nun auch nicht ein plötzlich erwachtes Überinteresse heucheln, wenn statt dessen eine Ubuntu-Version mit FreeBSD-Kernel existiert. Würde es mich essentiell interessieren, hätte ich einen Download gestartet und würde dieses ubuntubsd mal in einer VM gestartet haben. Weil ich aber nur langsames Internet und nur einen alten PC mit beschränkten Ressourcen nutze, war mir das nicht wichtig genug.
Interessieren täte es mich und mit anderen Voraussetzungen würde ich da weniger herumreden und mehr probieren, aber so sage ich einfach: uninteressant für beide Gruppen, sowohl den normalen FreeBSD-Nutzer als auch den normalen Ubuntu-GNU/Linux Nutzer. Ein Experiment, just for fun.

Dass es aber durchaus sinnvoll sein könnte, FreeBSD außer seinem Kernel ganz zu vergessen und auf GNU zu setzen, ist ein anderes Thema, das wir hier besser nicht bemühen wollen. Sowohl in FreeBSD als auch OS-X (zum Beispiel) steckt schon eine Menge GNU drin, ohne dass wir uns dessen dauernd bewusst sind. Fast alle Befehle in GNU bieten einen größeren Umfang und detailliertere Optionen, als in FreeBSD. Welcher Programmieraufwand für diese Funktionalität betrieben wird und ob der FreeBSD Code irgendwie besser ist, kann ich nicht beurteilen, aber von Anwenderseite aus büßt GNU weder am Performance noch an Stabilität gegenüber FreeBSD irgendetwas ein.
 
Es ist letztendlich Geschmackssache, aber ich fand den Weg eines Linux-Userlands auf einem FreeBSD-Kernel immer genau falsch herum. Man verbindet die Schwächen beider Welten. Klar, das im Kern auf GNU basierende Linux-Userland hat seine schönen Seiten, aber letztendlich sind viele Tools wesentlich fetter als ihre BSD-Equivalente und untereinander noch deutlich inkonsistenter. Ebenso hat der FreeBSD-Kernel seine Vorteile, aber unter dem Strich kann Linux einfach mehr, hat in einigen Bereichen einfach die bessere Hardwareunterstützung und wird von Drittanbietern deutlich ernster genommen. Naja, ist auch egal und sowieso abseits vom Thema.
 
Doch warum geben sich die Macher nicht zu erkennen und weshalb wird es auf Sourceforge gehostet?
 
Doch warum geben sich die Macher nicht zu erkennen und weshalb wird es auf Sourceforge gehostet?
Markenrechte z.B. oder der Trojaner von Linux Mint versteckt sich im ISO!

Das Teil ist schneller im Boden versunken, als du kucken kannst. Wetten in 6 Monaten gibts nichts Neues dazu? :)
 
Mich interessiert das auch kaum bis gar nicht, sehe es eher als Spielerei.
Ich schätze (mittlerweile) Ubuntu und FreeBSD beide auf ihre Art. Jedoch macht mir Ubuntu einiges leichter. Ich brauche z.B. Zugriff auf HFS+ und NTFS und das schnell und unkompliziert. Außerdem bekomme ich immer mehr Feedback und es scheint, dass Ubuntu weit stabiler ist als ich dachte. Da wurden zwischendurch mal Upgrades gemacht auf eine neue Version. Ich guck mir das System an und es läuft recht sauber! Nach der langen Zeit. Upgrades auf Windows 10 - sofern der Rechner nicht quasi frisch aufgesetzt ist - enden oft in einem unbenutzbaren System, hab ich tagtäglich auf dem Tisch.
Andererseits wurden bei anderen durch Ubuntu-Updates angeblich WLAN und Druckertreiber zerschossen. Da ist die Rollback-Funktion schon eine feine Sache.
 
Das Teil ist schneller im Boden versunken, als du kucken kannst. Wetten in 6 Monaten gibts nichts Neues dazu? :)
Oder es gibt hier im Forum demnächst die ersten Anfragen wegen Unterstützung?
... von FreeBSD stammt der Kernel sowie der Support des ZFS-Filesystems, das Volume Management mit Redundanzfunktionen und die verfälschungssichere und selbstheilende Verwaltung von Dateien unter einem Dach vereint.
 
Mit meinen acht oder zwölf Wochen bei Ubuntu und meinen Gesamtkenntnissen avanciere ich natürlich keineswegs zu einem Experten. In der Zeit hatte ich aber selbst Systeme mit 14.04, 15.10 und 16.04-Beta installiert, ausgebaut und auch genutzt. Teilweise sind die Systeme noch im Einsatz. Bei mir alles nur 32-Bit-Installationen. Außerdem las ich im Forum mit und versuchte mich auch aktiv zu beteiligen.

Nach meinem persönlichen Eindruck waren über 85% aller gemeldeten Störungen Anwender-Fehler. Das kann leicht aus der Tatsache erklärt werden, dass Ubuntu sich auch sehr unbedarften Anwendern öffnet und diesen jegliche Grundkenntnisse zum Umgang mit einem Unixoiden System vollkommen fehlen.
Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die Ubuntu-Automatismen mit ihren GUIs versagten!
Wir würden das allerdings gar nicht so zur Kenntnis nehmen und als Fehler begreifen. Wenn etwa eine externe Festplatte durch Eintrag in der fstab gemountet wurde und durch einen Update nun die Gerätekennung eine andere ist oder sich die Nutzergruppen geändert haben, auf die sich ja die Rechte beziehen, dann wissen wir, dass das beim nächsten Boot Probleme machen wird und lösen die natürlich auch einfach im Vorbeigehen. Bei den Nutzern von Ubuntu sind derartige Zusammenhänge oft vollkommen unbekannt und eine Empfehlung, das Problem durch "Editieren der fstab" zu lösen, stößt sehr häufig auf ein globales Unverständnis, das mir unwillkürlich den Spruch vom "Ochsen, der vorm Berg steht" in Gedanken ruft. Das ist in keiner Weise despektierlich gemeint!
Es ist nicht anders zu erwarten, wenn man alle mit einem Unixoiden System beglücken möchte.
Auch Microsoft und OS-X und Android haben die gleiche Klientel und Ubuntu muss sich daran messen.

Es gibt also nach meiner Einschätzung mit jedem Update eine ganze Reihe an sehr einfachen Problemen, an denen viele Ubuntu-Nutzer dann scheitern. Fast alle diese Probleme kommen aber daher, dass diese Nutzer zuvor schon mal etwas an ihrem System verändert hatten. Allermeist, ohne das zu verstehen. So trägt kein Automatismus von Ubuntu eine externe Festplatte einfach so in die fstab ein und bei allen Einträgen in der fstab (oder auch bei grub) nutzt Ubuntu ausschließlich UUIDs, die dann ja gegenüber Änderungen in der Device-Erkennung resistent sind.
In einer Kurzform: von den 85% Fehlern nach einem Update resultieren mehr als 95% aus Anwenderfehlern.

Druckertreiber zerschossen:
Naja. Die Treiber für Ubuntu sind die gleichen, wie sie auch FreeBSD zur Verfügung stehen und das Druck-System ist CUPS von Apple, auch gleich zu FreeBSD. Ubuntu ist sehr viel restriktiver und liefert eine ältere Version von CUPS aus, als FreeBSD das tut. Außerdem baut Ubuntu ungefragt einige Zusatzdienste mit ein, wie Cups.Browser und avahi-Dämon, die das Finden und Installieren von Netzwerkdruckern vereinfachen sollen (und auch unter FreeBSD verfügbar sind). Ubuntu bündelt alle Bemühungen in verschiedene Drucker-Dienst-Einrichtungs und -Verwaltungs-SW, die dann jeweils etwa bei KDE oder Unity oder XFCE als eigenes Paket verfügbar ist und die uns bekannte Verwaltung über die CUPS-Page ersetzen soll. Der Grund ist scheinbar, dass man den Nutzern den Umgang mit dieser Cups-Seite nicht zutraut. Im aller-günstigsten Fall erkennt Ubuntu einen Drucker und richtet ihn ein, ohne dass dazu irgendein Nutzer irgendetwas einstellen musste!!
Bei den von mir installierten Systemen war das nicht der Fall (von einem abgesehen), weil ich manche dafür benötigten Dienste nicht wollte. Deshalb musste ich den bekannten Weg über die Cups-Seite gehen und stellte fest, dass in manchen CUPS-Versionen der automatisch gefundene und konfigurierte Dienst "dnns-...." nicht funktionierte. Nicht unter GNU/Linux, nicht unter FreeBSD und nicht unter Apples-OS-X. In Vorgängerversionen ging das problemlos automatisch, aber mit irgendwelchen Versionen gab es da ein Kuddelmuddel. Bei allen Systemen, also GNU/LInux und OS-X konnte ich den bereits installierten Druckertreiber nutzen und mit Konfiguration der üblichen Schnittstellen meine Drucker zum Laufen bringen.
Inwieweit das nun auf die Aussage von Lance zutrifft, kann ich nicht sagen, aber ich wiederhole nochmal: Drucken bedeutet heute fast immer CUPS und das hat wirklich nichts mit Ubuntu zu tun und wenn Updates Treiber zerschießen, dann zerschießen sie diese auch für FreeBSD oder OS-X.

Ähnlich möchte ich hinsichtlich zerschossener WLAN-Treiber argumentieren, ohne das nun auch in solchen Details zu beschreiben. Ist es OpenSource, dann nutzt FreeBSD, OpenBSD und viele andere mit großer Sicherheit den gleichen "Treiber" und wenn der bei Ubuntu nach einem Update zerschossen ist, dann vermutlich auch für alle anderen Systeme. Sind nur die Mechanismen betroffen, die eben den Gebrauch eines solchen Treibers in Ubuntu betreffen und es wird durch einen Update ein solcher zerschossen, dann ist das ein immer wiederkehrendes "Glück", das alle GNU/Linuxer und vielleicht auch andere gelegentlich heimsucht.

Also, ich sage es wieder: ich mag Ubuntu nach wie vor nicht! Aber alle Installationen liefen extrem brauchbar und gut und mit hoher Performance und mit keinen Problemen, die es in FreeBSD nicht auch schon gegeben hätte. Im Gegenteil waren meine Ubuntu-Installationen eine Ausgeburt an Stabilität und Performance, an die FreeBSD vielleicht so eben heranreicht, aber nichts überflügelt.

Allerdings, ich habe ja einige Probleme unterschlagen, nicht ausreichend darauf aufmerksam gemacht.
Also, von den restlichen 15% Usern mit Problemen am System nach Update standen die absolut meisten mit systemd und plymouth in Zusammenhang. Dabei nutzen viele Anwender eine "Problemen SW, die nicht offiziell freigegeben war" (die Beta-Version 16.04). Trotzdem gewann ich den Eindruck, dass Systeme mit systemd besonders anfällig und instabil sind. systemd ist noch neu und die Umstellung bei Ubuntu läuft gerade, da ist das einfach zu erwarten, dass nicht alles immer sofort funktioniert.
Warum Ubuntu da nicht spezielle Releases veröffentlicht und stattdessen so tut, als habe man alles bereits im Griff und könne getrost auf die neue Technologie setzen, habe ich nicht verstanden.
Allerdings liest sich die offizielle Ubuntu-Information auch so, dass nur LTS, also Langzeit gepflegte Versionen für den einfachen Endnutzer zu empfehlen sind. Das war bisher nur die 14.04 unter meinen getesteten und da gab es keine Probleme mit systemd. Sieht man die Zwischenversionen 15.10 und 16.04 Beta als Tests an, dann muss man anerkennen, dass sie doch bereits ziemlich gut funktionierten.
Debian hat angeblich systemd etwas anders umgesetzt (es hatte nicht bereits zuvor wie Ubuntu ein eigenes System (upsart) am Laufen und deshalb nun nur den Wechsel zu systemd zu bewältigen) und da scheint es weitaus weniger Probleme zu geben.

Ich will das zusammenfassen:
Ubuntu hat nach meiner Erfahrung keine Probleme mit Stabilität von irgendwas, die größer wären, als bei anderen OpenSource-Systemen.
Ubuntu legt sehr großen Wert darauf, vollkommen unbedarfte Nutzer ohne jeglichen Erkenntnisgewinn auf deren Seite an einem unixoiden und offenen System teilhaben zu lassen. Daher sind alle Installations- und Ausbauschritte GUI-orientiert und so gehalten, dass nur die einfachsten Fragen beantwortet werden müssen. Das gelingt zu einem erstaunlich hohen Prozentsatz.
Ubuntu braucht keinen FreeBSD-Kernel um an Stabilität zuzulegen.
Der FreeBSD-Kernel wird von einem typischen Anwender (und von den meisten Anwendern überhaupt) gar nicht erkannt werden. Mit dem Kernel kommt man normalerweise nie in Berührung. Würde Apple bei OS-X einen anderen Kernel einbauen, würde das niemand merken. Bei Ubuntu merkt es niemand, wenn von einem Linux 3.x auf ein Linux 4.x gewechselt wird. Wenn das nun FreeBSD-Kernel ist oder HURD oder sonst etwas, merkt das auf der schillernden Oberfläche niemand.

Es gibt bereits länger Debian-GNU/K-FreeBSD und niemand redet darüber.

Dieses Ubuntu mit FreeBSD-Kernel sollte mal jemand sich ansehen, der gerade eine VM frei hat und eine schnellere Internet-Anbindung besitzt. Bisher spekulieren wir ja mehr herum, als dass wir etwas wissen. Die Beschreibung ist ja eher reißerisch und nicht Vertrauen erweckend.
 
Das mit dem Druckertreiber war eine Aussage des Kunden. Da ich den Drucker nicht da hatte, konnte ich dazu nichts weiter sagen.

Ich mag Ubuntu und Unity. Komme aber auch mit Gnome gut klar. KDE ist schick und gut skalierbar und hat tolle tools an Board.

Was ich mir für FreeBSD noch wünsche, ist, dass das Mounten von Ntfs zumindest konfigurierbar ist dass es so wie bei Ubuntu/RHEL usw läuft, also automatisch gemounted wird. Wenigstens lesend wie bei OSX. Aber das geht wohl bei den ntfsprogs auch nicht. Also als normaler User beim einstecken automatisch mounten.
 
Das mit dem Druckertreiber war eine Aussage des Kunden. Da ich den Drucker nicht da hatte, konnte ich dazu nichts weiter sagen.

Ich mag Ubuntu und Unity. Komme aber auch mit Gnome gut klar. KDE ist schick und gut skalierbar und hat tolle tools an Board.

Was ich mir für FreeBSD noch wünsche, ist, dass das Mounten von Ntfs zumindest konfigurierbar ist dass es so wie bei Ubuntu/RHEL usw läuft, also automatisch gemounted wird. Wenigstens lesend wie bei OSX. Aber das geht wohl bei den ntfsprogs auch nicht. Also als normaler User beim einstecken automatisch mounten.
In HEAD geht das seit ein paar Tagen mit autofs und fusefs-ntfs.

In die rc.conf
Code:
kld_list="fuse"
autofs_enable="YES"
autounmountd_flags="-t 10"

Dazu 'pkg install fusefs-ntfs" und den Kommentar vor /media in der /etc/auto_master entfernen. Dann sollte es gehen.
 
Grüßeuch!

Ein wirklich interessanter Thread, danke, pit234a. Selten wurde Ubuntu aus Sicht eines FreeBSDlers beschrieben. :) Was mir vor allem an Ubuntu missfällt sind Unbeständigkeit, vorgepatchte, hauseigene Ubuntu-Lösungen (die sich dann sonst nirgends anwenden lassen) und alles, was mit Canonical zu tun hat. Wie schon beschrieben, systemd, auch das völlig überbewertete sudo (wovon ich den Sinn noch immer nicht verstanden habe; Außer, dass man sich nur ein Passwort merken muss ......) Man muss trotz allem sagen, dass ein moderner Rechner aus wasweißichwievielen Transistoren, Dioden, Chipsätzen etc besteht, zu dessen Bedienung Kenntnisse notwendig sind. Ein Computer ist eine unglaublich komplexe Maschine, die sich nicht einfach so bedienen lässt, wie sich viele speziell Apple-User das vorstellen. Irgendwer muss die Konfigurationsarbeit machen; Entweder wiege ich mich in Sicherheit oder un Bequemlichkeit. Beides verbinden zu wollen, vermindert allgemein die Qualität der EDV. Autos zB sind schon sehr viel einfacher geworden (bzw ohne Vorkenntnisse zu benutzen), jedoch werden Service und Reperatur zunehmend von großen Konzernen abhängig. Ein Nachbar brauchte für die Zerlegung seines 2005er 5er BMW schon 121 Schlüssel. Warum? Glücklicherweise sind wir im Open Source-Bereich, wo profitorientierung an zweiter Stelle steht. Natürlich kann ich mit jeder einsteigerfreundlicheren Distribution mir alles anzeigen lassen und nötigenfalls daran herumarbeiten, was besonders bei der Einhaltung von Standards (weswegen ich FreeBSD wirklich schätze) ein riesiges Maß an Funktionen bietet, ohne mich zeitintensiv mit dem System auseinandersetzen zu müssen. Bei Canonical scheint man immer neue Richtungen einschlagen zu wollen, weil ja ein markttechnisches Neuland betreten wird. Gerade diese Marktorientierung von Canonical scheint die Qualitäten eines FOSS-Systemes ernsthaft zu gefährden. Wenn ich zum Beispiel grundsätzlich weiß, wie unter Unix (*BSD, GNU/Linux, u. U. MINIX) die Soundarchitektur funktioniert oder dmesg arbeitet oder sonstwas, kann ich mit nur einem kurzen Blick in die Dokumentation nachvollziehen, was anders funktioniert. Wenn man aber irgendwas einrichten muss und die Lösungsrichtungen bekannt sind, ist fast immer sicher, dass sie sich unter Ubuntu nicht umsetzen lassen. Ubuntu steht damit in immer größerem Gegensatz zu zB. Slackware, wo schon praktisch immer alles gleich funktioniert hat. Eigene Süppchen zu kochen ist keine schöne Angewohnheit im FOSS-Bereich.
 
Ob ich nun hier richtig bin, weiß ich gar nicht genau, aber ich glaube mich zu erinnern, dass wir im Verlauf dieses Threads auch über meine Empfindlichkeiten wegen einer Neuinstallation von FreeBSD auf meinem alten PC gesprochen hatten. Es war jedenfalls auch ein Grund für meinen Ubuntu-Test, weil ich sehen wollte, ob und wie ich mit einem nicht-FreeBSD zu recht kommen könnte.
Es hat sich gezeigt und wurde hoffentlich von mir auch deutlich gemacht, dass Ubuntu für mich eine Alternative zu FreeBSD sein kann, weil ich damit einen nahezu identischen Desktop mit nahezu allen Programmen aufbauen kann. Dieses Aussage dürfte für nahezu alle GNU/Linux und viele mit FreeBSD verwandten Distributionen gelten, denn alle bedienen sich aus dem großen OpenSource-Pool und bieten deshalb zum großen teil gleiche Anwendungen an. Ubuntu hilft jenen Anwendern, die sich vorab für einen bestimmten Desktop entscheiden und stellt entsprechend abgestimmte Versionen zur Verfügung, die sehr einfach installiert werden können.
Dabei ist meine Version eines Desktops nicht vertreten und insofern hatte ich keine Hilfe von Ubuntu, sondern im Gegenteil, störten mich manche Dienste und Automatismen, die ich umständlich wieder los werden musste.

Daraus zog ich die Konsequenz und schreibe dies nun als eine Art finales Resümee: seit kurzem läuft nun FreeBSD10.3 auf meinem betagten PC.
Die Installation und Einrichtung ist noch nicht abgeschlossen, aber was ich bereits sagen kann: meine Ängste waren zum großen Teil unberechtigt. FreeBSD ist nicht komplizierter oder aufwändiger geworden und das neue pkg arbeitet ziemlich gut. Besondere Einstellungen oder Optimierungen habe ich ganz außen vor gelassen. Vieles läuft bereits ohne Konfiguration automatisch, es werden alle Module bereits geladen, ich brauchte gar keinen Sound einzurichten und so weiter. Da ich nun ZFS gewählt habe (was mir allerdings Probleme mit dem Booten brachte), machte ich mir auch um Dateisystem und Partitionen gar keine Gedanken und keine Sorgen.
Insgesamt dauerte die Installation und Inbetriebnahme des Systems für mich etwa drei Tage (aber einige Kleinigkeiten habe ich eben noch aufgeschoben) und damit in etwa gleich lange, als ich für Ubuntu gebraucht hatte. Das meint die Zeit, bis ich wieder in vertrauter Arbeitsumgebung mit meinen vertrauten Anwendungen und den migrierten Daten arbeiten konnte. Sehr zeitaufwändig war meine Lösungssuche zu dem ZFS-Boot-Problem, das ich letztlich gar nicht lösen konnte und stattdessen nun von einem USB-Stick einen Bootloader laufen lasse, der dann auf das installierte System verweist. ZFS wollte ich aber haben, weil ich zwei Festplatten eingebaut habe.

Trotz mancher interessanten Gimmicks bei Ubuntu, fühle ich mich nun doch wohl, wieder ein "zukunftsfähiges" FreeBSD auf meinem PC zu haben.
 
Diesen Thread nochmal zu bemühen, hatte ich gewiss nicht vor.
Es gibt aber einen für mich neuen Erkenntnisgewinn, den ich gerne noch bringen möchte.

Und zwar, war ich gezwungen eine bestimmte Anwendung mit Windows-System zu benutzen und dazu installierte ich mir eine Windows-10 Version direkt von Microsoft auf einer separaten Festplatte zu einem Laptop, der mir nicht gehört, den ich aber benutzen darf. Für mich war das der erste Umgang mit Microsoft im privaten Bereich seit etwa 1995 oder 1996 oder so.
Die Installation verlief glatt und es gab dazu keine Fragen, die auch nur ein klein wenig Wissen zur verwendeten HW voraussetzen.
Alle HW, die ich benötigte, wurde erkannt und für mich zum größten Teil vollkommen im Verborgenen eingerichtet.
Netzwerk-Adresse wurde vom DHCP-Server gezogen.
Einrichtung eines Netzwerkes war die erste Hürde, an der ich scheiterte, denn ich habe keine Ahnung, wieso es da unterschiedliche Netzwerke gibt, die dann "kleines Heimnetzwerk" oder irgendwo so ähnlich heißen. Microsoft benutzt hier offenbar Begriffe, die den typischen Anwendern entgegen kommen, die mir aber gar nichts sagen und mich vollkommen im Regen stehen lassen. Trotz meiner Unkenntnis der Begriffe und daraus abgeleitet auch möglicherweise falschen Auswahl, funktionierte Internet und nach einigen weiteren Hürden war ich sogar in der Lage, einen meiner Netzwerkdrucker einzurichten. Weitere Netzwerk-Aufgaben brauchte ich nicht. Bei dem Versuch meinen Samba-Server im Netz zu finden und einzubinden gab ich aber dann nach kurzer Zeit auf. Da fand ich keinen Weg.
Insgesamt investierte ich so wenig Zeit, wie irgend möglich in diese Installation und den Betrieb. Ich war daran überhaupt nicht interessiert, wollte nichts über dieses System herausfinden oder etwas dafür lernen. Es ging mir nur und ausschließlich darum, eine einzige Applikation zu nutzen.

Dazu musste ich aber dieses System über mehrere Wochen immer mal wieder benutzen und dabei fielen mir viele Dinge auf, die ich nicht haben möchte.
Das ist natürlich Geschmackssache.
Genau darum ging es aber auch bei meiner persönlichen Bewertung von Ubuntu.
Niemals wollte ich ein Statement raus lassen, dass ein Betriebssystem besser oder schlechter als ein anderes ist. Aber dass mir das Eine gegenüber dem Anderen besser gefällt und aus welchen Gründen, wollte ich schon deutlich machen.
Dieses Windows hatte also ohne mein Zutun irgendwie eine Datums-Anzeige, eine Wetter-Anzeige (als ob ich nicht zum Fenster raus sehen könnte), mehrere News-Anzeigen (unter anderem erschien dann da mal ein Putin, mal eine Merkel etc, wenn ich das Menü zum Ausschalten betätigte) und dauernd gab es irgendwelche Meldungen zu vollkommenen Belanglosigkeiten, die ich natürlich alle nicht brauchte, weil ich zum Beispiel den Tintenstand meines Druckers kenne und nicht erst von Windows eine Warnung brauche, dass der Toner leer wird.
Im Gegenzug weigerte sich das System, den zuvor automagisch gefundenen und eingerichteten Drucker nach einer gewissen Zeit wieder zu benutzen. Da musste ich dann manuell neu einrichten. Der "alte" Drucker-Eintrag sollte zuvor gelöscht werden, aber das versagte mir das System ebenfalls.

Wenn ich das insgesamt nun mit Ubuntu vergleiche, wird mir sehr viel deutlicher, welche Entwicklung Ubuntu da anstrebt.
Wenn Ubuntu tatsächlich eine Alternative zu Microsoft darstellen möchte, dann ist das keine Alternative zu FreeBSD.
Wenn Ubuntu trotzdem offen bleiben will und ein typisches unixoides OpenSource System, dann muss man das den Entwicklern hoch anrechnen und anerkennen, dass es deshalb sogar immer noch eine Alternative zu FreeBSD (und Anderen) sein kann. Ausgeliefert wird es aber zunächst als Alternative zu Windows (mein Eindruck nun).

Es ist so, dass nicht jeder automatische Service von mir gewünscht wird und ein unerwünschter Service ist für mich eine Belästigung!
Noch nie habe ich ein System erlebt, das derart lästig ist, wie das zuletzt benutzte Microsoft. Ubuntu ist da viel besser, vor allem, es dokumentiert sehr viel, so dass man relativ einfach die Belästigungen reduzieren oder ganz ausbauen kann. Außerdem reagiert Ubuntu (GNU/Linux) ziemlich so, wie man das kennt und Microsoft funktioniert da vollkommen anders und für mich natürlich extrem dubios.
Bei diesem Windows tauchten laufend irgendwelche störenden Meldungen auf. "Lernen Sie Corinna kennen", "Ihr Netzwerk verlangt Aufmerksamkeit", "Ihr Drucker braucht einen Eingriff" oder so ähnlich. Diese Meldungen habe ich nun erfunden oder nach meiner Erinnerung nachgestellt. So ähnlich lief das dauernd und es gab keine Sitzung, wo mich nicht irgendwelche "pop-ups" nervten und nervös machten (es könnte ja mal eine wirklich sinnvolle und wichtige Meldung dabei sein und das will ich ja nicht verpassen oder gar ignorieren). Für mich ein fürchterliches System, rein aus Sicht des Endanwenders. Technisch halte ich mich da raus, davon habe ich keine Ahnung.

Nun möchte ich den Blickwinkel mal ändern.
Tatsächlich war ich mangels jedweder Kenntnis überhaupt nicht versucht, irgendetwas an diesem Windows zu ändern. Weil ich es nicht wirklich nutzen wollte, wäre das vergebliche Liebesmüh gewesen. Folglich akzeptierte ich das System mit seinen Eigentümlichkeiten und ärgerte mich still darüber.
Nicht mal einen individuellen Hintergrund oder irgendwelche Anpassungen der System-Farben habe ich auch nur berührt.
Für mich ist das Neuland. Also, dass ich nicht ein System wenigstens nach meinem Geschmack aussehen lassen möchte.
Wenn ich mir nun den typischen Windows Nutzer so vorstelle, also so, wie ich das nun einfach alles hingenommen habe und nicht eigene Wünsche in den Vordergrund stellte, dann wird Ubuntu für mich immer plausibler. Und dann wird auch meine innere Abneigung gegen beide Systeme besser verständlich, wobei ich heftig betonen möchte, dass ich da Ubuntu deutlich den Vorzug geben würde, nicht nur, weil es OpenSource ist.
 
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