Religions- und Ethikunterricht an Schulen

Soll es das Wahlpflichtfach "Religion" als Alternative zum Ethikunterricht geben?

  • Ja

    Stimmen: 22 36,1%
  • Nein

    Stimmen: 39 63,9%

  • Umfrageteilnehmer
    61
  • Umfrage geschlossen .
Es ist mir völlig egal ob Du gläubig bist oder warst. Es ist einfach so, dass Du Menschen, die nach der Ideologie der Kirche gute Taten vollbringen in meinen Augen ins Gesicht schlägst mit allzu platten Äußerungen. Ich finde etwas unangebracht.

Ich habe Dir gesagt. Ich lebe nicht nach der Bibel und ich frage nicht jeden nach seiner Religionszugehörigkeit oder seinem Glauben. Ich habe schon einige "komische" Situationen erlebt, wo ich mich plötzlich in einer Gruppe von Leuten befunden habe, die einen gewissen (meiner Ansicht nach) abstrusen Glauben gehabt haben. Manchmal lohnt es sich bei irgendwelchen in erster Linie seltsam erscheinenden Ritualen mitzumachen. Du glaubst gar nicht wie sich die Einstellung zu einem ändert und wie gerne man sich in eine Gesellschaft eingegliedert fühlt, wenn man so eine Kleinigkeit dem Gegenüber erweist, wie den Respekt in seine Bräuche und Rituale.

Manchmal artet es auch in Humor aus, wenn ein fremder Mensch einen nachahmt. Aber bitteschön was schweißt die Menschen besser zusammen als gemeinsam zu lachen?

Ich sage Dir nur. Da eröffnen sich ganz neue Wege. Genauso ist es mit Religionsgemeinschaften und sonstigen Gruppen. Wenn sich Leute finden, die eine gemeinsame Sache haben, dann lassen sich weiter Beschlüsse aus gemeinsamen Verständnis viel leichter machen. Vor allem ist man in einer geschlossenen Gruppe, die ganz natürlich durch die sozialen Instinkte sehr praktisch zu eigenem Vorteil ausgenutzt werden kann. So etwas braucht man um voran zu kommen.

Viele Projekte, die im Ausland laufen, wo Organisationen anderen Menschen helfen sind durch Individuen gar nicht zustande zu bringen. Stell Dir mal vor, Du möchtest irgendwo in Afrika Menschen helfen. Da gibt es zig Leute in Organisation, die wissen wie man Dich da am besten hinbringt und sie kümmern sich um ganz viele Sachen, die Deine Kompetenzen übersteigen.

Das ist in etwa so, als ob man ein großes Software-Projekt bauen möchte und man ist allein. Das bringt nichts. Du brauchst Kompetenzen auf vielen Gebieten. Eine Gemeinschaft, die Dich akzeptiert bringt Dich voran. Wie einfach ist es wohl in eine Kirche zu gehen? Da bist Du ruckzuck in einer Gemeinschaft. Nicht jeder hat das Talent in eine Ärzte-ohne-Grenzen Organisation zu helfen oder als Tierpfleger Orangutans zu schützen.

OK, jetzt werden Leute denken... ich spende doch Geld. Ich bin doch ein guter Mensch! Ja klar. Aber zweitrangig guter Mensch. Einige würden sagen "Man ist selbst zu faul zu helfen, dann bezahlt man andere damit sie es tun.". Sagen wir so, es ist legitim, Geld zu spenden, Zeit zu haben ist auch Luxus.

Aber geht mal trotzdem hin und schaut euch an was für tolle Sachen mit eurem Geld in der Welt getan werden. Distanziert euch nicht davon, indem ihr nur bis zur Spende mitdenkt und dann die Welt schon irgendwie dahinter besser wird. Sie wird es nämlich nicht. Man braucht wenigsten die Idee jemandem zu helfen.

Und wo kriegt ihr die her? Richtig, von jemandem der euch erzieht, gutes zu tun. Und das ist primär die Aufgabe solcher Glaubensgemeinschafter und Kirchen, die sich sehr wohl um Ethik kümmern. Eins von diesen Sachen, sollte man deswegen gut lernen, denn sich das allein beizubringen ist schwierig bis unmöglich.
 
Ich weiß nicht was daran vernünftig ist, Ethik als Pflichtfach zu haben anstatt Wahlpflichtfach, wo man es mit Religion ersetzen könnte. Es ist ein wenig böse gegen die Religionen gegangen. Jetzt muss jeder, der Religion wählen möchte trotzdem in Ethik seine Zeit verschwenden. Da hört man ja alles doppelt.

Was die hätten machen sollen ist, die Religion Aufgabe der Kirche zu machen, außerhalb der Schule. Und wer schon dann Religion besucht, dem sollte auch kein Ethik aufgezwungen werden.
 
genau, für religionsunterricht sind die kirchen verantwortlich und nicht die schulen. höchstens das man mal in der schule eine einführung in die religionen bekommt. halt informell.
trennung von staat und kirche ist in deutschland ja nicht wirklich vollzogen.
auch sollten in klassenzimmern keine religiösen symboliken oder bilder hängen. aber ich schweife hier wohl gerade ab.
 
Ich weiß nicht was daran vernünftig ist, Ethik als Pflichtfach zu haben anstatt Wahlpflichtfach, wo man es mit Religion ersetzen könnte.
Ich weiß absolut nicht, was an dem Fall vernünftig gewesen wäre, wenn Religion einen festen Platz neben Ethik gefunden hätte. An der ganzen Debatte in Berlin war schon nichts vernünftig, weil der Entscheid eine reine Verschwendung von Steuergeldern war. Mir war von Anfang an klar, dass das so ausgeht. Der Entscheid zeigt, dass fester Religionsunterricht an Berliner Schulen völlig unnötig ist, denn nur 14,2% haben dafür gestimmt. Das ist verdammt niedrig; und es werden noch weniger, wenn man all diejenigen davon abzieht, die die Problematik nicht verstanden haben, die religiöse Fanatiker sind oder sich von der schwachsinnigen Propaganda der Pro Reli e.V. haben einlullen lassen. Dann dürfte nur ca. 1% übrig bleiben.

Was die hätten machen sollen ist, die Religion Aufgabe der Kirche zu machen, außerhalb der Schule. Und wer schon dann Religion besucht, dem sollte auch kein Ethik aufgezwungen werden.

Das klingt einfacher als es ist. Wenn die Glaubensgemeinschaften anrechenbaren Unterricht anbieten, dann ist das ziemlich gefährlich, weil die Inhalte nicht überprüft werden können.

Die Glaubensgemeinschaften erzählen ja heute schon den größten Scheiß (z.B. Abtreibung verbieten, Frauen sind Gebärmaschinen, es dürfen nur Tiere mit gespaltenen Klauen gegessen werden, usw. usf.). Es läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter, wenn ich mir vorstellen, dass man für das Auswendiglernen solchen Quatschs auch noch mit guten Noten belohnt wird. (Nachtrag: es gibt dort keine Benotung).

Werte und Moral, also der eigentliche Kern eines Glaubens, können auch problemlos im Ethikunterricht diskutiert werden; und das meiner Meinung nach auf viel vernünftige Weise; nämlich frei von irgendwelchen Märchen, die unserer Gesellschaft eher Schaden als Nutzen bringen.

Der Glauben sollte dort aufhören, wo andere überzeugt werden müssten. Glauben muss freiwillig geschehen.

Das Ironische an der ganzen Sache ist, dass Ethikunterricht in der aktuellen Form eigentlich ein Zugeständnis an die Religionen ist. Religionsunterricht wurde an Berliner Schulen immer seltener besucht. Beispielsweise besuchten zu meiner damaligen Schulzeit von ungefähr 800 Schülern an meiner Schule nur sieben den freiwilligen Religionsunterricht. Ethik gab es gar nicht. Darum wurde von Politikern und Pädagogen beschlossen, Ethikunterricht einzuführen; damit Werte vermittelt werden können. Ethik ist die Konsequenz aus dem Umstand, dass Religionen nicht mehr in der Lage waren, das zu erfüllen. Und nun stellen sich die Glaubensgemeinschaften hin und sind der Ansicht, dass Ethik nicht genügt und sie diese Aufgabe bewältigen müssen. Ist doch schon etwas seltsam, oder?
 
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Ich weiß absolut nicht, was an dem Fall vernünftig gewesen wäre, wenn Religion einen festen Platz neben Ethik gefunden hätte.

Das kann ich absolut nicht nachvollziehen, weil ich Ethik in der Schule nie hatte. Und umgekehrt gedacht es gar keinen festen Platz für mich gefunden hat. Wir hatten ausschließlich Religionsunterricht als Pflichtfach.

weil die Inhalte nicht überprüft werden können.

So etwas kann man regeln. Siehe: Polen. Wo 95% Katholiken leben und fast alle Schulen kein Religionsunterricht anbieten, aber die Schüler trotzdem Religion haben.

Die Religionen erzählen ja heute schon den größten Scheiß (z.B. Abtreibung verbieten, Frauen sind Gebärmaschinen, es dürfen nur Tiere mit gespaltenen Klauen gegessen werden, usw. usf.).

Das ist ein Vorurteil sondergleichen. Du hast nie am Religionsunterricht teilgenommen? Ich habe da so etwas nie gehört.

Werte und Moral, also der eigentliche Kern eines Glaubens, können auch problemlos im Ethikunterricht diskutiert werden; und das meiner Meinung nach auf viel vernünftige Weise; nämlich frei von irgendwelchen Märchen, die unserer Gesellschaft eher Schaden als Nutzen bringen.

Naja gut. Du hast nichts davon gelesen, was ich weiter oben geschrieben habe. *Abwink*

Übrigens ich habe einige Vorteile von Religionszugehörigkeit erfahren. In einigen Ländern traut man Menschen nicht, wenn man nicht wenigstens einer Religion angehört. Ich finde das ziemlich erstaunlich, ist aber so.

Der Glauben sollte dort aufhören, wo andere überzeugt werden müssten. Glauben muss freiwillig geschehen.

Wieder Vorurteile. In meinem ganzen Leben hat mich noch niemand überzeugt und ich empfinde alles was ich da mitgemacht habe als freiwillig.

Darum wurde von Politikern und Pädagogen beschlossen, Ethikunterricht einzuführen;

Wie gesagt. So eine Situation kenne ich nicht. Bei uns sind ca. 100% der Leute beim Religionsunterricht gewesen. Bei uns ging es auch um ganz andere Sachen, als Du es hier immer wieder vorführst. Ich bin erstaunt, dass im Osten offensichtlich mit Zwang und Unterdrückung gearbeitet wurde und Gott in die Schädel der Kinder eingehämmert wurde. So etwas kenne ich gar nicht.

Wir haben von den Themen her nebenbei Religion viel kritisiert (Kirchensteuer, sonstige Politik). Aber auch vernünftige Sachen gelernt. Unterschiede zwischen Geschichte und Bibel. Was bedeuten die Aussagen in der Bibel. Was haben sich die Menschen dabei gedacht... warum es hilft eine Gesellschaft aufzubauen. Viel soziales war dabei. Reden von Papst und anderen Kirchenobrigkeiten wurden analysiert und interpretiert (das war gar nicht so einfach). Aufbau der Bibel(n) wurde gelernt. Wo kommen die einzelnen Teile her und welche Teile fehlen.

Es wurde analysiert welchen Zweck was in der Religion hat. Dazu wurde auf die Hermeneutik eingegangen. Es wurden Vergleiche zwischen verschiedenen Exegesen gezogen und wir haben zusammen Feststellungen gemacht, wie dumm es ist, Bibel wörtlich zu nehmen. Wir haben selbst Auslegungen betrieben unter der Aufsicht des Lehrers.

Ich fand, es hat ziemlich Spaß gemacht. Ich wurde nach der Erziehung auch viel skeptischer eingestellt zu Kirche und Staat. Und vor allem zu platten Aussagen, wie ihr hier über die Religion macht... ;)

Umstand, dass Religionen nicht mehr in der Lage waren, das zu erfüllen.

Das halte ich für ein regionales Problem. Waren die Lehrer bei Euch nicht genügend in Theologie gebildet? Das halte ich für einen Missstand.

Ist doch schon etwas seltsam, oder?

Irgendwie schon. Ich habe irgendwie Lust bekommen, in eine Theologievorlesung zu gehen, jetzt wo ich mich so angenehm an den Religionsunterricht erinnert habe.
 
Das kann ich absolut nicht nachvollziehen, weil ich Ethik in der Schule nie hatte. Und umgekehrt gedacht es gar keinen festen Platz für mich gefunden hat. Wir hatten ausschließlich Religionsunterricht als Pflichtfach.

Du musst den derzeitigen Zustand mit dem von Pro Reli gewünschten Zustand vergleichen. Momentan ist die Situation traumhaft. Welchen Grund gibt es, ihn zu verändern?

Das ist ein Vorurteil sondergleichen. Du hast nie am Religionsunterricht teilgenommen? Ich habe da so etwas nie gehört.
Ich habe am Religionsunterricht teilgenommen und ich habe so etwas dort auch nicht gehört. Es ging mir bei dieser Aussage nicht darum, was im Religionsunterricht gelehrt wird, sondern was die Kirchen für Unsinn propagieren.

Übrigens ich habe einige Vorteile von Religionszugehörigkeit erfahren. In einigen Ländern traut man Menschen nicht, wenn man nicht wenigstens einer Religion angehört. Ich finde das ziemlich erstaunlich, ist aber so.
Mag sein, spielt aber keine Rolle.

Wieder Vorurteile. In meinem ganzen Leben hat mich noch niemand überzeugt und ich empfinde alles was ich da mitgemacht habe als freiwillig.
Ich behaupte nicht das Gegenteil und ich will bestimmt nicht sagen, dass mir in Religionsfragen irgendetwas aufgezwungen wird. Es geht um folgenden Sachverhalt: eine kleine Minderheit von Menschen will mit aller Kraft Religionsunterricht einführen und die Mehrheit möchte das nicht.

Bei uns ging es auch um ganz andere Sachen, als Du es hier immer wieder vorführst.
Ich führe gar nichts vor. Ich gebe meine ablehnende Haltung gegenüber der Kirche wieder. Das was die Kirche sagt hat kaum etwas mit dem zu tun, was im Religionsunterricht angerissen wird. Die Frage lautet: Wozu Religionsunterricht, wenn Ethik in Berlin heute alles viel besser diskutiert als es mein Religionsunterricht damals getan hat?

Ich bin erstaunt, dass im Osten offensichtlich mit Zwang und Unterdrückung gearbeitet wurde und Gott in die Schädel der Kinder eingehämmert wurde. So etwas kenne ich gar nicht.
Es gibt da diesen "Pro Reli"-Verein, der anscheinend der Meinung ist, dass Gott im Unterricht vom Standpunkt einer Religion aus diskutiert werden können muss. Das empfinde ich als Oktroyieren, zugleich als das verzweifelte Zappeln aufgrund eines Glaubens.

Wir haben von den Themen her nebenbei Religion viel kritisiert (Kirchensteuer, sonstige Politik). Aber auch vernünftige Sachen gelernt. Unterschiede zwischen Geschichte und Bibel. Was bedeuten die Aussagen in der Bibel. Was haben sich die Menschen dabei gedacht... warum es hilft eine Gesellschaft aufzubauen. Viel soziales war dabei.
Alles Gegenstand des Ethikunterrichts. Wozu Religionsunterricht?

Reden von Papst und anderen Kirchenobrigkeiten wurden analysiert und interpretiert (das war gar nicht so einfach). Aufbau der Bibel(n) wurde gelernt. Wo kommen die einzelnen Teile her und welche Teile fehlen.
Es ist jetzt nicht so furchtbar wichtig unbedingt diese Dinge im Unterricht zu behandeln, denn es gibt andere gleichermaßen interessante und wichtige Dinge.

Es wurde analysiert welchen Zweck was in der Religion hat. Dazu wurde auf die Hermeneutik eingegangen. Es wurden Vergleiche zwischen verschiedenen Exegesen gezogen und wir haben zusammen Feststellungen gemacht, wie dumm es ist, Bibel wörtlich zu nehmen. Wir haben selbst Auslegungen betrieben unter der Aufsicht des Lehrers.

Das wird im Kern auch im Ethikunterricht behandelt. Wozu also Religionsunterricht?

Ich fand, es hat ziemlich Spaß gemacht. Ich wurde nach der Erziehung auch viel skeptischer eingestellt zu Kirche und Staat. Und vor allem zu platten Aussagen, wie ihr hier über die Religion macht... ;)
Du vermischst Religion und Religionsunterricht gewaltig. Weil Kirchen gute Dinge vollbringen, haben sie noch lange nicht das Recht, Werteerziehung aufzudrängen. Es ist Aufdrängung, weil die Mehrheit eine einheitliche Werteerziehung zur Vielfalt möchte. Welchen speziellen Gewinn bringt spezifischer Religionsunterricht? Das einzige, dass er zusätzlich liefern kann, sind entweder stark religionsspezifische oder religionsbezogene Themen. Und darauf kann man verzichten.

Ich bin katholisch erzogen worden, habe Kirchen mehr als nur einmal von innen gesehen, bin getauft worden und habe Religionsunterricht besucht. Ich habe mit zunehmendem Alter eine teilweise ablehnde Haltung gegenüber Glaubensgemeinschaften aufgebaut, weil sie sich ständig anmaßen über Lebensweisen zu urteilen. Genau diese Glaubensgemeinschaften tun das jetzt gerade schon wieder indem sie sinnloserweise unbedingt Religionsunterricht als Wahlpflichtfach einführen möchten. Das ist wirklich nicht nötig. Es gibt keinen Grund dafür. All die tollen Dinge, die man anderswo in Deutschland im Religionsunterricht bespricht, werden bereits im Ethikunterricht thematisiert. Wozu Religionsunterricht?

Das halte ich für ein regionales Problem. Waren die Lehrer bei Euch nicht genügend in Theologie gebildet? Das halte ich für einen Missstand.
Richtig, es ist eine regionale Angelegenheit, aber es ist weder ein Problem noch ein Missstand. Was hat die Bildung der Lehrer damit zu tun, wenn es keiner hören muss und will? Es gibt einfach keine Nachfrage nach spezifischem Religionsunterricht, weil es zu viele Glaubensgemeinschaften (einschließlich Atheisten) auf engstem Raum gibt.
 
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Momentan ist die Situation traumhaft. Welchen Grund gibt es, ihn zu verändern?

Traumhaft? Also ein zweites Mal eine Untermenge der Themen aus Religion zu hören ist traumhaft? Wozu Ethik, wenn es etwas allgemeineres, umfassenderes gibt und was noch dazu den Ursprung in unserer Kultur wiedergibt. Ethik kann so etwas nicht wiedergeben. Das ist viel zu synthetisch und komplett leblos.

Es ging mir bei dieser Aussage nicht darum, was im Religionsunterricht gelehrt wird, sondern was die Kirchen für Unsinn propagieren.

Religion an einer Schule hat keinen Kontakt zur Kirche. Du bringst Sachverhalte durcheinander.

Mag sein, spielt aber keine Rolle.

Also soziale Eingliederung in einem fremden Land und das Vetrauen in Deine Person ist Dir allgemein im Ausland egal? Denk nochmal darüber nach. Das sind Basiselemente des menschlichen Miteinanders.

eine kleine Minderheit von Menschen will mit aller Kraft Religionsunterricht einführen und die Mehrheit möchte das nicht.

Du hast die Abstimmung, wie ich das bei den meisten Leuten, die dagegen gestimmt haben, befürchte, nicht verstanden. Es geht nicht darum Religionsunterricht einzuführen, sondern die Leute die Religion gewählt haben mit Redundanzen zu verschonen.

Ich führe gar nichts vor. Ich gebe meine ablehnende Haltung gegenüber der Kirche wieder.

Durch falsche Symboliken einer guten Sache zu schaden, ist aber nicht sehr sinnvoll. Kirche hat bei dem Religionsunterricht eher eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt.

Die Frage lautet: Wozu Religionsunterricht, wenn Ethik in Berlin heute alles viel besser diskutiert als es mein Religionsunterricht damals getan hat?

Nein. Die Frage war hier nicht wozu Religionsunterricht, wenn es Ethik gibt. Es war wozu redundanterweise Ethik in den Stundenplan legen, wenn Religionsunterricht die Ethik schon vollständig thematisiert.

Diese Abstimmung sollte kein Forum für Religionskritiker sein. Ist aber offensichtlich das geworden. Man hätte sich inzwischen damit wohl abfinden können, dass in Deutschland jeder ein kleiner Troll geworden ist und meint er müsse Leuten vor den Kopf stoßen.

Es gibt da diesen "Pro Reli"-Verein, der anscheinend der Meinung ist, dass Gott im Unterricht vom Standpunkt einer Religion aus diskutiert werden können muss.

Noch einmal, nein. Du hast die Abstimmung gar nicht verstanden. Es geht um das Recht der Wahlfreiheit, ob man Ethik als Pflichtfach haben muss, wenn man schon Ethik aus dem Religionsunterricht kennt.

Die Entscheidung des Volkes war wohl, dass Leute, die religiöse Erziehung bevorzugen, trotzdem noch einmal Ethik machen müssen. Das ist alles.

Alles Gegenstand des Ethikunterrichts. Wozu Religionsunterricht?

Weil Religionsunterricht noch weiter auf die Kultur eingeht und zusätzlich christliche Werte vermittelt, die sehr interessant sind. Ich finde das gehaltvoller als einen stumpfen und synthetischen Ethikunterricht. Ethik ist etwas für Nichtgläubige, die sich zusätzlich mit theologischen Themen nicht auseinandersetzen wollen.

Es ist jetzt nicht so furchtbar wichtig unbedingt diese Dinge im Unterricht zu behandeln, denn es gibt andere gleichermaßen interessante und wichtige Dinge.

Wir werden dadurch für die Gesellschaft wertvoll, dass wir Individuen sind. Das solltest Du aus diversen Unterrichten in der Schule gelernt haben. Und wenn jemand es findet, dass er das Recht hat, den gleichen Lernstoff (und sich für das gewisse Extra interessiert was Religionen anbetrifft) zu erlernen und darauf besteht, dass ihm das mindestens gleichwertig anerkannt wird, dann hat er Recht.

Das wird im Kern auch im Ethikunterricht behandelt. Wozu also Religionsunterricht?

Das ist nur ein Teil des Religionsunterrichts. Im Religionsunterricht sitzen eher Leute, die sich noch weiter bilden lassen wollen.

Du vermischst Religion und Religionsunterricht gewaltig.

Ähm? Ich? Du vertauschst wohl "ich" mit "du".

Weil Kirchen gute Dinge vollbringen, haben sie noch lange nicht das Recht, Werteerziehung aufzudrängen.

Wahlpflicht bedeutet nicht "aufdrängen". Ich sehe Du hast alles missverstanden, worum es hier geht.

Welchen speziellen Gewinn bringt spezifischer Religionsunterricht?

Die christliche Kultur ist ein Bestandteil der europäischen Kultur. Man sollte seine Wurzeln gut kennen und zu ihnen stehen. Es macht auch Spaß, sich mit einigen Themen zu befassen, die anderen vielleicht "befremdlich" erscheinen. Zur Bildung gehört es, auch einiges an Extrawissen zu haben. Das bringt Vorteile und zwar gesellschaftlich und auch beruflich.

Ich habe mit zunehmendem Alter eine teilweise ablehnde Haltung gegenüber Glaubensgemeinschaften aufgebaut,

Naja. Ich war früher auch indifferent gegenüber Religionen und Glauben. Ich habe jedoch nie die Frechheit besessen, eine Gemeinschaft zu verdammen. Ich kenne Einzelpersonen, die ich verdamme. Aber ich diskriminiere nach Möglichkeit nie nach Religionen- oder Rassenzugehörigkeit. Es sind einzelne, die ich für schlecht halte aber das wirft keinen Schatten auf ihre ganze soziale Umgebung.

So eine Haltung und die ganze Ethik, die mit der europäischen Denkweise übrigens übereinstimmt, habe ich aus dem Religionsunterricht und meinem Glauben abgeleitet. Und es kommt noch mehr: ich kann mich mit Leuten identifizieren, die 14000km von Deutschland entfernt wohnen. Ich finde das toll!

Ohne religiöse Erziehung wäre mein Horizont ziemlich beschränkt. Du kannst Dich natürlich auch mit Hilfe von Ethik anstrengen und alles versuchen zu erreichen, was ein Mensch, der mittels Religion erzogen wurde, erreicht. Du wirst auf viele Hindernisse stoßen. Und das ist ganz natürlich, so ist halt "der Mensch als Lebewesen".

weil sie sich ständig anmaßen über Lebensweisen zu urteilen.

Wem Du zuhörst, ist Deine Entscheidung. Vergiss nicht, dass Jesus einer der ersten Rebellen war, dem die damaligen Tempelpredigten auf den Sack gingen. Er hat alles durchschaut wohin das liebe Geld fließt und wie der Blödsinn funktioniert und hat gegen die damaligen Obrigkeiten gehandelt. Politisch und geschichtlich gesehen ist ihm gerade das zum Verhängnis geworden.

Der Punkt dabei ist, schon Jesus hat nicht allem Blödsinn, der in der Kirche verkündet wird geglaubt. Wieso tust Du es? Bist Du so naiv?

Genau diese Glaubensgemeinschaften tun das jetzt gerade schon wieder indem sie sinnloserweise unbedingt Religionsunterricht als Wahlpflichtfach einführen möchten. Das ist wirklich nicht nötig. Es gibt keinen Grund dafür.

Falscher Blickwinkel. Es gibt keinen Grund dafür für einen Teil des Volkes, weil sie es nicht betrifft. Es gibt aber auch nämlich keinen Grund dagegen, nur alleine, weil man der Minderheit einen auswischen möchte.

Richtig, es ist eine regionale Angelegenheit, aber es ist weder ein Problem noch ein Missstand. Was hat die Bildung der Lehrer damit zu tun, wenn es keiner hören muss und will? Es gibt einfach keine Nachfrage nach spezifischem Religionsunterricht, weil es zu viele Glaubensgemeinschaften (einschließlich Atheisten) auf engstem Raum gibt.

Nein. Es gibt diese Nachfrage in Berlin nicht. Aber das ist zweitrangig. Du sollst nicht Leute in ihrem Glück beschränken, wenn sie etwas nützliches damit anfangen können.

Aus dem gleichen Grund wie Du es hier darstellst, gab es bei uns keinen Informatikunterricht. Zu wenige interessiert es und es ist zu schwierig und "man kann ja Mathematik anstatt Informatik nehmen". Einfach eine ignorante Einstellung ist das.
 
Traumhaft? Also ein zweites Mal eine Untermenge der Themen aus Religion zu hören ist traumhaft? Wozu Ethik, wenn es etwas allgemeineres, umfassenderes gibt und was noch dazu den Ursprung in unserer Kultur wiedergibt. Ethik kann so etwas nicht wiedergeben. Das ist viel zu synthetisch und komplett leblos.
Ethik gibt es, weil niemand Religion haben wollte. Wozu jetzt also Religion? Religionsunterricht ist gemäß den Anforderungen zu spezifisch und deshalb ungeeignet.

Religion an einer Schule hat keinen Kontakt zur Kirche. Du bringst Sachverhalte durcheinander.
Was bedeutet das? "Keinen Kontakt". Natürlich gibt es einen Kontakt. Religionsunterricht ohne Kontakt zu einer spezifischen Religion bzw. Kirche ist -- *trommelwirbel* -- Ethikunterricht in der Form wie er in Berlin praktiziert wird.

Also soziale Eingliederung in einem fremden Land und das Vetrauen in Deine Person ist Dir allgemein im Ausland egal? Denk nochmal darüber nach. Das sind Basiselemente des menschlichen Miteinanders.
Es geht übrigens um Berlin. Was im Ausland oder in anderen Bundesländern stattfindet ist im Rahmen dieser Diskussion ziemlich egal. Was bringt es die Verhaltensweisen und Vorstellungen von Menschen anderer Regionen heranzuziehen, wenn man sie eh nicht anwenden kann?

Du hast die Abstimmung, wie ich das bei den meisten Leuten, die dagegen gestimmt haben, befürchte, nicht verstanden. Es geht nicht darum Religionsunterricht einzuführen, sondern die Leute die Religion gewählt haben mit Redundanzen zu verschonen.
Es geht um mehr als nur das. Es geht um die Frage, ob es wirklich erforderlich ist, und das ist es für 85,2% der Berliner nicht. Von Redundanzen brauchen wir nicht reden, denn fakultativer Religionsunterricht kann ergänzend und in Abstimmung zum Lehrplan des Ethikunterrichts durchgeführt werden.

Durch falsche Symboliken einer guten Sache zu schaden, ist aber nicht sehr sinnvoll. Kirche hat bei dem Religionsunterricht eher eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt.
Warum wollen die Glaubensgemeinschaften in Berlin ihn dann?

Nein. Die Frage war hier nicht wozu Religionsunterricht, wenn es Ethik gibt. Es war wozu redundanterweise Ethik in den Stundenplan legen, wenn Religionsunterricht die Ethik schon vollständig thematisiert.
Dann reden wir wohl aneinander vorbei. In Berlin gibt es keinen Religionsunterricht, sondern Ethikunterricht. Wir diskutieren mit unterschiedlichen Prämissen. Also entweder wir lassen diese Diskussion oder du sagst etwas zum Thema.

Diese Abstimmung sollte kein Forum für Religionskritiker sein. Ist aber offensichtlich das geworden. Man hätte sich inzwischen damit wohl abfinden können, dass in Deutschland jeder ein kleiner Troll geworden ist und meint er müsse Leuten vor den Kopf stoßen.
So wie du das jetzt darstellst, kennst du anscheinend gar nicht die aktuelle Situation und den Inhalt des Gesetzentwurfes. Die primäre Frage bei der Abstimmung lautete, ob Religionsunterricht den Ethikunterricht teilweise ersetzen kann und ob das für notwendig erachtet wird. Es geht nicht darum, dass sich Ethikunterricht gegenüber Religion behaupten muss. 'Wahlfreiheit' als Argument heranzuziehen halte ich für fadenscheinig, denn wer das vorbringt, scheint sich nicht im Klaren darüber zu sein, was diese Wahlfreiheit mit sich bringt. Sie kostet wesentlich mehr als dass sie nützt.

Noch einmal, nein. Du hast die Abstimmung gar nicht verstanden. Es geht um das Recht der Wahlfreiheit, ob man Ethik als Pflichtfach haben muss, wenn man schon Ethik aus dem Religionsunterricht kennt.

Die Entscheidung des Volkes war wohl, dass Leute, die religiöse Erziehung bevorzugen, trotzdem noch einmal Ethik machen müssen. Das ist alles.
Nö, schlichtweg falsch. Es gibt nämlich gar keinen Religionsunterricht; keinen Lehrplan, keine ausgebildeten Lehrkräfte, keine Unterrichtsräume, nichts. Man kann also keine Ethik aus dem Religionsunterricht kennen. Religionsunterricht muss sich erst einmal behaupten bevor man so eine Abstimmung wie du sie vorschlägst durchführen kann. Es gibt ihn faktisch so gut wie überhaupt nicht. Es gab ihn - wie gesagt - auch vor der Einführung von Ethik nicht.

Weil Religionsunterricht noch weiter auf die Kultur eingeht und zusätzlich christliche Werte vermittelt, die sehr interessant sind. Ich finde das gehaltvoller als einen stumpfen und synthetischen Ethikunterricht. Ethik ist etwas für Nichtgläubige, die sich zusätzlich mit theologischen Themen nicht auseinandersetzen wollen.
Das ist völliger Blödsinn. Ethik ist gerade dafür da, zwischen Kulturen und Glaubensgemeinschaften zu vermitteln. Das ist alles andere als stumpf und synthetisch. Gerade weil Religionsunterricht noch weiter auf bestimmte Kulturen eingeht, sollte er fakultativ stattfinden.

Wir werden dadurch für die Gesellschaft wertvoll, dass wir Individuen sind. Das solltest Du aus diversen Unterrichten in der Schule gelernt haben. Und wenn jemand es findet, dass er das Recht hat, den gleichen Lernstoff (und sich für das gewisse Extra interessiert was Religionen anbetrifft) zu erlernen und darauf besteht, dass ihm das mindestens gleichwertig anerkannt wird, dann hat er Recht.
Die Trennung zwischen Kirche und Staat ist etwas worauf wir in Deutschland eigentlich stolz sein können. Das was du forderst ist ein Schritt in die andere Richtung. Spezifische Kirchenlehre gehört nicht in den staatlich verordneten Unterricht, solange man Gedanken und Wert auch anderweitig vermitteln kann.

Jeder hat die Möglichkeit freiwilligen Religionsunterricht oder sonstige religiöse Fortbildungen wahrzunehmen und wird durch Ethikunterricht in keiner Weise in irgendeinem Recht eingeschränkt.

Ähm? Ich? Du vertauschst wohl "ich" mit "du".

Ich glaube du vermischst Religion und Religionsunterricht, weil du sagtest, dass ich platte Bemerkungen über Religion mache. Das tue ich nicht. Ich spreche Religionen eine Existenzberechtigung zu und weiß über den Nutzen und die Funktionen von Religionen dank meines Religionsunterrichts bescheid. Ich spreche hier hingegen in erster Linie über Religionsunterricht, nicht über Religion. Deshalb vermutete ich, dass du da etwas vermischst.

Wahlpflicht bedeutet nicht "aufdrängen". Ich sehe Du hast alles missverstanden, worum es hier geht.
Nein. Du hast völlig missverstanden, was die Pro Reli e.V. fordert. Die Mehrheit hat gerade entschieden, dass Religionsunterricht als Wahlpflichtfach nicht zwingend erforderlich ist und diese Vereinigung von Glaubensgemeinschaften (Pro Reli) will dafür dennoch weiterkämpfen. Das schaffen sie nur indem sie eben Bürger davon überzeugen, dass Religionsunterricht als Wahlpflichtfach notwendig ist. Dafür muss man jene Bürger erstmal davon überzeugen, dass Religionsunterricht mehr leisten kann als Ethikunterricht und darüberhinaus notwendig ist. Es geht hier nur ums überzeugen a.k.a. aufdrängen, weil die meisten Menschen hier eben die feste Meinung vertreten, dass Religionsunterricht problemlos fakultativ sein kann. Wenn wir also weiterdiskutieren wollen, dann müsstest du mir erklären, weshalb wir in einem Staat in dem ganz spezifische Religionskunde in der Schule tendenziell eigentlich nichts zu suchen haben dürfte, eben diese spezifische Religionskunde ermöglicht werden soll.

Naja. Ich war früher auch indifferent gegenüber Religionen und Glauben. Ich habe jedoch nie die Frechheit besessen, eine Gemeinschaft zu verdammen.
Das ist eine böse Unterstellung. Es werden keine Gemeinschaften verdammt. Es wird versucht die Trennung von Schule und Religion zu wahren. Zum Hundersten Male: Ethikunterricht leistet genau das, was du dir unter Religionsunterricht vorstellst. Es heißt nur anders und ist nicht religionsspezifisch. Er ist weder trocken noch synthetisch noch sonst irgendwie ablehnenswert. Er ist die Konsequenz daraus, dass die Menschen keinen religionsspezifischen Unterricht wollen; und weil fünf Prozent der Eltern streng Moslems oder Christen sind, werden keine Ausnahmen in Bezug auf die Erziehung zum toleranten Menschen gemacht. Es gibt kein Recht auf Religion in der Schule.

Ohne religiöse Erziehung wäre mein Horizont ziemlich beschränkt. Du kannst Dich natürlich auch mit Hilfe von Ethik anstrengen und alles versuchen zu erreichen, was ein Mensch, der mittels Religion erzogen wurde, erreicht. Du wirst auf viele Hindernisse stoßen. Und das ist ganz natürlich, so ist halt "der Mensch als Lebewesen".
Das ist völlig richtig, und dem stimme ich zu.

Wem Du zuhörst, ist Deine Entscheidung. Vergiss nicht, dass Jesus einer der ersten Rebellen war, dem die damaligen Tempelpredigten auf den Sack gingen. Er hat alles durchschaut wohin das liebe Geld fließt und wie der Blödsinn funktioniert und hat gegen die damaligen Obrigkeiten gehandelt. Politisch und geschichtlich gesehen ist ihm gerade das zum Verhängnis geworden.
Mit dieser Begründung hätte jeder Schüler das Recht einen religionsspezifischen Unterricht gemäß seiner Glaubensgemeinschaft an Schule einzufordern. Bevor so ein Unsinn geschieht, bin ich eher für einen religionsneutralen Werteunterricht für alle.

Der Punkt dabei ist, schon Jesus hat nicht allem Blödsinn, der in der Kirche verkündet wird geglaubt. Wieso tust Du es? Bist Du so naiv?
Tue ich doch gar nicht, aber warum sollte ich demjenigen, der eben diesen Blödsinn verbreitet ein Forum in Form von Religionsunterricht geben?

Falscher Blickwinkel. Es gibt keinen Grund dafür für einen Teil des Volkes, weil sie es nicht betrifft. Es gibt aber auch nämlich keinen Grund dagegen, nur alleine, weil man der Minderheit einen auswischen möchte.
Wieso? Die Minderheit hat doch die Möglichkeit sich in Hinblick auf auf religiöse Themen im Rahmen von fakultativem Unterricht fortzubilden. Nochmal: Es gibt kein Recht auf Religion in der Schule.

Nein. Es gibt diese Nachfrage in Berlin nicht. Aber das ist zweitrangig. Du sollst nicht Leute in ihrem Glück beschränken, wenn sie etwas nützliches damit anfangen können.
Sie werden nicht beschränkt. Es gibt fakultativen Religionsunterricht und es steht jedem frei, diesen zu besuchen.

Aus dem gleichen Grund wie Du es hier darstellst, gab es bei uns keinen Informatikunterricht. Zu wenige interessiert es und es ist zu schwierig und "man kann ja Mathematik anstatt Informatik nehmen". Einfach eine ignorante Einstellung ist das.
Was hätte man denn deiner Meinung nach von einem Klassenraum voller leerer Stühle und einem Lehrer, der mit sich selbst spricht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Religion an einer Schule hat keinen Kontakt zur Kirche. Du bringst Sachverhalte durcheinander.

Hm. Also normalerweise wird der Religionsunterricht von einem studierten Theologen vorgenommen, normalerweise einem Pfarrer oder aehnlichem. Gegenueber der Religionswissenschaft behandelt Theologie aber nicht die Entstehung und die Hintergruende der Religion(en) sondern den idiologischen Inhalt. Das bedeutet durchaus (und auch so wie von Pro-Reli gefordert) dass Schulreligion zum Teil Einfuehrung in die christliche Glaubensgemeinschaft darstellen soll. Das steht so sogar in den unterschiedlichen deutschen Lehrplaenen. Wurde mir von einem befreundeten Lehrer bestaetigt (man muss sich ja kundig machen).

Wenn ich mich so an meine Schulzeit zurueckerinnere kommt das auch gut hin. Da haben die Reli-Schueler als Hausaufgabe an kirchlichen Veranstaltungen teilgenommen und wurden dafuer benotet. Da war ich ziemlich froh Ethik waehlen zu koennen. :)
 
Hm. Also normalerweise wird der Religionsunterricht von einem studierten Theologen vorgenommen, normalerweise einem Pfarrer oder aehnlichem. [...]
Wenn das wirklich so ist, dann muss sich die Lehrperson auch zur Religion bekannt haben und deren Lehren vertreten. Die Fragen die sich mir dabei stellen lauten: ist ein Katholik, der nichts gegen Abtreibung hat, noch ein bekennender Katholik? Ab wann gilt man als Abgewandter? Darf ein Katholik anderen Menschen erzählen, dass man die Option hat abzutreiben? Kann oder darf ein Katholik überhaupt das Thema "Abtreibung" im Rahmen einer Lehrveranstaltung diskutieren ohne seine Sicht der Dinge ins Spiel zu bringen?

Ich kenne zu wenig bekennende Katholiken um auf diese Fragen eine Antwort zu bekommen und die Fragen werden um so komplexer je mehr Religionen ich einbeziehe.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lehrer in einem katholischen Religionsunterricht nur eine Aufsichtsperson ist und das diskutieren den Schülern überlässt. Bei meinem freiwilligen Religionsunterricht war es zwar so, allerdings war meine Lehrerin auch keine vollends überzeugte Christin. Der Lehrende hat so viele Möglichkeiten zur Einflussnahme. Wer kontrolliert das? Muss man das kontrollieren?

Deswegen gehören solche Fragen meiner Meinung nach in den Ethikunterricht. Weil dort im Durchschnitt unbefangenes Lehrpersonal tätig sein soll.
 
Wer Religion will soll sie wie jedes andere Hobby in der Freizeit erledigen.

Ich selbst gehoere der Religion der Hufodubokus an und fuehle mich diskriminiert wenn ich gezwungen bin Ethik zu waehlen waehrend die anderen, die Moeglichkeit haben anstelle dessen ihren Hobbys waehrend der schulzeit nachzugehen!

Und nein, ich bin strikt dagegen das Lehrern aufgetragen wird der Jugend Werte zu vermitteln denn in meiner gesammten schulzeit habe ich keinen Lehrer getroffen dem ich zutraue das ordentlich zu machen.

Wenn Eltern also wollen das ihnen irgendein religioeser Heinz die Erziehungsarbeit abnimmt dann sollen sie ihre Kids mal lieber in irgendeinen Religionsclub schicken und die Mitschueler in ruhe lassen.
 
Wenn ich mich so an meine Schulzeit zurueckerinnere kommt das auch gut hin. Da haben die Reli-Schueler als Hausaufgabe an kirchlichen Veranstaltungen teilgenommen und wurden dafuer benotet.

Ähm... das ist nicht die Erfahrung, die ich mit Religion hatte. So etwas wie Benotung nach Frömmigkeit ist mir fremd. Ich habe euch doch gesagt, dass bei uns Muslime im katholischen Religionsunterricht gesessen haben. Ich hatte so ziemlich die gleichen Noten wie sie.

Religion ist kein Hobby. Es ist die Lehre von Ethik anhand von christlichem Glauben erklärt. Eine sehr effiziente Form der Vermittlung von Ethik. Ich halte sie für gut. Kein Wunder... die Form hat sich schon mehrere Jahrtausende bewährt.

Trockene Ethik ist für mich die Zerstörung von Kulturgut. Ich möchte immer gerne in Ausland fahren und schauen wie die Menschen ihre Bräuche und Rituale veranstalten. Das finde ich Spannend. Wenn man hierhin nach Deutschland kommt, wird's eher mau. Hier ist langsam nur noch Saufen und Fußball ein "Ritual".

Echt lächerlich sowas. Irgendwann wird Deutschland beim Thema Kultur das Ansehen komplett verlieren. Hier gibt es nichts was einen noch interessieren könnte. Ich fände es schön, ein buntes Land zu haben, wo nicht graue Einheit in Sachen Kultur herrscht. Dazu braucht man aber alle Einflüsse, die man kriegen kann.

(BTW)

Es ist schon eine interessante Diskussion und ich habe Spaß daran. Ich sehe, dass viele einen regelrechten Hass auf die Kirche und Religion haben. Das ist eine ganz neue Erfahrung für mich. Ich habe euch eigentlich nur meinen Standpunkt klar machen wollen, aber ich bin da wohl nicht ganz erfolgreich, euch etwas sanfter zu stimmen.

Punkt ist... ich mein das nicht alles böse. Ich finde dass ok, wenn ihr Religion nicht mögt. Dazu habe ich auch eigene Erfahrungen. Ich gehe da aber etwas anders dran. Ich versuche immer offen gegenüber neuen Situationen zu sein. Das schafft bei Fremden Vertrauen. Ich werde nichts schlecht reden, solange es einen einzelnen Menschen gibt, der einen ideologischen Ansatz ins Gute wandeln kann.

Ihr kennt ja meinen Standpunkt. Ich bin da etwas offener und toleriere so gut wie alles. Dazu gehört auch Religion. Ich habe deswegen sehr wenig Probleme im Umgang mit sensiblen Themen.
 
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Ähm... das ist nicht die Erfahrung, die ich mit Religion hatte. So etwas wie Benotung nach Frömmigkeit ist mir fremd. Ich habe euch doch gesagt, dass bei uns Muslime im katholischen Religionsunterricht gesessen haben. Ich hatte so ziemlich die gleichen Noten wie sie.

Das nicht nach froemmigkeit bewertet wird, wird auch immer stark betont. In der Tat hatten zu meiner schulzeit sogar die Leute die am kritischsten mit den Lehrern diskutierten, die besten noten. (Hat mich immer an strategische kriegsfuehrung erinnert.)

Aendert aber auch nichts an der Tatsache, das Religion nichts in der Schule zu suchen hat. - Uber die Art von Religionsunterricht zu diskutieren bringt nur was wenn man die Tatsache akzeptiert das er unterrichtet wird.

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Was mir dabei noch einfaellt:
@Surfer:
Georg Mendel ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass man keinen Kampf zwischen Wissenschaft und Religion beschwören sollte. Hätte man Mendel schon früher als echten Wissenschaftler und nicht nur als einfachen Mönch gesehen, wäre die Menschheit im Bereich Evolution zumindest um einige Jahrzehnte weiter.

Mendel *g* bei dem faellt mir grade die Frage ein in wie vielen der US-Bundesstaaten inzwischen schon wieder die goettliche Schoepfung anstelle der Evolution unterrichtet wird, und in wie vielen beides. :ugly:
 
Zuletzt bearbeitet:
Religion ist kein Hobby. Es ist die Lehre von Ethik anhand von christlichem Glauben erklärt. Eine sehr effiziente Form der Vermittlung von Ethik. Ich halte sie für gut. Kein Wunder... die Form hat sich schon mehrere Jahrtausende bewährt.
Na, vorsichtig. Denke mal ca. 1000 Jahre zurück. Da haben sich ein paar Christen mit Schwert und Schild bewaffnet und haben ihre Wertvorstellung mit viel Blutvergießen vermittelt. Einige wenige hundert Jahre später hat man Hexen und Hexer verbrannt, weil sie sich unchristlicher Rituale bedienten und vielleicht etwas anders waren. Zugegeben, effizient war diese Wertevermittlung in der Tat, denn sie führte dazu, dass die Zahl der Andersdenkenden klein gehalten wurde. Ich glaube du wolltest vielleicht sagen, dass Religion als Instrument zur Wertevermittlung über viele Jahrtausende gereift ist.

Trockene Ethik ist für mich die Zerstörung von Kulturgut. Ich möchte immer gerne in Ausland fahren und schauen wie die Menschen ihre Bräuche und Rituale veranstalten. Das finde ich Spannend. Wenn man hierhin nach Deutschland kommt, wird's eher mau. Hier ist langsam nur noch Saufen und Fußball ein "Ritual".
Na wenn's Trost und Kraft spendet, dass der Lieblingsverein deutscher Meister geworden ist, dann ist das doch legitim im Sinne der Religion; und wenn er wieder mal nur letzter ist, dann wird eben ein Kreuzzug mit Knüppeln und Bierflaschen geführt um den Anhängern anderer Fußballvereine die Überlegenheit zu beweisen.

Echt lächerlich sowas. Irgendwann wird Deutschland beim Thema Kultur das Ansehen komplett verlieren. Hier gibt es nichts was einen noch interessieren könnte. Ich fände es schön, ein buntes Land zu haben, wo nicht graue Einheit in Sachen Kultur herrscht. Dazu braucht man aber alle Einflüsse, die man kriegen kann.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Eben dafür ist Ethikunterricht da. Religionsunterricht kannst du in Ländern und Regionen erteilen, wo die Menschen überwiegend dieser Religion angehören. In Regionen in denen es keine Mehrheit gibt, muss man einen kleinsten gemeinsamen Nenner schaffen und auf alle Kulturen Rücksicht nehmen. Wer tolerant und offen ist, sollte von der Idee begeistert sein, konfessionslosen Menschen und Immigranten das Gedankengut der christlichen Gesellschaft näher zu bringen ohne zu stark an konkrete Religionen anzulehnen. Im Ethikunterricht kann man die Chance sehen, eine multikulturelle Gesellschaft zu schaffen in der alle Religionen gleichberechtigt sind und einander akzeptieren. Dass Berlin eine der Vorreiterregionen in dieser Hinsicht ist, erkennt man beispielsweise auch daran, dass Schüler zu ihren religiösen Feiertagen der Schule fernbleiben dürfen und dass man bestrebt ist, dieses Privileg sogar auf die Berufswelt auszudehnen. Rede mal darüber mit der CDU in Berlin oder sogar der CSU in Bayern - da wird man auf taube Ohren stoßen. - So viel zur Toleranz.
 
Na, vorsichtig. Denke mal ca. 1000 Jahre zurück.

Ich denke da 70 Jahre zurück. Da war jeder Deutsche ein Mörder. Also sind sie heute auch alle Mörder(?). Sollen wir echt auf diesem Niveau die Diskussion führen? Ich sehe nur, dass Du nicht verstehst was ich unter Werten verstehe.

Eben dafür ist Ethikunterricht da.

So ist aber Ethik "unverdaulich". Kurz und knapp gesagt.

In Regionen in denen es keine Mehrheit gibt, muss man einen kleinsten gemeinsamen Nenner schaffen und auf alle Kulturen Rücksicht nehmen.

Deswegen lass halt manchen Leuten ihren Glauben, wenn ihnen das wichtig ist. Es gehört ebenso zur Toleranz wie die Gegendarstellung.

Wer tolerant und offen ist, sollte von der Idee begeistert sein, konfessionslosen Menschen und Immigranten das Gedankengut der christlichen Gesellschaft näher zu bringen ohne zu stark an konkrete Religionen anzulehnen.

Du wirst es nicht glauben, aber ich hatte schon oft sehr interessante Diskussionen auf Basis von Glauben. Das muss man auch können, sonst wird Deinem Gegenüber eher langweilig. Du machst Dir keine Freunde damit, dass man Unkenntnis über Religionen hat und darauf stolz ist. Viele Leute in der Welt halten solche Einstellung für lächerlich.

Im Ethikunterricht kann man die Chance sehen, eine multikulturelle Gesellschaft zu schaffen

Ja genau. Und "multikulturell" ist für mich unwichtig. In Frieden miteinander zu leben ist wichtig, aber Kulturen sollte man bewahren. Menschen in eine Art von Kultur zu sperren.. ist gelinde gesagt unmenchlich.

Dass Berlin eine der Vorreiterregionen in dieser Hinsicht ist, erkennt man beispielsweise auch daran, dass Schüler zu ihren religiösen Feiertagen der Schule fernbleiben dürfen und dass man bestrebt ist, dieses Privileg sogar auf die Berufswelt auszudehnen.

Feiertage sind praktisch, aber völlig irrelevant. Man kann auch menschliches Miteinander pflegen, ohne jemals einen Tag frei im Leben gehabt zu haben. Ich kenne da einige Leute, die das so machen.

Rede mal darüber mit der CDU in Berlin oder sogar der CSU in Bayern - da wird man auf taube Ohren stoßen. - So viel zur Toleranz.

Du musst auch nicht immer die schlechtesten Beispiele heraussuchen. Dass hier in Deutschland Intoleranz schön gepflegt wird, ist ganz klar. Schon alleine deswegen weil die allgemeine Meinung ist "Ich bestehe auf meinem Recht!". Christlich zu denken ist zum Beispiel auch, auf sein Recht mal zu verzichten, ohne Hintergedanken und einfach aus gutem Herzen heraus.
 
Mendel *g* bei dem faellt mir grade die Frage ein in wie vielen der US-Bundesstaaten inzwischen schon wieder die goettliche Schoepfung anstelle der Evolution unterrichtet wird, und in wie vielen beides. :ugly:
Genau deshalb habe ich dieses Beispiel angeführt.
Es gibt so viele Arten eine Religion zu leben. Da muss man zum einen Kirche und Religion unterscheiden und dann jeweils nochmal. Es gibt auch genug Priester, etc. die öffentlich kundtun, dass sie dem was der Vatikan von sich gibt z.B. bezüglich Kondome, Homosexualität, etc. eindeutig nicht zustimmen.

Vielleicht äre so etwas wie ein Kulturunterricht besser. Auf der einen Seite halte ich den starken Einfluss der Kirche für äußerst bedenklich. Die hat nämlich dort wirklich nichts verloren und zum Anderen halte ich Wissen und Verständnis für andere Kulturen für äußerst wichtig. Wie schon geschildert hatte ich sehr guten und neutralen Religionsunterricht. Der Lehrer wusste, dass nicht alle gläubig sind, benotete rein nach Wissen und Mitarbeit. Die Themen waren vielseitig. Alle Religionen wurden angeschnitten, es ging um Kulturen, Ethik, Besitz von Waffen, Freiheit, Symbolik in verschiedenen Religionen u. Kulturen, wie man sich verhalten kann (und nicht, wie man muss/soll!) und vieles, was auch in diversen anderen Fächern nur am Rande angeschnitten wird. Was ich besonders schätze ist, dass der Religionsunterricht der aktuellste war von den Themen her. Sowohl generell aktuelles (sagen wir mal von der Generation her), als auch tagesaktuelles (sei es ein Amoklauf oder sonst was). Das Einzige "tagesaktuelle", was ich in meiner gesamten Schulzeit noch hatte waren der Tsunami in Geographie und das Thema Amoklauf in einer Deutscharbeit.

So wie ich das sehe ist es egal, wie das Fach nun benannt wird, aber es fehlt einfach etwas für den Rest und da die meisten anderen Fächer sowieso übergreifend sind oder andere kleine Ansätze (Geschichte mit politischer Bildung z.B.) haben, soll es eben der Ethik- oder Religionsunterricht sein. Meinetwegen auch ohne Noten (oder maximal bis vier? Ist in der Praxis wohl auch egal), aber ohne Anwesenheitspflicht macht das Ganze vielleicht wenig Sinn. Nennt es eben Restfach.

Man sollte aber eindeutig neutral genug sein, wobei man damit in anderen Fächern auch genug Probleme hat. Ich Geschichte, Philosophie und Geographie und auch in Deutsch oder Englisch kann es durchaus auch zum Verlust der Neutralität kommen. Das Problem herrscht aber wahrscheinlich immer, aber bei Lehrern sollte man ohnehin darauf achten. Ein Lehrer hat mir einmal erklärt, dass jede Schule (halboffiziell) einer Partei zugeordnet ist, ein anderer Stritt das teilweise ab, also ist zum Beispiel "Geschichte und politische Bildung" ziemlich stark gefährdet und wie bereits erähnt ist Geographie auch nicht gerade unpolitisch. Vor allem wenn es um EU und Globalisierung geht, auch im wirtschaftlichen Teil ist Neutralität nicht wirklich gegeben.

Man müsste den Kindern lesen beibringen, sie motivieren und in eine möglichst große Bibliothek führen. Das äre wahrscheinlich das Geschickteste, aber in der bestehenden Gesellschaft wohl das schwerste. Es ist aber so, dass junge Menschen ohnehin rebellisch sind und sowohl von ihren Eltern, als auch der Schule, den Freunden und irgendwie auch dem Rest der Welt "geformt" werden und davon lernen. Vielleicht sollte man also vor allem darauf achten, dass möglichst viele Möglichkeiten und Wege offen stehen.
 
Ich denke da 70 Jahre zurück. Da war jeder Deutsche ein Mörder. Also sind sie heute auch alle Mörder(?). Sollen wir echt auf diesem Niveau die Diskussion führen? Ich sehe nur, dass Du nicht verstehst was ich unter Werten verstehe.
Ich sehe nur, dass du dich nicht klar ausdrücken kannst. Wenn du meinen Absatz diesbezüglich aufmerksam gelesen hättest, dann wärst du auf das Verb "reifen" gestoßen. Wenn du kurz über die Bedeutung dieses Wörtchens nachgedacht hättest, dann würdest du jetzt nicht mit so einem völlig unangebrachten Nazivergleich kommen (Godwin lässt grüßen).

So ist aber Ethik "unverdaulich". Kurz und knapp gesagt.
Ich frage mich woher du diese Erkenntnis nimmst. Das ist genau diese Anmaßung, die ich nicht gutheißen kann. Hast du nicht etwas von Offenheit und Toleranz in deinen letzten Beiträgen erzählt? Ich merke davon gerade überhaupt nichts. Es erscheint mir so als gäbe es für dich keine bessere Lösung als konfessionellen Religionsunterricht und alles andere könne der Werteerziehung nicht ebenso gerecht werden.

Ja genau. Und "multikulturell" ist für mich unwichtig. In Frieden miteinander zu leben ist wichtig, aber Kulturen sollte man bewahren. Menschen in eine Art von Kultur zu sperren.. ist gelinde gesagt unmenchlich.
multi kommt aus dem Latein und bedeutet viel. Das heißt also wenn man von Multikultur spricht, meint man die Anwesenheit vieler Kulturen; nicht eine Mischkultur oder so etwas. Wenn Multikultur für dich wirklich unwichtig ist und du glaubst, dass Multikultur bedeutet, dass man etwas aufgeben muss, dann hat der Religionsunterricht bei dir gehörig versagt. Multikultur heißt auch voneinander lernen. Wenn du das von vornherein ausschließt, dann ist das bedauernswert.

Feiertage sind praktisch, aber völlig irrelevant. Man kann auch menschliches Miteinander pflegen, ohne jemals einen Tag frei im Leben gehabt zu haben. Ich kenne da einige Leute, die das so machen.
Man kann aber als angehöriger bestimmter Glaubensgemeinschaften nicht seine Bräuche im üblichen Umfang praktizieren, wenn man keine rechtliche Grundlage hat, von Schule oder Arbeit fernbleiben zu dürfen. Wieso dürfen Christen zu Weihnachten und Ostern zu Hause bleiben, aber Moslems werden hier überhaupt nicht berücksichtigt? Ich beantworte mir die Frage selbst: weil wir Deutschen einen überwiegend christlichen Hintergrund haben. Man muss es aber erkennen und akzeptieren, dass das von Region zu Region sehr unterschiedlich ist. Die Berliner haben neun Feiertage. Die Bayern haben 13. Warum wohl? Weil das Christentum in Bayern eine viel größere Rolle spielt als in Berlin. Das ist weder gut noch schlecht, sondern das ist so. Und da in Berlin der Islam eben eine große Rolle spielt, gibt es für muslimische Kinder Ausnahmeregelungen; genauso wie es für die Bayern überdurchschnittlich viele christliche Feiertage gibt. Gleichbehandlung nennt man das.
 
(Godwin lässt grüßen).

Godwin ist absichtlich ins Spiel gekommen, weil das ausdrückt, dass ein Vergleich mit Nazis mindestens genauso nervt, wie Christen mit Kreuzzügen zu verbinden. Sind wir in der Ritterzeit? Habe ich jemanden schon mal umgebracht? Nein? Vielleicht verdanke ich meine Einstellung den 10 Geboten?

Um noch auf ein Posting von einem anderen hier zu kommen. Weil die Kirche unpopulär entscheidet, z.B. mit Kondomen, hat ganz andere Gründe. Aber da muss man das Hirn ein wenig benutzen.

Ich gebe euch einen kleinen Hinweis...

Seit wann steht die Kirche für "freies Ficken mit allen"? Kondome suggerieren diese Weltanschauung. Ich finde das gut, dass bei der Kirche die Familie und die (Heilige) Ehe im Vordergrund steht, weil von der deutschen Politik kann man das nicht erkennen (ich finde die Politik hier sehr familienfeinlich). Die meisten brauchen wohl in einer gesunden Ehe keine Kondome.

Es erscheint mir so als gäbe es für dich keine bessere Lösung als konfessionellen Religionsunterricht und alles andere könne der Werteerziehung nicht ebenso gerecht werden.

Es gibt hier keine "beste Lösung", weil wie Du siehst Minderheiten benachteiligt werden. Sie wollten das Recht zur Gleichstellung des Religionsunterrichts als Ethikersatz. Und das ist sehr sinnvoll, wenn man das so sieht. Denn genau das ist die Aufgabe des Religionsunterrichts.

multi kommt aus dem Latein und bedeutet viel. Das heißt also wenn man von Multikultur spricht, meint man die Anwesenheit vieler Kulturen; nicht eine Mischkultur oder so etwas.

Ich frage mich gerade... Waren Ausländer bei dem Volksentscheid stimmberechtigt?

Multikultur heißt auch voneinander lernen. Wenn du das von vornherein ausschließt, dann ist das bedauernswert.

Multikultur heißt in erster Linie viele Weltanschauungen zu tolerieren. Und wenn Du das ausschließt, dann ist es nicht nur bedauernswert.

Wieso dürfen Christen zu Weihnachten und Ostern zu Hause bleiben, aber Moslems werden hier überhaupt nicht berücksichtigt?

Weil die europäische Kultur nunmal christlich ist. In anderen Ländern gibt es andere Feiertage und andere Gesetze, die sich nach deren Kultur und Glauben richten.

Noch eine Sache nebenbei. Ich glaube nicht, dass Ausländer erwarten, dass Deutschland sich ihren Sitten anpasst. Das wäre ja auch ein seltsames Vorgehen, wenn man ein Gast in einem Land ist und es sich gefälligst zu einem anpassen soll.

Wenn man zu Gast bei jemandem ist, erweist man dem Gastgeber eine Ehre. So sehen es die anderen Kulturen. Ich empfinde das als einen schönen Gedanken. Diesen habe ich allerdings aus einer anderen Kultur.

Ich beantworte mir die Frage selbst: weil wir Deutschen einen überwiegend christlichen Hintergrund haben.

Und das ist auch völlig richtig. Wenn Du auf Dich selbst schaust, dann wirst Du auch erkennen wieviel christliches Denken und Handeln schon alleine Deine Ansichten prägt. Du kannst dem einfach nicht entkommen. ;)

Das ist weder gut noch schlecht, sondern das ist so. Und da in Berlin der Islam eben eine große Rolle spielt, gibt es für muslimische Kinder Ausnahmeregelungen; genauso wie es für die Bayern überdurchschnittlich viele christliche Feiertage gibt. Gleichbehandlung nennt man das.

Ist das wirklich so, dass Ausländer Stimmrecht hatten? Ich vermute nämlich, dass viele Ausländer auf Religion und Glauben sehr viel wert legen. Insbesondere für Muslime ist Islam eine Lebensweise und zieht sich durch den ganzen Alltag durch.
 
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