2 Platten im zmirror tot, was nun?

ath0

Well-Known Member
Hallo,

ich habe vor einiger Zeit feststellen müssen das mein Rechner Platten "frisst", dieser ist nun ausgetauscht. bevor ich die wichtigen Daten auf den Platten des Systems gesichert habe, sind beide Platten des zmirrors gestorben. Bei einer bin ich mir nicht ganz sicher und möchte die erst wieder anschließen wenn ich weiß was ich machen kann wenn sie dann doch komplett stirbt.

Das Fehlerbild hatte mir zunächst nich klar gemacht, das die Platten kaputt gehen würden. Beim boot waren die platten schön da, im laufen konnte es passieren, das die Eine oder die Andere aussteigt. Beim nächsten start war dann aber wieder alles ok. Ich dachte, mir würde das mainboard sterben, was ja meinen Daten dank mirror nichts tun würde.
Zuletzt sind aber beide Platten ausgestiegen und nur die Systemfestplatte war noch da. Jetzt habe ich einen Neuen definitiv heilen Rechner und auch hier scheinen die Platten tot. Ich habe die Platte die sich an meinem alten Rechner zuerst nicht mehr meldete in den neuen gehangen und versucht die Daten davon runter zu kratzen. Leider dumped Freebsd 10.3 mit dem ersten Zugriff auf die platte, selbst ein zpool status resultiert in einem coredump. Ich habe nun also eine Toshiba und eine WD Platte (letztere evtl. noch für Datenrettungen zu gebrauchen), welche defekt sind. Da ich vermute das die Platten nicht defekt sind sondern nur die Platinen, kann man die Platinen irgendwie nochmal beschaffen?

Abgesehen davon, hat einer erfahrungen mit derartig gelagerten Problemen und weiß wie man am besten vorgehen sollte? Eine Professionelle Datenrettung wäre eine Möglichkeit (da mir einige der Daten extrem wichtig sind), da dies aber wohl eher Kostenintensiv ist, würde ich es gerne ohne schaffen.
Hat einer Tips, Triks, oder Datenretter die evtl. sogar erschwinglich sind für mich?
 
Wenn du der Meinung bist, dass es tatsächlich die Platinen der HDDs sind, dann kauf die gleichen Platten nochmal. ebay z.B. und dann kann man die Platine umbauen. Habe das oft in meinem Leben gemacht, aber nur 1x hat es zum Erfolg geführt.
Wenn es der Kopf ist, gibt es noch mehrere Methoden wie z.B. aufwerfen oder das Eisfach, aber erstmal der Reihe nach.

Meine Fragen: Wieso bist du der Meinung, dass es die Platinen sind? Wieso bist du der Meinung, dass die WD noch halbwegs heile ist?
 
Mit ZFS habe ich da gar keine Erfahrung und es ist vielleicht auch nicht so einfach damit.
"normalerweise" ist der erste Versuch immer, ein Image der Platte anzulegen, also alle Daten der Platte irgendwohin zu sichern. Dann hat man den Zustand schon mal kopiert und für alle Fälle bereit (falls denn nicht die Platte gerade dabei vollständig abraucht).
Solche Images können einfach mit dd geschrieben werden, ohne dass dazu ein Dateisystem gemountet werden muss.
ddrescue ist eine etwas intelligentere SW, die sehr gerne dazu genommen wird. Sie hat auch einige Analyse-Fähigkeiten, doch ich kenne mich damit nicht gut genug aus, um zu wissen, wie diese Analyse funktioniert und ob vielleicht ein ZFS (je nach Ausführung) das Programm verwirren könnte.
Und genauso vage ist meine Vorstellung zu den anderen üblichen Rettungstools, die man dann auf eine Kopie des gewonnenen Images anwenden kann. Allen voran gibt es photorec, das Dateien wieder herstellen kann und diese unabhängig vom Dateisystem findet. Es liest Header-Informationen und wenn Daten noch korrekt aufeinander folgen, kann es daraus Dateien wieder herstellen. Die Erfolgsquote kann unter Umständen ziemlich gut sein. Wie das aber bei einem ZFS aussieht, kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn du sonst keine guten Ratschläge bekommst, kannst du ja mal nach diesen Tools sehen.
 
Hi,

die Idee mit der Platine tauschen kann funktionieren, aber da gibts ein paar Hürden. Es sollte eine Baugleiche Platte sein mit der selben Firmware und selben Revision. Bei tausch der Platinen bitte auf Antistatik achten, das ist auch wichtig. Dann viel Glück damit, allerdings kann es auch etwas anderes sein als nur die Platine. Darum solltest du auch über eine Datenrettung nachdenken.

Gruß ré
 
@pit234a sagte es schon: Der wichtigste Tipp bei sowas ist eigentlich erstmal nicht auf einem importiertem Pool oder gemounteten Dateisystem zu arbeiten. Mit jedem Zugriff riskierst du durch die damit verbundenen Schreibzugriffe, dass die Daten ein wenig mehr zerstört werden. Und anscheinend ist da bereits einiges im Argen, sodass FreeBSD aufgrund von Inkonsistenzen sofort in eine Panic springt. Ich würde probieren mit sysutils/dd_rescue ein Image zu ziehen. Das gibt auch gleich eine Einschätzung, in wie weit die Platten überhaupt noch gelesen werden können. Mit dem Image kann man dann weitersehen.

Davon einmal abgesehen sind moderne Dateisysteme Arschlöcher. UFS, die EXT-Familie, NTFS und co. sind lineare Dateisysteme. Sprich man kann die Position der Metadaten und der Nutzdaten recht simpel ausrechnen, was eine Datenrettung einfach macht. XFS, ZFS und so weiter nutzen aber wesentlich komplizierte Datenstrukturen. Sind die im Eimer, wird die Sache schnell sehr unangenehm. Es kann daher gut sein, dass sich selbst nach einem Tausch der Platinen und einem erfolgreich erstellten Image das Dateisystem nicht mehr auslesen kann.

Last but not least muss man natürlich beachten, dass Gebastel wie der Tausch von Platinen eine Datenrettung eventuell sehr erschweren bis unmöglich machen kann, da weitere Schäden entstehen.
 
Ich hab hier kein FreeBSD zum testen, aber unter Solaris gibt es bei zpool import die (nicht dokumentierten) Schalter '-FX'. Damit hab ich bis jetzt noch so gut wie jeden Pool wieder zum leben erwecken können. Wie die anderen schon geschrieben haben, am besten mit einen 1:1 Klon des Pools probieren.
 
Hallo,
ich habe bisher mit ZFS eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht... Ein Server (eine Sun X4540 mit 48 Platten) hatte die letzten Jahre immer mal wieder eine Platte "verloren", die dann ersetzt worden ist - Datenverluste habe ich aber nie gehabt. Nun wird sie ausgemustert. Ist mir tatsächlich auf Dauer einfach lästig geworden. Und der Gesamtplattenplatz ist einfach nicht mehr zeitgemäss...
VG Norbert
 
Meine Fragen: Wieso bist du der Meinung, dass es die Platinen sind? Wieso bist du der Meinung, dass die WD noch halbwegs heile ist?

Also gestern lief die WD an, leider war die neue Festplatte defekt ... . Eigentlich, wollte ich die WD möglichst nur noch ein Mal einschalten müssen, war aber irgendwie nichts ^^

Warum ich denke das es die Platine ist? Ich mache das an den geräuschen fest, die hören sich nicht wie bei einem defekt an den Spindeln an und die Platten sind auch nicht bewegt worden. Also waren immer in dem Rechner an einem Ort, ein umzug war aber vor ca 2 jahren.
 
Also gehts wieder? Wird mir grade nicht ersichtlich ;)

Die Platte würde ich in nen anderen PC hängen, bei dem du sicher bist, dass er ok ist. Mal gucken, ob das BIOS die Platte erkennt.

Dann mit dd auf ne andere Platte schaufeln und mit der Kopie rumhantieren.

Wenn das schon nicht geht, gleiche Platte kaufen (auf gleiche Revision/Firmware achten), Platine umbauen und erneut versuchen.
 
Bei der WD hatte ich ja vermutet das ich da noch was runterkratzen kann, wie viel das am Ende wird muss sich heute Abend zeigen.
Ich habe einen neuen Rechner in dem die Platte seit vorgestern auf die letzte Reise wartet. In der neuen Kiste werde ich die Daten mit DD runter kratzen und dann mal sehen was auf der neuen Platte angekommen ist, danach werde ich definitiv die alte Platte nutzen um soviel wie geht per normalen Dateioperationen in sicherheit zu bringen. Wenn die alte HDD den Geist auf gibt habe ich auf der Neuen ja mit glück ne kopie.
Nachdem ich die mir wichtigen Daten habe, werde ich definitiv eine echte backup Strategie für meine wichtigen Daten klöppeln, auch ein mirror reicht nunmal nicht aus auch nicht für private Daten ...

Wenn ich mit dem ganzen krempell durch bin, werde ich den alten rechner und die platte mal als System zum packete bauen nutzen bis es auseinander fällt. Da ist es dann weniger schlimm wenn die platte ganz verreckt :)
 
Nachdem ich die mir wichtigen Daten habe, werde ich definitiv eine echte backup Strategie für meine wichtigen Daten klöppeln, auch ein mirror reicht nunmal nicht aus auch nicht für private Daten ...
Ein Speicherort ist nie genug.
Mein (bewusst mehrdeutiger) Lieblingssatz dazu ist: was wichtig ist, ist nicht auf einem PC.

Man muss sich natürlich auch bewusst machen, dass neben "wirklich wichtig" auch "nice to have" nicht verkehrt ist und wenn es nur einen kleinen Mehraufwand bedeutet, warum dann nicht auch eher unwichtige Sachen redundant halten?
Die Größe heutiger Speicher verleitet aber auch zum Sammeln von Daten, die vollkommen unsinnig sind. Ich weiß nicht, wie viele Filme ich so lagere, dabei sehe ich mir sehr selten mal einen alten an, weil es ja dauernd neue zu sehen gibt. Wenn man hier trennt und eine sinnvolle Linie zieht, dann wird der Speicherbedarf für redundant zu haltende Daten sicher finanziell zu stemmen sein. Oft kann ein relativ günstiger Stick sogar ausreichen.

Wir hatten vor einiger Zeit mal Strategien hier diskutiert und einige Forenmitglieder hatten ihre Wege zu sicheren Backups vorgestellt. Das war sehr erhellend.
 
sysutils/ddrescue kann etwas mehr, vor allem Images aus verschiedenen Quellen mergen. Das z.B. sehr praktisch, wenn man prinzipbedingt zickige Medien wie Blurays auslesen will oder muss. Aber es hat leider kein schönes Curses-Interface, was für mich das Killerargument für sysutils/dd_rescue ist. :(
 
sysutils/ddrescue kann etwas mehr, vor allem Images aus verschiedenen Quellen mergen.
Ja, das scheint mir gerade sehr sinnvoll, weil ich mit -n zuerst einen Durchlauf machen kann und nur die "guten" Stellen der Quelle lese und danach dann einen normalen Lauf oder auch mit mehreren -r (Leseversuchen) mergen oder auch mal noch einen Lauf "von Hinten" (-R) probieren kann. So lange ich ein Log-File benutze und das Ziel nicht überschreibe (-f) landet alles im gleichen Image im Ziel.
Wenn ich die man richtig interpretiere.
Gebraucht habe ich persönlich noch kein derartiges Tool, ich glücklicher.
 
Da mein neuer Rechner andere nics hat, habe ich beschlossen ich mache die Plattenkopie tatsächlich mit dd und nicht dd_rescue, da ich sonst erst noch configs ändern müsste, zumal ich dd kenne und dd_rescue noch nicht. Wenn ich mal Zeit habe schaue ich mir aber auch das an.
Die Kopie läuft jetzt seit einigen Minuten und ist vorraussichtlich in 12 bis 24 h durch, wobei ich nicht weiß wie gut der SATA controller im neuen Rechner ist, könnte evtl. auch schneller gehen.
Ich hoffe das die alte Platte das noch mit macht.

Zum thema backup, ich habe hier einen Server der 24/7 läuft, bisher habe ich mich geweigert auf diesem von außen erreichbaren Gerät meine Persönlichen mir wichtigen Daten ab zu legen, aber ich denke ich werde für ein Backup das ganze in eine extra zfs partition mit darin enthaltenem geli container legen und diesen dann per send and recv auf den server rüber schieben, möglichst nur snapshots. Wenn das ganze dann da angekommen ist, werde ich mir wohl auch noch was ausdenken was die Daten auf einen USB Stick pushed, bzw. 2 auch wieder als zmirror.
Wenn dann noch was schief geht, dann habe ich wohl eher ein ganz anderes Problem :D
 
Da mein neuer Rechner andere nics hat, habe ich beschlossen ich mache die Plattenkopie tatsächlich mit dd und nicht dd_rescue, da ich sonst erst noch configs ändern müsste

Das gute an dd_rescue ist aber, dass es bei einem I/O-Fehler nicht abbricht.
Wie ist denn außerdem der Zusammenhang von dd/dd_rescue und "configs"? Sowohl mit dd als auch mit dd_rescue erzeugst du lediglich ein Image.

Rob
 
Da mein neuer Rechner andere nics hat, habe ich beschlossen ich mache die Plattenkopie tatsächlich mit dd und nicht dd_rescue, da ich sonst erst noch configs ändern müsste
ich würde das eh aus einem Live-System machen und habe dabei gut reden, denn ich habe quasi immer einen Stick mit einem Knoppix in der Hosentasche und da ist ddrescue an Bord. Knoppix ist allerdings viel zu sehr überladen, es ist ja zur Demo gedacht und nicht hauptsächlich zur Datenrettung etc.
gmrl http://grml.org/ ist da deutlich strenger ausgerichtet und will exakt für solche Aufgaben da sein.

Ein schnell auf einen USB-Stick hingeworfenes FreeBSD geht aber auch und ein Netzwerk ist ja mit einer Zeile up und pkg install ddrescue erfordert auch keine Konfiguration.
 
Einen ethernet Addapter hätte ich auch eingerichtet bekommen, ich wollte nur so schnell wie möglich alle Daten von der alten Platte gekratzt haben wie es geht, da die ja schon angschlagen ist. dd_rescue hätte ja auch noch compiled werden müssen, da ich auf meinem Desktop keine packages nutze und das auch nicht möchte.
Der DD ist sauber durch gelaufen und zusätzlich habe ich nochmal alle Daten die mir wichtig waren von dem ro importierten pool runter gelutscht. Jetzt habe ich die mir wichtigen Daten an 3 Stellen bis ich mir für backups die nötige Hardware besorgt bzw. meine ssd wieder gefunden habe.
Ich werde mich auch mit dd_rescue auseinandersetzen und definitiv ein 2 Wege backup schrauben, das war jetzt wirklich zu knapp am Datenverlust vorbei geschrammt.

Vielen Dank für Eure tips :)
 
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