Ach, die Telekom...

Moin,
mit der Telekom habe ich komischerweise keine Probleme. Es kommt natürlich immer darauf an, wie man mit den Leuten spricht. Solange man höflich bleibt und ihnen nicht mit irgendwelchen blöden Sprüchen kommt, funktioniert das auch.
Ich habe vor den Fritzbox-Zeiten auch einen Selbstbaurouter gehabt. Bei der Hotline habe ich darauf hingewiesen und dann gefragt, wie die nächsten Schritte aussehen sollen. Daraus hat sich ein Frage-Antwort-Spiel entwickelt, wodurch ich dann den Fehler eingrenzen konnte und dadurch ließ sich immer das Problem beseitigen.

Zum Thema Fritzbox: sicherlich wurmt es mich oft, dass das Maschinchen viel bietet, aber man ist trotzdem eingeschränkt. Zum Beispiel kann man einen Hostnamen einer FreeBSD-Jail nicht in die Hostnamen-Tabelle der Fritzbox eintragen, weil diese zusätzlich zur IP-Adresse eine MAC-Adresse haben möchte.

Grüßle
 
Leute, haltet euch fest. Jetzt haut's dem Faß wirklich den Boden raus...

Um das erstmal klar zu sagen: im Gegensatz zu einigen hier war ich bisher mit der Telekom, der gebotenen Qualität, dem Service und der Leistung allesamt rundum zufrieden, und hatte in den ~28 Jahren, die mein Vertrag besteht, keinen Grund zur Klage. Dass die Werbeanrufe stören, ist eher ein Korrollar, ein Randthema, das auch eher deshalb auffällt, weil es nicht recht zu einem ansonsten guten Anbieter passt.

Aber was sie sich letzte Woche geleistet haben...

Donnerstag, 01:50
Warnlicht am Telefon: Link ist weg.
Check: DSL ist auch weg. Check, reboot Modem. Kein DSL.

Donnerstag, 02:10
Anruf bei Störungsstelle. Auskunft: man kann keine Störung aufnehmen, weil der Tarif gerade gewechselt wird - ich hätte das angeblich beauftragt, und das hätte alles seine Richtigkeit.
Ich solle mich an die Vertragsbearbeitung wenden, ab 08:00.

Donnerstag, 08:00
Anruf bei dem Laden. Selbe Auskunft. Ich frage, warum ich davon nichts weiß, kein Auftrag, keine Mitteilung, keine Rücksprache. Erklärung: ja, das kommt schon vor, dass Mitarbeiter so einen Auftrag einfach mal erzeugen, weil sie dafür Provision kriegen. Aha.
Man versteht offenbar das Problem und will es in Ordnung bringen.

Freitag, 12:00
Immer noch kein DSL. Also wieder angerufen. Erklärung: angeblich liegt jetzt VDSL an (womit ein ADSL Modem natürlich nichts anfangen kann). Das wieder zurückzukonfigurieren sei gaaaanz schwierig und kompliziert. Man geht der Sache nach und will mich um 18:00 zurückrufen.

Freitag, 21:00
Kein DSL. Kein Rückruf. Also wieder angerufen. Antwort: Was, Sie haben seit zwei Tagen kein Telefon? Das geht ja gar nicht! Wir kümmern uns drum, aber heute ist schon zu spät. Wir rufen morgen gegen 16:00 zurück.

Samstag, 16:30
Kein DSL, aber Rückruf. Ich werde mit einer Frau vom Vertrieb verbunden, die mir langatmig erklärt, wie gut es doch sei, dass ich jetzt mehr Bandbreite hätte. Und ich bräuchte diese Bandbreite unbedingt, weil man ansonsten nicht richtig surfen kann. Auf meinen Einwand, dass das Unsinn ist, hat sie mir erklärt, dass ich das nicht beurteilen könne. Und ich soll doch unbedingt für 200 € einen Router bestellen, weil meiner ja veraltet sei.
Mein Einwand, dass erstmal ein Vertragsbruch vorliegt und ich den vertragsgemäßen Zustand unverzüglich wieder hergestellt haben will, hat ihr nicht imponiert. Stattdessen hat sie damit gedroht, dass es sicher eine Woche Arbeit ist, den Anschluss zurückzukonfigurieren, und man auch noch nicht sagen kann wann mit der Arbeit angefangen werden kann - also solle ich doch besser einen passenden Router kaufen.
Erst auf explizite Nachfrage hat sie eingeräumt, dass zusätzlich auch der neue Tarif monatlich teurer ist - aber da könne man halt nichts machen.

Ich hab dann auf weitere Telefonate verzichtet und den Montag damit verbracht, einen Rechtsanwalt zu suchen. Das ist nicht ganz einfach, weil der Streitwert naturgemäß eher gering ist, aber das Vertragswerk recht diffizil - das lohnt sich also für einen RA nicht besonders.
Man hat mir auch zu verstehen gegeben, dass die Telekom diese Situation durchaus kennt und darauf baut.

Dienstag, 03:00 war das DSL dann wieder da. Also hab ich dem RA, der mich Dienstagmorgen anrufen wollte, erstmal abgesagt, weil keine akute Dringlichkeit mehr besteht.
Und jetzt bin ich am überlegen, wo man dieses Ei am besten plaziert nachdem es ein bischen gefault ist. Prinzipiell könnten die ja dieses Spielchen nach Lust und Belieben wiederholen so oft sie wollen.
 
weil der Streitwert naturgemäß eher gering ist
Das ist bereits das Hauptproblem. Draußen tobt wilder Westen und 'was juckt ein Bürger'?

Wenn du nicht zu einem lokalen Anbieter ohne die letzte Meile ausweichen kannst, wirds sowieso düster. Die Tkom blockiert dann gerne mal den Anschluß wegen 'Hupsala, längerer Hebel'.
Man könnte ja fast denken, irgendwer dort hat sich wegen dem Gebashe auf den Schlips getreten gefühlt und die miese Nummer als Rache abgezogen.

Weil man heute (leider) seine Meinung auf dem Schlachtfeld mit einem Morgenstern nicht mehr konsequenzlos verstärkt, würde ich empfehlen, dass du vllt. mal bei Georg Schnurer anklopfst:

https://www.heise.de/ct/artikel/Vertragsaenderung-aber-doch-bitte-nicht-per-Telefon-4310860.html
https://www.heise.de/multimediadatei/Vorsicht-Kunde-VDSL-bestellt-Aerger-bekommen-1508211.html
https://www.heise.de/multimediadatei/Vorsicht-Kunde-Spass-mit-der-Telekom-1509078.html

Die bekämen Klicks, dich kostet es nichts. Ein richtiger Reindrücker ist es aber nicht, weil der Pressesprecher-NPC dann wie immer so: War ein Versehen, kann ja mal vorkommen. Hihi. Sie bekommen sogar einen Monat frei als kleines Dankeschön für die Geduld.
 
Kannst den Fall ja noch mal in nem Brief kurz schildern und per Vorstandsbeschwerde einkippen mit dem Vermerk, dass du nun durch diesen Vorfall verunsichert bist, ob du als Kunde bei der Telekom denn nun richtig aufgehoben bist und da gern ein paar Infos zu haben willst, wie es dazu kam und was die Telekom tut, um so etwas in Zukunft zu verhindern.

Das Vorstandsteam hat zumindest einige Möglichkeiten und auch Zeit, die Sache zu beleuchten. Ob da nun noch groß Aufwand betrieben wird, jetzt, wo wieder alles funktioniert, müsste man eben rausfinden.
 
Ich glaube nicht an Zufälle, was hier passiert ist, ist reine Willkür und Geschäftspolitik. Das ist auch kein Einzelfall, sondern eher das normale Verhalten. Wie Du Dich zukünftig davor schützen kannst, weiß ich nicht wirklich. Provider gibt es nicht wie Sand am Meer. Ich bin seit 22 Jahren bei 1und1. Habe noch nie Theater gehabt. Aber andere berichten auch von negativen Erfahrungen. Also es bleibt ein Glücksspiel .....
 
Das ist bereits das Hauptproblem. Draußen tobt wilder Westen und 'was juckt ein Bürger'?

Genau - der einzelne Kunde ist egal, ist gleichsam nur "Füllmaterial" des Business. Und die Löhne (und Lohnnebenkosten) sind so hoch, dass individuelles Kümmern nur noch im Hochpreissegment drin ist. Dazu kommt die Anonymität des Kunden, durch das Internet, durch die Globalisierung der Service-Erbringung, usw. Genauso wie User in Foren frecher sind als bei persönlicher Begegnung, sind auch Firmen gegenüber bloßen Datensätzen frecher als gegenüber persönlich bekannten Kunden.

Das ist auch gar kein Telekom-Thema, das ist ein gesellschaftspolitisches Thema einer grundlegenden Umwälzung durch IT, die nicht geringer ist als die Umwälzungen seinerzeit durch die Industrialisierung. Wie ehedem tobt da, wie Du sagst, der Wilde Westen, es wird Fressen und Gefressenwerden gespielt, man lotet aus wie weit man gehen kann, und der Bürger bleibt dabei auf der Strecke.

Wenn du nicht zu einem lokalen Anbieter ohne die letzte Meile ausweichen kannst, wirds sowieso düster. Die Tkom blockiert dann gerne mal den Anschluß wegen 'Hupsala, längerer Hebel'.
Man könnte ja fast denken, irgendwer dort hat sich wegen dem Gebashe auf den Schlips getreten gefühlt und die miese Nummer als Rache abgezogen.

Unwahrscheinlich - dazu hätte man gründlich recherchieren müssen.

Weil man heute (leider) seine Meinung auf dem Schlachtfeld mit einem Morgenstern nicht mehr konsequenzlos verstärkt, würde ich empfehlen, dass du vllt. mal bei Georg Schnurer anklopfst:

https://www.heise.de/ct/artikel/Vertragsaenderung-aber-doch-bitte-nicht-per-Telefon-4310860.html
https://www.heise.de/multimediadatei/Vorsicht-Kunde-VDSL-bestellt-Aerger-bekommen-1508211.html
https://www.heise.de/multimediadatei/Vorsicht-Kunde-Spass-mit-der-Telekom-1509078.html

Die bekämen Klicks, dich kostet es nichts.

Sehr hübsche Idee, hab aber leider keine Antwort bekommen.

Wir müssen uns da bewusst sein, dass auch eine Zeitung Teil des Prinzips ist und beim Business mitspielen muss um zu überleben. Solche "Kundenprobleme"-Rubriken dienen in erster Linie als gefühlsmäßiges Ventil, damit der verarschte Kunde den Eindruck kriegt, es gäbe noch sowas wie funktionierende Kritik. Dort kann man zwar individuelle "Pleiten, Pech und Pannen" ausbreiten, aber eine substanzielle Kritik am Geschäftsgebaren wäre gefährlich - weil dann auf hoher Ebene mal erklärt wird, dass das nicht opportun ist, und ggfs. entsprechende Konsequenzen gezogen werden.
 
Wir müssen uns da bewusst sein, dass auch eine Zeitung Teil des Prinzips ist und beim Business mitspielen muss um zu überleben.
Natürlich, es hätte aber sein können, dass gerade wieder 'Sendezeit' für sowas ist und du das Los ziehst. ;)

Falls du bei dir Freifunk empfängst oder ein billiger LTE Datentarif okay wäre, könntest du damit überbrücken. Danach könnte man das Spielchen mit Zahlung einstellen starten, wenn der Anschluß bei Tkom ausfällt und dir noch nach Rache ist. Ob die eingesetzten Nerven und Ressourcen das Ergebnis rechtfertigen, sei dahingestellt.
 
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