Auf FreeBSD umsteigen oder bei FreeNAS bleiben?

ratzeputz

Member
Hiho zusammen.

Ich hoffe, man nimmt mir meine Fragestellung nicht übel, aber ich habe nichts explizites im Forum gefunden, das meine "Problemstellung" decken würde.

Folgender Umstand herrscht bei mir:
Ich nutze seit Jahren begeistert und zufrieden FreeNAS (bin momentan auf Version 0.7.irgendwas).
Ich bin mit der Einfachheit der Steuerung vollends zufrieden und sowohl die ZFS Raids als auch alles andere wie z.B. CIFS Freigaben, Benutzerberechtigungen, und und und funktionieren einwandfrei.

Jedoch gab es immer 2 Punkte die mich an FreeNAS immens gestört haben und die ich schon seit ich dabei bin vermisse:

1) Es gibt niemals die aktuellste ZFS Version (ich glaube ich nutze bei meiner FreeNAS Version noch Version 15) und auch wenn es nur ein kleines Update wäre, welches z.B. die Lesegeschw. verbessern könnte so möchte ich einfach nicht darauf verzichten. Bei FreeNAS bin ich leider an die Entwicklung gebunden und FreeNAS8 überzeugt mich in keinster Weise. Ich sehe daher meine FreeNAS Version aussterben und das gefällt mir natürlich nicht :)
Laut Onkel Google ist dieser Umstand bei FreeBSD nicht gegeben respektive wird scheinbar über die Quellen immer wieder upgedatet. Ich habe keinerlei Erfahrung mit FreeBSD sondern bin seit jeher Linux User (und Windows Zocker ;) ) aber wenn es nur halbwegs so einfach geht wie bei z.B. Ubuntu über die Aptitude dann ist das ein starker Grund auf FreeBSD zu wechseln.

2) Natürlich verbraucht ein NAS im Betrieb Strom und der Zähler dreht sich bei meinem NAS sicher fast mit Lichtgeschwindigkeit :). Das würde auch ein Umstieg auf FreeBSD nicht ändern. Was mir aber auch schon seit ich FreeNAS nutze vollends aufn Keks geht ist, dass FreeNAS keine Standby Möglichkeit hat. Die Platten in den Standby zu schalten hat bei mir immer zu Problemen geführt (ich denke mal, weil ich die Platten im RaidZ halte), daher laufen sie, wenn das NAS läuft, immer im Vollbetrieb. Der Rechner selbst braucht natürlich auch ein wenig Strom aber es wäre mir pers. einfach viel angenehmer wenn ich nicht permanent das NAS via Webconsole runterfahren muss und es, wenn ichs brauche, wieder per pfSense WOL zu wecken. Neben dem Faktor, dass es einfach unbequem is, geht mir auch die Bootzeit irgendwie aufn Keks, denn auch wenn mein NAS von der Hardware nicht das langsamste ist (Intel e6850 auf einem 780i nforce Board mit 4gig Corsair RAM) braucht es schon ewig lange, bis FreeNAS endlich mal verfügbar is (und oft muss ich zur Kiste in den Keller runterlaufen und den Reset Knopf drücken weil es im LAN mal wieder nicht erkennbar ist obwohl die IP Adresse stimmt...eine Eigenheit die mir seit dem letzten Upgrade auch schon gewaltig auf die Nerven geht).
Hier würde mir einfach ein normaler Standby Betrieb (z.B. S3) deutlich mehr zusagen. Ich brauch mich nicht mehr ums Ausschalten zu kümmern und wenn ich das NAS brauche dann ist es binnen kürzester Zeit verfügbar (ob ein WOL dann funktioniert wenn ich nur den Share in meinem Linux oder Windows anklicke ist ja noch nebensächlich :) ).
Und ich denke, dass FreeBSD als komplettes Betriebssystem sowas sicher unterstützt.

Grundsätzlich ist mein NAS als reines Datengrab zu sehen. Für Web-, Mail, Datenbank- etc. server hab ich meine Linux Systeme respektive auch einen Windows Server.

Linux unterstützt leider ZFS nicht nativ und deshalb kam es für mich als Datengrab nicht in Frage. Die Punkte die ich genannt habe lassen mich jedoch stark überlegen, nun endlich von FreeNAS weg zu gehen und auf etwas anderes zu wechseln. Dank ZFS Unterstützung bietet sich FreeBSD ja an. Ich hatte sogar OpenSolaris im Auge aber das ist ja Tot und OpenIndia erscheint mir irgendwie.....naja...nicht Fisch und nicht Fleisch sag ich mal.

Was mich nun zu meiner eigentlichen "Problemstellung" bringt :)
Ich denke die genannten Gründe sind gut genug um auf FreeBSD umzusteigen oder was meint ihr?
Was passiert mit meinen vorhandenen RaidZ Verbünden? Werden die dann automatisch in FreeBSD erkannt? Ich habe zwar Backups aber diese doch mehreren TerraByte an Daten wieder zurück zu spielen würde viel zu lange dauern und das gilt es, außer im Notfall natürlich, zu vermeiden hehe.

Da ich ja so gut wie keine Erfahrung mit FreeBSD habe. Gibts da auch so eine Art Aptitude wie z.B. bei Ubuntu oder gar ein Softwarecenter um, nun sagen wir z.B. mal eine ZFS GUI zu installieren?

Da SSH ja auch bei FreeNAS funzt, gehe ich stark davon aus, dass dies auch bei FreeBSD der Fall ist. Läuft da aber auch VNC, denn ich denke als eigentständiges OS hat FreeBSD sicher einen Desktop?

Kann man davon ausgehen, dass die Treiber die in ad Momentum nativ FreeNAS funktionieren auch in FreeBSD funktionieren (im Speziellen die Treiber meiner SATA Controller)?

SO das solls nun fürs erste mal gewesen sein und ich erhoffe mir natürlich die eine oder andere Antwort hehe.

Schon mal danke fürs Lesen des Romans ;)
 
Also... Beantworten wir erst einmal die beiden großen Punkte:

1) Alle derzeit offiziell unterstützen FreeBSD-Versionen haben ZFS v15. Das neue ZFS v28 wird erst mit FreeBSD 9.0 (derzeit in der Betaphase) und 8.3 (derzeit nur als reine Entwicklerversion verfübar) kommen. Sehr wahrscheinlich wird dann wohl auch recht zeitnah nach FreeBSD 9.0 ein neues FreeNAS 9 kommen, was es ebenfalls mitbringt. Ob ZFS v28 dir überhaupt Vorteile bringt, ist dabei noch eine ganz andere Frage. Schneller als v15 ist es allenfalls in Details und praktisch alle Neuerungen beziehen sich auf "höhere" und damit recht spezielle Funktionen...

2) Ja, FreeBSD kann S3. Allerdings ist es extrem wählerisch, was sie Korrektheit der ACPI-Implementierung der Hardware betrifft. Ich würde mir daher keine Illusionen machen und erst einmal davon ausgehen, dass es mit deiner Hardware nicht funktionieren wird.

Von daher würde ich sagen, ein Umstieg auf ein echtes FreeBSD lohnt sich nur, wenn du bereit bist, dich zumindest ein wenig in das System einzuarbeiten. Denn sonst wäre es eigentlich nur sinnloser und vor allem frustrierender Aufwand... Deine ZPool kannst du übernehmen, du musst sie lediglich im FreeNAS exportieren und in FreeBSD wieder importieren. Auf der Konsole geht es per "zpool export" und "zpool import".

ratzeputz schrieb:
Gibts da auch so eine Art Aptitude wie z.B. bei Ubuntu oder gar ein Softwarecenter um, nun sagen wir z.B. mal eine ZFS GUI zu installieren?
Einmal davon abgesehen, dass mir kein ZFS-GUI bekannt wäre - was nicht heißt, dass es keines gibt - unterscheidet sich FreeBSDs Paketmanagement per "Ports" doch sehr von dem, was die Debian-Familie bietet. Aber da kann jemand anders sicher besser die Unterschiede erläutern.

ratzeputz schrieb:
Läuft da aber auch VNC, denn ich denke als eigentständiges OS hat FreeBSD sicher einen Desktop?
Nein, FreeBSD hat keinen Desktop. Aber du kannst dir natürlich KDE, Gnome oder was auch immer du möchtest installieren. VNC ist dann natürlich möglich, SSH geht direkt nach der Installation...

ratzeputz schrieb:
Kann man davon ausgehen, dass die Treiber die in ad Momentum nativ FreeNAS funktionieren auch in FreeBSD funktionieren
Ja.
 
Vielen Dank für dein Posting.

Damit hast du mir schon mal sehr geholfen.

Wusste gar nicht, dass ZFS15 die momentan letzte in den stable Versionen vertretene Version ist. Danke für die Aufklärung :)
Damit wäre zumindest mal ein Punkt schon ausgehoben und auf FreeNAS zu bleiben wäre wohl noch vertretbar. Blöd wirds dann nur wenns wirklich nicht mehr weitergeht mit FreeNAS weil die 8ter Version scheint nicht das gelbe vom Ei zu sein und viele Nutzer bleiben, so man das in diversen Foren lesen kann, lieber auf einer 7er Version.

Zum Standby Betrieb hast du mir leider keine Hoffnungen gemacht :(
Was ja natürlich nicht schlecht ist, denn man schraubt die Erwartung natürlich gleich mal nach unten. Es wäre halt etwas, das man wirklich erst mal auf einer Zweitinstallation (neben FreeNAS auf dem gleichen System) versuchen müsste.


Das mit ZFS-GUI war ja nur ein Beispiel hehe. So wie eben im Software-Center von Ubuntu. Man gibt einen Suchbegriff ein und die verfügbaren Programme werden gelistet.
Aber danke für die Erläuterung, dass es in FreeBSD etwas anders funktioniert. Werd mir mal Onkel Google zu Gemüte führen oder auf eine Antwort hier im Thread abwarten :)

Wenn FreeBSD GNOME kann ist das schon mal toll. Zwar nicht notwendig aber gut zu wissen, dass es geht. SSH ist halt wichtig aber das kann es ja schon von Haus aus :)

Im großen und ganzen läuft es also nur noch auf die Standby Möglichkeit hinaus und das scheint ja eine Frickelei zu sein. Als alter Linux User kennt man Frickelei aber eh, insofern würde das nicht SOOO tragisch sein :)

Ich danke dir jedenfalls mal für deine Erläuterungen :)
 
Ich wollte damit sagen, dass es eben noch in keinem hochoffiziell unterstützten Release ist. Und einem blutigen Anfänger gleich "make buildworld" und vor allem "mergemaster" auf's Auge zu drücken...
 
Ich hoffe mal, das blutiger Anfänger bezieht sich nur auf die Verwendung von FreeBSD als solches und nicht auf die generelle Benutzung eines auf UNIX basierenden Betriebssystems :)
 
bin seit jeher Linux User (und Windows Zocker ;) ) aber wenn es nur halbwegs so einfach geht wie bei z.B. Ubuntu über die Aptitude dann ist das ein starker Grund auf FreeBSD zu wechseln.

[...]

Linux unterstützt leider ZFS nicht nativ und deshalb kam es für mich als Datengrab nicht in Frage.

Muss es denn unbedingt ZFS sein? Wenn du dich mit Linux am Besten auskennst, wäre es doch eine Option, Linux mit einem anderen Dateisystem einzusetzen.. oder? Ich selbst würde ZFS meine Daten nicht anvertrauen.
 
Eine berechtigte Frage, zu der ich sagen kann, dass ich von ZFS wahrlich so begeistert bin und es, seit ich es im Einsatz habe, nie Probleme gegeben hat.

Wir setzen es auch in der Firma ein und auch dort seit langem ohne Schwierigkeiten.

Und ein großer Faktor ist für mich einfach, dass ich dann sämtlichen Datenbestand verlieren würde...also verlieren nicht ganz, da es ja Backups gibt.
Ich müsste halt mühsam und zeitaufwändig alle Daten wieder in die neu erstellten Raids retour spielen (würde dann halt ein Software-Raid mit einem Linux Dateisystem sein)...mach das mal bei mehreren Terrabyte :)
 
Naja zum einen die gestiegenen Hardwareanforderungen.
Prinzipiell sollte das mit meiner NAS Kiste kein all zu großes Problem darstellen aber ich denke, je mehr Ressourcen frei sind um so besser.

Der Datendurchsatz hat sich in einer frühen Testversion (frag mich bitte nicht mehr welche RC das war :) ) hat sich nicht gesteigert sondern vielmehr sogar verschlechtert gegenüber meiner Version 7 (wobei ich hier auch am Samba ein wenig Hand angelegt habe um diesen zu optimieren).

Die WebGUI ist zwar schicker als in Version 7 aber hatte in meinem Testlauf nur mit dem Fuchs richtig funktioniert und ich hasse den Fuchs :)
Mag kleinlich sein, aber war für mich ein essentieller Grund :)

Ein direktes Upgrade ist nicht möglich und sowas finde ich...sorry...kacke.
Erst recht, da ich bei einem Umstieg scheinbar nicht einfach sämtliche Einstellungen (Freigaben, Ordnerrechte, Benutzer, etc.) übernehmen hätte können. Auch wenn ich jetzt keine 100 Benutzer einstellen müsste so ist das für mich ein Umstand wo ich sage "Never Change a running System".
Wobei das bei einem FreeBSD Umstieg wahrscheinlich auch passieren würde...Klassische Pattstellung :)

Und Standby geht noch immer nicht :)
Wobei ich das ja mittlerweile, dank der Aufklärung, dass es hier am FreeBSD "Grundkern" zu liegen scheint, sogar verstehen kann.

Und irgendwo auf der Seite von IXSystems sieht man auch eine tabellarische Übersicht, die FreeNAS8 mit FreeNAS7 vergleicht und vieles, was FreeNAS7 konnte, kann FreeNAS8 nicht mehr.
Zugegebenermaßen habe ich mir nicht alles durchgelesen und bis ins kleinste Detail studiert, aber wenn ich in der Tabelle bei der neuen Version lauter rote X sehe wo bei der alten Version ein grünes Häkchen steht dann schau ich mir das gar nicht näher an sondern hake das gleich ab :)

Aber nix desto trotz habe ich mir jetzt mal die letzte RC runtergeladen und werde sie mal testen :)
Vielleicht lohnt sich das Upgrade ja mittlerweile
 
Netzwerk sollte schon gehen, eventuell schreib mal deinen genauen Chip hier der verbaut ist. Netzwerk sollte nicht das Probs sein. Glaube auch das die Partition/en verschlüsselt sind und deshalb auch die Performance etwas im Keller sein kann. Generell ist es aber so, das sich FreeNAS von der Größe her kaum von einer Minimal-Install unterscheidet und eigentlich man nur den Admin-Aufwand spart. Mit dem nforce und FreeBSD oder FreeNAS hast du eventuell nicht die beste Wahl getroffen und die andere Seite ist, FreeNAS ist die erste version auf nanoBSD und könnte noch an Kinderkrankheiten leiden. Dafür gibts bestimmt eine Bugliste.

ich hätte auch nicht Bock jeden Tag in Keller zu rammeln, höchstens um Scheine zu zählen die bis unter die Decke gestapelt sind.

Gruß!
 
Zuletzt bearbeitet:
du hast ja wahrscheinlich einen GNU/Linux-Rechner in Betrieb? Da gibt es VirtualBox-OSE? Einfach mal installieren und ein kleines FreeBSD drauf packen. Das ist in zehn Minuten passiert und obwohl du dann keinen Raid siehst und auch nichts von ZFS merken dürftest, siehst du schon mal, was FreeBSD eigentlich ist und kannst dir ein Bild machen.

Für mich war die Entscheidung einen NAS mit FreeBSD zu bauen und nicht FreeNAS einzusetzen vor allem dadurch begründet, dass ich einige zusätzliche Funktionen realisieren wollte. Damals war ich ganz heiß darauf, einen VLC als Server laufen zu lassen und meine Filme damit zu streamen. Inzwischen ist das bereits obsolet, aber es gibt natürlich noch eine Menge anderer Dinge, die auf einem Rechner passieren könnten, der dauernd im Netz läuft. Früher hatte ich da mal BOINC und Seti@Home laufen, aber auch Firewall, Proxy, Mailserver, AsteriX können gute Beispiele für etwas sein, das nicht so leicht auf einer kleinen FreeNAS oder vergleichbaren Linux-Kiste integriert wird.
Bei FreeBSD weiß ich zudem, wie ich die Sache aktuell halten kann und bei Bedarf weitere Pakete installiere und in Betrieb nehme. Daher war mir die Wahl ziemlich einfach gefallen.

In deinem Fall sehe ich das nicht so.
Wenn ich das abwäge, sprechen im Grunde genommen keine Gründe dafür, diesen Aufwand mit einem Wechsel zu betreiben, denn du wirst vermutlich keines der erwarteten Ziele umsetzen können.
Meine Tests damit, einen Raid-Verband von Festplatten schlafen zu schicken, endeten regelmäßig damit, dass anschließend der Raid zerstört war (ZFS habe ich diesbezüglich nicht getestet). Es muss da wohl etwas mehr getan werden, als einfach nur die Platten ins Standby zu schicken, ich weiß aber nicht, was.
Ob und wieweit dein Rechner komplett schlafen könnte, käme auf einen Versuch an, der sich aber von selbst verbietet, wenn das mit den Platten schon scheitert.

ZFS ist ja kein natives FreeBSD Dateisystem und die hängen in der Entwicklung der Portierungen natürlich immer etwas hinterher. Dabei finde ich das nicht dramatisch, ich sehe nicht in jeder zehntel-Version eine wichtige Neuerung, die man sofort braucht. Das Nötige dazu wurde schon gesagt.

Eine GUI zum EInspielen von zusätzlichen Paketen (im Stile des ubuntu-SW Center) gibt es und zwar kenne ich dazu zwei. Einmal das Desktop-BSD System, das ich allerdings zum letzten Mal auf einem 7er FreeBSD installiert hatte und das eigentlich recht zuverlässig funktionierte und dann für KDE kports, das ich selbst nur mit KDE3 nutzte und das so beschrieben wird:
KPorts is KDE-Frontend to the FreeBSD-Ports and in future also to the
OpenBsd-Ports, PkgSrc and maybe others.
You can browse and search through your Portstree and perform actions
like Upgrades, Installs, Uninstall a.s.o. More advanced features like
setting Options and Vulnerability checking are also available. For a
complete list, check the Homepage or the Changelog.
Functionality is KPorts' main goal, not simplification by reducing
options; however KPorts should be rather easy to use.

A new version of KPorts based on completely new code and Qt4 is
available @ /usr/ports/ports-mgmt/kports-qt4
NOTE that the new version cannot yet compete with this version
feature-wise.


WWW: http://kports.sf.net
Andere GUIs kenne ich nicht und die beiden genannten gehören nicht zum FreeBSD Grundsystem.

Dazu ein Wort, denn dieses Thema liegt mir immer noch am Herzen, wenngleich ich manchmal der letzte Mensch auf Erden zu sein scheine, der sich darum sorgt. Linux ist nur ein Kernel. In anderen Systemen ist der Kernel so unbedeutend (nicht wirklich, aber faktisch), dass er meist nicht benannt wird. Kaum jemand weiß einen Namen eines Kernels von Mac-OS-X oder eines Windows. In BSD Systemen wird auch nicht davon gesprochen oder großer Wind darum gemacht. Im Gegensatz zur Linux-Welt kommt FreeBSD auch mit einem System, also einem Kernel plus einem Satz an Befehlen, wenn ich das mal so sagen darf. Das bildet eine Einheit und wird gemeinsam veröffentlicht. Linux ist nur Linux und nur ein Kernel. Es kann zum Beispiel mit GNU kommen oder mit busybox, was wohl die beiden größten Anwendungsgruppen abdeckt, oder mit etwas anderem. Zusammen ist es GNU/Linux, was meist auf PCs anzutreffen ist. Das ist etwa vergleichbar mit FreeBSD, nicht in der Technik, aber im Leistungsumfang, in dem, was es darstellt.
Darauf können nun weitere Anwendungen aufsetzen, müssen aber nicht. Wenn du FreeBSD nimmst und mehr willst, musst du die Wahl treffen, was wie eingebaut werden soll. Willst du Grafik, brauchst du einen X-Server, willst du Sound, einen Sound-Server und so weiter. Nichts ist vorherbestimmt.
Bei den fertig zusammengestellten GNU/Linux-Distributionen wurde dir eine Vorabauswahl getroffen, du kannst sofort loslegen und findest eine ganze Reihe an installierten Paketen, an zusätzlicher Software, dabei oft ein Desktop-Environment (DE), wie GNOME. Grundsätzlich kannst du solch ein System zerlegen und neu zusammenbauen und dabei findest du manchmal große Hilfe mit den vorbereiteten Paketen in irgendwelchen Software-Centern.
Aus meiner bescheidenen Erfahrung mit Ubuntu habe ich gesehen, wie einfach das ist, hier ein komplettes DE zu wechseln oder zusätzlich zu installieren. So einfach ist das mit FreeBSD nicht.
Was ich deutlich machen will ist dies: du darfst nicht dem Fehler verfallen hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wenn auch der Rest der Welt nur noch Linux sagt, meint er doch meist nicht Linux, den Kernel, sondern Linux, ein fertig zusammengestelltes und vorkonfiguriertes GNU/Linux mit einem DE und X-Server und Sound-Server und zahlreichen anderen Dingen und Anwendungen. Wenn wir aber FreeBSD sagen, dann meinen wir (meist) nur FreeBSD und ohne alle extra-Zusätze.
Deshalb ist die Frage nach einer GUI natürlich im Zusammenhang mit purem FreeBSD noch ein wenig verfrüht, es gibt da einfach noch nichts, worauf eine GUI laufen könnte. So musst du also vor der GUI erst eine Menge installieren und zwar manuell und ohne GUI. Dann kannst du das aber schließlich später ja schon und dann braucht es keine GUI mehr ;)

Also, das nur als kleinen Ausritt.
Wie gesagt, sehe ich da insgesamt nicht wirklich das Potenzial, das eine Änderung nach FreeBSD dir gegenüber einem FreeNAS an Verbesserungen bringen würde. Und zwar, genau auf den von dir geschilderten Rahmen bezogen.
Ansonsten finde ich das natürlich schon eine geile Idee und es gibt wirklich einiges, was man mehr machen kann und worin man unabhängiger ist, als wenn man FreeNAS nimmt.
 
@pit:
Das Linux nur ein Kernel ist, weiß ich und ich weiß auch, warum der gute Herr Torvalds das Zeug eigentlich geschaffen hat. Nix desto trotz darf man sich ja dennoch als "Linux User" schimpfen wenn man eine der Distributionen (ich steh sehr auf Debian und Ubuntu und ja ich weiß auch was eine Distri ist ;) ) nutzt :)

Ich verbiete mir jedoch bitte aussagen wie "denn du wirst vermutlich keines der erwarteten Ziele umsetzen können." oder "sehe ich da insgesamt nicht wirklich das Potenzial".
Wenn es aus dem eigentlichen Kontext gegriffen ist und es nicht so gemeint war wie ich es interpretiere (so nach dem Motto "lass es du bist unfähig" ) dann bitte ich um Verzeihung :)
Aber ich frage lieber nach bevor es noch zu Missverständnissen kommt hehe.

Doch es ist so wie du sagst. FreeBSD scheint mir, für meine Bedürfnisse wirklich overpowered doch mit FreeNAS ist man leider Gottes doch ein wenig kastriert.
Ich habe übrigens gerade gesehen, dass in meiner FreeNAS Version sogar noch ZFS in der Version 13 fuhrwerkt :) Eine Updatemöglichkeit besteht ja nun praktisch nicht....zumindest nicht ohne viel Aufwand.

Und ja ich habe nicht nur einen Linux Rechner im Betrieb und natürlich würde ich ohnehin erst mal FreeBSD in einer virtuellen Maschine testen. Doch vorab Infos holt man sich leichter ein als wie die Kuh vorm neuen Tor zu stehen :)

@Flex:
Das Netzwerk funktioniert ja prinzipiell tadellos. Dank einiger Optimierungen am Samba komme ich schon auf meine 100MB/s (ja megabyte und nicht bit :) ) lesend bzw. rund 70MB/s schreibend. Ist wie ich finde ein guter Wert und die Platten werden sicher auch ein wenig limitieren.
Was mir halt am Keks geht is, dass von 10 mal Booten mindestens 1 mal mittels Reset die Kiste neu gestartet werden muss weil die IP zwar eingestellt ist...aber das NAS nicht im Netzwerk ersichtlich is...weiß der Geier warum. Werd wirklich mal mit FreeNAS8 in einer LiveCD testen ob sich das verbessert hat.
Der Nforce meines EVGA 780i läuft prinzipiell, bis auf dieses eine Problem, auch absolut rund.
Aber es is ja auch nicht so, als hätte ich mir diese Hardware bewusst fürs FreeNAS ausgesucht sondern als ich die Entscheidung traf mir ein NAS hinzustellen hatte ich diese Hardware gerade übrig :)
 
Macht euch um die Hardware man nicht so viele Gedanken. FreeNAS nutzt einen FreeBSD-Kernel, was damit läuft, wird also auch mit dem echten FreeBSD laufen. Und die Netzwerkkarte im Zweifel sogar besser, es gab bei nfe(4) noch Fortentwicklung...
 
@ratzeputz
was ich sagte, auch wenn ich du geschrieben hatte, sollte nicht als ein Hinweis auf deine Fähigkeiten gemeint sein. Das meinte ich ganz allgemein, weil es nun mal so ist (wie sich aus den anderen Beiträgen mit Antworten auf deine Fragen schon ergibt), dass FreeBSD für deine Absichten keine Lösungen bietet, die gegenüber FreeNAS hervorstechen würden.

Ich meine niemals etwas persönlich gegenüber Personen, die ich nicht mal kenne :)
Manchmal rutschen mir Dinge raus, die ich besser für mich behalten hätte, aber das gehört dann irgendwie zur Freiheit in diesem Medium dazu. Grundsätzlich versuche ich nach besten Möglichkeiten, Sachlichkeit zu wahren.

Viele (vielleicht nicht in diesem Forum) wissen nicht, was Linux ist. Was du weißt, kann ich nicht wissen und wenn ich sowas aus einem inneren Antrieb heraus vom Stapel lasse und mich als Besserwisser aufspiele, soll das niemals direkt an jemanden gerichtet sein, der von meinen Aussagen nicht betroffen ist. Der möge es bitte einfach überlesen. Es gibt aber manchmal Besucher, die mit solchen schlauen Sätzen echt zu überraschen sind und es als Anlass nehmen könnten, weiter zu forschen.
Jedenfalls lebe ich immer in dieser Hoffnung.

Keinesfalls wollte ich deine Fragen oder deinen Wissensdurst in diesem Forum kritisieren oder deine Absichten hinterfragen. Sollte das so zu verstehen gewesen sein, entschuldige ich mich.
 
@pit:
Kein Problem. Deshalb habe ich ja nachgefragt. Durchs reden kommen die Leut bekanntlich zusammen :)
Und um vorweg gleich Missverständnisse im Keim zu ersticken respektive falsch zu interpretierende Aussagen richtig zu stellen habe ich nachgefragt.
Ich habe mich zwar indirekt angegriffen gefühlt, aber um mich zu vergewissern habe ich dich direkt darauf angesprochen.

Aus dem Alter, wo ich sofort "ey alter deine mudda" entgegen schmeisse (obwohl ich das nicht mal in meinen jungen Jahren gemacht hab hehe) sind wir doch sicher schon LANGE draußen :)

Aber wie wir beide richtig erkannt haben ist denke ich FreeBSD wirklich ein wenig oversized. Aber das ist ja genau die Diskussion, die ich mit der Eröffnung dieses Threads eigentlich angestrebt habe.
Das man das Für und Wider wirklich gut abwägt und natürlich in weiterer Folge, ob es sich "lohnen" würde.

Die Argumente die gegen eine "Umsiedlung" sprechen, sind doch eher in der Überzahl, wie es sich bisher herauskristalisiert hat.
Natürlich bin ich aber für diese Hilfestellung dankbar :)

Darum hol ich mir ja lieber Infos ein, bevor ich mir nix dir nix einfach drauf los installiere und im Endeffekt wie der Dussel dastehe und alles puttnick is.
Würd ich das in der Firma machen wär das ein langes arbeitsintensives Wochenende also warum soll ichs privat machen :)
 
@Ratzeputz:

Die vielen X bei FreeNAS 8 gegenüber 0.7 werden bei 8.1 hoffentlich verschwinden. Es ist geplant, FreeNAS mit Plugins erweiterbar zu machen.
Davon abgesehen, kannst du im Gegensatz zu 0.7 bei der 8er-Version auch einfach die Systempartitionen r/w mounten und mit pkg_add Pakete nachinstallieren. Das musst du natürlich bei einem Update später noch einmal machen, aber möglich ist es. In meiner 8.0 habe ich beispielsweise tmux und Icinga nachinstalliert.
Dass man nicht von 0.7 auf 8.0 updaten kann ist sehr schade, allerdings auch nicht weiter verwunderlich, weil die beiden Versionen eigentlich nur den Namen FreeNAS gemeinsam haben und beide auf FreeBSD basieren, sonst ist so ziemlich alles neu gemacht worden. Vor allem den total blöden Bootvorgang mittels PHP-Skripten gibt es bei der 8er nicht mehr.
In welchem Browser hat das Web-GUI bei dir denn nicht funktioniert? Ich benutze es problemlos im Chrome.
Primär ist die 8.0er Version eher auf kleine Firmen ausgelegt, wohingegen die alte Version versucht hat, eine eierlegende Wollmilchsau zu sein. Aber wie gesagt, das Euter, die Wolle und den Speck kann man bald mit Plugins drannähen.
 
Nun ja also bezüglich pkg_add kann ich nur sagen, dass das zumindest für eine Anforderung auf bei FreeNAS7 bei mir problemlos gefunzt hat und das war bei OpenVPN.
Nachdem ich das sowohl bei meinem privaten FreeNAS als auch bei dem in der Firma gemacht habe, kann ich hier sagen, dass es klappt :)

Funktioniert hat es dazumals bei mir weder im IE noch im Chrome sondern nur im Fuchs.
Das war aber so ziemlich eine der ersten Testversionen die ich da versucht habe...war nicht mal ein RC wenn ich mich richtig erinnere...das jetzige letzterhältliche RC funzt in jedem Browser.

So wirklich warm werde ich mit der neuen Haptik irgendwie noch nicht aber das ist eher Gewohnheit.
Ich werds mal wirklich mit einem Live Versuch machen müssen...wenn zumindest alle ZFS Pools die ich jetzt im 7er habe auch im 8er erkannt werden dann ist das schon mal ein großer Schritt :)
 
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