BSDs sterben langsam aus

Möglich ist das natürlich. Wenn Hauptentwickler abspringen oder ggf. sogar versterben, dann kann das schon ziemlich schnell das Ende von Projekten bedeuten. Kannst halt jahrelange Erfahrung nicht von heute auf morgen ersetzen. Gerade wenn es überall an Man-Power fehlt. Kann niemand vorhersehen. FreeBSD ist aber im Vergleich zu allen anderen BSDs nicht gerade klein und hat auch durchaus etwas kommerziellen Support. Linux steht aber natürlich mit weitaus größerem Abstand besser da.

Es weiß auch keiner was in Zukunft alles noch so kommt. Auch Linux wird durch Googles Fuchsia bedroht und könnte (den bisher ja eher aufgezwungenen) Hersteller-Support einschränken.

Nichts ist für die Ewigkeit. 1991 wusste auch noch niemand wo Linux einmal sein wird. Das geht auch in die andere Richtung.
 
Wenn es danach ginge, wären die Nischenprodukte OpenBSD, NetBSD oder auch DragonFly BSD eher Kandidaten, die dem Untergang geweiht wären, als FreeBSD. Aber auch daran glaube ich nicht. Totgesagte leben länger .....
 
Es vergeht kaum ein Jahr, ohne das wir hier einen "BSD stirbt!"-Thread haben. Bisher haben wir alle davon überlebt. :) Aber im Ernst: FreeBSD hatte vor inzwischen ungefähr 15 bis 10 Jahren eine wirklich schlechte Zeit. Technische Querelen durch das SMPng-Projekt, was ein radikaler technischer Umbau mit entsprechenden Zerwürfnissen war. Dazu die scheinbar übermächtige Konkurrenz durch Linux und nicht zuletzt Yahoo als einizigen großen Sponsor. Seit man sich mit FreeBSD 7.0 neu erfunden hat, geht es aber steht aufwärts. Statt den langsamen Tod zu sterben ist FreeBSD seitdem Jahr für Jahr gewachen und hat an Popularität gewonnen. 2017 hat z.B. alleine das Basissystem 16765 Commits durch 207 aktive Committer und deutlich mehr Contributors gesehen, die FreeBSD Foundation hat knapp unter einer Million US-Dollar Spenden eingesammelt, eine ganze Reihe großer Firmen von Netflix, über Intel und Juniper bis Verisign setzt FreeBSD ein und trägt zu seiner Fortentwicklung bei. Uns wird es noch ein paar Jahre geben, glaube ich.
 
Das Problem ist eher die fehlende "Manpower" im Developers-Bereich, was FreeBSD angeht.

Lt Statistic von freshports sind alleine im letzten Monat [1] 1674 neue Ports hinzu gekommen.
Wir sprechen aktuell also von nicht ganz 33k Ports.
Dem gegenüber standen im Dezember 2017 gerade mal 127 (November waren es 130, Oktober 133) und aktive Committers. Man sieht auch hier deutlich, das bei stetig steigender Portsanzahl die Zahl der aktiven Committers rückläufig ist. Das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass FreeBSD tot ist, aber es wird immer schwieriger, zum einen die offenen Anzahl der PRs zu händeln, als auch selber seine Ports zu pflegen.



[1] https://www.freshports.org/ports-new.php?interval=month
 
Das Problem ist eher die fehlende "Manpower" im Developers-Bereich, was FreeBSD angeht.

Lt Statistic von freshports sind alleine im letzten Monat [1] 1674 neue Ports hinzu gekommen.
Wir sprechen aktuell also von nicht ganz 33k Ports.
Dem gegenüber standen im Dezember 2017 gerade mal 127 (November waren es 130, Oktober 133) und aktive Committers. Man sieht auch hier deutlich, das bei stetig steigender Portsanzahl die Zahl der aktiven Committers rückläufig ist. Das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass FreeBSD tot ist, aber es wird immer schwieriger, zum einen die offenen Anzahl der PRs zu händeln, als auch selber seine Ports zu pflegen.
Und vor allen Dingen sagt das nichts darüber aus, warum das so ist und wo die Ursachen sind. Am Geld allein scheint es ja nicht zu mangeln und zu liegen.
 
Ich würde das als Marketing-Aktion sehen. Man nutzt das gute alte Meme. Dann ist es in allen Köpfen. ;)

Nö, aber mal ehrlich. BSD ist ständig in den News, und wenn was lang genug in den News ist kommen mit der Zeit so "X ist schlecht. Hier ist warum" Zeug. Die Realität ist, dass viele GitHub Projekte explizit sagen "läuft/getestet auf FreeBSD" (manchmal auch andere). OpenBSD tritt in jeder Diskussion zu Qualität und Security auf, etc.

Wenn's nicht gerade Electron ist ist auch super einfach portiert, selbst der ganze node.js-Kram läuft gut FreeBSD.

Und auf der anderen Seite ist das "Hauptproblem" (nicht genug Manpower) ein Problem das sich nebenher genau dadurch löst. Leute, die Software auf FreeBSD testen schauen sich auch mal Code an. Dank dem Solaris-Tod beschäftigen sich auch Leute aus dem Lager mit den BSDs (nicht alle, aber doch ein paar).

Was mich ein wenig nervt, ist, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass Leute zu kapieren scheinen, dass dieses "Many Eyeballs" und "Viele User == Viele Devs" Schwachsinn ist. Das klingt ja zunächst mal schlüssig, aber die Realität ist anders. In den meisten Projekten die nicht nur kurze Hypes sind hast vor allem zwei Gruppen von Menschen: Die, die echt extrem motiviert sind, meist es quasi als Hobby haben, ein Projekt gut hinzubekommen und dafür Geld und Zeit aufwenden und dann gibt's Leute, die dafür bezahlt werden. Sei das jetzt, dass sie im Fall von FreeBSD für Netflix, Yandex, WhatsApp (ich sehe das trotzdem mal als eigenständig und nicht Facebook, weil deren Donation offiziell nicht von Facebook sondern einer Familie (Stiftung?) kam) arbeiten), an einem Service, wie Tarsnap oder dass sie für einen Hardwarehersteller oder sowas wie iXSystems arbeiten. Wenn man so Sponsored By unter FreeBSD und E-Mail Adressen bei Linux Commits ansieht, dann sieht man woher der Code und das drüber schauen kommt, wobei man bei FreeBSD auch mehr auf Submissions achten muss, weil das Commit Bit nicht ganz so einfach zu bekommen ist bzw. einfach die Art zu entwickeln da anders ist und man keine Commits merged.

Ein weiterer Teil, der vielleicht für Security relevanter ist: Ein sehr, sehr kleiner Teil schaut sich ein Projekt in der Art "gratis Code Audit" an. Da geht's nicht nur darum, dass es da wenige Leute gibt, die sich damit beschäftigen, sondern auch, dass der Hauptansporn für Contributions, die von eher außen des Core Teams eines Projekts kommen meist Sachen sind, wo man über einen Bug oder ein fehlendes Feature gestolpert ist. Auch wenn man sich das gern mal so vorstellt, dass Leute, die C und Assembly können ein OS verwenden und dann Commiter werden, quasi wenn genug Zeit vergeht, ist der Weg eher so wie "argh, das nervt, ich schau mal ob ich das fixen kann" und "wow, das war cool, vielleicht könnte ich auch..." aus.

Und ja, klar gibt es die Leute, die Code reviewen, aber da muss es trotzdem einen Grund geben. Entweder man sucht nach Prestige oder man mag ein Projekt genug, es gibt ein Bug Bounty, oder sonst was, aber es gibt einfach viel zu viel Code zum Reviewen auf der Welt und das Meiste davon hat 0 mit Betriebssystemen zu tun. OSs machen sich vielleicht gut im Lebenslauf, aber was wohl mehr Prestige gibt ist irgendwas, was man auf Anhieb remote nutzen kann. Dann kann man dem heutzutage auch einen toll klingenden Namen geben, kommt in die Presse und so. Wenn man einen Integer Overflow in einem OS findest, dann kann man da vielleicht ein CVE oder so produzieren, aber das war's auch schon. Eigentlich ist das schlimm, weil das ja ein wichtiger Job ist, aber deshalb ist da, das beste was man wohl machen kann Betriebssysteme in die Unis zu bekommen, wo Leute dann einen Grund haben sich eingehender mit dem OS zu beschäftigen. Da macht FreeBSD auch in letzter Zeit einiges.

Wäre vielleicht mal spannend sowas, wie die User/Entwickler Quote von größeren Projekten zu untersuchen. Kann mir gut vorstellen, dass es da einige beeindruckende Zahlen gibt.

Ich glaube, dass ein großes Thema ist, dass viele ITler auf einer ganz anderen Abstraktionsebene arbeiten. Viele, die aus der Uni kommen und IT studiert haben machen dann sowas wie Web Design, vielleicht Web Development oder gar so Web Backend Sachen. Selbst Leute, die dann einen Master haben und zwar in einem noch breiteren Feld, wie Software Engineering kommen vielleicht gerade noch so Tief durch die Abstraktionen, dass sie iOS-Applikationen entwickeln, und der Rest geht dann oftmals gern in Hardware-Entwicklung, vielleicht was mit Android oder IoT, aber da bleibt dann weder für Linux, noch für die BSDs sonderlich viel über, und für das Thema Security ohnehin nicht, weil man da mitunter auch nicht so schnell zu Kunden/Geld kommt. Immerhin muss man ja irgendwie über die Runden kommen und oft will man dann in der Freizeit eher Ruhe haben, als sich mit Usern rumzuärgern, die dann meinen "das OS ist blöd, weil nicht in Rust programmiert" oder weil Flash nicht einfach so läuft, etc. Und dann kommen noch andere frustrierende Sachen dazu. Erklär mal so einem User, dass die Hardware scheiße ist, weil sie schlicht und ergreifend lügt was die eigenen Specs betrifft und wenn man was bauen will, mit der Motivation nach Perfektion zu streben, und dann verbringt man 90% der Zeit oder mehr mit Hacks, weil man sieht, dass der Rest der Welt gar nicht daran interessiert ist, dann kann das sehr schnell sehr frustrierend sein und man braucht einen dicken Panzer, wie ihn viele OpenBSDler zu haben scheinen, was wohl auch der Grund dafür ist, dass in solchen Communties gern mal ordentlich geflucht wird - irgendwo muss der Frust ja hin.

Oder anders gesagt: Man braucht Leute, die irgendwie dafür bezahlt werden und auch Leute mit genug Herzblut sonst endet man schnell mal in der Versenkung. Was für Hypes haben wirklich länger als 10 Jahre angehalten? Da fallen mir nur so toterklärte Projekte, wie BSDs, Vim, Postgres, etc. ein. Keines davon ist gerade hipp und attraktiv, sondern hat nur ab und an kurze Perioden, wo Leute einer einigermaßen berühmten Person aus dem Umfeld nachquatschen. Das ist zwar immer wieder mal gut, weil zumindest zu wissen, dass es Alternativen gibt hilft, aber man darf halt nicht vergessen, dass die Leute, die die wichtigen Dinge wie Code-Audits, Programmierung, etc. machen damit beschäftigt sind und wohl auch in derartigen Diskussionen gar nicht vorkommen, keinen Hype produzieren, vielleicht gar nicht wollen. Nur weil man Unmengen zu Open Source Software beiträgt heißt das nicht, dass man einen Blog schreibt oder Vorträge auf Konferenzen macht.
 
So ein Blödsinn!
Selbst Minix ist noch nicht ausgestorben - im Gegenteil!
Und was die andere Welt betrifft:
manche Mausklicker brauchen inzwischen zusätzlich noch Kacheln - Andere brauchen für jeden Befehl ( den es zwar schon gibt, von dem sie aber nichts wissen ) ne neue Distribution!
 
da FreeBSD ja immer auch noch ein akademisches Projekt ist, sehe ich das auch sehr entspannt.

Die Zukunft von FreeBSD für den Desktop könnte eher fraglich sein, aber auch deshalb, weil sich Desktop-Nutzung immer mehr weg von traditionellen Unix-Konzepten entwickelt. Vielleicht passt der bisherige Ansatz von Betriebssytemen gar nicht für die Zukunft.
Aber wer weiß schon, wie die Zukunft wird und wie weit wollen wir da Orakeln?
Die Entwicklung in Richtung KI ist sicher ein Schritt, der auch die Zukunft hier ganz wesentlich und dramatisch verändern könnte und das ist keine Musik aus einer sehr fernen Zukunft. Nach meinem Verständnis deutlich weiter in der Zukunft liegen neue HW-Konzepte, wirklich neue HW-Konzepte, wie Quanten-Rechner oder ähnliche Dinge. Darüber zu spekulieren, wie sich FreeBSD auf einem Quanten-PC machen könnte, ist sicher aus heutiger Sicht einfach nur Unsinn. Wenn wir aber über Zukunft nachdenken, dann müssen wir eben den Bereich abstecken, über den wir sinnvoll reden wollen.

Und wenn wir uns auf die nächsten Jahre beziehen, sagen wir mal, so lange Merkel noch Kanzlerin ist, glaube ich nicht daran, dass FreeBSD verschwinden wird.
Eine Regierung, die es sich zur Aufgabe macht, OpenSource-Projekte zu unterstützen, sehe ich aber auch nicht kommen. Dabei wären das wirklich sinnvolle Ausgaben unserer Steuern und mit recht wenig könnte nicht nur FreeBSD unabhängig erhalten bleiben, auch große Projekte wie Wikepedia könnten entspannt in die Zukunft sehen. Einen einzigen Düsenjäger oder Panzer weniger und wir hätten all diese Projekte finanziert, über Jahre.
Trotz Merkel und keiner alternativen Regierung in Sicht, die machen würde, was ich so will, blicke ich doch hoffnungsvoll in die Zukunft und habe auch einen Tipschein gekauft, um bei dem 82Mio-JackPot mitspielen zu können. Wenn ich da gewinne, hätte FreeBSD auch einen neuen Sponsor und so schnell könnte das alles sich ändern.

Deshalb, entspannt genießen und abwarten.
 
Ich bin vielleicht zu alt und konservativ um mich mit Sachen wie KI, Cortana, Alexa, Iot usw anzufreunden. Ich komme mit den iOSes und Androids gut klar und den klassischen Desktop darf es so gerne bis an mein Lebensende geben.
Gerade dass bei FreeBSD nicht mühsam gelerntes mal eben über den Haufen geworfen wird (Systemd) gefällt mir gut im gegensatz zu Linux und auch Windows 10 obwohl ich bei letzterem immer wieder das Gefühl "gewollt und nicht gekonnt" habe.

Ich wünsche mir dass FreeBSD nicht wie Solaris langsam eingeht (auch wenn der Vergleich etwas unpassend sein mag) sondern in etwa das bleibt was wir daran wertschätzen und sich gerne auch weiter ausbreitet.
 
FreeBSD als Grundlage für Desktop-PC hat ausgedient. TrueOS und GhostBSD können nicht mit Linux Schritt halten. Es gibt einfach nicht genügend Entwickler. Dieses Gefrickel kann man heute niemand mehr zumuten! Dann bleibt wohl nur noch der harte Weg durch die "configs" um einen brauchbaren Desktop nutzen zu können. Möglicherweise wird man bei KDE die BSDs nicht im Regen stehen lassen. Keine Ahnung.

FreeBSD als Serversystem wird nach meiner Meinung nicht so schnell untergehen und das ist gut so.
 
Dieses Gefrickel kann man heute niemand mehr zumuten!
das konnte man doch früher auch schon nicht und es hat FreeBSD nie geschert. Das ist ja einer der Unterschiede, dass man hier gar nicht um Nutzer buhlt und sie trotzdem hat und dass die sich auch noch vermehrt einbringen.
Ich denke, dass dieser "per aspera ad astra" - Ansatz durchaus seine Vorteile hat gegenüber dem Werben um wirklich jeden möglichen Nutzer, wie mir das bei vielen GNU/Linux-Distributionen so vorkommt. Wer es mit FreeBSD hinbekommt, hat ein anderes Gefühl für "sein System", als ein Ubuntu- oder Windows-Nutzer und er wird schon ganz andere Fragen stellen und einen anderen Blick auf viele Dinge und Zusammenhänge entwickeln können.
 
Fast alle Server laufen heutzutage virtuell - aber wenn es um den privaten Desktop geht, glauben noch immer Viele, dass ihr BSD oder ihr Linux, ihr Windows usw. unbedingt nativ laufen müssen!
Ich persönlich verstehe diese Sichtweise nicht.
Warum sollte ich unendlich viel Zeit und Mühe wegen einer unter einem BSD zickigen GraKa, WLAN oder Soundkarte investieren, wenn ich mir die Hardware virtuell so zusammenstellen kann - wie es für mein OS passt?

Ich denke auch, dass die - die mehr als ein Chromebook/Tablett als PC benötigen - in Zukunft gar kein Betriebsystem - also kein Hostbetriebssystem - mehr benötigen, sondern dass vieles Bare-Metal virtualisiert wird
 
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Warum sollte ich unendlich viel Zeit und Mühe wegen einer unter einem BSD zickigen GraKa, WLAN oder Soundkarte investieren, wenn ich mir die Hardware virtuell so zusammenstellen kann - wie es für mein OS passt?

Als einer der Befürworter von Virtualisierung in diesem Forum: was am Server hervorragend funktioniert, hat am Desktop erfahrungsgemäß seine Tücken (nicht zuletzt beim 3D-Support).

Welche konkrete Lösung schwebt dir denn vor bzw. hast du im Einsatz?

Ich denke auch, dass die - die mehr als ein Chromebook/Tablett als PC benötigen - in Zukunft gar kein Betriebsystem - also kein Hostbetriebssystem - mehr benötigen, sondern dass vieles Bare-Metal virtualisiert wird

Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft bringt. Wenn ich aber hier und heute einen Desktop brauche, muss ich mich mit dem Status Quo arrangieren.
 
Warum sollte ich unendlich viel Zeit und Mühe wegen einer unter einem BSD zickigen GraKa, WLAN oder Soundkarte investieren, wenn ich mir die Hardware virtuell so zusammenstellen kann - wie es für mein OS passt?
Ich habe mir gerade mal VMWare und VBox angeschaut und da sind die Möglichkeiten doch recht begrenzt. Woher nimmst du diesen Optimismus?
 
Ich nutze bislang VMWare ausschließlich zum Testen von speziellen / angepassten Umgebungen.

VirtualBox auf FreeBSD stellt mich nicht zufrieden und ich nutze es daher nicht.

Zum paralellen (Dauer-)Betrieb eines zweiten Systems würde ich es privat nicht nehmen, es sei denn ich brauche zB auf nem Linux Notebook unbedingt MSOffice oder so ähnlich. Dafür sollte die Performance dann auch mehr als ausreichend sein.
 
Ich nutze bislang VMWare ausschließlich zum Testen von speziellen / angepassten Umgebungen.

VMware ESXi, Workstation, Player, VDI oder oder oder?

Falls zutreffend, welche Host/Guest-OS-Kombination nutzt du im Alltag?

Zum paralellen (Dauer-)Betrieb eines zweiten Systems würde ich es privat nicht nehmen, es sei denn ich brauche zB auf nem Linux Notebook unbedingt MSOffice oder so ähnlich. Dafür sollte die Performance dann auch mehr als ausreichend sein.

Welche Lösung für virtualisiertes FreeBSD auf dem Desktop mit welcher Virtualisierung auf welchem Host-OS würdest du dann Stand heute empfehlen?
 
Ich nutze bislang VMWare ausschließlich zum Testen von speziellen / angepassten Umgebungen.
Eben! Das ist nur eine Lösung für recht spezielle Settings, aber keine allgemeingültige Lösung wie du oben suggeriert hast.
Warum sollte ich unendlich viel Zeit und Mühe wegen einer unter einem BSD zickigen GraKa, WLAN oder Soundkarte investieren, wenn ich mir die Hardware virtuell so zusammenstellen kann - wie es für mein OS passt?
Ich habe ernsthaft über WMWare Workstation Pro für meine Zwecke nachgedacht, aber die unterstützt (noch) keinen AMD ryzen, von BSDs mal ganz abgesehen.. Irgendwo hakt es immer!
 
Meine ersten Erfahrungen habe ich mit VirtualBox und Windows Guests auf FreeBSD Host gemacht.
Mein Fazit: nette Spielerei, um mal zu sehen wie Virtualisierung geht und sich anfühlt -
aber in Summe für mich unbrauchbar, zumal ich nach irgendeinem FreeBSD Upgrade VB wegen irgendwelcher
Abhängigkeiten auch nicht kompilieren konnte ... :-( ( das ging dann erst mit Synth wieder )
Dann habe ich mit Bhyve gearbeitet - das war schon um 'ne gefühlte Klasse besser - hat aber noch
Einschränkungen - die bei mir k.o.-Kriterium sind.


Jetzt hab ich Parallels unter MacOS ( ja ja, proprietär ... aber es passt ) - und da muss ich
sagen, das das ein Gefühl wie aus einer anderen Welt ist.
Es läuft einfach alles - selbst die merkwürdigsten USB-Geräte (USB - EEPROM Programmierer)
werden dem Gast verfügbar gemacht - trotz irrer Ketten wie USB-Type C -> Thunderbolt3 -> USB 3.0. -> USB2.0...

Man hat auch gar nicht mehr das Gefühl, vom Host zum Guest zu switchen ... sondern man kann fast glauben,
dass OSX, Win und BSD gleichzeitig auf der Oberfläche verfügbar sind.

natürlich mache ich auch keine 3-D Spiele auf nen Gast ... aber mit den jetzt auf den Markt kommenden
externen Grafikkarten - und den zu erwarteten passtrough Unterstützungen bei Parallels ...

 
Nutzer, wie mir das bei vielen GNU/Linux-Distributionen so vorkommt. Wer es mit FreeBSD hinbekommt, hat ein anderes Gefühl für "sein System", als ein Ubuntu- oder Windows-Nutzer und er wird schon ganz andere Fragen stellen und einen anderen Blick auf viele Dinge und Zusammenhänge entwickeln können.

Nun, ein Betriebssystem, egal welches, ist doch noch immer nur Mittel zum Zweck. Somit ist die intensive Auseinandersetzung mit z. B. FreeBSD als Desktop-System zwar für einen kleinen Kreis von Nutzern befriedigend, für die Masse der Anwender aber verschwendete Lebenszeit.

Aus diesem Fakt ziehe ich für mich die Folgerung nie wieder FreeBSD als Grundlage für den Desktop zu verwenden und es ist mir egal, mich nicht zum "Kreis der Auserwählten" zählen zu können. Wichtiger sind für mich Wartungsarmut und Funktionalität. Soll ich mir wirklich darüber den Kopf zerbrechen auf welche Weise irgendwas "gemountet" wird? Natürlich nicht. Diese Banalitäten haben in einem Desktop-System ohne Klimmzüge zu funktionieren.

Zur Funktionalität zähle ich auch ein im Vergleich zu TrueOS funktionierendes "Rolling Release".
 
zwar für einen kleinen Kreis von Nutzern befriedigend, für die Masse der Anwender aber verschwendete Lebenszeit.
absolut.
Ob man das nun als einen Kreis von Auserwählten bezeichnen sollte, weiß ich nicht. Man könnte sie auch einen Kreis der Bekloppten nennen.
Es ist aber nicht für jeden Pragmatismus das höchste Ziel und wie ich auch von meinem Fahrzeug nicht bevormundet werden möchte, bin ich mit einem System absolut unglücklich, dass mir jeden eingelegten Stick ungefragt einbindet. Ich will das vielleicht gar nicht, man kann mit einem Stick ja auch Sachen machen, ohne ihn gleich mounten zu wollen und dann auch noch für alle Nutzer des PCs gleichzeitig sichtbar werden zu lassen.
Die Vorstellungen, die ich "von meinem" Desktop-System habe ist garantiert nicht "Mainstream".
Das sehe ich, wenn ich ein Ubuntu für mich installiere und es für meine Bedürfnisse anpassen möchte: da komme ich regelmäßig ins Schwitzen, weil ich ihm sehr viel abgewöhnen will, was mich einfach nur nervt und stört.
Deshalb bin ich schließlich dann auch bei FreeBSD geblieben, weil es scheinbar gut zu mir passt.
Aber das ist genau das Ding, dass es eben für sehr viele nicht gut passt, weil sie ganz andere Erwartungen mitbringen und um sich die zu erfüllen, erst viel lernen müssen. Ich finde das genau richtig und begrüße sehr, dass FreeBSD hier nicht mehr vorbereitet und mehr Automatismen anbietet. Wer das braucht und will und im Vordergrund sieht, kann sich ja ein anderes System wählen.
FreeBSD ist das egal und das finde ich toll.
Es läuft Anwendern nicht hinterher.
 
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