Buchempfehlung für die Freizeit

Illuminatus

in geheimer Mission
Hallo,

habe diverse Inspiration für Fachbücher, Musik und Filme hier gefunden. Auch wenn TV schon lange daheim dem Streaming gewichen ist, möchte ich meine Freizeit neben Sport auch mit anderem 'nicht-digitalem' verbringen. Mir persönlich sind Romane der Gegenwart oder nahen Zukunft am liebsten, bevorzugt mit High-Tech Elementen.
Natürlich soll der Thread auch allgemein für Buchempfehlung genutzt werden. Sobald Fantasy, Mittelalter und Cyperpunk auftaucht, überspringe ich das einfach ;)
 
Ich bin von Kindesbeinen an eine Leseratte und habe das trotz der "digitalen Revolution" auch beibehalten. Nun im Altersruhestand habe ich ja besonders viel Zeit zu Lesen und mache da auch ausgiebigen Gebrauch von. Ein Empfehlung abzugeben halte ich für ziemlich gewagt, da die Geschmäcker doch sehr auseinanderdriften und das ist auch OK so. Im Grunde genommen lese ich vieles, habe aber auch meine Schwerpunkte und Vorlieben. Augenblicklich habe ich Jack London neu entdeckt und lese König Alkohol von ihm. Mich fasziniert seine Sprachmächtigkeit, wenn ich ein paar Seiten lese, das habe ich das Gefühl, in seine Welt einzutauchen. Das kenne ich sonst nur von Hans Fallada oder Hermann Hesse. Auch schöngeistiges kommt nicht zu kurz, da steht Kurt Tucholsky auf der Agenda, aber auch die alten Klassiker Schiller und Goethe. Fast alle Philosophen habe ich durch, demnächst werde ich mich mal wieder einem Werk von Dostojewski widmen, dessen Gesammtwerk ich mir mal angeschafft habe. Also langweilig wird es nie .....:)

 
Florian Freistetter, kennst du Florian Freistetter?

In meiner Jugend "las man" erstmals nicht mehr nur Mann und Goethe und ich bin quasi mit Sciencefiction und Fantasie aufgewachsenen und so lange ich keine Brille brauchte, habe ich auch viel gelesen. Zu meiner Zeit hatten alle naturwissenschaftlich Interessierte auch irgendwann Hoimar von Ditfurth, Johannes von Buttlar und Volker Arzt gelesen, wobei ich persönlich von Ditfurth als "ideologischen Übervater" bezeichnen würde. Die Werke von damals sind heute nicht mehr ganz aktuell, haben aber an Brisanz nicht verloren. Und ich will hier nicht Vollständigkeit vorgaukeln. Es gab damals durchaus noch einige weitere Autoren, deren Produkte ich verschlungen habe. Einer der späteren Autoren, die ich dabei unbedingt (wenn auch mit Abstrichen) herausstellen möchte, ist Andreas Eschbach, weil seine Bücher mir sehr viel Freude beim Lesen brachten.
Man schafft es aber nicht mehr alles zu lesen, was einen interessiert.
Irgendwann wurde ich auf Florian Freistetter aufmerksam.
Es gibt ja heute nicht mehr "den bedeutenden Welterklärer". Zwanzig, dreißig Jahre später....

Da wollte ich nachsehen, was ich denn meinem Sohn für ein Buch schenken könnte und neben den populären von Stephen Hawking und Brian Greene stieß ich dabei auf den Deutschen Autor Florian Freistetter. Von dem habe ich nie ein Buch gelesen, aber für meinen Sohn welche gekauft, die er vermutlich auch nie gelesen hat.

Florian Freistetter hat aber auch einen guten Blog, den ich regelmäßig lese (es müssen nicht immer nur Bücher sein), zum Beispiel: http://scienceblogs.de/astrodicticu...geschichten-folge-271-die-erdnahen-asteroiden
Und das soll ja nur ein Einstieg sein, denn er gibt auch regelmäßige Buchempfehlungen, die ich sehr schätze. Wo die sich genau verbergen, habe ich nun nicht gefunden, aber einen Link mit einer beinahe aktuellen Vorstellung nenne ich dann doch:
http://scienceblogs.de/astrodicticu...rstuhl-die-buchempfehlungen-fuer-januar-2018/

Es kann gut sein, dass es eine ganze Liste an Vorstellungen bei ihm zu finden gibt, die ich nun nicht gesehen habe. Es ist aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so, dass Florian Freistetter auf eine Anfrage auch antwortet.
Nachdem ich viele seiner Empfehlungen gelesen habe, stellte ich fest, dass er offenbar einen ähnlichen Geschmack hat und ähnliche Maßstäbe anlegt, wie ich selbst. Das muss für dich natürlich nicht gelten und kann vollkommen falsch sein, es ist eben meine Empfehlung, ohne konkret tatsächlich etwas zu empfehlen.

Wollte ich aus meiner Lektüre der letzten Jahre etwas unbedingt empfehlen, was deine Richtung vermutlich trifft, dann vermutlich Ein König für Deutschland von Andreas Eschbach.
 
Ich empfehle euch Romane von William Boyd - sind wirklich der Hammer. Besonders "Einfache Gewittwer" und "Armadillo" sind sagenhaft. Bei guten Englisch-Kenntnissen sind die Originalausgaben ein besonderer Genuss.
 
Ich bin von Kindesbeinen an eine Leseratte und habe das trotz der "digitalen Revolution" auch beibehalten. Nun im Altersruhestand habe ich ja besonders viel Zeit zu Lesen und mache da auch ausgiebigen Gebrauch von. Ein Empfehlung abzugeben halte ich für ziemlich gewagt, da die Geschmäcker doch sehr auseinanderdriften und das ist auch OK so. Im Grunde genommen lese ich vieles, habe aber auch meine Schwerpunkte und Vorlieben. Augenblicklich habe ich Jack London neu entdeckt und lese König Alkohol von ihm. Mich fasziniert seine Sprachmächtigkeit, wenn ich ein paar Seiten lese, das habe ich das Gefühl, in seine Welt einzutauchen. Das kenne ich sonst nur von Hans Fallada oder Hermann Hesse. Auch schöngeistiges kommt nicht zu kurz, da steht Kurt Tucholsky auf der Agenda, aber auch die alten Klassiker Schiller und Goethe. Fast alle Philosophen habe ich durch, demnächst werde ich mich mal wieder einem Werk von Dostojewski widmen, dessen Gesammtwerk ich mir mal angeschafft habe. Also langweilig wird es nie .....:)
Also langweilig wird es nie, auch ohne zu lesen. Aber das ist cool und spricht mir ein wenig aus dem Herzen, habe ich doch gerade wieder Hermann Hesse für mich entdeckt und empfinde extreme Ehrfurcht vor dessen Umgang mit Sprache. Zum Beispiel das Gedicht, das ich zufällig gestern von ihm gelesen habe:
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Soll ich dazu sagen: einfach GEIL?
Geil wird dem nicht wirklich gerecht, oder?

Natürlich, angefangen von den klassischen Heldensagen (wobei die Germanischen mir vor allem im Allgemeingut fehlen) bis zu "Supermann Goethe" sind alle Klassiker eine Erwähnung mehr als Wert. Da kann man immer wieder rein lesen und Meister Goethe mit seinem Faust (den man so einmal im Jahr lesen sollte und auch kann, ohne Langeweile zu haben), ist ja nur ein Paradebeispiel und in dem Zusammenhang möchte ich meinen Lieblingsklassiker nennen: William Shakespeare.
Aber, da würden nun gerechter weise Heerscharen von Namen folgen müssen und das täte hier nicht her gehören und den Thread sprengen.

Dahingegen möchte ich ausdrücklich den erst kürzlich verstorbenen Sir Terence David John Pratchett erwähnen, dessen Bücher ich wohl alle verschlungen habe. Die meisten von ihnen trieben mir Tränen der Freude in die Augen und er ist eindeutig einer meiner liebsten zeitgenössischen Autoren, der sich nicht unbedingt mit der Gegenwart beschäftigte, aber immer wieder kritisch auf sie reflektierte.
 
Hi
ich bewege mich mal aus read only raus

Drohnenland von Tom Hillenbrand konnte ich genauso wenig wie ZERO Sie wissen, was du tust oder Blackout – Morgen ist es zu spät von Marc Elsberg
zur Seite legen, Kuckucksei von Clifford Stoll hab ich mehrfach gelesen und Unterm Rad von Hermann Hesse hat mich sehr lange emotional beschäftigt.

ciao und viel Spaß beim lesen :)
 
Florian Freistetter, kennst du Florian Freistetter?
Vorher nicht, jetzt ja. Sein Wissenschaftsblog findet sich hier:

http://scienceblogs.de/
Sehr interessant .... Danke für die Empfehlung.:)

Auch "Ein König für Deutschland" von Andreas Eschbach kommt auf die ToDo Liste fürs zukünftige Lesen. EIn unbedingtes Muß für Hesse Fans ist sein kleines Büchlein "Lektüre für Minuten", eine Sammlung an Aphorismen, die ich bestimmt schon ein Dutzend Mal gelesen habe und immer wieder Neues entdecke. Ich gerate gerade wieder ins Schwärmen. Hesses Gedichte sind kostbare Schätze. Die sogenannten Klassiker sind ja das kulturelle Erbe unserer Vorväter. Sie zu bewahren und lebendig zu erhalten, halte ich für eine Pflicht.
 
Unterm Rad von Hermann Hesse hat mich sehr lange emotional beschäftigt.
Das kann ich gut verstehen, es war ja meineserachtens auch sein Erstlingswerk. In meiner Generation war "Der Steppenwolf" von Hermann Hesse angesagt. Und schließlich "Das Glasperlenspiel" von Hesse, wofür er ja auch den Literaturnobelpreis bekam.
 
Wo wor bei klassikern sind: Die Physiker von Dürrenmatt hab ich gern gelesen. Der 100jährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand war schön kurzweilig, Neuromancer von Neil Stevenson hab ich verschlungen. Großartigen Humor fand ich bei Christopher Moores Büchern, gebauso wie bei den Känguru-Chroniken :cool:
 
gebauso wie bei den Känguru-Chroniken :cool:

Und vom Känguru-Autor gibt's jetzt neu "Quality Land". Sehr lustig und mit viel Technik- und Big-Brother-Bezug. Der Autor hat sogar eine Lesung auf dem letzten Congress gehalten.

Ansonsten stimme ich Pillow zu, dass Kuckucksei sehr lesenswert ist, von Neal Stephenson gibt's noch Cryptonomicon, was sogar ein eigens für das Buch entwickeltes Perl-Skript enthält. :)
Das Buch springt immer zwischen der Gegenwart und dem 2. Weltkrieg, hier muss ich allerdings zugeben, dass ich die Gegenwartsgeschichte nicht so spannend fand.

Von Andreas Eschbach fand ich Blackout sehr lesenswert. Was passiert, wenn der Strom großflächig ausfällt?
 
von Neal Stephenson gibt's noch Cryptonomicon, was sogar ein eigens für das Buch entwickeltes Perl-Skript enthält. :)
Das Buch springt immer zwischen der Gegenwart und dem 2. Weltkrieg, hier muss ich allerdings zugeben, dass ich die Gegenwartsgeschichte nicht so spannend fand.
Wenn man nicht zwingend auf Technikbezug angewiesen ist, empfehle ich daneben den "Barockzyklus" von Neal Stephenson.
Desweiteren den Klassiker "Der Name der Rose" von Umberto Eco.

Rob
 
Ganz ohne Technikbezug: Marco Polo: Der Besessene. 1000+ Seiten, die sich egtl so weglesen.
Und was gar nicht fehlen darf: Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär und natürlich die Stadt der träumenden Bücher.
 
Ich mag den Unendlichkeits-Zyklus von Alastair Reynolds. Ist allerdings ferne Zukunft und ziemlich hartes SciFi, mit Nano-Tech etc.
 
Ich finde "Daemon" und "Darknet" von Daniel Suarez richtig gut. Habe die Buecher gerade durch und kann die empfehlen. Aehnlich wie bei Star Trek viele Wissenschaftler mitgewirkt haben, haben dort viele IT Experten mitgewirkt und daher ist ein solches Szenario in vielen Teilen und Bereichen schon vorstellbar und auch plausibel dargestellt.
 
Meist lese ich heutzutage ja nur noch irgendwelche fachbezogenen Anleitungen und das ganze noch online (sei es nun über irgendne Technologie oder Programmiersprache oder nen neuen Server/Switch/sonstwas - oder starre tagelang auf die Konsolenausgabe von irgendwelchen Logs) aber wenn ich doch mal wieder nach einem Buch zwecks Zeitvertreib griff, fand ich die "Extraleben" Trilogie (Extraleben, Der Bug, Endboss) von Konstantin Gillies ganz witzig. Leute, welche wie ich als Schüler/Jugendliche mit C64/Amiga und Co. in den 80ern aufgewachsen sind, finden sich dort in einigen der beschriebenen Situationen wieder.
Abseits der Computerei war das Buch "Columbus der Selbstfahrer" von Fritz Narten nett zu lesen, es wird die Restauration eines alten Claas Mähdreschers beschrieben; man könnte meinen ein sehr trockenes Thema, aber es ist in sehr lustiger Erzählform geschrieben und liest sich gut.
Ich lese auch gerne bei Michio Kaku, z.B: "Die Physik der unsichtbaren Dimensionen" und "Die Physik der Zukunft" sowie Kip Thorne: "Gekrümmter Raum und verbogene Zeit".
Die Geschmäcker sind natürlich verschieden!
 
Meist lese ich heutzutage ja nur noch irgendwelche fachbezogenen Anleitungen und das ganze noch online (sei es nun über irgendne Technologie oder Programmiersprache oder nen neuen Server/Switch/sonstwas - oder starre tagelang auf die Konsolenausgabe von irgendwelchen Logs) aber wenn ich doch mal wieder nach einem Buch zwecks Zeitvertreib griff, fand ich die "Extraleben" Trilogie (Extraleben, Der Bug, Endboss) von Konstantin Gillies ganz witzig. Leute, welche wie ich als Schüler/Jugendliche mit C64/Amiga und Co. in den 80ern aufgewachsen sind, finden sich dort in einigen der beschriebenen Situationen wieder.
Abseits der Computerei war das Buch "Columbus der Selbstfahrer" von Fritz Narten nett zu lesen, es wird die Restauration eines alten Claas Mähdreschers beschrieben; man könnte meinen ein sehr trockenes Thema, aber es ist in sehr lustiger Erzählform geschrieben und liest sich gut.
Ich lese auch gerne bei Michio Kaku, z.B: "Die Physik der unsichtbaren Dimensionen" und "Die Physik der Zukunft" sowie Kip Thorne: "Gekrümmter Raum und verbogene Zeit".
Die Geschmäcker sind natürlich verschieden!

Danke fuer den Tipp. Ich habe die C64 und Amiga Zeit auch mitgemacht und denke gerne daran zurueck. Die Buecher werde ich mir jedenfalls mal anschauen.

PS: Manfred Trenz, der Erfinder, Programmierer und Grafiker von Turrican wohnt hier gleich um die Ecke. :-)
 
....
PS: Manfred Trenz .... wohnt hier gleich um die Ecke. :-)

Krass, wie klein die Welt doch ist. Und, noch mehr der Wahnsinn, damals konnte noch EINER ALLEIN ein ganzes Game machen, von der Grafik bis zum Proggi selber.

Kannst bei Gelegenheit einmal für mich auf Knien zu ihm hinrutschen und ihm für monatelange kurzweilige Nächte am A500 mit T2 danken.
Hatte sogar ne Originale, gekaufte Disk, keine "Sicherheitskopie" :)
(Uhm... und wo is die Disk eigentlich heute??)

Und noch krasser, wie OT wir jetz hier driften, deshalb noch eine Buchempfehlung, zumindest für Comic-Leser unter euch: "Aldebaran" und das folgende "Betelgeuze" von Leó - sehr schön gezeichnete SciFi in der nahen Zukunft der Menschheit spielend.
 
Bücher gehen bei mir auch immer, heute habe ich hier die über- und drüber-nächsten Buchtipps für meine ewige Liste bekommen. Gerade auf den Hesse hatte ich schon ein Auge geworfen... derzeit lese ich Manns Zauberberg, im Regal stehen u.a. Fallada, Kafka, aber auch moderne Romanciers wie John Irving oder Murakami.

Der ein oder andere kennt vllt die Serie Expanse? Der TV-Serie dient ein (junger) Romanzyklus als Vorlage, und die möchte ich empfehlen.

Die Menschheit hat im 23. Jahrhundert Mars und Asteroidengürtel im Sonnensystem besiedelt, das erste Buch (wie auch die Serie) setzt da ein und erzählt die Geschichte einer Verschwörung, welche einen Bürgerkrieg zwischen den verschieden Gruppen provozieren soll...

In Expanse wird (zunächst) auf Fantasy Elemente verzichtet, es gibt Schwerkraft bei Beschleunigung im Weltall, Raumschiffe sind nicht schön sondern praktisch, Schwerelosigkeit tritt mit ihren Auswirkungen auf, überhaupt gelten die Gesetze der Physik.

Es gibt derzeit sechs Teile auf deutsch, der siebte ist bereits auf englisch erschienen. Es ist nichts tiefes oder anspruchsvolles, eher ein leichter Pageturner.

Viel Spaß!

Edit: Satzbau
 
Ich habe neulich ein sehr unterhaltsames Buch gelesen, nämlich "Vorgriff auf die Vergangenheit" von Lyon Sprague de Camp, von 1949. Der Autor ist, das sieht man seinem Namen nicht an, Amerikaner, und das scheint der einzige wirklich interessante Roman zu sein, den er geschrieben hat.
Die Handlung ist zunächst simpel: Ein Historiker wird durch einen geheimnisvollen Effekt plötzlich ins Rom des Jahres 535 zurückversetzt und muß dort irgendwie überleben. Er steht zwar mit leeren Händen da, aber mit dem Wissen eines (höher gebildeten) Menschen des 20. Jahrhunderts und dem Spezialwissen eines Historikers. "Woher wußtest du daß der Gotenkönig diesen Weg nehmen würde?" - "Ach, Eingebung!"
Er kann so richtig Gott spielen, und das tut er auch und ändert mit zahlreichen "Erfindungen" gründlich den Lauf der Weltgeschichte. Neben der sehr lebendigen und humorvollen Erzählung ist das Ganze eine Quelle des Nachdenkens, was aus Europa hätte werden können, wenn jemand den Zerfall des römischen Reiches gestoppt hätte, zumal der Autor eine Menge Geschichtswissen hineingearbeitet hat.

Zum anderen möchte ich mich der Empfehlung verschiedener Vorredner in bezug auf Andreas Eschbach anschließen. Der ist nicht umsonst einer der erfolgreichsten deutschen Autoren der letzten 20 Jahre. Seine Erzählungen reichen von Gegenwartskritik, sowohl satirischer ("Ein König für Deutschland", das von Wahlbetrug handelt) als auch ganz ernster ("Eine Billion Dollar", das schon 2001 die fragwürdigen Exzesse in der Hochfinanz besprach), bis zu richtig guter Science Fiction, die meistens in sehr naher Zukunft spielt wie "Das Jesus-Video". In sehr ferner Zukunft spielt sein Erstlingswerk "Die Haarteppichknüpfer", das ich hier empfehle. Es beginnt mit mehreren parallelen Handlungssträngen ohne erkennbaren Zusammenhang und z. T. mit ganz absurden Zügen. Z. B. wird eine mittelalterliche Welt beschrieben und dann nebenbei erwähnt: "Am Gürtel des Wachmanns hing eine zerbeulte Strahlenpistole." Häää? Man kapiert wirklich gar nichts, und nur langsam fügen sich die Dinge zusammen, bis erst am Ende das Gesamtbild in seiner ganzen Ungeheuerlichkeit hervorkommt. Da hatte ich wirklich einen Kloß im Hals. Meisterhaft gemacht!

Ach ja, und volle Zustimmung für midnights Empfehlung der beiden Bücher von Daniel Suarez. Die sind ein Muß für jeden Computeraffinen. Ganz großes Kino.
 
Hi
Kill Decision von Daniel Suarez hat mir ein Bibliotheks Mitarbeiter empfohlen, Volltreffer :)

ciao

OT die Liste für den Buchhändler wird länger......
 
Ganz ohne Technikbezug vergöttere ich Max Goldt. Sind auch eher Kurzgeschichten dann.
 
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