Die Zukunft von ZFS

Rakor

Administrator
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Hallo zusammen,

nachdem Sun ja nun schon seit einiger Zeit weg ist und es demnach keine zentrale, offene Weiterentwicklung von ZFS gibt frage ich mich immer wieder wie es damit wohl weiter geht.

Dass Oracle entscheidet das Buch wieder zu öffnen halte ich für unwahrscheinlich.

Man liest ja immer wieder, dass aktuell verschiedene Kreise an der Weiterentwicklung von ZFS arbeiten, aber ob damit das ganze "besser" wird, wenn jeder sein Süppchen kocht, sei mal dahin gestellt.
Ich habe keine Ahnung wer denn genau die Grüppchen sind die da arbeiten und wie die sich abstimmen. Da es ja neuerdings dieses SupportFlag gibt muss es ja eine Abstimmung geben, das finde ich schon mal ein sehr gutes Zeichen.

Wer weiss denn hier bissl mehr? Besteht evtl. auch der Wille eine übergeordnete Instanz zu schaffen die sich mit ZFS befasst? Eine Zersplitterung hat in den seltensten Fällen die Situation verbessert. Die Aussage "Konkurrenz belebt das Geschäft" mag im kommerziellen Umfeld zutreffen, bei OpenSource-Entwicklung hat es meiner Meinung nach immer nur zu Nachteilen geführt.

ZFS gilt immer wieder als Eierlegendewollmilchsau (auf ausgewachsenen Rechnern). Aber ich gebe zu, ich fürchte so etwas bzgl der Zukunft.
 
Wissen tue ich nichts, aber ich vermute bzw. hoffe, dass sich weitestgehend an verfügbare Dokumente von Oracle gehalten wird. Wenn das freie ZFS features implementiert die Oracle bisher evtl. noch nicht im sinn hatte, wird das wohl nicht gehen und es wird doch zu unterschieden kommen. Schön wäre wenn man das freie ZFS umbenennen würde, dann könnte man es von Oracles Implementierung unterscheiden, obwohl das wahrscheinlich auch wieder ne menge Stress und Verwirrung erzeugen würde.
 
Wie, Oracle versagt bei der Weiterentwicklung einstmals herausragender Software?

Echt?
 
Hallo Rakor,

die Zukunftsängste teile ich nicht, da mit Linux eine große und weit verbreitete Plattform zum "ZFS-Pool" gestoßen ist.
Ein richtiger Knaller wäre es, wenn PostgreSQL die Features von ZFS ausnutzen würde, wie es das Oracle-Datenbanksystem macht.

Kleine Zwischenfrage: Wie sieht es eigentlich mit der Austauschbarkeit von ZFS-Datenträgern zwischen den einzelnen Betriebssystemen (FreeBSD, Linux, ...) aus? Wenn die gegeben sein sollte, dann sind die Zukunftsaussichten noch rosiger.

Grüßle

JueDan
 
Der BSDCan-Vortrag erläutert es eigentlich. Es gibt im Moment im Großen und Ganzen 2 ZFS Implementierungen:
- Oracles ZFS
- OpenZFS
An Letzteren arbeiten IllumOS, FreeBSD und ZFS on Linux. Die meisten (alle?) kommerziellen ZFS-Nutzer aßer Oracle buttern da rein. Mit Feature Flags wird sichergestellt, dass eine Basiskompatiblität unabhängig der Änderungen dritter erhalten bleibt. Zumindest solange man ich an die Regeln hält. Wegen ZFS muss man sich nun wirklich keine Sorgen machen. Da hängen genug Entwickler dran. Wenn überhaupt um Oracles Version, die in Sachen Features und Bugfixes bereits weit zurückgefallen ist. :)
 
Kleine Zwischenfrage: Wie sieht es eigentlich mit der Austauschbarkeit von ZFS-Datenträgern zwischen den einzelnen Betriebssystemen (FreeBSD, Linux, ...) aus?

So lange die Version passt (bzw. neuerdings auch die eingesetzten Features, s. feature flags) und das ZFS die Daten "finden" kann (also GPT unterstützt wird, bzw ZFS einfach roh auf den Platten liegt), dann funktioniert jedes ZFS mit jedem Pool.
 
Eben gab es eine Ankuendung fuer den 'offiziellen' Start von OpenZFS, die die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Plattformen foerdern und in einem Projekt buendeln soll, um die gegenseitige Kompatibiliaet und Weiterentwicklung zu gewaehrleisten.

Today, marks the birth of the OpenZFS project: a cross-platform
effort to ensure the continued evlolution of the ZFS file file system.

The full announcement can be found here on the OpenZFS project
website: http://www.open-zfs.org/wiki/Announcement

For developers and users of FreeBSD, the formation of OpenZFS
clarifies the future of ZFS support for our platform. The FreeBSD
project is now an equal partner in defining the course for ZFS.
OpenZFS combines the man power of the FreeBSD, Illumos, Linux, and
MacOS communities to provide a level of test coverage, feature
development, documenation, and support that wasn't possible with
our separate efforts. Most importantly, OpenZFS will improve
platform interoperability and reduce fragmentation of ZFS
implementations.

Today is an exciting day for ZFS and the FreeBSD platform. I
encourage you to browse http://www.open-zfs.org and to get involved.
You are officially invited to help make the future of OpenZFS!
 
Ich frage mich manchmal, ob sich Oracle schon in den Hintern gebissen hat, da sie aus der OpenSource-Gemeinschaft ausgestiegen sind.
 
Warum sollten sie? Die Bilanzzahlen stimmen doch. Da spielt doch ein (das) Dateisystem keine große Rolle.

Grüß Toduke
 
Ich frage mich manchmal, ob sich Oracle schon in den Hintern gebissen hat, da sie aus der OpenSource-Gemeinschaft ausgestiegen sind.

Wahrscheinlich, aber nur weil die ganze welt umsonst an die ZFS und Dtrace sourcen kommt. Damit umgehen koennen die nicht, Solaris gammelt nur noch vor sich hin und wurde zum Datenbank-OS degradiert.. Haette Sun weitergemacht wie sie es vorgehabt haetten, dann waere Solaris bald ein Marktreifes Desktopsystem welches Windows und OSX konkurenz gemacht haette
 
Meine Tochter hat in der Schule einen ganzen PC-Raum mit Solaris-Kisten. Werden aber dieses Jahr umgerüstet. Natürlich auf M$ :ugly:
 
Darf ich dieser wirren Zeichensetzung entnehmen, dass du gegen Firmen, die gern auch mal Geld für ihre Produkte nehmen, grundsätzlich etwas einzuwenden hast?

Nunja, gegen Microsoft gibt es in dieser Hinsicht aber IMHO gerechtfertigte Vorbehalte. Auch wer an den Segen und die Unfehlbarkeit der „freien Märkte“ glaubt muss eigentlich einsehen, dass Microsoft weniger für „Nimmt Geld für seine Produkte“ als viel mehr für „Verzerrt den Markt und sichert mit bereits kriminellen Methoden sein Monopol“ steht. Eine Verunglimpfung des Namens mag daher unprofessionell erscheinen, aber dennoch nicht komplett vernunftbefreit.

Zumal ich in dem Beitrag Bedauern über des Ersetzen der Solaris-Boxen zu sehen meine. Die sind ja auch nicht umsonst.

Edit: Auch noch was zum Thema
hab gestern diese Nachricht bei heise verpasst, falls das jemandem noch so geht: http://www.heise.de/open/meldung/OpenZFS-1960413.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Darf ich dieser wirren Zeichensetzung entnehmen, dass du gegen Firmen, die gern auch mal Geld für ihre Produkte nehmen, grundsätzlich etwas einzuwenden hast?

Nein, sicher nicht grundsätzlich. Ich bin selbst auch durchaus bereit, für Software Geld zu bezahlen. Ich finde es nur grade an Schulen grenzwertig, hier Geld auszugeben, wenn es Alternativen gibt (die nebenbei die SchülerInnen auch noch ein ganz kleines Bisschen "zwingen", sich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen - so zumindest die Hoffnung).

Ansonsten hat es goblin oben ja schon ganz gut beschrieben.

Dass Solaris nicht mehr ganz zeitgemäß ist, sehe ich durchaus ein, warum es dann halt gleich Windows 7 (oder gar 8) sein muss, verstehe ich allerdngs nicht. Aber vermutlich scheitert es da - wie so oft - einfach an kompetentem (und vor allem engagierten) Personal. Schade eigentlich :(
 
Ein Betriebssytem automatisch für unterlegen zu halten, weil es Geld kostet, ist ein Erfolg der jahrelangen Konditionierung durch FSF-Fanatiker, fürchte ich.
 
Wenn du Windows nicht für unterlegen hältst, was meintest du dann mit:

warum es dann halt gleich Windows 7 (oder gar 8) sein muss, verstehe ich allerdngs nicht

? Ich persönlich nutze BSD und Windows, weil beides für seinen Einsatzzweck optimal ist.
 
Ich halte Windows tatsächlich für schulische Zwecke (Internet "lernen", erster Umgang mit Office-Software, ...) für unterlegen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass es Geld kostet.

Die Schulen haben wenig genug Geld, das könnten sie an der Stelle wirklich sparen.
 
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