DragonFly BSD 4.2 erschienen

Athaba

Libellenliebhaber
DragonFly 4.2.0 und 4.2.1 sind erschienen.

Zu den größten Änderungen zählen:
  • Update auf GCC 5.1.1 (und 4.7.4)
  • Besserer Support für Grafikkarten, die den i915 (intel) oder radeon Treiber verwenden
  • Umstieg von Sendmail auf das schlankere DMA (DragonFly Mail Agent) im Basissystem
  • ipfw3 port von FreeBSD und if_lagg Verbesserungen
  • Sensor-Support für ECC, Temperatur für diverse Hardware
  • Watchdog Support für IPMI 2.0
Es gibt viele Änderungen und Verbesserungen im gesamten System. Dazu zählen diverse Updates von Software, aber auch ein neuer Boot Screen, verbesserter Support Dingen wie Sound und USB und natürliche viele Bugfixes an allen Ecken und Enden des Systems.

Ein beachtlicher Teil der Arbeit des Teams fand auch im Bereich dports. Dies wird teilweise durch die Verfügbaren GCC-Versionen ersichtlich.

Auch in HAMMER2 sich viel getan. Da allerdings der Cluster-Code noch nicht ganz fertig ist bleibt ein offizielles Release noch aus. Details dazu und zu den diversen hier nicht genannten Änderung finden sich im Release-Seite

DragonFly 4.2.1 behebt einen Fehler, der zu einem Crash im i915-Treiber führen kann.

4.2.0 Release Announcement

DragonFly 4.2 Release-Seite

Artikel im DragonFly Digest
 
FreeBSD mit seinem Linuxismus wird wahrscheinlich eher Postfix als Ersatz hernehmen als sendmail irgendwie zu verbessern.

Ich möchte meine obige Reaktion übrigens revidieren:

DMA is not a full-featured MTA (Mail Transfer Agent), it only accepts mails from local MUA (Mail User Agents) and delivers them immediately, either locally or remotely. DMA doesn't listen to network connections on port 25. People who still need a full-featured MTA must install it from dports. OpenSMTPD, Postfix and Sendmail itself are available as binary packages.

Man hat also nur einen eigenen, weiteren Daemon für lokale Mails. Hurra...
 
CrimsonKing schrieb:
FreeBSD mit seinem Linuxismus wird wahrscheinlich eher Postfix als Ersatz hernehmen als sendmail irgendwie zu verbessern.

Code:
Import Dragonfly Mail Agent into base system

It is a small and lightweight Mail Transport Agent.
It accepts mails from locally installed Mail User Agents (MUA) and delivers the
mails either locally or to a remote destination. Remote delivery includes
several features like TLS/SSL support, SMTP authentication and NULLCLIENT.

Make dma conditional to new WITHOUT_DMA option and make it respect WITHOUT_MAIL

Reviewed by: peter
Discussed with: emaste, bz, peter

https://svnweb.freebsd.org/base?view=revision&revision=262282
 
Oh, das ist cool (und war mir entgangen).

Räuspertaste drücken und weg.
 
Das FreeBSD-Team trifft manchmal Designentscheidungen, die (ich kann durchaus irren) "function follows form" suggerieren, was unter anderem daran liegt, dass man dort tatsächlich noch Wert auf - subjektiv - "einfache Bedienung" legt. Das ist, man beachte es, keineswegs abwertend gemeint, sonst ließe ich die Finger von FreeBSD.
 
Kann das mal jemand einem dummen Menschen erläutern? Verstehe ich das richtig dass man damit lokal im eigenen Netz mails senden und auch empfangen kann sowie nach außen senden, aber eben keine von außen empfangen?

NB: Was ist eigentlich aus qmail geworden. Ich weiß dass das bei uberspace.de genutzt wird, hier lese ich aber immer nur von sendmail und postfix. Und wird unter den anderen BSDs auch openSMTPD verwendet?.
 
Also im konkreten Fall, könnte das FreeBSD Team Postfix gegen Sendmail tauschen, weil es vermeintlich einfacher zu konfigurieren ist ... wenn man allerdings bedenkt, dass Linux eine Alternative zu Windows / Mac OS X sein wollte und heute stellenweise bereits schlimmer ist ... und, man weiters bedenkt, dass viele Linux User Tutorials per copy & paste übernehmen ohne von den Grundlagen etwas zu verstehen, dann relativiert sich diese Einfachheit wieder.

Ich hoffe, dass FreeBSD bleibt wie es ist und, nicht versucht wie Linux jeden Benutzer um jeden Preis zu gewinnen. Das Ding darf ruhig antiquiert sein und Arbeit bedeuten.
 
Kann das mal jemand einem dummen Menschen erläutern? Verstehe ich das richtig dass man damit lokal im eigenen Netz mails senden und auch empfangen kann sowie nach außen senden, aber eben keine von außen empfangen?

Yep.

Edit : das bezog sich nur auf das von außen nicht empfangen können - nicht falsch verstehen ...
 
und, man weiters bedenkt, dass viele Linux User Tutorials per copy & paste übernehmen ohne von den Grundlagen etwas zu verstehen, dann relativiert sich diese Einfachheit wieder.

Guck' dich mal im FreeBSD-Forum um. Tutorials für viele, viele Dinge - und zig Seiten "Hilfe, C&P geht nicht"-Antworten. ;)
 
Ich finde es echt klasse, dass jeder BSD-Fork sich seinen eigenen Maildaemon baut. Das erleichtert so vieles!
Naja, damals als sie ihn gebaut haben, 2007 oder so gab es nicht wirklich sinnvolle Alternativen und alle haben geheult, dass sendmail so lückenhaft ist und NetBSD hat Support für sendmail gedroppt.

Die DragonFly-Leute haben sich dann gedacht, dass man ja eigentlich für ein Basissystem keine dicken Server braucht und haben dann mit dem Bau von dma begonnen, ein Mail Server, der eben nur das Nötigste kann, damit so Dinge, wie Cron funktionieren. Im Release 1.12 (Februar 2008) war dann eine erste Version enthalten, die man auch schon verwenden konnte.

Mittlerweile gibt es dma auch für Linux (habe ich auch schon mal experimentell verwendet, nach Ärger mit Alternativen).

Ich sehe das nicht so als neu erfinden, weil mal ehrlich. Es gibt Sendmail aus den 70ern, das buggy, weil eben nach damaligen Maßstäben (ein Internet, das nur Unis verbindet) gebaut wurde, Postfix, das etwas besser ist und dann noch alle möglichen andere sicherere Implementierungen eines Mailservers. Aber es gibt/gab kaum etwas um einfach genug MTA zu haben, damit man ein klassisches unixodes System betrieben kann und trotzdem klein genug ist, dass man einfach mal drüber schauen kann um zu sehen, dass es keine offensichtlichen Bugs/Sicherheitslücken gibt.

dma(8) ist für Leute, die eigentlich keinen Mailserver betreiben wollen und füllt damit eine Lücke, an der sich viele Leute den Kopf gestoßen haben.

Und OpenSMTPD ist soweit ich das sehe vor allem der Anlauf einen sauberen, sicheren und vor allem auch einen einfach konfigurierbaren MTA zu schaffen. Letztere Eigenschaft ist da finde ich ziemlich spannend und ich finde es gut, dass nach Jahrzehnten wieder mal Wind in das Thema kommt.

Aber nur ums kurz nochmal zu sagen: dma(8) gibt es seit 2008, rennt auch unter Linux und ist nicht dazu gedacht ein vollständiger MTA zu sein, sondern gerade das Minimum für zu Hause oder einen nicht-Mail-Server zu bieten. Er öffnet kein Port 25. Die Änderung ist vor allem, was DragonFly nun standardmäßig verwendet und da nicht jede DragonFly-Installation ein Mail Server werden soll macht das Sinn. Außerdem braucht man dann auch nicht ständig sendmail, postfix oder sonst was neu ins Basissystem importieren, wenn es wieder Releases gibt. dma ist klein und ändert sich nicht ständig.
 
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