Erfahrungen mit Openindiana als Desktop?

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Oracle schlägt sicher einen noch mehr auf den Enterprise-Sektor optimierten Weg ein, während Sun ja kleine, vorsichtige Schritte in Richtung General Purpose erkennen hat lassen oder schätze nur ich Oracle als deutlich konservativer ein?

Ich bin mir nicht sicher. Sie haben ja jetzt einen erheblichen Teil an Verantwortung als Verwalter von Java, OpenOffice, MySQL, einer Linuxvariante und was sie sonst noch so alles haben.
OpenOfice haben sie an Apache abgegeben.
Irgendwann haben sie doch vor Ewigkeiten mal eine Oracle-DB in die freie Linuxwildbahn entlassen, die ich damals begeistert versucht habe auf FreeBSD zum laufen zu kriegen ...
Sie sollten schlauer sein als Sun und schauen, daß sie Geld verdienen, aber Redhat scheint ja ein Konzept gefunden zu haben, was funktioniert und einige andere machen ähnliches und bieten mit professionellem Support und KnoHow das i-Tüpfelchen auf dem Opensourceteich.
In vielem scheint mir das eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu sein. Wer lieber selber frickelt, kann selber frickeln, wer sich damit nicht aufhalten möchte, läßt es eben einen Profi machen. Irgendwer verdient Geld damit, daß das ganze Zeug weiter entwickelt wird und funktioniert und achtet aus dem Grunde auf eine hinreichende Motivation bei den beteiligten Entwicklern.
Das ließe sich vermutlich auch mit Solaris machen, aber es ließe sich auch ein nativer Flashplayer für BSDs machen ... :cool:
 
[OT]Wer will heute noch Flash? Google hat ja kürzlich einen Flash zu HTML5-Konverter online gestellt. Leider funktioniert der nur mit kleinen Dateien.[/OT]

Genau weil sie alles an die Community abdrücken nehme ich an, dass sie kein wirkliches Interesse mehr daran haben. Ich kann mich da aber auch täuschen. Andererseits ist es wahrscheinlich immer noch zu früh um zu sagen, was sie wirklich wollen und wie sie das Zeug von Sun weiterführen. Der Weg ein Unternehmen, wie RedHat zu werden wäre ziemlich lang und für mich scheint es nicht so, als ob sie da wirklich Interesse daran haben. Das sind aber alles nur Vermutungen. Mir ist aber auch nicht bekannt, dass sich Oracle dazu bisher wirklich geäußert hätte.
 
Vielleicht habe ich etwas schwammig formuliert. Oracle wäre blöde, wenn sie ihr goßen Datenbanksysteme auf OpenSource umbauen würden, aber mit dem ganzen Kram, den sie jetzt dazu haben, können sie dennoch flexibel sein.
Andererseits ist IBM ja auch nicht gerade OpenSource und selbst wenn, würde sich die paar Hanseln, die die passenden Maschinen dazu haben, eh alle von der Sauna kennen ...
 
Ja, tut mir leid. Ich habe Solaris geschrieben und Solaris Express gemeint. :o

Es geht ja hier auch um ein Solaris für den Desktop und ich denke nicht, dass sich da ein Vanilla Solaris von Oracle sonderlich gut eignet. Das habe ich ja schon geschrieben. Mal will wahrscheinlich keine Oracle-Datenbaken auf seinem Desktop. Genauso will man da kein OS, wo man teure Update-Verträge, etc. braucht.

Oracle schlägt sicher einen noch mehr auf den Enterprise-Sektor optimierten Weg ein, während Sun ja kleine, vorsichtige Schritte in Richtung General Purpose erkennen hat lassen oder schätze nur ich Oracle als deutlich konservativer ein?

Sun war auch eine konservative Klitsche, auch wenn die sehr innovativ waren...
Aber Oracle macht nur das womit die Geld verdienen. Die Hinwendung zu Open Source
war innerhalb der Sun überhaupt nicht unumstritten. Da gings richtig ab.

Das wiederum hat Sun nie verstanden, im verkaufen seiner Produkte war Sun leider ein absoluter Verliererhaufen.

Teilweise wurden Services an Kunden verschenkt oder zum symbolischen Preis von wenigen Euro verrechnet, die im Normalfall einige Hunderttausend gekostet hätten. Abgesehen davon hat man auch die Kisten teilweise mit Preisnachlässen verkauft, die nicht mal die Produktionskosten gedeckt haben.
So kann man auf Dauer eben nicht überleben... :(
 
Ist das nicht ein Widerspruch?:D

Das war ne sehr widersprüchliche Firma, ich hatte manchmal den Eindruck, es gäbe da zwei Firmen. Zum einen die Firma mit den Rockstars, die all das coole Zeug entwickeln und dann die Chaosbude, die alles an die Wand fährt, weil man die eigenen Produkte nicht kennt und schon gar nicht dran glaubt. Wenn Sun nur die Hälfte an Glauben in die eigene Stärke gehabt hätte, wie das eine Klitsche wir Redhat hat, würden sie heute noch am Markt sein.

So ein massives Missmanagement ist eigentlich beispiellos in der IT Branche, vor allem bei der vorhandenen Substanz.
 
Sun war dort konservativ um bestimmten Anforderungen von Kunden zu entsprechen. Auf die Weise hat man sich auf einen gewissen Standard verlassen können (für den man auch gezahlt hat). Oracle halte ich für strukturell konservativ.

Aber eigentlich hat es solarix ohnehin auf den Punkt gebracht. Allerdings muss ich die beim letzten Punkt ein kleinwenig widersprechen. Xerox PARC war gewissermaßen ja auch ähnlich, auch wenn man die Beiden sonst nicht miteinander kann.
 
Irgendwie erinnert Sun immer wieder ein wenig an AMD: Technisch eigentlich immer auf der Höhe der Zeit oder in gewisser Hinsicht der sogar vorraus waren die Produkte meist gar nicht das Problem. Aber sobald es darum ging den Kram zu verkaufen, waren sie Dilletanten. Von Selbstzweifel zerfressen, nicht an sich selbst glaubend ließen sie sich von der Konkurrenz wie Schweine zur Schlachtbank treiben. Leider ist das Leben halt nicht fair und sehr oft werden am Ende die Innovatoren eines Marktes gefressen oder gehen unter, weil andere Firmen die nur geklauten Ideen besser an den Mann bringen können.
 
Nur der Volständigkeit halber:

Openindiana 1.48 /1.51 oder Opensolaris 11 kann man zwar noch auf einem Thinkpad x31 installieren, ABER ... dann und wann hängt sich die Kiste dann mit einem DauerPiiiiiiiiiiiepen auf, wenn man die Backspace Taste nutzt. Kann man zuweilen reproduzieren, zuweilen aber auch nicht.

Machen aber ansonsten beide einen sehr guten und erstaunlich flotten Eindruck, wenn ich mir meine Linuxe darauf so anschaue.
 
Schleppend würde ich sagen ...

Latest news – 15th August 2011

OpenIndiana are proud to announce that KVM virtualisation support has been ported from Linux to Illumos! We will be working hard to get this integrated into OpenIndiana as soon as we can. Many thanks to Joyent for their hard work on this.
 
Ich hatte mal oi-148 auf einem x61s installiert.
Probleme waren, dass nicht bei jedem Booten die WLAN-Karte angesprochen wurde (was wirklich nervig war).
Beim Update-Versuch kam die Fehlermeldung, dass bei einem Live-System (!?) ein Update nicht möglich sei.
Ansonsten lief es recht ordentlich.
 
Beim Update-Versuch kam die Fehlermeldung, dass bei einem Live-System (!?) ein Update nicht möglich sei.

Das gibt sich mit 151 und auf meinem x31 schien wifi problemlos zu laufen.
Ein Blick auf Solaris 11 Express und die passenden Pakete ist auch recht eindrucksvoll.
Wäre schön, wenn die Idianas es schaffen das Ding am Laufen zu halten.
 
Das sind ja Flitzpiepen ... jetzt kann man beim installieren das root Paßwort setzen und dann ... funktioniert das nicht und man muß erst mal über su lernen, dieses wäre abgelaufen und man solle ein Neues eingeben. Das was man hatte geht natürlich nicht mehr ...
Da hätten sie sich das Extraeintippen des pwds auch sparen können. :D

evolution hat immer noch Probleme ...
 
Bis auf die kleinen Probleme scheint sich OpenIndiana wirklich zu machen. Das System scheint wirklich gut zu laufen.

Wie sieht das überhaupt mit Firefox aus? Der 3.6.x ist ja dabei, den aktuellen 6.x kann man sich ja runterladen. Gibt es aus Gründen der Sicherheit einen Grund warum man nicht den 3.6.x nutzen sollte?

Grüße
 
Ein kaputtes Evolution von 147 bis 151 finde ich ziemlich indiskutabel, aber vielleicht bin ich auch wieder nur der einzige Seppel, der das benutzt ...

Firefox dürfte doch eine gut beobachtete und gepatchte Software sein, da würde ich mir keinen Kopf machen.
 
Ein kaputtes Evolution von 147 bis 151 finde ich ziemlich indiskutabel, aber vielleicht bin ich auch wieder nur der einzige Seppel, der das benutzt ...

Ich glaube mich zu erinnern dass Evolution auch schon bei OpenSolaris nicht in der Standardinstallation mit dabei gewesen ist, sondern Thunderbird. Irgendeinen Grund wird es schon gegeben haben warum das Ding ersetzt wurde. Vielleicht bist du einfach wirklich der Einzige der das benutzen will ;)
 
So, habe jetzt mal einige Tage das ganze getestet. Es macht auf mich einen guten Eindruck.

Nur verstehe ich nicht wo sich einige Pakete verstecken. Laut http://wiki.openindiana.org/oi/oi_151a+Release+Notes soll sich wine im Repo befinden in Version 1.1.44, auch die 1.3.29 welche ich gerne nutzen würde soll vorhanden sein. Dumm nur ich finde keine der beiden Versionen. Habe inzwischen alle repos durch, nur wine ist nicht in sicht... Oder bin ich einfach nur blind?

Grüße
 
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