Erfahrungen mit Thinkpad T520

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Florian88

Well-Known Member
Hallo,

nachdem vergangene Woche mein Thinkpad T61 nach gut 3 Jahren anfing sporadisch neu zu starten, die Netzwerkkarte einen Wackler hatte und das Display sehr dunkel war, habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Notebook gemacht. Fuer mich war von Anfang an klar, dass es wieder Lenovo sein sollte, da mein T61 im Vergleich zu anderen Notebooks, die ich bisher hatte, ausserordentlich stabil lief und unter BSD/Linux immer auf anhieb funktionierte.

Nach einem halben Tag Datenblaetter vergleichen, entschied ich mich fuer ein Lenovo T520 mit folgenden Eckdaten:
Prozessor: Intel Core i5-2520M 2.50 GHz - 3,20GHz, 3MB L3 Chache,Intel® QM67 Chipsatz
Hauptspeicher: 8 GB
Festplatte: 80GB mSATA SSD + 500 GB Festplatte SATA
Display: 15.6" (396mm) HD+ (1600x900) color, Antiglanz, LED backlight
Grafikkarte: NVIDIA® Optimus™ technology, auto-switch between discrete and integrated graphics,
Intel HD Graphics 3000 in processor, and NVIDIA NVS™ 4200M, PCI Express® x16, 1GB memory
Sound: 2x Stereo Lautsprecher, 24 bit Intel® High Definition,internes Mikofon

Nachdem das Geraet 2 Tage spaeter da war, machte ich mich an die Installation von FreeBSD 8.2. Ich verwendete aufgrund des Arbeitsspeichers erstmals FreeBSD AMD64. Zunaechst musste ich im BIOS die interne Grafikkarte deaktivieren, da NVIDIA Optimus nur unter Windows unterstuetzt wird. Dies war mir vorher schon klar. Die NVIDIA-Grafikkarte wird jedoch vom AMD64-Treiber aus den Ports unterstuetzt, darauf habe ich geachtet.

Nach der Installation von FreeBSD war ich von der Geschwindigkeit des Notebooks ueberrascht. Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass es spuerbar schneller sein wird als mein Altes, aber beim Ports bauen bin ich nun 40% schneller. Ich denke das liegt an der SSD.

Nach der anfaenglichen Zufriedenheit sammelten sich jedoch im Laufe der Woche einige Kritikpunkte an:

1. Lautstaerke
Waehrend das T61 bei normalen Taetigkeiten nicht hoerbar war, laeft der Luefter des T520 immer. Zwar nicht besonders laut, aber man hoert ihn.

2. DVD-Laufwerk
Der Auswurfknopf des DVD-Laufwerkes ist breiter und nicht versenkt. Das finde ich unpraktisch, da man das Laufwerk haeufig aus Versehen oeffnet, wenn man das Laptop sonstwohin stellt. Ist mir bei meinem alten Laptop in 3 Jahren nicht einmal passiert. Ich ordne diesen Punkt allerdings in der Kategorie Geschmacksachen ein.

3. Sound
Ich habe folgende Sounddevices:
pcm0: <HDA Conexant (Unknown) PCM #0 Analog> (play/rec) default
pcm1: <HDA Conexant (Unknown) PCM #1 Analog> (play/rec)
pcm2: <HDA NVidia (Unknown) PCM #0 DisplayPort> (play)
pcm3: <HDA NVidia (Unknown) PCM #1 DisplayPort> (play)

Normalerweise wuerde ich den Treiber mittels des Eintrages snd_hda_load="YES" in /boot/loader.conf
laden. Allerdings funktioniert das nicht. Nach dem Booten ist dann pcm0/1 das NVIDIA Geraet und pcm2/3 Conexant. Es ist kein Sound zu hoeren. Wenn ich den Soundtreiber nach dem Booten mit kldload lade, ist die Reihenfolge wie oben angegeben und der Sound funktioniert. Ich lade jetzt den Treiber mittels rc-Skript. Kann mir aber nicht erklaeren, wieso sich waehrend des Bootens die Devicereihenfolge aendert.

4. APIC-Fehler
Waehrend dem Ports bauen, wenn das System unter Last ist, kommt es alle paar Minuten zu folgendem Fehler (dmesg):
CPU0: local APIC error 0x80
Der Fehler hat jedoch keine weiteren Auswirkungen oder ich habe sie bis jetzt nicht bemerkt. Trotzdem aergert mich das.
Ich habe im FreeBSD-Forum zwei Threads mit dem gleichen Problem entdeckt, allerdings wurde die Ursache noch nicht gefunden. Bleibt zu hoffen, dass das Problem demnaechst mit einem BIOS-Update behoben wird.

5. Aufhaenger
Das Laptop hat sich nun ca. 10 Mal aufgehaengt. Hierzu kommt es meist, wenn ich die Grafikkarte beanspruche (VLC-Player oder Supertuxracer). Ich tippe daher auf ein Problem des NVIDIA-Treibers. Ich weiss jedoch nicht wie ich das debuggen soll, da ich nicht in den ddb komme wenn die Kiste haengt. Es ist allerdings wirklich aergerlich. Man kann nicht vernuenftig arbeiten, wenn man staendig befuerchten muss, dass die Maschine sich aufhaengt.

Ich denke die Fehler 3-5 haengen alle mit Fehlern im BIOS zusammen. Der Endkunde wird mal wieder aus Betatester missbraucht.
Hat jemand von euch aehnliche Erfahrungen mit Lenovo gemacht? Ich hoffe, dass sich mit dem naechsten BIOS-Update die Situation etwas verbessert. Ansonsten war das mein letztes Laptop von Lenovo.
 
Je nachdem was nach dem Absturz noch über bleibt ist ddb über eine USB<->RS232 Adapter oder Firewire nutzbar.
 
Florian88 schrieb:
Normalerweise wuerde ich den Treiber mittels des Eintrages snd_hda_load="YES" in /boot/loader.conf laden. Allerdings funktioniert das nicht. Nach dem Booten ist dann pcm0/1 das NVIDIA Geraet und pcm2/3 Conexant. Es ist kein Sound zu hoeren.
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Da musst du einfach hw.snd.default_unit auf die entsprechende Karte setzen. Bei dir dann wahrscheinlich 2. Anschließen sollte es gehen.

Davon einmal abgesehen, würde ich dir vor jeder weiteren Fehlersuche erst einmal zwei Dinge sehr nahe legen, denn die Erfahrung sagt, dass sich viele Probleme relativ neuer Plattformen oft ganz von allein lösen:
1. Installiere mal eine aktuelle Version. Also entweder 8-STABLE oder gleich 9-CURRENT.
2. Wenn FreeBSD/amd64 stark rumspinnt, probiere mal i386. Das besitzt einen anderen APIC-Code, was helfen kann den Fehler einzugrenzen.
 
Florian88 schrieb:
1. Lautstaerke
Waehrend das T61 bei normalen Taetigkeiten nicht hoerbar war, laeft der Luefter des T520 immer. Zwar nicht besonders laut, aber man hoert ihn.
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Obwohl das zwar nicht dein dringendes Problem zu sein scheint, kann ich dir da auf _eigene Gefahr_ helfen. Ich hatte bei meinem T410 das selbe Problem gehabt, das der Luefter immer lief, obwohl die CPU bei 20 Grad war. Die automatische integrierte Steuerung ist halt nur rudimentaer, zB fuers BIOS, oder den OS Start, bis eine Lueftersteuerung gestartet wird. Deshalb habe ich ein loolerd geschrieben, was eine recht primitive, aber effektive Lueftersteuerung ist. Bei mir funktioniert das jetzt seit Monaten einwandfrei. Du musst coretemp und ibm_acpi laden, wenn du es benutzen willst. ACPI register werden zum Setzen des Luefter levels genutzt und coretemp zur Temperaturueberwachung.

Bei den anderen Problemen, wuerde ich auch mal empfehlen current zu probieren. ;)
 
Yamagi schrieb:
Da musst du einfach hw.snd.default_unit auf die entsprechende Karte setzen. Bei dir dann wahrscheinlich 2. Anschließen sollte es gehen.
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Das habe ich bereits probiert. Wenn ich snd_hda ueber loader.conf lade, funktioniert der Sound nicht. Ich habe alle Werte (0-4) fuer hw.snd.default_unit durchprobiert. Wenn ich das snd_hda Modul manuell oder ueber ein rc-Skript lade, habe ich mit hw.snd.default_unit=0 Sound ueber die Laptop-Lautsprecher. Der Kopfhoererausgang funktioniert nicht. Auch hw.snd.default_unit=1-3 schafft keine Abhilfe. Ich werde snd_hda mal in den Kernel einbauen und schauen ob das hilft.

Yamagi schrieb:
Davon einmal abgesehen, würde ich dir vor jeder weiteren Fehlersuche erst einmal zwei Dinge sehr nahe legen, denn die Erfahrung sagt, dass sich viele Probleme relativ neuer Plattformen oft ganz von allein lösen:
1. Installiere mal eine aktuelle Version. Also entweder 8-STABLE oder gleich 9-CURRENT.
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Daran habe ich auch schon gedacht. Allerdings habe ich bisher Bedenken gehabt, da es sich um mein Hauptarbeitssystem handelt und ich dort nicht sonderlich experimentierfreudig bin. Allerdings werde ich es jetzt trotzdem mal ausprobieren. Schlimmer als jetzt kanns ja nicht werden.
Dazu noch eine Frage:
Kann ich von FreeBSD 9.0 Current auf 9.0 Release wechseln, wenn es raus ist? Ich moechte Current nur so lange folgen, wie es noetig ist. Mir ist klar, dass ich von Current nicht mehr zurueck auf 8.2 komme, aber ein Update auf 9.0 Release waere ja eigentlich ein Schritt vorwaerts.

Yamagi schrieb:
2. Wenn FreeBSD/amd64 stark rumspinnt, probiere mal i386. Das besitzt einen anderen APIC-Code, was helfen kann den Fehler einzugrenzen.
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Ich bin mir noch nicht sicher, ob das eine akzeptable Option fuer mich waere. Ich benoetige haeufig viel Arbeitsspeicher, da ich einige VMs fuer Testzwecke laufen habe. Sollte ich wirklich i386 nutzen muessen, werde ich mich eher nach einem neuen Laptop umsehen.

@s-tlk
Ja du hast Recht, der etwas laute Luefter ist tatsaechlich zur Zeit nicht mein dringendstes Problem. Trotzdem bedanke ich mich fuer den Hinweis. Ich werde mich damit Beschaeftigen, wenn mein System stabil laeuft.

Ich bedanke mich bei euch fuer eure Hilfe. Ich bin gerade das Upgrade auf 9.0-Current am durchfuehren und werde mich melden, wenn ich damit fertig bin.

Gruss
Florian
 
Ich habe nun das Upgrad auf 9.0-Current durchgefuehrt und alle Ports neu gebaut.
Bisher sieht es ganz gut aus. Aufgehaengt hat sich das Laptop in den letzten 24 Stunden nicht mehr und der APIC-Error ist auch noch nicht aufgetaucht. Beim Installieren von FreeBSD 8.2 sind in der vergangenen Woche bereits einige APIC-Error beim Kompilieren der Ports aufgetreten.

Das Soundproblem habe ich nun auch weitestgehend im Griff. Ich glaube, das war beim letzten mal mein Fehler. Ich habe eine mp3 laufen lassen und dann versucht eine passende Einstellung fuer hw.snd.default_unit zu finden. Ich habe nun bemerkt, dass Aenderungen sich erst auswirken, wenn man eine neue Audiowiedergabe startet oder das naechste Lied auswaehlt. Nun funktioniert die Audiowiedergabe erstmal. Allerdings muss immmer zwischen Unit 3 und 4 umschalten, wenn ich Kopfhoerer verwenden moechte. Bei meinem alten Laptop wurden die Lautsprecher automatisch auf stumm geschaltet, wenn man Kopfhoerer eingesteckt hat. Ich vermute aber fast, dass das keine Einstellungssache ist, sondern mit der Soundkarte zusammenhaengt?
 
Florian88 schrieb:
Allerdings muss immmer zwischen Unit 3 und 4 umschalten, wenn ich Kopfhoerer verwenden moechte. Bei meinem alten Laptop wurden die Lautsprecher automatisch auf stumm geschaltet, wenn man Kopfhoerer eingestec
kt hat. Ich vermute aber fast, dass das keine Einstellungssache ist, sondern mit der Soundkarte zusammenhaengt?
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Doch ist es. Man kann die einzelnen Ausgänge programmieren wie man möchte. Schaue mal in "man snd_hda", da ist es mit einer ganzen Reihe Beispielen erklärt.
 
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