Finanzielle Hilfen für FreeBSD

Blackbird

Satanist
Hi,

inspiriert von dem Grafikkarten-Treiber-Dilemma frage ich mich gerade, wie man FreeBSD (finanziell) unterstützen könnte, um die Entwicklung in der Hinsicht zu beschleunigen, damit einen die Hardware-Entwicklung nicht vollends überholt. Ich denke das einfachste wäre, eine große Menge mehr Desktop-User zu bekommen.

Würde es FreeBSD groß weiterbringen, wenn man Werbung dafür macht?
Würde sich eine kleine/mittelgroße Werbekampange lohnen?

Wie seht ihr das in der Hinsicht?
 
Sammle Geld und Hardware und gib den Kram den Entwicklern, die es brauchen könnten.
Klappt zum. bei OpenBSD recht gut.
Werbung bringt nicht viel, weil die techn. Entwicklung weiterhin linuxzentriert bleibt.
 
Hallo,

die andere Seite, wird sind doch bestimmt einige Leute dabei die Webseiten betreiben, dort könnte man doch einen kleinen Werbebanner schalten. Zumindest wird (Free)BSD damit bekannter.

Gruß ré
 
Für mich fehlt die Übersicht, was wo fehlt. :confused:

Und zwar in verschiedenen Bereichen von FreeBSD:
  • Was fehlt technisch?
  • Wo fehlt es an Personen (Fachwissen und Motivation)? (Die Antwort "überall" bringt dazu auch nichts ;))
  • Wo fehlt es an Finanzen?
Im angesprochen Grafik-Dilemma, wäre es wohl nicht mit Hardware-Spenden oder kleinen Spenden an die FreeBSD Foundation erledigt.

Es müsste eine Liste geben für die verschiedenen Baustellen von FreeBSD die ungefähr folgendes beinhaltet:
  • Technische Verbesserung / Vorteil. --> Die Beschreibung muss auch dem "einfachen" Desktop-Benutzer klar sein, falls es ihn betrifft.
  • Erforderliche Hardware-Ressourcen --> Kosten oder Sachspenden
  • Arbeitsaufwand und Stundensatz --> Kosten und Spendenbarometer
  • Zeitplan --> Phase für Projekt-Finanzierung, Phase(n) für Umsetzung

Einen Teil davon hat z.B. Yamagi zum Grafik-Thema geliefert. Die Infos von Doug Barton zum portmaster-Projekt finden ich ebenfalls ganz gelungen. Von der der Aufmachung her wäre sowas natürlich elegant: Betterplace.org :)

Eine Spende an die Foundation ist für mich nicht zu vergleichen mit kleinen Projekten wo ich einen direkten Nutzen für mich habe. Z.B. finde ich es toll, das es HAST für FreeBSD gibt, der persönliche und geschäftliche Nutzen für mich ist aber gleich Null.

mousaka
 
Wenn ihr helfen wollt, ist es doch ganz einfach. Einfach eine Spende an die FreeBSD Foundation. Auf Wunsch gibt es auch gleich einen prestigeträchtigen Eintrag in der Liste der Spender. Das in diesem Jahr da eher wenig läuft liegt auch unter anderem daran, dass aufgrund der viel zitierten Krise das Spendenziel 2009 verfehlt wurde. Siehe: http://www.freebsdfoundation.org/

P.S.: Die Spenden lassen sich nicht steuerlich absetzen!
 
Hmm, bei der Foundation ist es halt so, dass man nicht so viel Einfluss hat wohin die Gelder fließen. Das ist eigentlich gut, da das Geld dann strategisch sinnvoll eingesetzt werden kann.

Aber als Spender hat man eben oft Interesse an einer spezifischen Sache.

Was die Übersicht angeht. Ich habe den Eindruck, dass nicht gerne über Probleme gesprochen wird, bis sie gelöst sind. Als hätten die Leute Angst man würde sie für inadäquat halten, wenn sie öffentlich sagen, dass sie im Moment nicht zu Rande kommen.

Das hat halt den Nachteil, dass man ziemlich viel nachhaken muss, bis man klar gesagt bekommt, wie man etwas beitragen kann.
 
Hi,

Grafikkarten-Treiber-Dilemma

Hmm, ich verstehe nich ganz?

Ich kann mir doch für FreeBSD die neuesten nVidia Treiber bei www.nvidia.de runterladen?
ATI hinkt zwar, aber AFAIK schaffen die vorhandenen Treiber eine ausreichende Auflösung um mit dem OS zu arbeiten?

Wo ist ein Grafikkartendilemma zu finden?
Was würden z.B. Mio $ an Spendengelder denn bewirken?
Es langt doch, dass PC-BSD von einer kommerziellen Firma unterstützt wird?
Und es lang, dass BSD die meisten Linuxproggis ausführen kann?

Wenn du für OpenSolaris Spenden sammeln wolltest, könnt ich es verstehen, denn dieses hat eher eine düstere Zukunft. Aber bei BSD oder Linux sehe ich da momentan keine Probleme aufkommen.
 
Ich würde mich ja freuen, wenn es endlich mal nen Typ 1-Hypervisor in FreeBSD gäbe, also Xen oder KVM (naja, wird beides nicht so leicht sein ... ;)) ...
 
Yamagi schrieb:
P.S.: Die Spenden lassen sich nicht steuerlich absetzen!
Dem liese sich ja entgegenwirken indem in Deutschland (zB) ein gemeinnütziger Verein gegründet wird, der die Satzung so auslegt, dass das FA den Verein als solchen ansieht.
 
Also, das gestern Abend war die übermüdete Kurzfasung. Daher noch einmal die lange. Es gibt im Wesentlichen drei Arten dem FreeBSD-Projekt zu helfen.

1. Die FreeBSD Foundation. Sie nimmt Spenden aller Art an, allerdings nicht aufgabenbezogen. Warum? Weil die Foundation lediglich vermittelt, selbst aber keine Entwickler beschäftigt. Und weil es nach amerikanischen Recht kompliziert wird, sobald sich daran was ändert. Die Gelder fließen zu 100% zurück an FreeBSD und werden hauptsächlich für zwei Dinge genutzt. Einmal "Travel Grants", also FreeBSD-Entwicklern die Teilnahme an Konferenzen und Entwicklertreffen ermöglichen. Dann vor allem die Projektspenden. Dabei reichen die Entwickler Projektvorschläge ein, sie werden ausgewertet und einige dann unterstützt. Neben reinen Geldspenden wäre es hier denkbar der Foundation unter die Arme zu greifen und Spenden in Deutschland steuerlich absetzbar zu machen, wie z.B. Columbo0815 es vorschlägt.

2. "Bounties" oder Kopfgelder. Sie sind unbeliebt und nicht gern gesehen. Damit sind so Dinge gemeint wie "Ich zahle dem, der A implementiert X Dollar!". Führen meist zu harscher Abwehrreaktion. Dazu zählen auch Direktspenden an Committer, meist will man sowas nicht haben. Wer es als Hobby macht, macht es als Hobby. Wer dafür bezahlt wird, wird eh dafür bezahlt. Dabei gibt es Ausnahmen. Die häufigste Art ist, wenn ein Entwickler selbst um Spenden bittet. Das war z.B. Doug Barton mit seinem Portmaster und vor einigen Jahren Poul-Henning Kamp mit seinem "FreeBSD Sommer". Ab und an wird auch um Hardware gebeten, z.B. um Unterstützung für sie einzubauen. Das geht aber normalerweise per Leihgabem sobald sie nicht mehr benötigt wird, wird sie zurückgeschickt.

3. Konkrete Sachspenden. Das FreeBSD Projekt selbts braucht diverse Infrastruktur. Den Portcluster, den Netperf-Cluster zur Netzwerkstackentwicklung und andere Aufgaben, Testmaschinen, etc. Gerade die etwas exotischen Projektteile wie FreeBSD/Sparc64 und FreeBSD/PowerPC leiden immer etwas an zu wenig Hardware. Ein guter Anlaufpunkt ist da die "Wanted List" unter http://www.freebsd.org/donations/wantlist.html aber auch das Anschreiben der zuständigen Personen direkt. In diese Kategorie fallen auch indirekte Spenden wir Spiegelserver. Diese sind aber für Privatleute kaum mehr möglich, da die Anforderungen an Speicherplatz und Bandbreite recht hoch sind. Außerdem gibt es in Mitteleuropa mehr als genug davon.

Halten wir also fest: Wer helfen will spendet am besten an die FreeBSD Foundation oder beteiligt sich an Spendenaufrufen einzelner Entwickler. Alternativ wird die Wanted List angeschaut. Vor allem muss klar sein, man kann sich nichts kaufen. Wenn wir z.B. besseres DRI / DRM haben wollen, stehen wir neben dem Geld vor allem vor der Aufgabe jemanden zu finden, der es implementieren kann und will. Was wahrscheinlich wesentlich schwerer sein wird als das Geld aufzutreiben. Wer in seiner Freizeit an FreeBSD arbeitet macht halt, was ihm Spaß macht. Wer es beruflich mach das, was der Chef haben will. :)

Davon einmal abgesehen ist mir ein anderer Punkt sehr wichtig, sogar wichtiger als Spenden. Das kleine Wort "Danke". Inoffiziell hatte ich z.B. immer das Gefühl, dass Robert Noland mit dem DRM auch deshalb seinen Einsatz stark zurück gefahren hat, da alle immer nörgeln konnten was wieder nicht geht, aber keiner mal "Danke, dass du dir die Nächte um die Ohren schlägst" gesagt hat. Es kann sehr motivieren, wenn sich Nutznießer der Arbeit einfach mal bedanken. Oder wenn sie einen günstigen Artikel schenken, einige Entwickler haben z.B. Amazon Wunschlisten. Dazu ist auch schön: http://bsdimp.blogspot.com/2008/01/random-acts-of-kindness.html
 
Nur mal so am Rande:
PC-BSD hat mit BSD und allem was dahintersteht (Stichwort opensource etc) nur insofern etwas zu tun, dass sie FreeBSD als Grundlage für ihr Produkt nutzen.
PCBSD wird nicht von einer kommerziellen Firma unterstützt, es GEHÖRT denen, iXsystems, seit 2006.
Diese Fa. verfolgt selbstverständlich kommerzielle Interessen, hat aber mit (der) FreeBSD (Foundation) nix zu tun, ausser daß Ihre Bonbonbude darauf läuft.
Die haben übrigens auch Ihre eigenen Foren, in denen qualifizierte Fachleute die Feinheiten Ihres benutzerfreundlichen Systems dem eher M$-Oberflächen zugeneigten Endnutzer in verständlichen Art und Weise darlegen.

Diese Fa. und andere unterstützen aus gutem Grund mittels gelegentlicher Spenden die FreeBSD
Foundation, können aber dadurch keinen Einfluss (siehe Yamagi oben) auf Entwickler oder das FreeBSD Projekt nehmen. Das bleibt frei.
 
Hi Blackbird,

Hi,
Würde es FreeBSD groß weiterbringen, wenn man Werbung dafür macht?
Würde sich eine kleine/mittelgroße Werbekampange lohnen?

Wie seht ihr das in der Hinsicht?

Das wird ja gemacht. Ein Team ist auf so ziemlich jeder "OpenSource-Messe" mit einem Stand vertreten. Dazu werden und wurden Flyer, Plakate und DVDs erstellt, die unters Volk gebracht werden und wurden.
Das Problem sind die kommerziellen Messen. Ich selber habe versucht, bei der Messegesellschaft München einen gesponserten Stand für die "Discuss and Discover" zu bekommen - ohne Erfolg. Dies war für die Messegesellschaft ein aus meiner Sicht beschämendes Verhalten, weil sie im Vorfeld eine Online-Umfrage gestartet hatten, in der Aussteller ihre Wünsche für die D&D äußern durften - OpenSource konnte man auswählen!!!
Bei den anderen kommerziellen Messen hilft dem "Marketing"-Team Rosa Riebl aus dem C&L-Verlag (FreeX, FreeBSD-Literatur).

Das Problem aus meiner Sicht ist, dass Linux die OpenSource-Welt definiert. Hier treten vor allem die großen Hersteller wie IBM oder so auf. Da kann ein FreeBSD-Häuflein nicht gegen anstinken, weil die Sponsoren gar nicht wissen, was FreeBSD überhaupt ist. Sponsoren werden aber benötigt, um einen Messestand zu finanzieren, weil die sehr, sehr teuer sind. Bei der Messe München kommt man für einen Stand von einem Quadratmeter (Kabuff + Präsentationswand + Hocker + Board) auf etwa 190,- + MwSt./Tag. Wo das ist, kann man nicht bestimmen. Das kann auch der Seiteneingang zur Toilette sein.
Diese kommerziellen Messen sind aber wichtig, damit man zeigen kann, dass FreeBSD auch in diesem Bereich eine gute Figur macht. Zu diesen Messen kommen halt nunmal die IT-Entscheider...

JueDan
 
1. Die FreeBSD Foundation. Sie nimmt Spenden aller Art an, allerdings nicht aufgabenbezogen. Warum? Weil die Foundation lediglich vermittelt, selbst aber keine Entwickler beschäftigt. Und weil es nach amerikanischen Recht kompliziert wird, sobald sich daran was ändert. Die Gelder fließen zu 100% zurück an FreeBSD und werden hauptsächlich für zwei Dinge genutzt.

Zu 100% nicht...

Auf den Seiten der FreeBSD Foundation gibts eine Übersicht der Budgetplanung [1].

Von dem im letzten Jahr ausgegebenen Geld (ca. 162.000 $) ging die fast die Hälfte für Verwaltungsdinge und Gehalt drauf. Somit kamen leider nur ca. 90.000 $ für das Marketing, Reise- und Konferenzsponsoring, Projektsponsoring, etc. zur Ausschüttung.

[1] http://freebsdfoundation.org/documents/Budget2010.pdf
 
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