Firefox hat neue Privacy-Terms angekündigt - diskutieren wir drüber!

mr44er

moderater Moderator
Teammitglied
Ohne das Thema kapern zu wollen, aber bezüglich Firefox will man vielleicht jenes gelesen haben wollen:

Obwohl sie etwas zurückruderten habe ich Firefox gekickt.
 
Heute ist wieder alles gut
Hier im Forum kann man auch den Text hübsch formatieren, das man bei solchen Fällen nicht auf Screenshots angewiesen ist:
Code:
$ pkg search firefox
firefox-136.0_1,2              Web browser based on the browser portion of Mozilla
firefox-esr-128.8.0,1          Web browser based on the browser portion of Mozilla
p5-Firefox-Marionette-1.53     Automate the Firefox browser with the Marionette protocol

habe ich Firefox gekickt
Die Frage, die sich dann stellt ist, was nimmt man als Alternative. Die ganzen Chrome/Chromium-Browser sind ja auch nicht besser.
Und etwaige Forks haben immer den Nachteil, das sie Versionstechnisch gerne mal hinterher hängen, was insbesondere bei gefixten Security-Bugs auch schnell mal zum Problem werden kann.
Und andere alternative Browser decken ja auch nicht immer alles ab, was moderne Webseiten/Webanwendungen so brauchen (wenngleich ich mit epiphany ganz brauchbare Erfahrungen gemacht habe).

Das grundsätzliche Problem bei Privacy ist halt, das es inzwischen etabliert und auch weithin akzeptiert ist, das Daten gesammelt werden. So lange wir da keine grundsätzlich Änderung in der Einstellung hinkriegen, wird Privatsphärenschutz immer schwieriger und auch so ein bisschen ein Kampf gegen Windmühlen.
 
Die Frage, die sich dann stellt ist, was nimmt man als Alternative.
Einen Schlagring und eine Dornenkeule. :D Ich weiß, dass das alles böse verzwickt ist und eine besonders gute Idee habe ich auch nicht. Keine, die von langer Dauer sein wird...womöglich.

Die ganzen Chrome/Chromium-Browser sind ja auch nicht besser.
Und etwaige Forks haben immer den Nachteil, das sie Versionstechnisch gerne mal hinterher hängen, was insbesondere bei gefixten Security-Bugs auch schnell mal zum Problem werden kann.
Nehme ich als kleineres Übel in Kauf. Mein erster Versuch war iridium bzw. iridium-browser. Schmierte allerdings kommentarlos weg, sobald ich was mit den extensions machen wollte.
Nächster Versuch dann ungoogled-chrome + https://www.ungoogledextensions.com/ + https://chromewebstore.google.com/category/extensions bzw. https://github.com/sryze/crx-dl
Bisher klappt das ganz gut, lediglich youtube stoppte nach wenigen Sekunden. Hatte erst den adblocker in Verdacht, aber nope. WebGL deaktivieren und gut is': https://github.com/ungoogled-software/ungoogled-chromium/issues/3220

Ladybird könnte noch was werden, aber das braucht manpower und Zeit.

@midnight hatte noch https://nyxt.atlas.engineer/ vorgeschlagen.
 
Wir haben das nach kurzer absprache das doch mal in nen eigenen Thread geschoben. Ein heißes und unschönes Thema auf jedenfall :/
 
dann ungoogled-chrome +
chromium hat halt zusätzlich den Nachteil, das die auf Manifest V3 umstellen und es damit Adblocker nicht mehr so wirksam sein können.

Kannte ich noch nicht. Sieht aber interessant aus. Kommt aber, soweit ich verstanden hab, ohne eigene Rendering-Engine.
Benutzt standardmäßig wohl webkitgtk. Damit dürfte man also ähnlich weit kommen wie mit epiphany.
+1 dafür, das es in Common Lisp programmiert ist (und auch Extensions damit geschrieben werden) :-)
 
Lol...ich habs im gleichen Moment verschoben... :)
Warte, ich lösche einen, dann passts wieder.

damit Adblocker nicht mehr so wirksam sein können.
Auch das nehme ich zunächst mal in Kauf, zur Freude gibts weiterhin NoScript und dass ich am Router bereits Krempel wegfiltere.

Nyxt kann man ja als Zweitbrowser hernehmen, ich sehe mich ebenfalls über die ungewohnten shortcuts schon schimpfen.
 
Ehrlich gesagt, sehe ich das erstmal nicht so schlimm. FF ist immer noch einer der sparsamsten Browser was Datensammeln betrifft, und daran was gesammelt wird, hat sich auch nichts geändert. Wenn es für euch bisher also Okay war, was FF macht, ist es das jetzt nicht mehr, weil ihr dem Mozillaversprechen "never Sale" geglaubt habt? Von "never weitergeben" stand da ja sowieso nie was.

Natürlich kann dass nur der erste Schritt sein und in Zukunft kommt auch in Punkto Datensammeln mehr - aber FF ist OS und ausreichend groß, dass man das sofort mitbekommt. Und vielleicht ist es auch wirklich nur ne Änderung der Formulierung damit sich die Anwälte nicht ins Höschen machen. Wird die Zukunft zeigen.

Mir wäre aber kein voll "aktuelles Web tauglicher" - Browser bekannt, der nicht jetzt schon schlimmer als FF ist. Da ist so gut wie immer Googletechnik im Spiel. Und was man auch bedenken sollte: Der FF verhindert als einziger unabhängiger Browser, dass Google völlig frei dreht, was Webstandards angeht. Ohne FF können sie die nämlich wirklich komplett selbst definieren. Jeder andere irgendwie relevante Browser nutzt Blink. Von daher werde ich dem FF jedenfalls so lange die Stange halten, bis der wirklich etwas konkret "böses" macht.
 
Von okay würde ich nicht sprechen, eher als notwendig zu fressendes Übel. Die Frage ist, wann die Schmerzgrenze erreicht ist und mit einem Browser hat man die Leute sowie ziemlich jedes OS an den Eiern.

Von daher werde ich dem FF jedenfalls so lange die Stange halten, bis der wirklich etwas konkret "böses" macht.
Das ist natürlich löblich, aber was dann, wenn genau das eintrifft?
 
Das ist natürlich löblich, aber was dann, wenn genau das eintrifft?

Dann kann ich mich immer noch umsehen, was zu diesem Zeitpunkt die am wenigsten unangenehme Alternative ist. Derzeit würde ich wohl zu Librewolf tendieren, aber ich mache mir da jetzt keine Gedanken für etwas, was eventuell erst in 6 Monaten, einem Jahr oder nie eintritt. Da gibts vermutlich schon wieder 3 andere "privacy" Browser, die durchs Dorf getrieben werden.
 
chromium hat halt zusätzlich den Nachteil, das die auf Manifest V3 umstellen und es damit Adblocker nicht mehr so wirksam sein können.
Wobei auf chromium bauende Browser wie Brave oder Vivaldi ohnehin eingebaute Blocker habe, die zudem sehr gut funktionieren und kein weitere externe Erweiterung benötigt. Bei Brave Schätze ich zudem die Synckette, wo die Geräte untereinander auch synchronisieren, ohne Server dazwischen. Da können die anderen nichts vergleichbares bieten. Bei Firefox landet alles auf einem Server, potentiell für jeden zugänglich...
 
Das ist schlicht falsch, das Sync von FF ist sicher, da hat niemand Zugriff, siehe: https://hacks.mozilla.org/2018/11/firefox-sync-privacy/
Verstehe ich es richtig, dass die bereits bei mir verschlüsselten Daten übertragen werden? Das wäre dann zumindest sinnvoll, wobei ich mir das nicht vorstellen kann. Wenn ich mein Kennwort zurücksetze, dann können diese Daten mit diesem neuen Kennwort trotzdem weiter genutzt werden... Ging mir vor einige Wochen so. Kennwort zurückgesetzt und mit diesem konnte mein Firefox die Daten sofort synchronisieren. Also wer würde den Betreiber der Server oder einen Angreifer davon abhalten ein neues Kennwort zum entschlüsseln zu erstellen?
 
Prinzipiell ja, wenn du dein Passwort vergisst und es zurücksetzten musst, sind deine Daten auf dem Server verloren, da der Encryptionkey nie deinen PC verlassen hat. Es gibt optional die Möglichkeit einen "Recoverykey" zu hinterlegen - wie das dann technisch umgesetzt ist weiß ich nicht, ich verwende das nicht. Das fragt er soweit ich weiß beim Einrichten, kann man auf jedenfall deaktivieren.
 
Schade dass es nicht mehr möglich ist seine Nextcloud einfach dafür zu nutzen. Dann müsste man keinen fremden Server mehr Vertrauen.
 
Naja wie gesagt, da alles bei dir verschlüsselt wird, musst du keinem anderen Server vertrauen. Maximal musst den den Verschlüsselungsalgorithmen vertrauen, aber da du auch bei eigenen Servern oder einer Peer-to-Peer Syncro die Daten ja irgendwie übertragen (und damit verschlüsseln) musst, hast du das Problem immer.
 
Wobei auf chromium bauende Browser wie Brave oder Vivaldi ohnehin eingebaute Blocker habe, die zudem sehr gut funktionieren und kein weitere externe Erweiterung benötigt
Der Frage ist halt, wie lange noch. Spätestens wenn der Upstream das ganz ausknipst, wirds halt schwierig. Dann müsste man das selber pflegen was entsprechender Aufwand bedeutet. Oder man muss sich halt was anderes überlegen, wie man Adblocker integriert (keine Ahnung wie das bei Vivaldi oder Brave gelöst ist).

Bei Brave ist mir noch im Hinterkopf das da auch irgendwie was mit Werbung war und die Finanziers waren auch nicht unbedingt Leute, mit denen man was zu tun haben will.
Und Vivaldi ist keine 100% Open-Source-Lösung.

Bei Firefox landet alles auf einem Server, potentiell für jeden zugänglich...
Du meinst jetzt Firefox Sync, oder?
Aber ja. Ich weiß auch nicht, warum da so eine Speziallösung her muss und nicht einfach nur via Datei das gehandhabt wird. Dann kann man ggf. einfach ein Laufwerk mounten (mit Kryptolayer drüber) und kann den Kram dann speichern wo und wie man will. Ich versteh auch nicht, warum nicht einfach etablierte Dinge supportet werden, sondern irgendwelcher Spezialkram der einschränkt und die Komplexität unnötigerweise steigert.
 
Du meinst jetzt Firefox Sync, oder?
Aber ja. Ich weiß auch nicht, warum da so eine Speziallösung her muss und nicht einfach nur via Datei das gehandhabt wird. Dann kann man ggf. einfach ein Laufwerk mounten (mit Kryptolayer drüber) und kann den Kram dann speichern wo und wie man will. Ich versteh auch nicht, warum nicht einfach etablierte Dinge supportet werden, sondern irgendwelcher Spezialkram der einschränkt und die Komplexität unnötigerweise steigert.

Weil die meisten Leute nunmal keine IT Nerds sind und auf Android/iOS wirds mit solchen Lösungen sowieso schwierig. Von daher finde ich haben sie eigentlich das best Mögliche, unter der Voraussetzung, dass es Ottonormaluser bedienen kann. Zudem stell ich mir das garnicht soo trivial vor mit einer Datei, ich hab zB fast immer 3-4 Fireföxe mit History-Sync laufen, glaub die konkurierenden Zugriffe auf eine normale Datei wären da die Hölle, da brauchts fast eine DB (kann man natürlich über sowas wie SQLite lösen, aber das kostet dann am Client, der ja auch ein Handy sein kann).
 
Weil die meisten Leute nunmal keine IT Nerds sind und auf Android/iOS wirds mit solchen Lösungen sowieso schwierig.
Ja. Weil die Leute alle doof gehalten werden und man nebenbei dank der Unwissenheit ein Vendor-Lockin' geschaffen wird,
Außerdem könnte man das ja integrieren. Dann hätte Lieschen Müller ihre One-Click-Lösung und der Nerd hätte trotzdem seine Freiheiten. Von daher gibts da nicht wirklich irgendwelche Ausreden.

Zudem stell ich mir das garnicht soo trivial vor mit einer Datei, ich hab zB fast immer 3-4 Fireföxe mit History-Sync laufen, glaub die konkurierenden Zugriffe auf eine normale Datei wären da die Hölle,
Die wesentlichen Dateien für History etc. sind ja sowieso schon gefühlt ewig SQLite-Datenbanken. Und ist ja nun auch nicht so, das Du da hunderte konkurrierende Zugriffe drauf hast. Der von Dir zitierte Normalbürger hat doch allenfalls ein PC, ein Phone und dann von mir aus ein Tablet.
Jedenfalls sind das alles keine unlösbaren Probleme. Es ist primär eine Frage des Wollens.
 
Ja. Weil die Leute alle doof gehalten werden und man nebenbei dank der Unwissenheit ein Vendor-Lockin' geschaffen wird,

Sorry, meine erfahrung ua aus dem Support: Die leute sind teilweise so doof (Und das nicht nur bei IT Themen)

Natürlich nicht alle, aber mindestens 1/3 der Gesamtbevölkerung, dazu kommen noch einige % die aufgrund des alters argumentiertbar das nicht können. Aber die alle kann man bei solchen "großen" breiten Systemen / Anwendungen nicht zurücklassen.
 
Ich frage mich bei jeder neuen Runde Interneterregung über Mozilla immer, was die Menschen eigentlich erwarten. Ja, man kann viel und teils zu recht über Mozilla schimpfen. Aber im Kern läuft es darauf hinaus, dass Browser mit die komplexeste Software sind, die es überhaupt gibt. Das zu entwickeln braucht irre viel Manpower in Form vieler Entwickler, die bezahlt werden wollen. Das Geld dafür muss irgendwo herkommen.

Mit sehr wenigen Ausnahmen - vor allem Apple, die aus strategischen Gründen als einsame Mohikaner Webkit weiterentwickeln und Ladybird mit dem Versuch eine neue, unabhängige Browserengine zu schreiben - setzt der absolute Großteil aller Browser dort draußen auf Chromium als Grundlage. Chromium wird haupstächlich von Google entwickelt. Natürlich nicht, weil Google so nett und freundlich ist, stattdessen aus knallharten Überlegungen heraus. Sie haben über Jahre extrem viel Geld, vor allem für Entwickler, in Chromium investiert und die Entwicklung so schnell vorangetrieben, dass kaum jemand mehr mithalten konnte. Nun nutzen sie die sich dadurch ergebende Marktposition zunehmend aus, um ihr Kerngeschäft um Werbung zu stützen, Stichwort Manifest v3.

Mozilla hat die Entwickung von Firefox hauptsächlich mit dem Verkauf der Standard-Suchmaschine an Google finanziert. Im Wissen, dass das ein massiver Interessenkonflikt ist. Warum sollte Google den einzigen, neben Apple verbleibenden Konkurrenten im Browsermarkt stützen? Die Firefox-Community hat sich das mit dem Argument, dass Google Firefox am Leben halt muss, schöngeredet. Vor allem aber hat man Mozilla nichts gegönnt. Wie viele aufgeblasene Pseudoskandale gab es über die Jahre um Firefox? Natürlich wird zuerst die Telemetrie abgeschaltet, nur um hinterher rumzublöken, dass Mozilla ja gar nicht auf die Wünsche ihrer Nutzer hört. Es wird gegen Pocket geschimpft, eine der wenigen verlässlichen Einnahmequellen Mozillas neben der Suchmaschine. Wenn auf der Startseite ab und an mal ein Werbebutton angezeigt wird, geht die Welt unter. Die Sache mit mit anonymisierten Tracking vor ein paar Monaten. Und so weiter.

Nun ist, ein mögliches Trump-Dekret bzw. eine Anweisung an das Department of Justice mal außen vor gelassen, die Suchmaschine durch das Kartellurteil gegen Google wahrscheinlich am Ende. Damit verliert Mozilla seine Haupteinnahmequelle. Was, außer Datensammelei bleibt dann noch? Mit Spenden in allen Formen sind die benötigten Summen nicht aufzutreiben. Das für Browser niemand zahlt, wissen wir seit 20 bis 25 Jahren. Zusatzdienstleistungen scheiterten am Unwillen der Community und auch daran, dass praktisch jede monetarisierbare Internetdienstleistung schon besetzt ist. Mozilla kauft sich in Internetwerbung ein, bewegt sich mehr in Richtung Datensammlei, wobei sie es zumindest versuchen halbwegs ethisch hinzubekommen, weil sie keine andere Wahl haben.

Nun kann man sagen, dass man das nicht mitspielen will. Das verstehe ich voll und ganz. Ich ärgere mich, dass Mozilla mir keine Möglichkeit gibt, mit Geld statt Daten zu zahlen. 10€ im Monat, dafür ist alles, was schon ist und was absehbar kommen wird, abgeschaltet. Nur wäre der Overhead durch das Anbieten der Option wahrscheinlich höher als die Einnahmen. Denn wie gesagt, für Browser zahlt niemand. Aber was bringt es zu LibreWolf zu wechseln? Wenn Mozilla untergeht, ist er, wie alle anderen Firefox-Forks innerhalb Wochen tot. In der Vergangenheit wurde an dieser Stelle nun immer argumentiert, dass wir Firefox nicht brauchen. Das Chromium, wenn Google es zu weit treibt, geforkt wird. Aber Chromium ist inzwischen ein Monster, dessen Entwicklung sich alle Chromium-Derviate zusammen niemals leisten können. Außer vielleicht Microsoft, deren Interesse aber überschaubar zu sein scheint. Und alles andere kann man vergessen. Schon Webkit ist, trotz Apples Finanzstärke, durchwachsen und wäre wahrscheinlich lange tot, wenn es nicht durch iOS nennenswerte Marktanteile hätte. Ladybird muss erstmal beweisen, dass sie die ersten 80% schaffen. Von den zweiten und dritten reden wir noch gar nicht.
 
Die leute sind teilweise so doof (Und das nicht nur bei IT Themen)
Ja. Da hast Du nicht Unrecht. Aber wie gesagt, es wurde ihnen teilweise auch so anerzogen.
Und wie auch gesagt: Man könnte ja sowohl der einen Gruppe als auch der Anderen entsprechen.

Das zu entwickeln braucht irre viel Manpower in Form vieler Entwickler, die bezahlt werden wollen. Das Geld dafür muss irgendwo herkommen.
Das verstehe ich. Aber dann sollte man auch ehrlich sein und sich nicht auf der einen Seite hinstellen und sagen das man für die Internetnutzer und deren Privatsphäre kämpft und dann aber auf der anderen Seite irgendwelches krudes Zeug macht.
Das passt nicht zusammen. Und ich fänds auch völlig ok, wenn Mozilla klar sagen würde "aus den und den Gründen machen wir hier und dort Kompromisse". Dann ist das alles hübsch transparent und die Leute würden vermutlich weniger meckern und den Browser trotzdem nutzen, weils immer noch deutlich besser ist als bei der Chrome-Konkurrenz.

Ja. Ladybird ist ein gutes Projekt.
Und generell ist es gut, wenn es Auswahl und Alternativen gibt.

Was die Komplexität von Browsern angeht:
Ja. Browser müssen heute viel können weil die Standards etc. so umfangreich geworden ist. Manchmal könnte man den Eindruck haben, da steckt Kalkül dahinter. Oder zumindest ist es ein erwünschter Nebeneffekt. Gerade Google profitiert ja davon. Die wissen natürlich ganz genau: Wir sind groß genug, um das zu stemmen und umso komplizierter das Rendering wird, umso schwerer hat es etwaige Konkurrenz.

Ich weiß auch gar nicht, ob das so gut ist denn Komplexität führt ja auch immer zu (oftmals auch sicherheitsrelevanten) Bugs. Gerade bei Chromium ist das schön zu beobachten. Vernünftigerweise müsste man zu mehr Einfachheit zurückkehren. Das wird natürlich schwierig, da viele Web-Applikationen auf die ganzen Funktionalitäten angewiesen ist.
Man bräuchte vielleicht irgendwie eine Art Lite-Standard wo nur Krams drin ist, den man für einfache Webseiten braucht. Der auch mit einem einfachen (und damit robusten) Webbrowser funktioniert. Wo ich dann aber auch sicher sein kann, das wenn ich mich in irgendwelche dunklen Ecken bewege, das ich nicht exploitet wäre.
Und wenn ich dann mal auf eine Webseite gehe die ich kenne und wo es mehr brauche, dann nehme ich ein Browser der den vollen Standard unterstützt.
Das würde dann auch helfen, das wir wieder (zumindest im Lite-Bereich) einen etwas lebendigeren Markt für Browser kriegen.

Wird natürlich niemals kommen, weil alle die das nicht wollen, in entsprechenden Gremien sitzen bzw. die Marktmacht haben das zu verhindern.

Mich wundert aber trotzdem das die Monopolisierung vielfach einfach so hingenommen wird. Wir haben ja damals beim Internet Explorer gesehen, was für negative Auswirkungen das hat. Und gerade Microsoft (um mal das von Dir dazu Gesagte aufzugreifen) müsste das ja am besten wissen und trotzdem nehmen die für Edge chromium statt ihre eigene Engine Trident weiter zu führen (und Microsoft könnte sich das ja noch am ehesten leisten).
Vielleicht beruhigen die sich ja damit (was Du ja an anderer Stelle auch schon gesagt hast), das die sich sagen: "chromium ist Open Source und notfalls können wir das ja forken".

Aber ich schweife ab. :-)

Denn wie gesagt, für Browser zahlt niemand.
Weiß nicht. Denn auf der anderen Seite sehen wir ja schon, das die Leute bereit sind für Privatsphäre auch zu bezahlen. Das sieht man ja an den ganzen kommerziellen VPN-Anbietern. Wir brauchen nicht darüber zu reden, wieviel so ein VPN bringt. Aber das Beispiel zeigt eben eine gewisse Zahlungsbereitschaft.

Ich denke, eine offene Kommunikation könnte da doch Einiges bewegen.
 
Ja. Browser müssen heute viel können weil die Standards etc. so umfangreich geworden ist. Manchmal könnte man den Eindruck haben, da steckt Kalkül dahinter.
Für uns Nutzer ist es ja ein Vorteil. Vor Jahren als Beispiel musste man zum flashen seines Smartphones Dutzende Treiber und Software herunterladen aus dubiosen Quellen und alles zum Laufen bekommen. Heute rufe ich z.b die Seite von GrapheneOS oder Google auf, stecke mein Smartphone an und es geht los. So etwas ist also durchaus sinnvoll, ein guter Browser erspart eine Vielzahl von Installationen.

Gerade ihr *NDS Nutzer müsstet so etwas doch schätzen. Wenn ein Meeting über z.b Zoom ansteht, dann reicht es eine Website zu öffnen und alles funktioniert. Die Alternative wäre irgendwie die Software zum Laufen zu bekommen und dann hat man erinnert Software im Grunde große Rechte am System eingeräumt. Im Browser kann man so etwas besser einschränken.


Warum sollte Google den einzigen, neben Apple verbleibenden Konkurrenten im Browsermarkt stützen?
Damit man mehr Freiheit hat. Google kann sich hinstellen und sagen: Wir haben kein Monopol, wie wollen keines, wie unterstützen sogar Alternativen, wir können ja nichts dafür, dass der Nutzer unseren Browser nutzt.
 
Heute rufe ich z.b die Seite von GrapheneOS oder Google auf, stecke mein Smartphone an und es geht los.
Genau das will ich ja nicht haben. Also das mein Browser einfach so Systeme flashen kann. Weil wenn es die guten Seiten können, können es im Zweifel auch die Bösen.

Gerade ihr *NDS Nutzer müsstet so etwas doch schätzen
Was sind *NDS Nutzer?

Wenn ein Meeting über z.b Zoom ansteht, dann reicht es eine Website zu öffnen und alles funktioniert. Die Alternative wäre irgendwie die Software zum Laufen zu bekommen und dann hat man erinnert Software im Grunde große Rechte am System eingeräumt.
Also erst mal ist die Idee eine quasi betriebssystemsystemunabhängige Runtime zu haben nicht neu. Das hatten wir schon in der Vergangenheit u.a. mit Java als prominentes Beispiel.
Und die Idee als Solches finde ich auch gar nicht verkehrt. Was mich stört ist, das man das alles mit dem Browser abdecken will.
Denn die notwendige Funktionalität für so eine umfassende Runtime zu bieten, geht mit einem Risiko einher. Du fängst Dir halt potentielle Sicherheitsprobleme ein. Und dann hast Du halt diesen Zielkonflikt. Auf der einen Seite soll der Browser eine umfangreiche Runtime sein. Auf der anderen Seite soll der Browser halt auch Angriffen standhalten, wenn Du Dich in die Schmuddelecken des Internets verirrst.

Das kann nicht klappen. Das beobachten wir ja auch in der Praxis. Beim chromium beispielsweise ploppen pro Woche(!) mehrere Sicherheitsprobleme auf, die gefixt werden. Und klar kann man im Einzelfall darüber diskutieren, wie schlimm die Security-Lücke wirklich ist. Aber allein die schiere Anzahl ist bedenklich. Vor allem weils auch ein Vorgeschmack darauf gibt, wieviel Lücken die noch nicht offiziell(!) bekannt sind darin schlummern. Und das die weniger werden, darauf können wir auf absehbare Zeit auch nicht hoffen, weil das war schon die vergangenen Jahre nicht so. Und insbesondere da ja auch neue Sachen rein wandern, gibts auch immer potentiell neue Bugs.

Genau deshalb ja meine Idee das aufzuteilen. Das man einen Browser hat, der robust und sicher ist und mit dem man quasi bedenkenlos überall hinsurfen kann. Und für ausgewählte Sites wo ich dann von mir aus Teams laufen lasse einen full-featured-Browser der das kann. Das könnte man ja auch seamless integrieren, so das man z.B. eine URL-Liste hat, wo man Seiten eintragen kann die dann an die full-featured-Rendering-Engine weitergegeben werden.

Im Browser kann man so etwas besser einschränken.
Ähm nein. Ich kann dezidiert für jedes Programm festlegen, was es können soll und was nicht. Ein Programm für alles zu haben (wie einen Browser) macht mir das sogar umständlicher (ich könnte dann höchstens ne eigene Browser-Instanz fahren die mehr oder weniger kann als die andere).

Google kann sich hinstellen und sagen: Wir haben kein Monopol, wie wollen keines, wie unterstützen sogar Alternativen
Ja. Aber dazu wurde ja was gesagt und auf das Kartellurteil gegen Google hingewiesen. Insofern zählt die Ausrede nicht mehr, da die Monopolstellung bereits gerichtlich festgestellt ist.
Und wenn das Thema eh durch ist, dann hat Google ja auch kein Anreiz mehr Mozilla zu unterstützen. Zumal genau das (also Firmen/Organisationen dafür massiv bezahlen, das sie die Google-Suche voreinstellen im Prozess angekreidet worden ist).
 
Was sind *NDS Nutzer?
Das solltest du mein Tablet Fragen, ich zumindest meinte BSD. Die Worterkennung meinte wohl was anderes...


Beim chromium beispielsweise ploppen pro Woche(!) mehrere Sicherheitsprobleme auf, die gefixt werden
Das ist aber ganz normal. Bei dem Betriebssystem sieht es doch auch nicht anders aus. Mit Betriebssystem meine ich sämtliche Bestandteile und Bibliotheken die installiert sind. Die meisten Probleme betreffen meist ja nur bestimmte Szenarien.


Das man einen Browser hat, der robust und sicher ist und mit dem man quasi bedenkenlos überall hinsurfen kann.
Meiner Meinung nach ist das nicht möglich. Ein Browser ruft immer externe Daten ab und muss diese lokal verarbeiten. Dabei entsteht immer ein Risiko. Da muss nicht einmal der Browser Schuld sein, es reicht ja ein Fehler in einer Bibliothek die dann Schadcode in einem Bild, Text oder was auch immer ausführt. Der einzige sichere Browser wäre der, der auf einem System ohne Internetzugang läuft.

BTW
Ich nutze seit den 90er Jahren das Internet nahezu täglich auf allen möglichen Systeme. Bis einschließlich heute hatte ich nie einen erfolgreichen Angriff auf einem meiner Geräte. Oder zumindest nicht mitbekommen. Zielgruppe von von so etwas sind ja im privaten eher unerfahrene Nutzer. Es lohnt ja auch kaum einen riesigen Aufwand zu betreiben um von Oma Elfriede das Kennwort ihres GMX Postfach zu klauen.
 
Für uns Nutzer ist es ja ein Vorteil. Vor Jahren als Beispiel musste man zum flashen seines Smartphones Dutzende Treiber und Software herunterladen aus dubiosen Quellen und alles zum Laufen bekommen. Heute rufe ich z.b die Seite von GrapheneOS oder Google auf, stecke mein Smartphone an und es geht los. So etwas ist also durchaus sinnvoll, ein guter Browser erspart eine Vielzahl von Installationen.

Also ich flashe meine Smartphones seit 2011 mit CustomRoms, das waren ~8 Handys von min. 4 Marken. Ich musste dazu noch nie dubiose Treiber oder sonstiges intsallieren, da reichten immer die adb-Tools von Google.


Genau das will ich ja nicht haben. Also das mein Browser einfach so Systeme flashen kann. Weil wenn es die guten Seiten können, können es im Zweifel auch die Bösen.

Da kann ich dich beruhigen, ich hab nämlich selbst mein letztes SM vor ca. 6 Monaten auf GrapheneOS per Browser geflashed. 1. Braucht der Browser (Chromium, FF geht nicht) root Rechte (zumindest bei mir under Linux). Sollte er aus nem Flatpak kommen, muss da zusätzlich das "all devices" Recht gegeben sein. Und natürlich muss man am Handy auch alles bestätigen.
Ob das nun im Browser drin ist oder nicht, ist aber auch nicht so relevant für die Sicherheit wie ich finde, sowas regelt man am Gerät, eben zB mit sowas wie GrapheneOS, wenn ich mein Handy am USB anstecke, erkennt das mein Rechner erstmal garnicht weil die Datenports nicht verbunden sind, erst wenn ich das aktiviere.



Prinzipiell bin ich ein Freund davon, dass möglichst viel im Browser möglichst reibungslos funktioniert. Aber die Sicherheitslücken sind natürlich ein großes Problem. Meiner Meinung nach sollte man die Featureitis etwas zurückschrauben, und dem derzeitigem Featureset mal die Fehler austreiben.
 
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