pit234a
Well-Known Member
Das Beispiel halte ich für sehr gut, es hat bei mir jedenfalls den berühmten "Click" ausgelöst.Seh es so, wenn du mit 5 Würfeln würfest ist es auch wahrscheinlicher eine 3 dabei zu haben als wenn du nur mit einem Würfel würfelst
Meine Erfahrungen liegen eher im Betrieb individueller Platten und nicht in Festplatten-Verbänden und nicht im Betrieb von Rechenzentren. Aber ich überschaue ein Installationsvolumen von etwa 200 Festplatten, von SAS, SATA über IDE und SCSI mit FAT bis NTFS und wenig verbliebenen SUN-UFS und mit HD und SSD drin. Das ist nicht viel, aber sicher mehr, als in einem einzigen PC zu Hause laufen. Nur, Zugriff auf die Betriebsdaten habe ich nicht und kann die deshalb nicht auswerten, sondern erlebe immer nur, wenn mal eine Platte defekt ist. Das ist sehr selten im Vergleich zu anderen Störungen, aber wenn, dann ist es unvorhersagbar. Es sterben die jungen Platten genauso gerne, wie die alten. Man kann da gar nichts sagen, das streut gewaltig.
Es gibt auch keinen vorsorglichen Plattentausch bei einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden (auch keinen Motherboard-Tausch oder CPU-Tausch oder was auch immer). Es gibt Rechner, die zwanzig Jahre durchlaufen und keine Probleme machen und andere stolpern schon nach wenigen Wochen.
Logischerweise hätten die Kaufleute ganz gerne Vorhersagen und Statistik ist ja heute schon eine quasi-Analyse-Methode (bei diesem Fehler war jenes Teil in 85% aller Fälle nützlich, also wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diesmal helfen...), aber mir geht das noch nicht so ganz bei. Wenn ich zum Arzt gehe und über Kopfschmerzen klage, dann sagt der auch nicht, dass 85% seiner Patienten mit Kopfschmerzen eine Erkältung haben und dass deshalb Hustensaft die richtige Medizin ist. Er hätte mit Hustensaft trotzdem zu 85% Recht und weil das meist nicht weiter schadet, wäre das vielleicht sogar die bessere Wahl anstatt erst aufwändige Diagnostik zu betreiben. Aber irgendwie ist das doch nicht ganz meine Welt.
Deshalb, nochmal auf das Ursprungsproblem zurück kommend, ist mir die Feststellung am wichtigsten, dass jedenfalls eine redundante Lösung für die Datensicherheit immens viel besser da steht, als ein einfacher Raid0 oder eine einzelne Festplatte. Im Vergleich ist wohl letztlich eher egal, ob eine einzige Festplatte oder zwei Platten im Raid0. Die Wahrscheinlichkeit für einen Ausfall mag rechnerisch bei der letzten Wahl größer sein, aber praktisch gesehen sind beide Möglichkeiten hinsichtlich Datensicherheit sehr sehr schlecht gegenüber einer Lösung mit Redundanz und die Lösung mit Raid0 wird keinesfalls länger halten, als die schwächere der beiden verfügbaren Platten.