nickers schrieb:
Ich habe schon verstanden was Du meinst, aber was ist denn essentiell fürs System? Der Bootloader, der Kernel, init, rc? Vielleicht hat root sich etwas dabei gedacht, als er 'rm -rf /' eingegeben hat, vielleicht aber auch nicht. Aber wie will das System das entscheiden?
Ne, so ganz hast Du mich nicht verstanden: Das System soll und muss gar nichts entscheiden! Ich meinte nicht: "Wie verhält sich das System, wenn ich gerade dabei bin einen Fehler zu machen?", sondern "Welche Möglichkeiten gibt mir das System, einen Fehler schnell zu beheben?". Beispiel:
Als ich noch neu bei BSD war, hab ich mir mal mein KDE zerschossen. Nach der Installation eines KDE-Programms (was gar nicht für meine KDE-Version war), begrüsste mich nach dem nächsten startkde eine schmucklose Dialogbox mit dem Text "Check your installation".
Welche Möglichkeiten bietet das System jetzt an, KDE wieder herzustellen?
pkg_add geht nicht, weil das Paket kde ja schon da ist.
pkg_delete ist auch schlecht, weil dann alle Pakete, die von kde abhängen, auch gelöscht werden müssten.
pkg_update tut wahrscheinlich gar nichts, da ich ihm ja die vorhandene Version angebe.
Natürlich kann man bei pkg_* die Option -f angeben, aber dann gibts möglicherweise Inkonsistenzen. Also gerade das, was ein Paketsystem ja verhindern soll.
Fazit: Auf die Idee, das Programmdateien auch mal beschädigt werden können und dann repariert werden müssen, sind die Entwickler offenbar nicht gekommen. Oder sie haben die Tools besonders gut versteckt!
Natürlich muss ein OS für den heimischen Schreibtisch anders aussehen, als das für 'nen Grossrechner. Und hier stellt sich die Frage welchen "Kundenkreis" FreeBSD bedienen will, den Heimanwender ohne Ahnung von Computern oder den Profi mit Ahnung von der Materie. Der Spagat ist schwer.
Stimmt. Ich würde sogar soweit gehen, dass der Spagat unmöglich ist. Trotzdem wird aber genau das von der open source community und allen Distributoren ständig versucht. Sie wollen ein neues Desktop-OS etablieren und machen gleich zum Anfang den entscheidenden Fehler: "Man nehme einen Unix-Kernel... ".
Dem Profi darf ich schon mal ein bisschen Geistesleistung abverlangen und muss ihn nicht ständig bervormunden. Beim unerfahrenen Heimanwender ist es vielleicht andersrum.
Es geht doch nicht darum, dass der Heimanwender für BSD zu blöd wäre oder sich gerne von Windows bevormunden ließe. Geh nur mal auf die nvidia-Seite zum Treiber-download und vergleiche die Anleitungen für Windows (Treiber runterladen) und FreeBSD (readme lesen, Treiber runterladen, Dok lesen, Abhängigkeiten auflösen, install-readme lesen). Da denkt sich der Heimanwender natürlich seinen Teil. Die Tatsache, dass es offenbar auch einfacher geht, hat doch nichts mit Bevormundung zu tun, sondern eben mit Produktivität.
Bitte mal ein konkretes Beispiel, wo dich Windows bevormundet!
@ die Admins hier: könnt ihr das mal nach Geplauer verschieben, so die News ist das nach zwei Wochen nicht mehr. ;-)