Gebäudeübergreifende Vernetzung

rMarkus

Chuck The Plant
Hallo,

zukünftig sollen zwei private direkt nebeneinanderliegende Häuser auf einem Grundstück vernetzt werden.

Die Häuser verfügen über eigeneständige Hausabschlüsse und Erdungen. Die Gesamtkabellänge ist unter 100 Meter und eine Datenrate von einigen MBit reicht aus.

Folgende Möglichkeiten sehe ich bisher:

  1. Switchen/Hubs mit 10/100/1000 Mbit
    Pro: schnell und günstig​
    Contra: Signalleitung sind durch die magnetische Kopplung nur unzureichend galvanisch getrennt und der Schirm erzeugt im besten Fall nur eine Masseschleife​
  2. Glasfaser
    Pro: perfekt (sauber und schnell)​
    Contra: Die aktiven Komponenten wären noch günstig über den Gebrauchtmarkt zu bekommen, diese verbrauchen aber viel Strom und sind laut. Die Kosten für das Splicen sind viel zu hoch​
  3. W-LAN
    naja, W-LAN: Unsicher, unzuverlässig und "fuckelig"​
  4. DSL-Modems
    Modems als Ethernet-Bridge betreiben. Günstig, mittelschnell und elektrisch sauberer​
    Kann man überhaupt zwei DSL-Modems gegeneinander betreiben?​
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, also ich persöhnlich würde Cat5 Kabel nehmen, da diese ja für 100BaseT und 1000BaseT bis 100m funktionieren. So kannst du getrost die Kabel verlegen und erstmal billige 100Mbit switches kaufen und später ggf. auf 1000Mbit switches umrüsten.
Schon auch wegen dem Preis, falls dass aber für dich kein Problem wäre, dann hol dir Glasfaser - hätt ich auch gerne ;-)
 
@Kamikaze
Auch mit Richtfunk finde W-Lan immer noch eine Sicherheitsluecke und ordne die Zuverlaessigkeit eher unter "Spielzeug" ein. Ausserdem müsste ich dann mindestens noch ein Access-Point kaufen. Die sind heute teurer als Router, aber Router funktionieren nicht als Ethernet-Bridge, oder?

@lockdoc:
Ethernet ist sicher die beste Möglichkeit, wenn da nicht die elektrischen Probleme wären.
Habt ihr da evtl. mehr Informationen?
 
markus.r schrieb:
@lockdoc:
Ethernet ist sicher die beste Möglichkeit, wenn da nicht die elektrischen Probleme wären.
Habt ihr da evtl. mehr Informationen?

Hmm tut mir leid, leider weiß ich nichts über das Thema, aber 10/100/1000BaseT ist doch bis zu 100m ausgelegt, warum sollte es da denn Probleme geben?

Zur Not kannste doch einfach nen 100m Kabel kaufen (das dürfte auch nicht die Welt kosten) und mal Probehalber verbinden und kucken wie das so läuft. Es gibt dafür bestimmt auch nen paar Meßgeräte (leider bin ich da nicht so in der Materie).
Wenn alles OK ist, dann nimmste das halt, ansonsten würden halt alternativen in Frage kommen, wie z.Bsp. ne bridge/repeater zwischenschalten auf der hälfte der Strecke.

Noch am Rande es gibt auch verschiedene Kabeltypen bei ethernet: STP, UTP, FTP ScTP etc. Am besten mach dich da mal schlau ob dir das vielleicht was bringt.
 
Ethernet würd ich nicht riskieren.
Die unterschiedliche Erdung der Gebäde kann dir deine Harware zerschiessen.
(Ein Kollege hat mal von einer Strassenseite auf die andere ~30 m Kabel verlegt,
nach den einstecken ist der Rechner verkohlt(Spannungsdifferenz war ca 800 V!)
zwar mit geringen Strömen, aber es hat gelangt.

Könntest noch übers Internet per VPN gehn, aber das wäre mir zu lahm.
Billiger und besser als mit Wlan kommst du nicht hin.
 
Würde auch auf WLAN oder Glasfaser setzen.
WLAN:
Nimmste einfach Parabolantennen mit einem sehr kleinen Abstrahlwinkel (Sendeleistung kann man so auch ganz runterschrauben), dann hört schon keiner mit. Könntest auch zur Sicherheit 2 Firewalls an die Enden der WLAN Verbindung setzten und nur bestimmte MACs/IPs freigeben. Wenns noch sicherer haben willst, dann lasse nur eine IP mit einem Port durchkommen und baue n VPN Tunnel auf.
Dann dürfteste wirklich sicher sein.
Glasfaser:
Also Glasfaser dürfte noch am sichersten und schnellsten sein, aber wie du schon gesagt hast entweder teuer oder laut/viel Strom.

Persönlich würde ich dir WLAN empfehlen und dies einfach mit WPA2 absichern. Je nachdem wieviel Angst man um Hacker und Lauscher hat die oben genannten Punkte anwenden (wobei man dann, wenn man alles anwendet, mit Glasfaser auch net so teuer kommt ^^).
 
Manga schrieb:
Ein Kollege hat mal von einer Strassenseite auf die andere ~30 m Kabel verlegt,
nach den einstecken ist der Rechner verkohlt(Spannungsdifferenz war ca 800 V!)
zwar mit geringen Strömen, aber es hat gelangt.

Gibts da irgendwo Literatur zu ?
Wie entsteht so eine Potentialdifferenz wenn doch nur wenige Volt wie bei Ethernet im Spiel sind und was heisst "andere Erde" ?
 
Ich sehe nicht was an WLAN unsicher sein soll. Wenn du über die WLAN Brücke eine VPN Verbindung einrichtest, dann ist das meines Erachtens nicht zu knacken.
 
markus.r schrieb:
DSL-Modems
Modems als Ethernet-Bridge betreiben. Günstig, mittelschnell und elektrisch sauberer​
Kann man überhaupt zwei DSL-Modems gegeneinander betreiben?​
Ich denke nicht. Meines Wissens verlangen handelsübrige DSL-Modems auf der anderen Seite ein entsprechendes Gerät (DSLAM?).

Ob es auch Modems/Firmwares gibt, die das nicht verlangen weiß ich nicht.
 
Ethernet:
Das Kabel legen und übetragungstechnisch nachmessen ist kein Problem. LSA-Werktzeug habe ich und sogar einen guten Netzwerktester habe ich im Zugriff.

Das Problem wird die Potentialdifferenz sein. Spannung fällt zum Beispiel schon dann ab, wenn nur ein Strom fließt.

Ich habe mal so einen Fall live erlebt in einem Raum. Da war einige hundert Volt zwischen dem Schutzleiter der einen Steckdose und der Gegenüberliegenden in einem Raum. Als man mit der Abschirmung des Patchkabels auch nur in die Nähe des anderen Rechnergehäuse kam, gab es Blitze.

Es ist schon gut, dass eigentlich nur richtige Meisterbetriebe Elektrik legen dürfen. Die Nachkriegsfuckler oder die heutigen Baumarkt-Käufer wissen echt nicht, was sie da für einen Bockmist bauen.

Glas
Was kostet sowas eignetlich. Ich brauche nur eine 50-Meter-Strecke.

W-LAN
W-Lan scheint die einzige bezahlbare Alternative zu sein, wobei ich bereits über einen W-LAN-Access-Point mit WEP-"Verschlüsselung" verfüge.
Wenn ich ein richteges VPN darüberlegen will, dann müsste ich auf Rechner oder teure WRAP/Soekris setzen. Ausserdem würde das dann auf IP-Ebene statt Layer 2 funktioniert, was unpraktisch sein könnte.

VPN über Internet
Wegen den limitierten Upstreams wird das keine Freude, ausserdem war ein Hauptgrund der gemeinsamen Verkablung der Gebäude die Reduzierung auf einen Internetanschluss.

DSL-Modems
Wenn das funktioniert, könnte das eine schöne Lösung sein.
 
[LoN]Kamikaze schrieb:
Ich sehe nicht was an WLAN unsicher sein soll. Wenn du über die WLAN Brücke eine VPN Verbindung einrichtest, dann ist das meines Erachtens nicht zu knacken.
Genau, also ich versteh auch nicht warum das unsicher sein soll? Naütrlich wenn man es ohne jegliche Vorsichtmaßnahmen betreibt sicher, aber WPA oder WPA2 bzw. eine VPN-Verbindung sorgen wirklich für max. Sicherheit. Außerdem sehe ich nicht warum wlan "Spielerei" sein soll? Das ist wirklich mehr als ausgereift für normale Bedürfnisse und kürzere Distanzen.

Sowas würde ich eher unter Spielerei einstufen, auch wenn das gut zu funktionieren scheint:
www.wlan-skynet.de

Als Alternative kann ich dir noch einen Laser-Link anbieten, da hast du auch den Vorteil, wenn es jemand abhört, das du das sofort mitbekommst.
Außerdem: 1. Es ist wirklich sehr zuverlässig
und 2. Super schnell
Wir hatten damit über 1 Kilometer eine 1 Gbit Leitung in eine Zweigstelle von uns und nie probleme gehabt. Nur es ist nicht gerade billig. Du solltest dich da schon auf je nachdem was du nimmst auf gesalzene Preise einstellen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Glasfaserkabel bekommt man so für ca 50 Cent pro Meter,
ne NIC ab gut 100€ plus noch Kleinteile wie Adapter zum anschliessen.


hier mal ein paar kurze Infos über Potentialeunterschiede und Gefahren:

http://geotek.de/dchn/Verkabelung.html

Dort findet sich unter anderem dies:

Bei einem EDV-Netzwerk kommt es dann im besten Falle nur zu Übertragungsstörungen aber es kann auch die Zerstörung von Netzwerkkomponenten zur Folge haben. Deshalb sollte eine gebäudeübergreifende Netzwerkverbindung immer durch eine elektrisch nicht leitende Verbindung erfolgen (Funk, Glasfaser) und ist nach EN 50173 (Euro-Norm zu Netzwerkverkabelung) auch vorgeschrieben.
 
Glasfaser
Das Kostenproblem bei Glasfaser ist nicht das Kabel selbst oder die Netzwerkkomponenten, die man z.B. bei Ebay günstig bekommt.

Das teure bei Glasfaser ist das Splicen, wozu man sehr sehr teures Werkzeug und Know-How braucht. Das lassen sich Firmen sicher gut bezahlen.

Oder gibt es schon fertige Kabel mit 50 Meter. In dem Fall wäre das bei 50 Cent/m die Ideallösung.

W-LAN
Welche Access-Points kann man denn günstig mit anständiger Verschlüsselung im Bridge-Modues betreiben?

Laser
Laser funktioniert in dem Fall nicht, da die Häuser direkt nebeneinander stehen, d.h. der Abstand ist 0 cm. Man muss nur durch beide dicke Mauern durch und zu den Hauptverteilern kommen.
 
Hi,

W-LAN heißt nicht sofort 'Unsicher'. Du kannst dir z.B. auf beiden Seiten an der Hauswand oder unter dem Dach ein Cisco 1310 mit int. Heizung hinstellen, zwei auf einandergerichtete Stabi-Antennen. Dank WPA/WPA2 und andere Authentifizierungsmoeglichkeiten, kriegst du dein WLAN heute auch schon recht sicher genug. - Was soll denn zwischen den Haeusern uebertragen werden?
 
und wenn er einfach wie schon gesagt cat5 nimmt und an beiden enden die switchs mit ner usv betreibt dann dürfte es doch keine probs geben oder ?
 
also Glasfaser wäre schon gut, wenn du keine passenden Switche hast, probier es doch mal mit Medien Konverter, zum Bsp hier.

oder wenn die dir zu teuer sind, ersteigere dir auf Ebay zwei alte Cisco 1900 Switche, die haben zwar nur 2 100 MBit Ports und der Rest sind 10er, aber solange ein 100er RJ und ein 100er LWL vorhanden ist ... ;)
 
Bei http://www.fiber-shop.de/ gibts die Kabel schon vorgefertigt.

Wenn die Gebäude sich allerdings berühren, würd ich vielleicht doch Ethernet riskiern, vorallem wenn die Gebäudeerder nich weit auseinander sind.

Eine USV nützt übrigens nix, da die Erde ja durchgeschleift ist.
 
Hallo
mein Tipp:
1. Glasfaser, gibts auch fertig Konfektionierte, _lange_ kabel, sollte es unter die Erde gehen am besten in einem Rohr verlegen - an beiden seiten Medienconverter drann (gebr. bei Ebay), dadurch wirts leise und günstiger. Du has tkein problem mit Erde e.t.c.

2. DSL: Es gibt von einigen herstellern spezille DSL-Modems dafür, meistens paarweise, kostet AFAIK so um die 150EUR für ein Modem-Set. Haben auf der einen Seite Ethernet, auf der anderen Seite a/b anschluss, muss man dann nur noch verbinden und anschalten ^^

/edit ich hab mal irgendwo so ne Konstrutkion gesehen die ein Kollege aufgestellt hat, waren glaub ich von allnet (VDSL, gibts laut deren webseite mit 10Mbit/s)
 
In dem Fall muss man blos durch die Wand bohren. Vielleicht reicht es schon ein ungeschirmtes Kabel zu verwenden um die Probleme mit dem unterschiedlichen Potential zu umgehen. Die Strecke direkt durch die Wand wäre dann ja wohl ziemlich kurz.
 
Mit Kat7 solltest du immernoch am besten fahren. Alles andere scheint mir nicht Zeitgemäß oder zu teuer. Da es sich nur um eine Strecke handelt und es noch recht übersichtlich ist, sollte man es falls nötig auch noch im nachhinein entsprechend erden lassen.
 
Glas
Sehe gerade, dass Glasfaserkabel mit Steckern etwas über 1 EUR pro Meter kosten.
Ein Medienkonvter schlägt mir ca. 50 EUR zu Buche.
Aber evtl. brauche ich auch nur eine kurze Strecke von 5 bis 10 Metern zu überbrücken, der Rest des Weges innerhalb eines Gebäudes dürfte ja ruhig Kupfer sein.

In dem Fall hätte man die Ideallösung mit 100MBit Full-Duplex.

W-Lan
Ich betreibe schon seit den Anfangszeiten W-Lan zusätzlich mit 11 MBit. Aus dieser Erfahrung und aus den Erfahrungen meines Umfeldes, läuft das nicht sonderlich rund.

Kupfer
Ich würde Cat5e verlegen, da das für 1GBit/s ausreichend ist. Patchpanel und Dosen sind zur Zeit auch günstig auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen.
Zur Zeit habe ich das auch hier und es 100% messtechnisch und praktisch für Gigabit geeignet, obwohl das damals "Noname" war und nur einen Folienschirm hat.
Kann man über Cat7 etwa 10GBit/s laufen lassen?
Ich habe schon fingerdickes angebliches Cat7-Kabel gesehen, dass messtechnisch schlechtere Werte (Dämpfung und Übersprechen) als Standard-Cat5e lieferte und sogar praktisch die Netzwerkkarten immer wieder von 1 GBit/s auf 100MBit zurückfielen.
Daher bin ich gegen Cat7 etwas vorbelastet.
 
Glasfaser

Hallo,

ich habe bereits mehrere Netzwerke aufgebaut. Wenn du es richtig haben willst, dann nimm glasfaser und medienconverter. Sind zwar ein bischen teurer, aber so wird es richtig gemacht.

Auch wenn Gebäude nebeneinander stehen, kann es gut sein, dass unterschiedliche potenziale herschen, die sich dann auf das netzwerk übertragen und evtl. zu schäden führen.

Hoffe, ich konnte helfen.

Gruß
 
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