Gebäudeübergreifende Vernetzung

Folgendes: ich hab nen Kumpel, der nen Freund hat.. wie auch immer. Jedenfalls wurde ein Kabel zum Nachbarn gelegt. Seinerzeit noch ein 10MBit Kabel, schlicht Koaxial, 70 Meter lang. 3 Jahre später zum anderen Nachbarn, zusätzlich 100 Meter. Fürs Internet bis heute vollkommen ausreichend. Es hat meineswissens nie Probleme gegeben, beide können gemeinsam surfen und Dateien hin und her schieben. Das Kabel liegt seit über 10 Jahren, ist Witterung ausgesetzt und Spannungsprobleme gab es nie. Es funktioniert einfach. Warum also kein 100Mbit Ethernet mit Switch (10Mbit Koax wird wohl kaum noch zu wollen und bekommen sein)?

Herakles

Davon mal ab: ist das nicht illegal? Grenzüberschreitende Kommunikation ist doch Telekom-Territorium, oder?
 
markus.r schrieb:
Kupfer
...
Kann man über Cat7 etwa 10GBit/s laufen lassen?

Theoretisch ja

markus.r schrieb:
Ich habe schon fingerdickes angebliches Cat7-Kabel gesehen,

Unterputzkabel?!

markus.r schrieb:
dass messtechnisch schlechtere Werte (Dämpfung und Übersprechen) als Standard-Cat5e lieferte und sogar praktisch die Netzwerkkarten immer wieder von 1 GBit/s auf 100MBit zurückfielen.

Dann waren irgend wo Fehler vorhanden.

Ich verlege fast nur noch CAT7-Unterputzkabel und will es nicht mehr missen. Noch nie ein Problem damit gehabt. Wenn Die Häuser wirklich direkt neben einander stehen sollten, dann würde ich da auch nur ein Loch bohren CAT7 Kabel durch und gut.
 
Herakles schrieb:
Davon mal ab: ist das nicht illegal? Grenzüberschreitende Kommunikation ist doch Telekom-Territorium, oder?

Soweit kommts noch. Du darfst nich die Rohre oder Leitungen der Telekom verwenden. Aber was ich auf meinem Grundstueck mache ist ja wohl meine Sache.

Zum Thema Koaxial sei nur zu sagen, für 2 MBit DSL mitnutzung und Datenaustausch mit kleinsten Dateien ist es vieleicht ganz ok. Aber schon bei einer 6 MBit DSL Leitung geht es recht wahrscheinlich in die Knie Thema CSMA/CD. Von
Mal davon abgesehen, das die Hardware durch die geringer werdende Verfügbarkeit wahrscheinlich im Preis steigen wird. Hab ich doch für einen HUB mit Koax zu TP wandler schon vor 5 Jahren doppelt so viel gezahlt als ein vergleichbarer reiner TP HUB (das was einem als Switch verkauft wird).
Als wirklich reinen Backbone geht es vieleicht noch (wenn es vor jahren verlegt wurde) aber ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Da duerfte man mit FC wirklich besser fahren.
 
Hallo markus.r,

an Deiner Stelle würde ich Glasfaser nehmen. Du hast dann eine saubere Potentialtrennung, die auch im Problemfall nicht zur Eskalation führt.
Die Mehrkosten sind gut angelegtes Geld.

Vergiß eines nicht, wenn im Nachbarhaus nicht entstörte Geräte verwendet werden, kann unter Umständen sein, dass Du Dir die Störungen in Dein Netzwerk holst.

Leicht OT, aber bedenkenswert:
Ich persönlich verlasse mich da auf keinen Elektriker mehr. Da habe ich schon die dollsten Dinger erlebt: Netzwerkkabel Cat5e direkt neben einem Starkstromkabel für Stromversorgung der Server (lt. VDE-Norm: 1m Abstand!), Schutzleiter und Nullleiter vertauscht, 230V-Leitungen diagonal über eine Wand unter Putz gelegt, FI-Schalter überbrückt, weil dauernd angesprochen (hinterher hat sich herausgestellt, dass sein Maschinenkabel einen Schluß hatte), Antennenanlage an Wasserleitung geerdet, aber Wasserleitung nicht geerdet, usw.

Viele Grüße

Jürgen
 
Kesar_Neron schrieb:
Auch wenn Gebäude nebeneinander stehen, kann es gut sein, dass unterschiedliche potenziale herschen, die sich dann auf das netzwerk übertragen und evtl. zu schäden führen.

Das hat ein Dozent versucht mir mal beizubringen. Aber so wirklich kapiert hab ich das bis heute nicht.
Kennst du eine gute Quelle (Buch oder Internetseite) wo das nochmal erklärt wird?
 
Wenn Die Häuser wirklich direkt neben einander stehen sollten, dann würde ich da auch nur ein Loch bohren CAT7 Kabel durch und gut.
Auch wenn ich persönlich eher mit Wireless arbeiten würde, hätte diese Lösung einen eklatanten Vorteil: Schnell, schneller, am schnellsten :). Nur vielleicht nicht "schön", je nachdem wie die Häuser beschaffen sind.
Auch wenn ich es wiederhole: Achte auf das Erdungspotential! Wichtige Sache das! Sogar innerhalb von Gebäuden kann das zu seltsamen Fehlern führen.
 
Zur Erdung von Ethernet. Solange du im einten Haus den Erdungsmantel des Kabels nicht auf den Stecker überträgst und somit eine Verbindung der zwei Erdungen verhinderst sollte das doch gehen?!
Ein SSTP Kabel Typ sollte vor Störungen auf dem Weg ins andere Gebäude genug gegen andere Stromleitungen schützen.

WLan würde ich gleich von der Liste streichen. Zum einen aus Sicherheit und zum anderen Speed. Es ist halt einfach nur ein Spielzeug in meinen Augen.
 
marty schrieb:
also Glasfaser wäre schon gut, wenn du keine passenden Switche hast, probier es doch mal mit Medien Konverter, zum Bsp hier.

Hast Du die Teile im praktischen Einsatz? Welche Art von Kabel bzw. Steckverbinder kommen denn da so dran? :confused: Da gibts ja Anschluß- und Kabelarten wie Sand am Meer...

Ich habe bisher auch zwei Häuser (Luftlinie ca. 10m) mit Cat5-Verlegekabel vernetzt, das hat soweit geklappt (30m Leitungslänge zwischen den Patchpanels). Läuft allerdings erst seit zwei Wochen, und ein Gewitter gabs zum Glück noch nicht. Beide Häuser sind getrennt geerdet, die Kabel laufen durch ein Leerrohr im Boden, beim Anschließen hab ich aber von Potentialunterschieden nichts gemerkt: keine Funken, keine verbrannte Haut.

Trotzdem möchte ich auf Dauer eine LWL-Verkabelung verwenden, da ich letztes Jahr schon mit der Telefonleitung und einigen in der Nähe eingeschlagenen Blitzen unangenehme Erfahrungen gemacht habe (Spannungsspitze im ISDN-Netz hat fast alle angehängten ISDN-Endgeräte gebraten)...
Dann ist zumindest das LAN galvanisch getrennt, mit dem ISDN seh ich noch Probleme auf mich zukommen.

juergen
 
Auf ein Laser-Verbindung wurde zwar schon hingewiesen, allerdings
ist die kaum bezahlbar. In diesem Kontext würde ich eine mögl.
Realisierung nach: http://ronja.twibright.com/index_de.php
ausloten, in anderen Ländern wird anstatt WLAN sehr
häufig diese Technik für die innerstädtische Vernetzung genutzt.

Mit WLAN selbst habe ich nur sehr schlechte Erfahrungen gemacht,
selbst Spezialhardware (Outdoor Access Points u.s.w.) brachten teilweise
keine zufriedenstellenden Ergebnisse.

Gruß dagnu
 
Hallo SierraX,

das hängt unter anderem von der Bodenbeschaffenheit ab.
Es gibt Böden, die überwiegend sauer sind; d.h. sie enthalten viele positiv geladene Teilchen oder Moleküle. Bei einem basischen Boden sind viele negativ geladene Teilchen im Boden. Wenn Du nun jeweils einen Erder in die so beschaffenen Böden einschlägst, kannst Du eine Spannungsdifferenz (=Potential) messen.
So funktioniert auch eine Batterie.


Viele Grüße

Jürgen
 
Herakles schrieb:
Davon mal ab: ist das nicht illegal? Grenzu:berschreitende Kommunikation ist doch Telekom-Territorium, oder?

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt.
Da beide Gebauede aber auf einem Grundstueck liegen und dem gleichen Eigentuemer gehoeren, waere das schon zeimlich unverschaemt, wenn man der Telekom dafuer auch noch Geld abdruecken muesste.

Aber das schliesse ich nicht aus.

Im Prinzip wuerde man sich dann genauso trafbar machen, wenn man mit dem DECT-Telefon beim Grillen im gemeinsamen Garten der Haeuser telefoniert. Das muesste naemlich auch eine eigene Gemarkung (?) sein.
 
Afaik darfst du Kabel und Netzwerke mit deinen Nachbarn machen wie du willst. Aber den Internetanschluss darfst du nicht teilen. Das gleiche gilt auch für Strom. Man darf seinem Nachbarn nicht mit 230V aushelfen, wenn dem der Strom abgestellt wurde. IANAL
 
Solange du nicht über die Grundstück Grenze eine Leitungs ziehst isch das ganz legal. Einfach nicht die Grundstück Grenze überschreiten (oder es darf niemand sehen :D)

Maledictus's Aussage hat was mit dem Telanschluss teilen.
 
Hallo markus.r,

markus.r schrieb:
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt.
Da beide Gebauede aber auf einem Grundstueck liegen und dem gleichen Eigentuemer gehoeren, waere das schon zeimlich unverschaemt, wenn man der Telekom dafuer auch noch Geld abdruecken muesste.
Nein, mußt Du nicht. ABER: Du mußt den Haueigentümer davon in Kenntnis setzen und es von ihm genehmigen lassen. Außerdem muß die Verkabelung von einem Meisterbetrieb vorgenommen werden, sobald es sich um eine Kupferverbindung handelt.

Im Prinzip wuerde man sich dann genauso trafbar machen, wenn man mit dem DECT-Telefon beim Grillen im gemeinsamen Garten der Haeuser telefoniert. Das muesste naemlich auch eine eigene Gemarkung (?) sein.
Nein, das ist eine Funkverbindung!

Viele Grüße

Jürgen
 
Der Hauseigentümer stellt keine Hürde dar ;-)

Als kurzfristige billige Lösung habe ich mich für eine 11 MBit W-Lan Strecke mit WEP-"Verschlüsselung" entschieden.

Zukünftig ist aber eine 10 oder 100-MBit Glasfaserstrecke angepeilt, zudem die Geschwindigkeit des W-Lans unter Idealbedingungen schon nicht für das Backup reichen. Die Verschlüsselung ist der weitere Grund, dass das nur eine Temporärlösung sein kann. Vorerst wird mir SSL helfen.
 
juergen schrieb:
Hast Du die Teile im praktischen Einsatz? Welche Art von Kabel bzw. Steckverbinder kommen denn da so dran? :confused: Da gibts ja Anschluß- und Kabelarten wie Sand am Meer...

nimm die SC Stecker, da sollten sich fertige Kabel auftreiben lassen und du brauchst dir auch keinen Kopf zu machen, ob du sie falschrum reinsteckst (geht mechanisch schon nicht)

es gibt bestimmt auch Firmen, die dir so ein Kabel herstellen und dir auch ein Meßprotokoll geben, zum selber herstellen braucht man entsprechendes Werkzeug und Knowhow

marty
 
Da habe ich ja Glück gehabt, denn ich habe zwei SC-Konverter beschafft (100baseFX mit SC-Steckern und Multimode).

Ich muss nur noch günstig an ein Kabel kommen.

Problematisch könnte nur werden, dass ich das Kabel durch das Mauerwerk mit Steckern bekommen muss.
 
markus.r schrieb:
Da habe ich ja Glück gehabt, denn ich habe zwei SC-Konverter beschafft (100baseFX mit SC-Steckern und Multimode).

dito, ich hab gestern beim Reichelt zwei Media Konverter mit SC-Stecker bestellt. Die sahen mir auf dem Foto robuster aus als ST.
Kabel gibts dort aber nur kurze (5 oder 10m, glaube ich), ich such mir wohl einen Anbieter von fertig konfektionierter Ware. 40 oder 50m müssten reichen.

Wie belastbar sind die Kabel eigentlich, was Zugkräfte angeht? :confused:
In dem Leerrohr, wo es rein soll, liegen bereits drei Cat5e-Verlegekabel, da ist zwar noch Platz, aber es war schon schwer genug, diese da reinzubekommen (trotz Einziehdraht haben die sich gegenseitig "verheddert").

juergen
 
Hallo Namensvetter,

die Glasfaser niemals scharf knicken oder zu feste daran ziehen. Wenn Du beim Durchziehen merkst, das das Kabel hängt, dann nicht mit Gewalt weitermachen, sondern versuchen, die anderen Kabel etwas zu bewegen und dabei die Faser vorsichtig ziehen. Falls das auch nicht hilft, dann Faser mit Zugdraht herausziehen und nochmals probieren und dabei immer die anderen Kabel bewegen.

Viele Grüße

Jürgen
 
juedan schrieb:
Hallo SierraX,

das hängt unter anderem von der Bodenbeschaffenheit ab.
Es gibt Böden, die überwiegend sauer sind; d.h. sie enthalten viele positiv geladene Teilchen oder Moleküle. Bei einem basischen Boden sind viele negativ geladene Teilchen im Boden. Wenn Du nun jeweils einen Erder in die so beschaffenen Böden einschlägst, kannst Du eine Spannungsdifferenz (=Potential) messen.
So funktioniert auch eine Batterie.


Viele Grüße

Jürgen

Danke für die Antwort und sorry das ich mich erst jetzt rühre. Ich hab am Samstag mal mit einem Elektriker unterhalten, welcher mit mir die Weiterbildung zum Networkadministrator (IHK) macht. Der hat im großen und ganzen bestätigt was du mir geschrieben hast. Er meinte aber auch das die Erdung über das Stromnetz gerade bei neueren Häusern immer häufiger umgesetzt wird. Zusätzlich sollte es reichen, wenn das Kabel nur auf einer Seite geschirmt ist, da nur der Schirm diese Spannung aufbaut. Der Übertragungsqualität und Entfernung sollte es keinen Abbruch tun.
Allerdings hat er auch gemeint, das eine solche Vernetzung für rechtlich problematisch halte. Genau Vorschriften hatte er aber nicht aus dem Stehgreif.
 
Kurz meine Erfahrung mit Kupferkabel (über zwei Nachbarn hinweg / 50 m Freiland)
1. es funktioniert
2. ein Gewitter hat mir den Switch zerschossen.

Stefan
 
@SierraX
style schrieb:
Zur Erdung von Ethernet. Solange du im einten Haus den Erdungsmantel des Kabels nicht auf den Stecker überträgst und somit eine Verbindung der zwei Erdungen verhinderst sollte das doch gehen?!

Genau das hab ich damit gemeint. Eine trennung der Häuser am Steckerende. d.h. das Kabel wird nur auf einer Seite geerdet und verhindert somit den ausgleich der beiden Erdungspunkte.
 
In Amerika ist es im Gegensatz zu Europa sogar durchaus normal, dass man ungeschirmte >= Cat5 verwendet.
Auch wenn ohne durchgehende Schirmung die Erden nicht verbunden sind, so sind zumindest die Datenadernpaare leitend.

In Netzwerkkarten, Switchen-Ports usw. sind die Datenleitungen durch eine Art Transformatoren (schwarzer größerer vergossener Kasten aka Magnetics) galvanisch getrennt und die Signalspannung wird nicht gegen Masse übertragen.
Trotzdem halte ich das nicht für hinreichend.

<Geschichte>
Früher hatte ich ähnlich über einen Trafo-Trennübertrager den Audioausgang eines PCs mit dem Verstärker innerhalb eines Raumes getrennt. Elektrisch bestand aus Gleichspannungssicht keine Verbindung zwischen den Geräten, trotzdem konnte man oft ein Krachen und Knacken vernehmen, was in den Ohren, Verstärker und Anlage schmerzte.
Die nächte Evolutionsstufe war ein optischer selbstregelnder Trennübertrager mit Doppelnetzteil. Der Klang war deutlich besser und es gab fast keine Störungen mehr.
Der Endlösung ist nun eine optische digitale SPD/IF Anbindung, wobei damit noch gleich die Consumer-DAs der Soundkarte umgangen werden.
</Geschichte>

Damit möchte ich nur sagen, dass eine Glasverbindung sofort diese Probleme perfekt löst.

Daher habe ich jetzt für meine Gebäudeverkabelung zwei 100baseFX-Tranceiver (Allnet ALL0530) gebraucht gekauft. Mit Schaltnetzteil werden diese zwar etwas mehr als Handwarm, jedoch brauchen die lt. einfachem Messgerät nur zwischen 3 bis 4 Watt pro Stück.

Die Alternative mit W-LAN-Accesspoint-Bridge ist zunächst gestoppt, da die Bude beim Konfigurieren/Flash-Upgrade via USB gestorben ist. Zudem koennen die mir bekannten Access-Points im Bridge-Mode nur WEP-"Verschlüsselung".


... jetzt müsste ich nur noch durch eine 1 Meter Wand bohren und die konfektionierten Kabel dort durchbekommen. Das ist der Haken an der Sache.
 
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