Kernel-Transplantation NetBSD - Debian

raziel

carpe diem, carpe noctem
Hallo,

was haltet Ihr von diesem Projekt:
Der NetBSD-Kernel wird versuchsweise in das Debian-Projekt "transplantiert".

Link = http://www.debian.org/ports/netbsd/why

Könnte imho eine Reaktion auf die in jüngerer Vergangenheit partiellen Qualitätsprobleme in der Entwicklung des 2.4.x Linux-Kernels sein (insbesondere der 2.4.16er sorgte für negative Schlagzeilen)

Bzw. Debian betont ja, daß der Linux-Kernel nur vorübergehend benutzt würde, zudem wird HURD wird ja weiter entwickelt.

Ist die NetBSD-Kernel-Transplantation in diesem Zusammenhang eine Vorübung oder steckt mehr dahinter ? Hat da jemand mehr Infos ?


Gruß ans Forum,
raziel
 
Das ist aber schon ältere News. Die ersten Berichte darüber sind bestimmt schon mehr als ein Jahr alt. Soweit ich mich erinnere ging es Debian auch darum, ihre H/W-Unterstützung auszubauen, da NetBSD wesentlich mehr Architekturen unterstützt als der Linux-Kernel.

Ich übertreibe glaube ich nicht, wenn ich sage, dass die BSD-Gemeinde diese Arbeiten eher "kühl" aufgenommen hat...
 
Der Meinung bin ich auch.
Debian sollte versuchen HURD stabil zum Laufen zu bekommen und nicht mit einem anderen Kernel herumzuexperimentieren.

Thomas
 
Das ist sicher ein interessantes Projekt fuer die beteiligten Entwickler, die dabei was lernen koennen. Aber aus der Sicht eines NetBSD Nutzers erwarte ich davon nichts positives. Was soll es bringen, ein sehr gut integriertes (das ist gerade bei NetBSD aufgrund der vielen unterstuetzten Plattformen beeindruckend) und komplettes Betriebssystem auseinanderzureissen und einen Teil davon auf ein anderes Betriebssytem zu transplantieren? Das Produkt dieser Transplantation wird wahrscheinlich weniger konsistent sein als das Original. Davon mal abgesehen, werden die Debian/NetBSDler wohl immmer in der zweiten Reihe sitzen, denn die eigentliche technische Entwicklung findet eben im NetBSD-Projekt statt und die Debianer sind bloss "Zweitverwerter" ;)
 
"kühl" ist kein Ausdruck current ;-)
Naja, der Sinn von den BSDs ist, das diese ein komplettes System darstellen und nicht nur einen kernel, viele der BSD User haben sich daher in einigen Foren und newsgroups gefragt ob die Debianer das überhaupt verstanden haben...
 
Original geschrieben von asg
Naja, der Sinn von den BSDs ist, das diese ein komplettes System darstellen und nicht nur einen kernel, viele der BSD User haben sich daher in einigen Foren und newsgroups gefragt ob die Debianer das überhaupt verstanden haben...

Einige der Debianer haben das sicherlich begriffen, die haben dann aber zu *BSD gegriffen... ;) :) :)
 
Original geschrieben von roman
selbiges gibt es auch mit dem freebsd kernel: http://www.debian.org/ports/freebsd/

allerdings halt auch ich wenig bis nichts davon.

... Sieh mal einer an, das sind ja sogar gleich zwei (ursprünglich) parallele Projekte. Hmmm ...

Mir wird immer unklarer, was das alles soll ...
Hoffentlich will und wird Debian nicht die *BSD-Welt "beglücken".

Bin vor kurzem bewußt weg von Debian und habe ganz bewußt NetBSD gewählt. Will hier auf öffentliche Beschimpfungen verzichten, über Geschmack (und was sonst noch eine Rolle spielt) kann man sich ja derart gut streiten, daß man's lieber lassen sollte :D

Hoffe nur, diese Kernel-Transplantationsprojekte verlaufen im Sande und hoffe, daß NetBSD weiterhin so ungestört sich entwickeln kann wie bisher.

Allerdings könnten Kernel-Transplantationen Sinn machen in einem ganz anderen Bereich: BeOS. Zwecks Wiederbelebung dieses ebenfalls wunderbaren OS werden zur Zeit einige Anstrengungen unternommen. Neben einem freien Nachbau (Open BeOS) gibt es meines Wissens wegen der Treiberproblematik (es fehlen so viele) unter dem alten BeOS auch Versuche, den Linux-Kernel (Blue Eyed OS) oder auch einen FreeBSD-Kernel zu implementieren (FreesBe).

Konzentrierte Info dazu u.a. im Portal von BeUnitedOrg.
Link = http://www.beunited.org

Grüsse,
raziel
 
Zurück
Oben