Machen zwei Entwicklerzweige Sinn?

MrFixit

aka uqs
Moin,

durch den Versions-Chaos-Thread angeregt, wollte ich mich mal umhoeren, was ihr von der Philosophie haltet zwei sog. Branchs (quasi) parallel zu fahren?

Net-, Open und DragonFly arbeiten nur mit einem Zweig, von dem dann die Releases gemacht werden (die haben einfach nicht die Manpower zwei Zweige zu fahren).

Sollte FreeBSD nach 5.3 dieses Verfahren adoptieren? Gaebe es nur einen Zweig, dann waere so etwas wie 4.x vs 5.x nie passiert, denn 5.0 waere einfach nur der logische Release nach 4.9 (so wie bei OpenBSD).

5.x hat sich ja nun _sehr_ weit von 4.10 wegbewegt, da kommt einiges an Updateschwierigkeiten auf die User zu. Waere es da nicht vielleicht einfacher ein Release-System wie OpenBSD zu verwenden?

Bei 6.0 wird es ja dann aehnlich. Es wird wohl zwei Releases geben (eins aus dem 5er Zweig und eben 6.0). Das Update wird wieder einschneidend.

Ich persoenlich finde die kontinuierliche Weiterentwicklung von OpenBSD Anwender- und Updatefreundlicher als die Grossen Spruenge eines .0 (point-zero) Releases bei FreeBSD.

Genug geschrieben, was meint ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mich nur anschließen:-)! Zugegeben - ich bin kein Entwickler oder Programmierer, kenne daher auch nicht die Arbeitsweise(n) und kann mich daher irren (vielleicht machen zwei Branches ja einen Sinn, der mir bisher verschlossen geblieben ist), aber eine kontinuierliche Fortentwicklung würde mir kundenfreundlicher und (auch) logischer erscheinen.
Einziger Nachteil: Man könnte schlecht sagen "So, jetzt machen wir alles mal gaaanz anders!"
 
Ich finde es gut wie es unter FreeBSD läuft. Aber auch der Weg bei OBSD/NBSD/DBSD ist vollkommen legitim, es ist wohl ein wenig wie der Geschmack nach Schoko- oder Vanilleeis.

FreeBSD hat die manpower zwei Zweig zu fahren und auch so die Möglichkeit "harte" Brüche wie bei 4.x auf 5.x zu machen. Alte Zöpfe werden abgeschnitten, neue entstehen. Auch haben die Entwickler die Möglichkeit ungestört auf dem CURRENT Zweig "basteln" und so nur die wirklich stabilen Dinge in die STABLE Branch einfliessen lassen.

Aber wie gesagt, es ist eine Frage des Geschmacks.
 
Entwicklungstechnisch ist die FreeBSD-Strategie auf jeden Fall deutlich einfacher als die mit nur einem Zweig.
Man kann einfach "altes wegwerfen" ohne sich als Entwickler (!) um die Konsequenzen Gedanken zu machen.
Die Nutzerfreundlichkeit könnte dabei sicherlich verbessert werden, aber alles hat nun einmal zwei Seiten...

Gruss...

Der Indy
 
Jo, finde ich auch gut so. Innerhalb eines Zweiges hat man ja im Prinzip gar keine Probleme, ein Update zu fahren, weil nur selten was großartig geändert wird. Richtig rumgetüftelt wird in -Current und fertig. Dort kann man sich mal so richtig auslassen, Weiterentwicklungen einbringen und muß nicht ständig auf irgendwelche Kompatibilitäten zu "uralter" Software achten. Auch kann's da mal richtig knallen, weil man noch den -Stable-Zweig für die tagtägliche Arbeit hat, also was soll's.

Natürlich ist dann der Umstieg von einen auf den anderen Zweig etwas mühsamer. Aber das macht man ja auch nur alle paar Jahre und in der Zwischenzeit hatte man dafür mit den Updates keine große Arbeit. Und in dem neuen Zweig sind dann auch gleich die Altlasten über Bord geworfen, die man nicht ewig mit rumschleppen sollte. Da gibt es auch genug Negativbeispiele in der Softwarewelt.
 
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