Mal ne Frage zum Arbeitsplatzwechsel

Bytesplit

Burn, Baby, Burn
Weil es hier irgendwie aktuell den Bach runtergeht, habe ich mir einen neuen Arbeitsplatz gesucht. Interessanterweise hat mein Kollege genau das gleiche getan. Nun sind wir beide auf dem guten Wege zum Stellenwechsel...

Jetzt aber das Problem:
wir sind ein kleiner Laden und stellen zu zweit die komplette Abt. Technik. Da uns die neuen Arbeitgeber natürlich möglichst sofort haben wollen, wird es eng mit der Kündigungsfrist von 6 Wochen zum Quartal. Der Chef müsste ohne Techniker auskommen, die aber aktuell sowieso nicht viel genutzt sind. So könnte der ja beharren auf seinem Recht um Nachfolger anzulernen und bis man dann in zig Monaten raus ist, will auch der neue Arbeitgeber einen nicht mehr.

Jetzt finden sich per Google ja vielseitige Infos zum Thema Kündigung, aber richtig spezifisches halt auch nicht. Für ne echte Rechtsberatung beim Anwalt seh ich da (noch) keine Notwendigkeit. Was würdet ihr da machen?
 
Kündigung so früh wie möglich aussprechen, damit jeglicher Ärger möglichst früh auftaucht. Eine Rechtsschutzversicherung kann wohl auch nicht schaden.
 
Kamikaze sagt es. Rechtsschutzversicherung und - wenn möglich - noch vor der Kündigung von einem Anwalt im Bereich Arbeitsrecht beraten lassen. Die Sachen dort sind so komplex, dass Laien dort kaum noch durchsteigen können...
 
Hem, und ich habe immer gedacht, wenn ich fristgerecht kündige habe ich auch gekündigt. Punkt! Stell dir vor, dein Chef kündigt dir fristgerecht, dann kannste auch nicht sagen "Neee, also das ist mir zu kuurzfristig." Er kann dir höchstens ein Angebot machen, um dich zum Bleiben zu bewegen. Aber mehr sicherlich auch nicht. Alles andere wäre doch rechtswidrig und wir können alle unsere Klauselnunserer Arbeitsverträge mit der Kündigungsfrist in die Tonne werfen.

Ich habe schon oft den Arbeitsgeber gewechselt, auch in bremsligen Projektsituationen. Es wurden mir nachträglich Angebote mit mehr Gehalt gemacht. Aber zwingen konnte mich keiner. Wäre ja noch schöner!

Oder bist du in einer leitenden Position? Weil dann kann man dir höchstens verbieten, nach der Kündigung für eine bestimmte Zeit für die Konkurrenz zu arbeiten. Aber auch das muß im Vertrag drin stehen! Und dann muß diese Zeit auch vom Arbeitgeber bezahlt werden. Aber das ist ja wohl eher nicht deine Befürchtung. Denke du bist eher "normaler" Angestellter.
 
So könnte der ja beharren auf seinem Recht um Nachfolger anzulernen und bis man dann in zig Monaten raus ist, will auch der neue Arbeitgeber einen nicht mehr.

Gibt es eine rechtliche Grundlage dafür? Ich meine wo steht das, dass er das Recht dazu hat?
 
die kündigungsfristen gelten eher dem schutz des arbeitnehmers. wenn du innerhalb der frist kündigst, also sechs wochen zum quartalsende, dann ist es die sache deines arbeitgebers, einen neuen einzustellen und ihn anlernen (zu lassen). wenn das innerhalb der sechs wochen passiert, dann sind alle glücklich, ansonsten muss er halt zusehen, was er danach macht. aber wenn du dich an die vereinbarte frist hälst, dann steht deinem wechsel nichts im wege.
 
makenoob! Genau, dafür sind die Kündigungsfristen ja auch da. Damit der Arbeitgeber eine Reaktionszeit hat. Und 6 Wochen zum Quartal sind nicht umsonst so gewählt. Bei mir waren es mal 3 Monate zum Quartal! Warum? Damit die Firma 3 Monate lang einen Ersatz finden kann. Aber auch ich kann davon profitieren, wenn ich gekündigt würde, könnte ich 3 Monate lang eine neue Stelle suchen.

Der ganze Thread ist also unnötig, da wir in Deutschland Gesetze haben und im Vertrag sind auch noch mal Fristen geregelt.
 
Achja, wie sagt mein Vater immer: jeder Arbeitnehmer ist ersetzbar! Ein Grund mehr sich keinen Kopf drum zu machen, ob der Chef in 6 Wochen jemand findet.
 
1. fristgerecht kündigen
2. Ärger und Disharmonien vermeiden, indem man in einer Notsituation auch entsprechende Entgegenkommen zeigt.

Wie man bekanntlich in den Wald hustet, so brüllt der zurück. ;)
 
Okay, der Thread ist also unnötig. Trotzdem frag ich mich jetzt wirklich wie das funktionieren sollte, wenn der Arbeitgeber auf sein Recht beharren würde. Also "zum Quartalsende"... korrekt gesehen wäre ich zum Januar frei. Der neue Arbeitgeber hat noch andere Bewerber und fragt natürlich immer ab wann man denn verfügbar wäre, in einem viertel Jahr ist dort wohl dann nicht die richtige Antwort. Ein gesetzmäßig geregelter Vertrag hat ja nur 4 Wochen, würde also schon zum Oktober klappen.

Ich würde also behaupten, dass es so und so ist mit den Kündigungsfristen und deren Schutzfunktion

Immerhin habe ich jetzt schon mit der Führung gesprochen und praktisch ergibt es sich so wie halt immer. Keiner möchte einem eben diesen Stein in den Weg legen und hier werde ich auch früher gehen gelassen, wenn ich denn möchte. Zufrieden sind die damit nicht, aber ein unmotivierter Arbeitnehmer bringt auch nix...

Theorie und Praxis
 
Es gibt immer auch die Möglichkeit, einen Aufhebungsvertrag zu machen, unabhängig von Kündigungsfristen.
Der sollte natürlich für beide Seiten fair sein.

Im Übrigen ist nicht nur jeder Arbeitnehmer ersetzbar, sondern jeder Mensch ;-)
*philosophier*

Es ist aber wirklich wichtig, wenigstens zu versuchen, sich im Guten zu trennen.
Schließlich gibt's am Ende noch ein Arbeitszeugnis, das zwar wohlwollend formuliert sein muß, aber irgendwie spürt man doch, ob der Satz mit dem Wir-wünschen-alles-Gute ernst gemeint oder lästige Pflicht war, wenn man das Dokument dann liest.

Und nicht zuletzt begegnet man sich immer zweimal im Leben.

In diese Sinne...

Der Indy
 
Sorry, aber ich verstehe wirklich das Problem nicht. Ich versuche die ganze Zeit dahinter zu kommen. Ehrlich. Aber ich verstehe es nicht.

Ist denn irgendwas schlimmes vorgefallen, das du uns vorenthälst, oder warum dieser Hickhack ob und wie man kündigt? Millionen von Arbeitnehmern haben bisher gekündigt. Es ist absolut nichts ungewöhnliches. Du bist deiner Firma doch nicht auf lebenszeit verbunden. Es ist nicht deine Familie, dein Fleisch und Blut. Es ist eine Firma die versucht Geld zu verdienen. Und wenn es ihr dreckig gehen würde, wärst du vielleicht der erste, der gekündigt werden würde. Soviel dazu, ob man sich sorgen machen soll, wenn man selber geht und alles hinter sich lässt.

Also, mach folgendes: schau in deinen Arbeitsvertrag und lese die Klausel zur Kündigungsbedingung. Gibts eine Frist? Nein? Dann gilt die gesetzliche Frist! Steht eine drin? Ja? Dann gilt diese Frist! Ohne Wenn und Aber!

Schreibe eine Kündigung in Briefform. Der Inhalt nebem dem formalen Pflichtteil: "Hiermit kündige ich fristgerecht zum {DATUM}."

Reiche diesen Brief bei deinem Chef oder der Sekretärin ein! Lasse dir eine Kopie machen (oder druck den Brief selber zweimal aus) und diesen mit einem Eingangsstempel versehen. Somit hast du einen schriftlichen Beweis.

Und die Sache ist gegessen und du kannst bei deinem neuen Arbeitgeber zum entsprechenden Termin anfangen.

Wenn du erstmal bei deinem neuen Arbeitgeber bist, wirst du merken, das dir der alte am A-Punkt vorbei geht und du dich in neue Aufgaben stürzen kannst.
 
Zurück
Oben