Mein erster Eindruck von GhostBSD

jetzt hast du mich neugierig gemacht .. darfst gerne das Tutorial teilen:)
ciao
https://catfox.life/2015/01/24/freebsd-on-apple-macbook-pro-82-now-with-more-features/
FreeBSD ist kein Desktop-System (kann aber gut dazu genutzt werden).
Ich glaube schon dass die meisten (hier) das so sehen.

Ich hoffe einfach, dass mehr Leute für FreeBSD begeistert werden bzw ihren Weg zu FreeBSD zurückfinden und es dem Projekt und eben auch dem Anwender nutzen wird. Und wie gesagt, für den ganzen Aufwand und der "Manpower" funktioniert ein GhostBSD wunderbar!

Nur bin ich nicht jemand der alles dafür gibt ein Betriebssystem zu nutzen, sonst wäre ich immer noch bei Oracle Solaris. Da hab ich längst eingesehen dass es NULL SInn macht, das auf einem Desktop zu nutzen (es sei denn ich wollte ZFS und lediglich im Netz surfen und Mailen und VIdeos schauen, office und sonst eben nichts weiter. Und ich fänds vielleicht auch cool dass ich es zusammen mit wahrscheinlich unter 10 Leuten in ganz D nutze :D ;;; ich gehör nicht dazu.).

Ich hoffe auch dass mein erster "negativer" Post über meine Erfahrung mit GBSD nicht zu negativ aufgefasst wurde oder rüberkam. Ich hatte leider einen nerfigen Tag hinter mir und fühlte mich da auch ein wenig im Stich gelassen, da ich einfach nur arbeiten wollte und keine wirkliche Zeit für "Fehlersuche und -behebung" hatte und es sich eben so langsam summieren begann.

Liebe Grüße und Schöne Ostern allen
 
CentOS habe ich aber auch dermassen stabil in Erinnerung, ich glaube da kommt vielleicht höchstens Debian ran, aber das hatte ich kaum benutzt.

In Sachen Stabilität kann ich mich bei keiner von mir genutzten Distribution an nennenswerte Probleme erinnern.

Naja ein FreeBSD zu nehmen und daraus lediglich einen (benutzerfreundlichen) Desktop zu nehmen, dazu brauchts nicht zig Leute.

Ich habe mich missverständlich ausgedrückt: für mein Dafürhalten müssen die Desktop-Herausforderungen von FreeBSD weiter vorne in der Kette gelöst werden. GhostBSD mag einen halbwegs passablen Desktop zusammen bekommen, aber das ist Symptombekämpfung.

Aber ich denke der Desktop und eine gewisse Benutzerfreundlichkeit sind wichtig um Leute und vielleicht eben auch Entwickler dafür zu begeistern.

Das Thema würde ich später im Geplauder-Thread aufgreifen, den satriani freundlicherweise eröffnet hat. Das wird sonst zuviel und off-topic für diesen Thread.

Ich muss gestehen, wenn GhostBSD wegfiele würde ich kein pures FreeBSD für den Desktop nehmen wollen, da ich mir vor Jahren mühevoll alles dokumentiert hatte, wie man den Desktop aufbaut und einstellt, und bei der nächsten Hauptversion funktionierten diverse angelernte bzw. dokumentierte Sachen nicht mehr.

Hier ist doch das eigentliche Problem: selbst bei dem sehr minimalistischen und nicht gerade sonderlich benutzerfreundlichen Arch Linux - das nach der Installation ähnlich minimalistisch daherkommt wie FreeBSD - reicht nach der Installation ein Zweizeiler, um einen voll funktionsfähigen Desktop mit allem Brimborium zu erhalten.

Ich möchte mich eben nach wie vor - daran hat sich bis heute nix geändert - nicht zu viel mit einem Betriebssystem auseinandersetzen müssen. Bisserl schadet nie aber man wird auch nicht jünger...

Mir geht es altersbedingt ähnlich - mit Betonung auf nicht müssen. Mehr dazu später im Geplauder-Thread...
 
Alleine die Implementierung von ZFS und die Einfachheit der Installation mit bsdinstall lässt für mich FreeBSD überlegen aussehen.

und genau die Weiterentwicklung von ZFS findet seit ca. 2. Jahreshälfte 2017 erst auf Linux statt, und wird dann auf FreeBSD "portiert".
FreeBSD verliert hier eines seiner Erstlings-Merkmale.

Updates auf neuere Versionen haben bei mir meist nie funktioniert, keine Ahnung warum.
Bei Linux übrigens auch oft nicht - vermutlich zuviele alte Zöpfe.
Deswegen hab ich mir schon in den 2000er Jahren angewöhnt, neu zu installieren, damals noch echte Handarbeit, jetzt eben quasi-automatisiert mit Skripten und Helferlein wie Ansible etc.
Schneidet alte Zöpfe ab, garantiert.

... 33.000 Ports... Aber wie viele davon funktionieren echt?
Kann mich erinnern, als ich in den 2000er Jahren nen Rechner mit FreeBSD "schnell mal eben" bauen wollte, es war ein 4.x bzw sogar schon ein 4.11, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, das Event an sich zog sich aber konsequent durch meine "Jahre mit FreeBSD".
Irgendwelche Ports wollten immer ned bauen und brachen mit errors ab.

Damals konnte ich diese Geschichten nicht selber auflösen - und heute will ich es gar nicht mehr.
Ich denke, vielen gehts ähnlich.

Tagelanges weil rekursiv-abhängiges bauen von Software aus Ports kann sich heutzutage doch auch eigentlich keiner mehr leisten (*) - alles muss schnell gehen und sofort funktionieren, weil man ja eigentlich einen bestimmten Job erfüllen möchte, mit dem Computer als Werkzeug, und nicht irgendem Bug auf den Grund gehen.

(*) Von BSD Committern und Hardcore-Gentoo-Usern mal abgesehen, und das ist nicht beleidigend gemeint, bitte nicht falsch verstehen.
 
GhostBSD mag einen halbwegs passablen Desktop zusammen bekommen
das sehe ich nicht so. Der Desktop ist schnell, stabil und performant. Und optisch durchaus ansprechend. Das ganze System an sich. Ich würde schon sagen GhostBSD macht alles was möglich ist desktop-seitig. Ich hätte einiges nicht so erwartet. (vorgeschädigt durch das grauenhafte PC-BSDTrueOS) Mir ist halt schon wichtig dass die Programme laufen und nicht durch Updates zerschossen werden, ansonsten ist ja alles wunderbar.

Habe ja jetzt auch alle pkgs gesichert um ggfs ältere Versionen installieren zu können.
 
und genau die Weiterentwicklung von ZFS findet seit ca. 2. Jahreshälfte 2017 erst auf Linux statt, und wird dann auf FreeBSD "portiert".
FreeBSD verliert hier eines seiner Erstlings-Merkmale.

Ach ja, werden die dann das ZFS, so wie es jetzt ist, etwa aufgeben? Wird dieses ZFS on Linux nicht lediglich eine zusätzliche Möglichkeit sein? Bitte um Aufklärung, denn das wäre echt mehr als schade.
 
Ach ja, werden die dann das ZFS, so wie es jetzt ist, etwa aufgeben? Wird dieses ZFS on Linux nicht lediglich eine zusätzliche Möglichkeit sein? Bitte um Aufklärung, denn das wäre echt mehr als schade.
Hmmm ich denke momentan nutzt ja nur Ubuntu ZFS richtig bzw produktiv. Wahrscheinlich wird die Zukunft zeigen ob es sich wirklich lohnt oder ob es auf Linux vielleicht irgendwann doch wieder aufgegeben wird (GPL/Einschränkungen). Es mag sicher Leute geben die es aktuell unter Linux am laufen haben aber ob es dort wirklich auf Dauer stabil läuft, dazu habe ich nichts offizielles gelesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
für mein Dafürhalten müssen die Desktop-Herausforderungen von FreeBSD weiter vorne in der Kette gelöst werden. GhostBSD mag einen halbwegs passablen Desktop zusammen bekommen, aber das ist Symptombekämpfung.

Was meinst Du genau mit Desktop-Herausforderungen? Also wenn KDE5 unter FreeBSD läuft, der kompletteste/fetteste DE den es gibt, was fehlt uns denn dann noch?
 
was fehlt uns denn dann noch?
Das einzige was mir momentan fehlt, sind mehr Free-/GhostBSD User und Softwaretester damit Fehler in Programmen/Libraries schneller gefunden werden oder gar nicht erst auftreten.

Mein PDF Reader (antril + epdfviewer) geht immer noch nicht. Mache ich eine frische Neuinstallation gehen beide - bis durch das installieren von anderen Programme bestimmte Abhängigkeiten erneuert werden. An den Readern selber liegt es defintiv nicht. FInde das gerade nur echt ein bisschen blöd, keine mehrseitigen PDFs öffnen zu können.

Jetzt wäre sowas wie Flatpak oder Snap nicht schlecht...
 
Was fehlt ist m.E. die "Leichtigkeit" um FreeBSD als Desktop-System aufzusetzen/nutzen zu können. Die große Mehrheit betreibt keine Server - die betreiben einen Rechner, um die tägl. anfallenden Arbeiten zu bewältigen, privat wie in den Firmen.
Denen ist nicht geholfen, dass ein apache2 unter FreeBSD ne Uptime von >1.000 d zusammenbringt.

Die Vorteile von FreeBSD (Base und Userland getrennt) werden hier fast zum Nachteil. Nach Installation muss man sich quasi alles von Hand zusammenstricken, um z.B. eine grafische Workstation zu erhalten. Das dauert und ist teilw. auch von Rückschlägen nicht verschont.
Windows und Linux erledigen das sozusagen in einem Aufwasch. Gut, der Vergleich ist jetzt etwas krass, aber ich denke ihr wisst, worauf ich hinauswill.
Die schiere Existenz von Skripten wie "Instant Workstation" spricht hier für sich. Das brauchts auf Linux so in der Form nicht.
Was hilft einem ein Ports-Tree, wenn gefühlt jeder 2. oder 3. Port welchen man anfasst nicht kompiliert?

Unter Linux hat man sich ggf Arbeitsweisen angewohnt (bzw sich an irgendwelche Goodies/Commodities gewöhnt), welche unter FreeBSD (Open- und NetBSD) so nicht funktionieren, entweder weils das entsprechende Programm nicht oder nur in ner alten Version gibt, oder es vorhanden ist, aber in den Ports nicht kompiliert, das Package segfaulted usw (oder alles da ist und trotzdem nicht funktioniert, siehe das PDF Reader Problem oben) - das führt erst zu Frust und dann zur Rückkehr zu Linux z.B. auf dem Laptop. Docker und Kubernetes wurde ja auch schon hinreichend genannt.

Meines Erachtens betreffen diese Probleme alle BSDs - Free, Ghost, Nomad, Open, ...
Die müssten raus aus der Nische, hin zu mehr Mainstream.

@cabriofahrer - Hauptentwicklungsplattform von ZFS ist wie gesagt Linux, bereits seit 2017, siehe Vorträge von Matthew Ahrens und Allen Jude.
Ich denke nicht, dass ZFS auf BSD aufgegeben wird, es ist halt nicht mehr Erstlings-Plattform (war es früher übrigens auch nicht, da gings von Ilumos zu Linux/BSD, die waren quasi auf gleicher Ebene, bzw gabs ja damals nicht nur eine Option für ZFS on Linux, sondern gleich mehrere Ansätze, so dass diese auch unter einem Dach des OpenZFS vereint wurden, was ja per se erstmal gut ist!)
Im anderen Thread wurde bereits über mögliche Konsequenzen der Entscheidung von iX Systems weg von BSD, hin zu Linux als Plattform diskutiert.

Wo die Reise hingeht kann ich nicht sagen, aber m.E gehen GhostBSD (wie auch Nomad) schon in die richtige Richtung - es müssten halt mehr Resourcen darauf gebündelt werden, Zersplitterung vermieden und der Desktop "stärker" (als Plattform) gemacht werden; FreeBSD für sich ist doch zu sehr für IT-affine Personen gemacht, ein Ghost schon mehr in Richtung Mainstream.
 
Was fehlt ist m.E. die "Leichtigkeit" um FreeBSD als Desktop-System aufzusetzen/nutzen zu können.
Ich tu mich aber bei GhostBSD wesentlich leichter als z.B. bei CentOS! Hatte das 8ter am laufen, war mega stabil, aber was ich da alles einstellen musste... NIcht mal meinen Dateiserver wurde mir unter Gnome angezeigt. Und dann noch FUSE & Co. Mittlerweile sind die aber sicher bei EPEL und den anderen Repos angekommen aber ich musste damals noch alles kompilieren usw.

Ein GhostBSD ist sehr schnell installiert und die wenigen configs per copy und paste schnell erledigt.
 
Was fehlt ist m.E. die "Leichtigkeit" um FreeBSD als Desktop-System aufzusetzen/nutzen zu können. Die große Mehrheit betreibt keine Server - die betreiben einen Rechner, um die tägl. anfallenden Arbeiten zu bewältigen, privat wie in den Firmen.

So hatte ich das nicht gemeint bzw. die Aussage von @Azazyel verstanden. Ich dachte, es ginge um technische Unzulänglichkeiten dergestalt, dass gewisse DE's unter FreeBSD nicht die gleiche Funktionalität ermöglichen. Das was Ihr als Problem anseht, ist ein reiner Mangel an Bequemlichkeit, der mich nicht stört.

Denen ist nicht geholfen, dass ein apache2 unter FreeBSD ne Uptime von >1.000 d zusammenbringt.

Aber genau das sind die Dinge, die FreeBSD für mich so toll machen: Dass man einen Desktop mit solchen Dingen unter der Haube haben kann!

ch tu mich aber bei GhostBSD wesentlich leichter als z.B. bei CentOS! Hatte das 8ter am laufen, war mega stabil, aber was ich da alles einstellen musste... NIcht mal meinen Dateiserver wurde mir unter Gnome angezeigt. Und dann noch FUSE & Co. Mittlerweile sind die aber sicher bei EPEL und den anderen Repos angekommen aber ich musste damals noch alles kompilieren usw.

Ein GhostBSD ist sehr schnell installiert und die wenigen configs per copy und paste schnell erledigt.

Und das sind eben so Sachen, die FreeBSD eben manchmal doch besser machen als Linux.
 
Und das sind eben so Sachen, die FreeBSD eben manchmal doch besser machen als Linux.
Damals bei FreeBSD 9 oder 10 war ich beeindruckt von der Fehlerfreiheit und Performance von KDE4 (im Vgl zu Linux, dort mochte ich es nie besonders)

Heute bei GhostBSD muss ich sagen, im Vergleich zum Ubuntu z.B. rennt meine Kiste! Es macht einfach Spass damit zu arbeiten! (Wenn alle Programme funktionieren ;) )

Da sieht man auch, mit welch "liebevoller" Arbeit das *BSD Team die Programme für BSD umsetzt. Nicht einfach nur laufen sondern gut und performant. Das manchmal Features fehlen, gehört dazu (war/ist bei macOS z.B. auch manchmal so)
 
Ubuntu hat einiges an Eigenleben eingebaut, im vgl. zu z.B. Debian, d.h. es würde mich nicht wundern, wenn das auf gleicher Hardware weniger performant laufen würde.
Was FreeBSD immer noch als Vorteil gereichen kann, ist der schmale Memory-Footprint, von ein paar Megabyte "active" und ein paar mehr MB "wired". Kann m.E. kein anderes vergleichbares OS mithalten.
Grade auch auf älterer Hardware noch super einsetzbar.

In Bezug auf GhostBSD frage ich mich jetzt eher, wie das nach dem Fall von TrueOS weitergeht - hin zu direktem Anzapfen von FreeBSD ohne Zwischenschritt-OS?
 
Ubuntu hat einiges an Eigenleben eingebaut, im vgl. zu z.B. Debian, d.h. es würde mich nicht wundern, wenn das auf gleicher Hardware weniger performant laufen würde.
Vor einiger Zeit hatte ich mich inniger damit befasst, das war allerdings vor systemd. Eine fertiges Flavour "zu bändigen", kostete mich teilweise extrem viel Mühe. Ubuntu ist ja nicht nur dieses eine Flavour, sondern auch der Oberbegriff für die vielen vorhandenen Flavours, wie Xubuntu, Kubuntu, Lubuntu und weitere. Und das ist schon ziemlich geil gemacht, weil etwa zu einem Lubuntu (also einer Zusammenstellung von SW mit LXDE im Zentrum) ganz einfach ein KDE oder Mate oder was immer hinzu installiert werden kann. Die Konfigurationen sind allesamt (zumindest theoretisch) so abgestimmt, dass sie sich nicht in die Quere kommen. Da muss man als Anwender nicht viel acht geben. Allerdings, wenn man es auseinander reißen möchte, ist es durchaus nicht ganz einfach nachzuvollziehen.
Anders herum gab es damals aber auch die Möglichkeit, eine Art bootonly zu installieren. Also nur ein sehr schmales Grundsystem ohne Ausrichtung und dann darauf sein eigenes System aufzusetzen. Mit dem schwachen Rechner, den ich damals benutzte, baute ich mir solch ein System mit OpenBox zusammen und das war wirklich flott! hatte aber dann auch keine der vielen Automatismen, die für ein Ubuntu zu kennzeichnend sind.

In Bezug auf GhostBSD frage ich mich jetzt eher, wie das nach dem Fall von TrueOS weitergeht
Ehrlich gesagt, hatte ich mich eher gefragt, warum die Ghost-Boys überhaupt die Nähe zu diesem TrueOS suchten. Es ging doch lange Jahre auch ohne die gut.
Nebenbei: in den Ports gab es immer Entwicklungen aus GhostBSD auch für FreeBSD. Ich habe aktuell nicht nachgeschaut, meine mich aber zu erinnern, dass ich auf meinem Laptop immer noch einen Netzwerkmanager aus dem Projekt benutze.
Deshalb (unter anderem) finde ich es auch gut, wenn Leute sich Gedanken um ein FreeBSD-Desktop System machen. Aber:
Mein PDF Reader (antril + epdfviewer) geht immer noch nicht.
also, meine laufen auch nach einem Update vom Wochenende. Da frage ich mich dann, wieso das bei GhostBSD schief geht. Nutzen die denn eigene Pakete?
Alles weitere zur Fehlersuche etc würde diesen Thread sprengen.
Es führt mich aber direkt zu der Frage: wieso nicht (wie manche andere Leute das auch gemacht haben), Jedem den Bau eines Systems wie GhostBSD selbst überlassen und es nur gescheit dokumentieren, was man dafür machen muss. Wenn es doch FreeBSD darunter hat, FreeBSD-Ports und Pakete nutzt, macht es für mich keinen großen Sinn, eine eigene Distribution zu veröffentlichen.
Das denke ich aber vielleicht auch nur deshalb, weil ich es unter GNU/Linux als recht ausufernd betrachte. Ich habe da nicht selten das Gefühl, dass jemand eine neue Distribution gründet, weil er ein anderes DesktopEnvironment haben möchte. Zum Beispiel ist mir der große Unterschied zwischen dem viel gelobten Linux-Mint und dem eher gescholtenen Ubuntu nicht aufgefallen.
EIN GhostBSD ist für mich vollkommen OK, auch dann, wenn ich nicht wirklich dafür bin. Viele Desktop-FreeBSD-Distributionen in der oben erklärten Richtung sähe ich mit Grausen.
 
Ehrlich gesagt, hatte ich mich eher gefragt, warum die Ghost-Boys überhaupt die Nähe zu diesem TrueOS suchten.

Preisfrage: Was unterscheidet GhostBSD (wie auch Nomad) vom vanilla-FreeBSD mit dem Skript "instant Desktop" drauf angewandt?

Desktop-FreeBSD-Distributionen in der oben erklärten Richtung sähe ich mit Grausen.
Dann wären wir in der BSD Welt genausoweit wie die Linuxer - jeder wills richtiger machen als der andere, dann gibts die drölfzigste Distro (bei welcher die Entwicklung dann ggf. nach 1 3/4+ Jahren wieder einschläft, weil die Entwickler sich anderem zuwenden, Kinder großziehen müssen, auf Weltreise sind, das Studium geendet hat, etc etc)
 
So hatte ich das nicht gemeint bzw. die Aussage von @Azazyel verstanden. Ich dachte, es ginge um technische Unzulänglichkeiten dergestalt, dass gewisse DE's unter FreeBSD nicht die gleiche Funktionalität ermöglichen.

Korrekt, das hatte ich gemeint.

Unabhängig von persönlichen Präferenzen möge man sich einfach mal ein aktuelles GNOME 3 - in Sachen Integration des Desktops momentan wohl die Referenz - mit Wayland auf Linux anschauen und ausprobieren, was damit alles funktioniert.

Davon sind wir auf FreeBSD leider weit entfernt. Jetzt kann man natürlich argumentieren, man selbst benötige diese Features gar nicht. Das ändert aber nichts daran, dass die meisten Anwender solche Features seit vielen Jahren als selbstverständlich voraussetzen und einiges davon unter FreeBSD Stand heute einfach nicht geht.

Denen ist nicht geholfen, dass ein apache2 unter FreeBSD ne Uptime von >1.000 d zusammenbringt.
Aber genau das sind die Dinge, die FreeBSD für mich so toll machen: Dass man einen Desktop mit solchen Dingen unter der Haube haben kann!

Eine Uptime von 1000 Tagen ist aber kein spezielles Merkmal von FreeBSD. Das kriegst du mit Linux und Windows seit 20 Jahren genauso problemlos hin, sofern du bei allen drei Betriebssystemen auf Updates verzichtest. :ugly:

Inzwischen werden lange Uptimes inzwischen zurecht als Anti-Pattern betrachtet. Es dazu, dass Leute entweder ihre Systeme nicht patchen (allein Apache httpd hat in den letzten 1000 Tagen 27 Sicherheitslücken gehabt) oder nach einem Update nicht die Wiederanlauffähigkeit ihres Systems testen, indem sie einen Reboot durchführen. Damit sind schon viele Admins auf die Schnauze gefallen.

Ich tu mich aber bei GhostBSD wesentlich leichter als z.B. bei CentOS! Hatte das 8ter am laufen, war mega stabil, aber was ich da alles einstellen musste... NIcht mal meinen Dateiserver wurde mir unter Gnome angezeigt. Und dann noch FUSE & Co. Mittlerweile sind die aber sicher bei EPEL und den anderen Repos angekommen aber ich musste damals noch alles kompilieren usw.

Ein GhostBSD ist sehr schnell installiert und die wenigen configs per copy und paste schnell erledigt.
Und das sind eben so Sachen, die FreeBSD eben manchmal doch besser machen als Linux.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. GhostBSD (dediziertes Desktop-FreeBSD) mit CentOS (Linux-Server-Distri mit Uralt-Versionen, die halbherzig einen Desktop anbietet) zu vergleichen lässt - oh, Überraschung - GhostBSD gut dastehen. Man muss sich schon an einem Ubuntu 19.10 oder 20.04 messen lassen.
 
also, meine laufen auch nach einem Update vom Wochenende. Da frage ich mich dann, wieso das bei GhostBSD schief geht. Nutzen die denn eigene Pakete?
[...]
Es führt mich aber direkt zu der Frage: wieso nicht (wie manche andere Leute das auch gemacht haben), Jedem den Bau eines Systems wie GhostBSD selbst überlassen und es nur gescheit dokumentieren, was man dafür machen muss. Wenn es doch FreeBSD darunter hat, FreeBSD-Ports und Pakete nutzt, macht es für mich keinen großen Sinn, eine eigene Distribution zu veröffentlichen.

So sehe ich das auch. Und ich glaube, die nutzen wirklich eigene Pakete. Falls das so ist, liegt hier eher ein Handycap in jeglicher Abweichung von Vanilla-FreeBSD. PC-BSD/TrueOS haben nie so gut funktioniert wie ein selbstgemachtes FreeBSD. Zuerst verwendeten die m.E. Stable-Packages, zuletzt sogar Current. Das ist für mich echt verantwortungslos, damit geht die herkömmliche Überlegenheit in Stabilität von FreeBSD nämlich flöten und letztendlich schadet das eher dem Ruf von FreeBSD.
Den philosophischen Ansatz eines FreeBSD-eigenen Desktops ohne Linuxismen fand ich zwar super, das daraus resultierende Projekt, "Lumina" jedoch sch****! Ich wünschte, ich hätte die Kenntnisse, da würde ich aus fluxbox etwas schöneres zaubern.

Gescheit dokumentiern ist gut, es spricht aber trotzdem nichts gegen die Zuverfügungstellung fertiger Images, die eben ein "echtes" FreeBSD mit Standard-Quarterly-Packages und Standard-Portstree sein könnten.

Preisfrage: Was unterscheidet GhostBSD (wie auch Nomad) vom vanilla-FreeBSD mit dem Skript "instant Desktop" drauf angewandt?

Wo findet man dieses Skript? Oder meinst Du "desktop-installer"?
 
Nicht ganz, hinter Ubuntu steht ein Milliardär, hinter GhostBSD nicht.

Mit der Argumentation hätte auch der Vergleich mit CentOS nicht kommen dürfen - schließlich steckt dahinter eine Milliardenfirma. ;)

GhostBSD als Produkt sich natürlich an jeder kostenlosen BSD-Variante und Linux-Distribution messen lassen, unabhängig von deren Finanzierung.

Wusste ich gar nicht. Und welches Interesse hat dieser Milliardär daran?

Mark Shuttleworth war Debian-Entwickler und hat - mit dem Reichtum durch den Verkauf seines selbst gegründeten IT-Unternehmens - Ubuntu als möglichst zugängliches und barrierefreies Betriebssystem auf Debian aufbauend entwickelt.

Bei der Gelegenheit wollte ich mal hier ablassen, dass ich den Namen "Ubuntu" schon immer sehr häßlich fand...

Ein sehr erhellender Beitrag. ;)
Wikipedia schrieb:
Ubuntu, ausgesprochen [ùɓúntú], bezeichnet eine Lebensphilosophie, die im alltäglichen Leben aus afrikanischen Überlieferungen heraus praktiziert vor allem in Südafrika wird. Das Wort Ubuntu kommt aus den Bantusprachen der Zulu und der Xhosa und bedeutet in etwa „Menschlichkeit“, „Nächstenliebe“ und „Gemeinsinn“ sowie die Erfahrung und das Bewusstsein, dass man selbst Teil eines Ganzen ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ubuntu_(Philosophie)
 
Mark Shuttleworth war Debian-Entwickler und hat - mit dem Reichtum durch den Verkauf seines selbst gegründeten IT-Unternehmens - Ubuntu als möglichst zugängliches und barrierefreies Betriebssystem auf Debian aufbauend entwickelt.
und als Unternehmen etabliert und wesentlich zu dessen Finanzierung beigetragen.
Das ist ein wesentlicher Unterschied zu vielen "Hobby-Distributionen". Das Gerüst ist stabil und obwohl es deutliche unternehmerische Ziele gibt, sind auch weitergehende Ziele formuliert. Dazu gehört, dass "Code zurück fließt". Bei Ubuntu wird nicht nur viel gebastelt und entwickelt, man ist an einem gewissen Konsens interessiert, den es bei anderen "Linux-Unternehmen" oft nicht gibt.
Und ich wage mal zu behaupten, dass es Ubuntu nicht mehr geben würde, wenn das anders wäre und hoffe, dass es sich noch lange halten kann.
 
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