du benutzt ja die Begriffe auch mit der gehörigen Vorsicht. Ich sehe das ähnlich, wie mit "Liebe". Das ist auch ein Wort das jeder kennt, beinahe in jedem Schlager wird davon gesungen und doch haben alle ihre eigenen und oft vollkommen unterschiedlichen Vorstellungen des Begriffs.
Wie "Linux" wird auch "Unix" ganz oft benutzt, um etwas damit auszudrücken, was nicht genormt ist und deshalb immer der Interpretation oder näheren Erklärung bedarf.
Davon abgesehen gibt es aber auch ganz strikte Auslegungen, dass "Linux" etwa der Name eines Kernels ist und sonst nichts und das "UNIX" eine eingetragene Marke der Open-Group ist, was aber wiederum nicht für "Unix" gilt. Ich sag mal: wen interessiert denn sowas?
Man sieht, dass man hier schnell in Bereiche kommt, wo sich nur Rechtsanwälte wohl fühlen.
So ähnlich sehe ich das auch mit Haiku.
BeOS ist kein Unix-Abkömmling, das kann man bestimmt so stehen lassen, ohne vorher den Anwalt zu fragen.
Haiku benutzt nun wohl auch Code aus etlichen OpenSource-Projekten, angeblich auch von FreeBSD. Ich würde aber deshalb nicht behaupten, dass es dadurch zu einem Unix wird. Früher hatten ganz viele Systeme den TCP/IP-Stack von FreeBSD benutzt und wurden dadurch auch nicht automatisch zu einem Unix.
Oder FreeBSD nutzt ziemlich viel GNU und wird damit nicht zu einem Linux.
Es kommt natürlich drauf an, was man will. Persönlich finde ich aber den Unterbau eines Systems für einen Anwender weniger wichtig. Ist doch egal, welcher Kernel da nun läuft und ob GNU oder sonst was. Interessant wird es doch meist erst, durch die zusätzlichen Anwendungen, die schließlich den Nutzwert eines Systems bestimmen. Ob LibreOffice nun auf einem Linux, FreeBSD oder Haiku läuft, ist doch eher unwichtig.