Nur so aus Neugier: Welche Gründe gibt es, um OpenBSD zu nehmen?

cabriofahrer

Well-Known Member
Meine Vorliebe für FreeBSD ist ja hinreichend bekannt, trotzdem denke ich, dass ich jemand bin, der Dinge vorwiegend nach objektiven Kriterien entscheidet und gerne auch mal über den Tellerrand guckt. Ohne jetzt persönliche Kritik in irgendeiner Form ausüben zu wollen, denn letztendlich soll jeder nach seiner Façon selig werden (guter alter preußischer Grundsatz), "triggert" ein Beitrag, in dem beschrieben wird, wie man, nach meinem Verständnis, mit sehr viel Aufwand erreichen kann, ein transparentes Terminal zu bekommen, regelrecht die Frage, was manche Leute dann an OpenBSD eigentlich so toll finden? Was gibt es denn da eigentlich für handfeste Kriterien, warum man es nimmt, im Gegensatz zu FreeBSD oder NetBSD? Denn, aus meiner Sicht schon mal weniger Hardwareunterstützung und geringere Performance im Vergleich zu den anderen beiden. Was ist es also dann? Die Tatsache, dass es in sieben Jahren niemals gehackt wurde? Oder ist es vielleicht einfacher, einen Mailserver einzurichten (das wäre vielleicht ein guter Grund) oder einfach nur Geschmacksache / Gewohnheit / persönliche Vorliebe?
Ich würde also gerne Eure Meinungen dazu hören und vielleicht auch irgendwo eine Antwort finden, ob ich mir selbst einen konkreten Anwendungsfall für OpenBSD vorstellen könnte.
 
Ich nutze Linux seit 1996, habe dann Ende 2006 / Anfang 2007 mit FreeBSD angefangen. Der Konfigurationsaufwand war mir damals unter FreeBSD zu hoch und meine Hardware (Thinkpad) wurde nur unzureichend unterstuetzt. Daher bin ich dann bei OpenBSD gelandet und bis heute geblieben. Wird die Hardware durch OpenBSD unterstuetzt, funktioniert es einfach und ohne Konfigurationsaufwand. Alles wirkt unter OpenBSD wie aus einem Guss. Die Dokumentation ist vollstaendig, aktuell und fehlerfrei. OpenBSD ist kompromisslos, was Sicherheit und Korrektheit anbelangt. OpenBSD ist primaer ein Server-OS und funktioniert auf den meisten Serverplattformen ohne Probleme und sehr zufaelaessig. Das OpenBSD langsamer sein soll, halte ich fuer ein Maerchen, was sich hartnaeckig haelt. OpenBSD wurde bis vor einiger Zeit noch auf Hardware der 70er, 80er und 90er getestet und funktionierte dort einwandfrei. Der Grund war, dass auf alter Hardware Flaschenhaelse in Sachen Performance sofort auffallen. Mag sein, dass sich der Firefox oder Chromium etwas langsamer anfuehlen und 0.5 Sekunden laenger zum Starten benoetigen, aber mal ehrlich: Einmal gestartet laeuft es sehr gut.

Ich nutze auch gerne FreeBSD, allerdings ist dort der Konfigurationsaufwand um einiges groesser und vieles funktioniert bei meiner Hardware (primaer Thinkpads) nicht oder nur unzureichend. Auch Updates / Upgrades sind oftmals ein Gluecksspiel, was Grafikkartentreiber usw. angeht. Da muss man schon extra Zeit einplanen. Wer allerdings an gewisse Features wie ZFS, Jails, Wine, VBox, NVidia-Treiber, Linux-compat, usw. gewohnt ist und benoetigt, wird mit OpenBSD nicht gluecklich. Fuer mich fuehlt sich OpenBSD wie zuhause an, wie gut eingelaufene Lieblingsschuhe, die nicht druecken und bequem sind. :-)
 
Ok, dann habe ich bis jetzt wohl Glueck gehabt. Jedenfalls unter i386/amd64 liefen die Updates bei mir immer problemlos. :-)
 
Also ich habe gerade keine ratioanale Erklärung, was OpenBSD oder FreeBSD angeht. An beidem habe ich gerade zu fummeln und könnte gutgehend das Forum hier mit meinen Problemen beschäftigen.
OpenBSD ist ind vielen Sachen einfach mal handlicher als FreeBSD, dafür im Desktop weniger flüssig laufend. An dem FreeBSD muss ich dafür gerade mehr rumbasteln. Wlan einstellen ist da wesentlich wirrer als bei OpenBSD. Dort muss ich eine Datei editieren und das Netzwerk neu starten und fertig. Ähnlich bei X11. Da ist OpenBSD in vielen Sachen einfach mal leichter zu händeln.

Ganz rational wäre natürlich, dass ich bei Debian bliebe. Aber wer nur tut, was er kann, wird auch immer bleiben, was er ist.
 
Wer allerdings an gewisse Features wie ZFS, Jails, Wine, VBox, NVidia-Treiber, Linux-compat, usw. gewohnt ist und benoetigt, wird mit OpenBSD nicht gluecklich.
Das ist wirklich ein guter Punkt. Brauche ich nämlich alles, außer ZFS, wobei ich es trotzdem gut finde und vielleicht mal in Zukunft nutzen werde.
dafür im Desktop weniger flüssig laufend.
Also doch was dran, dass OpenBSD angeblich weniger performant sein soll.
Wlan einstellen ist da wesentlich wirrer als bei OpenBSD. Dort muss ich eine Datei editieren und das Netzwerk neu starten und fertig.
Du meinst wahrscheinlich, wenn man WLAN bei einem schon installiertem FreeBSD einstellen will? Also meine Empfehlung ist immer, das "minimal" Install-Image, bzw. -iso zu nehmen, denn dann wird gleich zu Anfang von bsdinstall die WLAN-Konfiguration gestartet und die ist wunderbar. Dann im Nachhinein wifimgr istallieren und dann kann man locker mit GUI ganz einfach nach neuen Netzwerken scannen und auswählen. Ich hatte einmal eine OpenBSD Installation über WLAN versucht un das ging gar nicht, weil man zuerst anderweitig eine Firmware für das WLAN-Modul herunterladen muss. Horror. Bei FreeBSD hingegen wird alle benötigte Firmware im Installer mitgeliefert. Sorry also, dass ich Deiner Aussage klar widersprechen muss.
Ähnlich bei X11. Da ist OpenBSD in vielen Sachen einfach mal leichter zu händeln.
Was meinst Du genau? Die Tatsache, dass bei OpenBSD X11 gleich mitinstalliert wird und bei FreeBSD nicht?

Ganz rational wäre natürlich, dass ich bei Debian bliebe.
Warum? Ich bin mir sicher, dass wenn mehr Debian-User von FreeBSD oder BSD's allgemein wüssten, viele wahrscheinlich wechseln würden. Möglicherweise Stichwort systemd.
Ernsthaft: Der Kernel bootet Blau. Das war mal meine Lieblingsfarbe.
Finde ich ehrlich gesagt eine gezielt alberne Antwort von jemandem, der hier sogar von einem Moderator als Mehrwisser angepriesen wird. Wenn man sich auf ein Thema nicht einlassen will, ist es manchmal besser, einfach nichts zu sagen.

Im Übrigen bedanke ich mich für die anderen Eingaben hier. Ich hätte mir vielleicht noch gewünscht, dass jemand etwas hätte zum Thema Mailserver unter OpenBSD sagen können, z.B. ob / dass dieser vielleicht einfacher / besser einzurichten wäre als sendmail bei FreeBSD oder was auch immer.
 
Im Übrigen bedanke ich mich für die anderen Eingaben hier. Ich hätte mir vielleicht noch gewünscht, dass jemand etwas hätte zum Thema Mailserver unter OpenBSD sagen können, z.B. ob / dass dieser vielleicht einfacher / besser einzurichten wäre als sendmail bei FreeBSD oder was auch immer.
Der default Mailserver von OpenBSD ist OpenSMTPD, eine Eigenentwicklung von OpenBSD. Die portable Version nutze ich auch unter FreeBSD, da er sehr einfach und schnell zu konfigurieren ist. Wie man OpenSMTPD zusammen mit Dovecot und rspamd aufsetzt und konfiguriert (certs, dns, configs), findet man an einem Beispiel hier. Ansonsten kann man auch unter OpenBSD die meisten Tools wie z.B. Postfix, Sendmail, usw. installieren, die es auch unter Linux oder FreeBSD gibt.
Also doch was dran, dass OpenBSD angeblich weniger performant sein soll.
Ich verwende sowohl diverse Linux-Distributionen als auch FreeBSD und OpenBSD auf dem Desktop. Fuer mich funktioniert alles fluessig und performant. Wie gesagt, der Firefox braucht evtl. 0.5s laenger zum Starten, da hier gewisse Sicherheitsmechanismen mit einkompiliert sind (pledge, unveil, usw.), aber danach merke ich keinen Unterschied mehr. Getestet u.a. mit Xfce, Gnome, usw. Liegt evtl. auch an der genutzten Hardware und Grafikbeschleunigung, dass es bei dem einen oder anderen User gefuehlt langsamer laeuft. Ich persoenlich kann das nicht bestaetigen.
 
OpenBSD ist primaer ein Server-OS
Ist das wirklich so? Ich glaube nicht, das das dem Selbstverständnis von OpenBSD entspricht. Immerhin ist sogar Xorg (bzw. Xenocara) mehr oder weniger Bestandteil des Systems (zumindest Fileset). Während bei z.B. bei FreeBSD Xorg in den Ports liegt.


denn dann wird gleich zu Anfang von bsdinstall die WLAN-Konfiguration gestartet und die ist wunderbar.
Ergänzung:
Theoretisch kann man auch noch im Nachgang bsdinstall netconfig aufrufen (bsdinstall(8)).
Zudem bietet auch das bsdconfig-Tool eine Möglichkeit Netzwerk/WLAN zu konfigurieren.

Thema Mailserver unter OpenBSD sagen können
Zu Mailserver im Speziellen wurde ja schon was gesagt, deshalb gehe ich darauf nicht noch spezieller ein.
Aber mal so allgemein:
Es gibt viele Eigenentwicklungen von OpenBSD, die es für einige Dinge interessant machen. Bekannt ist hier sicher die pf-Firewall.
Und neben dem genannten OpenSMTPd gibts noch weitere Server-Software wie einen eigenen Webserver (httpd), den "Proxy" relayd, OpenNTPd, OpenBGPD usw. Und um doch noch was zum Mailserver zu sagen, man hat auch mit spamd eine eigene SPAM-Behandlungskomponente.

Und noch was: Man kann ja von OpenBSD halten was man will. Aber viele Dinge (gerade auch im Sicherheitsbereich) waren bei OpenBSD früh verfügbar und haben dann andere System inspiriert oder wurden direkt ein Exportschlager (wie beispielsweise OpenSSH).
Insofern gibts auch für Nicht-OpenBSD-User Gründe OpenBSD-Fans zu sein. :)
 
Finde ich ehrlich gesagt eine gezielt alberne Antwort von jemandem, der hier sogar von einem Moderator als Mehrwisser angepriesen wird. Wenn man sich auf ein Thema nicht einlassen will, ist es manchmal besser, einfach nichts zu sagen.
Finde ich ehrlich gesagt eine gezielt persoenlich Antwort auf eine als explizit als "Ernsthaft" markierte Antwort: Wichtig ist auch der Aspekt der EMOTIONALEN Bindung an sein *BSD. (Sollte in meinem Post impliziert werden.)

Ich denke, das kannst Du nachvollziehen?
 
Ist das wirklich so? Ich glaube nicht, das das dem Selbstverständnis von OpenBSD entspricht. Immerhin ist sogar Xorg (bzw. Xenocara) mehr oder weniger Bestandteil des Systems (zumindest Fileset). Während bei z.B. bei FreeBSD Xorg in den Ports liegt.
Wuerde ich einfach mal so behaupten. Offizielle Aussagen gibt es da glaube ich nicht. Wenn man rein von base ausgeht, dann sind die meisten Tools fuer einen Server bereits vorhanden und viele schon aktiv. Wenn man von einem Desktop ausgeht, dann ist zwar X11 vorhanden, allerdings mehr als die X11-Tools sind nicht vorhanden und muessen aus den ports/packages nachinstalliert werden. Ich wuerde auch behaupten, dass die meisten Installationen von OpenBSD auf dem Server genutzt werden und nur eine kleine Anzahl aller Installationen auf dem Desktop. Natuerlich kann man OpenBSD auch gut auf dem Desktop nutzen, dank der ganzen Ports-Maintainer, aber die Hauptentwicklung zielt meiner Meinung nach mehr in Richtung Server und Server-Tools.
 
Immerhin ist sogar Xorg (bzw. Xenocara) mehr oder weniger Bestandteil des Systems (zumindest Fileset).
BTW: Wenn man einen Server installiert/aufsetzt und bestimmte x-Filesets nicht mitinstalliert (weil man diese auf dem Server nicht braucht), werden diese (später) bei einem release-upgrade mit sysupgrade, trotzdem installiert:
If you insist on leaving out some of the install sets, you will want to perform an interactive upgrade. (sysupgrade upgrades with all install sets.)
 
BTW: Wenn man einen Server installiert/aufsetzt und bestimmte x-Filesets nicht mitinstalliert (weil man diese auf dem Server nicht braucht), werden diese (später) bei einem release-upgrade mit sysupgrade, trotzdem installiert:
Guter Punkt. Auch benoetigt der httpd aus base einige libs aus X11, wenn er Grafiken anzeigen soll.
 
Es gibt viele Eigenentwicklungen von OpenBSD, die es für einige Dinge interessant machen. Bekannt ist hier sicher die pf-Firewall.
Und neben dem genannten OpenSMTPd gibts noch weitere Server-Software wie einen eigenen Webserver (httpd), den "Proxy" relayd, OpenNTPd, OpenBGPD usw. Und um doch noch was zum Mailserver zu sagen, man hat auch mit spamd eine eigene SPAM-Behandlungskomponente.

Und noch was: Man kann ja von OpenBSD halten was man will. Aber viele Dinge (gerade auch im Sicherheitsbereich) waren bei OpenBSD früh verfügbar und haben dann andere System inspiriert oder wurden direkt ein Exportschlager (wie beispielsweise OpenSSH).
MyWay in a nutshell: Linux+KDE -> FreeBSD+KDE -> OpenBSD+OpenBox -> FreeBSD+OpenBox

Als ich nach Alternativen zu dem wirklich guten und bestimmenden Desktop-Environment KDE war, installierte ich auf einem oder zwei freien PCs OpenBSD und begeisterte mich zunächst sehr, vor allen Dingen auf einem Laptop. Aus der puren Begeisterung folgerte ich, dass alles, also ALLES, was OPEN im Namen hat, gut und richtig ist. Deshalb auch der Wechsel zu OpenBox, was aber natürlich gar nichts mit OpenBSD zu tun hat.
Damals war es leider tatsächlich so, dass OpenBSD auch auf gleicher HW träger lief als FreeBSD und dieses wieder träger als einige getestete GNU/Linux-Distros. Für mich bestand der Kompromiss, wie heute noch immer, in FreeBSD, wo ich die meisten der guten Open-BSD-SW ja auch haben kann (damals baute ich das System stets aus den Ports und konnte entsprechende Optionen wählen).

Heute ist für mich ZFS so wichtig, dass ich kein System mehr als Arbeitssystem nutzen möchte, wo ich dies nicht habe.
Damit verbaue ich mir auch den Weg zu NetBSD und dem gegenüber OpenBSD für mich selbst viel interessanteren DragonFlyBSD, wobei NetBSD mich tatsächlich bisher immer am wenigsten interessierte und wahrscheinlich auch mit ZFS (vielleicht kann es das ja inzwischen sogar?) keinen Versuch Wert wäre.

Als ich damals suchte...
war ich noch stark und belastbar, aufnahmefähig und mutig, aufgeschlossen gegenüber Neuerungen, neuen Erfahrungen und Entwicklungen. Es war ein großer Spaß, OpenBSD zu entdecken und ich möchte solche Reisen ins Unbekannte ganz dringend jedermann empfehlen, der heute den entsprechenden Elan mit sich bringt und nicht nur einfach Ubuntu oder IOS erfahren möchte.
OpenBSD war sehr gut dokumentiert und wenn mal was nicht so einfach ging, fand ich "Maintainer", die sofort Rede und Antwort standen und mir weiter halfen, so gut sie eben konnten. Ein Thema war Wlan und wie das von OpenBSD behandelt wurde. Ich glaube nicht, dass irgendein System existiert, wo man schneller, einfacher, unkomplizierter einen direkten Kontakt zu dem Entwickler einer SW bekommt, als ich das seiner Zeit erfahren durfte.

Heute bin ich eher eingerostet und bleibe auf ausgetretenen Pfaden und bin froh, ein System mit ZFS zu haben, das nur minimalen Pflege-Aufwand braucht, um über Jahrzehnte fort dauern zu können. Ich will nicht mehr nebenaus gehen und deshalb wird OpenBSD für mich selbst kein Thema mehr werden.


Um aber auf den Thread und die Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Es gibt womöglich gar keinen praktischen Grund für OpenBSD.
Vermutlich gibt es genauso wenig praktische Gründe für DragonFly und wenn wir das ernsthaft betrachten, vielleicht auch nicht für Windows, denn es gibt ja IOS oder umgekehrt, vielleicht nicht für IOS, denn es gibt ja Windows und vor Allem gibt es ja Ubuntu, was immer und überall geht.
Warum aber großartig nach Gründen fragen?
Einfach mal probieren!
Es kostet ja nichts, außer persönlichem Engagement.


Die Frage des Threads muss deshalb aus meiner Sicht zurück gespiegelt werden:
Warum nicht mal OpenBSD?

Einfach probieren!
Schaden kann es nicht und wenn man am Ende merkt, dass man keinen persönlichen Vorteil davon hat, dann lässt man es eben wieder. Ist ja keine Sekte, wo man nicht mehr einfach raus kommt, nachdem man mal daran geschnuppert hat.
 
Danke für Dein Posting. Ein paar Anmerkungen :-)

also ALLES, was OPEN im Namen hat, gut und richtig ist
OpenAI :-)
Oder die Open Group, die (UNIX) Zertifikate verkauft. :-)

Ist ja keine Sekte
Immerhin haben sie einen Guru. :-)

NetBSD mich tatsächlich bisher immer am wenigsten interessierte und wahrscheinlich auch mit ZFS (vielleicht kann es das ja inzwischen sogar?)
https://wiki.netbsd.org/zfs/
 
Also doch was dran, dass OpenBSD angeblich weniger performant sein soll.
Ja
Du meinst wahrscheinlich, wenn man WLAN bei einem schon installiertem FreeBSD einstellen will? Also meine Empfehlung ist immer, das "minimal" Install-Image, bzw. -iso zu nehmen, denn dann wird gleich zu Anfang von bsdinstall die WLAN-Konfiguration gestartet und die ist wunderbar. Dann im Nachhinein wifimgr istallieren und dann kann man locker mit GUI ganz einfach nach neuen Netzwerken scannen und auswählen. Ich hatte einmal eine OpenBSD Installation über WLAN versucht un das ging gar nicht, weil man zuerst anderweitig eine Firmware für das WLAN-Modul herunterladen muss. Horror. Bei FreeBSD hingegen wird alle benötigte Firmware im Installer mitgeliefert. Sorry also, dass ich Deiner Aussage klar widersprechen muss.
ich hatte die Minimalinstallation am Wickel, aber beim einrichten des wlan gings immer wieder Retour zum Ausgangspunkt, sodass ich dann das Kabel genommen habe. Wenn ihr Tipps habt, wie es einfach geht - nur zu. Nach Handbuch ist es unter OpenBSD einfacher.
Was meinst Du genau? Die Tatsache, dass bei OpenBSD X11 gleich mitinstalliert wird und bei FreeBSD nicht?
Dass OpenBSD gleich X11 mitinstalliert UND bisher fehlerfrei bei mir lief. FreeBSD beschert mir nach einem Fail beim upgraden (https://www.bsdforen.de/threads/nach-freebsd-update-grafikprobleme.37260/) immer noch gelegentlich Artefakte und Geflimmer.
FreeBSD liefert zwar z.B. mehr Brennprogramme, default lief da aber erst mal gar nichts ohne root-Rechte. https://www.bsdforen.de/threads/freebsd-xfburn-nur-als-root.37272/
Für die Einrichtung von openbox ging ein ganzer Abend drauf, bis ich rausgefunden habe, wo und wie ich bei FreeBSD die Tastatur auf deutsch kriege usw.
Warum? Ich bin mir sicher, dass wenn mehr Debian-User von FreeBSD oder BSD's allgemein wüssten, viele wahrscheinlich wechseln würden. Möglicherweise Stichwort systemd.
Debianuser wäre dann aber Devuan oder AntiX näher ...

Allgemein habe

Warum wechseln? Ich benutze zum Beispiel, OpenBSD und FreeBSD und Debian.
Genau so mache ich es auch :)
 
Warum? Ich bin mir sicher, dass wenn mehr Debian-User von FreeBSD oder BSD's allgemein wüssten, viele wahrscheinlich wechseln würden.

Das wage ich zu bezweifeln.

Die BSD-kenne-ich-nicht-Fraktion ist sowieso eher bei Ubuntu unterwegs, weil es schlicht und ergreifend das populärste Linux ist.

Die Debian-User kennen in vielen Fällen die BSDs, haben sie oftmals auch schon ausprobiert und bleiben trotzdem bei Debian (auch aus den hier bereits vielfach diskutierten Gründen).

Möglicherweise Stichwort systemd.

Auch wenn es hier keine populäre Meinung ist, viele User und speziell Admins empfinden den Umgang mit systemd als positiv und wollen keinesfalls zurück zu SysVinit und Konsorten.
 
Der default Mailserver von OpenBSD ist OpenSMTPD, eine Eigenentwicklung von OpenBSD. Die portable Version nutze ich auch unter FreeBSD, da er sehr einfach und schnell zu konfigurieren ist. Wie man OpenSMTPD zusammen mit Dovecot und rspamd aufsetzt und konfiguriert (certs, dns, configs), findet man an einem Beispiel hier. Ansonsten kann man auch unter OpenBSD die meisten Tools wie z.B. Postfix, Sendmail, usw. installieren, die es auch unter Linux oder FreeBSD gibt.
Vielen Dank für den Link mit der Anleitung. Auf den ersten Blick sehe ich aber nicht, was da sehr einfach und schnell zu konfigurieren ist. Damit meine ich aber jetzt nicht nur den MTA, sondern alles zusammen. Es scheint diesbezüglich in der UNIX-Welt kein GUI wie unter Windows Server zu geben, wo man sich einfach durchklicken kann. Und wenn man OpenSMTPD auch unter FreeBSD nutzen kann und man sowieso zusätzlich dovecot, postfix oder etc. braucht, welche man aber auch mit sendmail verwenden kann, ist man letztendlich völlig frei, wie man es macht, also gibt es dann also doch keinen speziellen Grund, deswegen OpenBSD zu nehmen.
Wichtig ist auch der Aspekt der EMOTIONALEN Bindung an sein *BSD.
Das ist auch völlig legitim. Man kann es halt besser rüberbringen.

Zu dem hier allgemein höheren Konfigurationsaufwand bei FeeBSD gegenüber OpenBSD: Zum einen kann ich mir denken, dass aufgrund der Tatsache, dass OpenBSD angeblich auf Laptops entwickelt wird, die Entwickler dementsprechend das System auf die Bedürfnisse von Laptop-Usern anpassen.
Wenn man sich bei OpenBSD oder NetBSD mit dem mitgelieferten Loginmanager aus der Steinzeit zufrieden gibt, hat man zunächst vielleicht auch kein Problem. Sobald man aber etwas anderes, zeitgemäßes haben will (ich kann auch mal modern sein,
:D), so wie LightDM oder SDDM, dann gibt es das entweder unter OpenBSD oder NetBSD erst gar nicht oder muss erst kompiliert werden und Konfigurationsarbeit hat man dann auch.
 
Vielen Dank für den Link mit der Anleitung. Auf den ersten Blick sehe ich aber nicht, was da sehr einfach und schnell zu konfigurieren ist. Damit meine ich aber jetzt nicht nur den MTA, sondern alles zusammen. Es scheint diesbezüglich in der UNIX-Welt kein GUI wie unter Windows Server zu geben, wo man sich einfach durchklicken kann. Und wenn man OpenSMTPD auch unter FreeBSD nutzen kann und man sowieso zusätzlich dovecot, postfix oder etc. braucht, welche man aber auch mit sendmail verwenden kann, ist man letztendlich völlig frei, wie man es macht, also gibt es dann also doch keinen speziellen Grund, deswegen OpenBSD zu nehmen.
Ein Mailserver ist nie einfach und schnell zu konfigurieren. Ohne Hintergrundwissen sollte man sich nicht daran wagen. Das hat jetzt nichts mit OpenBSD zu tun. Einen Mailserver mit GUI unter Windows einzurichten ist jedenfalls um einiges schwerer, als ein paar Befehle und Configs zu kopieren und einzufuegen. Allerdings sollte man die nicht blind einfuegen, sondern verstehen, was sie machen. Den Link den ich open gepostet habe, vermittelt nicht nur die Configs, sondern auch das Hintergrundwissen und das Warum.

Zu dem hier allgemein höheren Konfigurationsaufwand bei FeeBSD gegenüber OpenBSD: Zum einen kann ich mir denken, dass aufgrund der Tatsache, dass OpenBSD angeblich auf Laptops entwickelt wird, die Entwickler dementsprechend das System auf die Bedürfnisse von Laptop-Usern anpassen.
Das ist gut moeglich. Die meisten OpenBSD-Entwickler nutzen auch OpenBSD auf dem Desktop. Bei FreeBSD nutzen gefuehlt die meisten Entwickler macOS auf dem Desktop. Jedenfalls kommt es mir so vor, wenn man sich Devtalks auf YouTube anschaut. Das sagt aber erstmal nicht viel aus.

Wenn man sich bei OpenBSD oder NetBSD mit dem mitgelieferten Loginmanager aus der Steinzeit zufrieden gibt, hat man zunächst vielleicht auch kein Problem. Sobald man aber etwas anderes, zeitgemäßes haben will (ich kann auch mal modern sein,
:D), so wie LightDM oder SDDM, dann gibt es das entweder unter OpenBSD oder NetBSD erst gar nicht oder muss erst kompiliert werden und Konfigurationsarbeit hat man dann auch.
Code:
# pkg_add gnome gnome-extras
# rcctl enable multicast messagebus avahi_daemon gdm
# reboot

Und schon hat man ein komplettes und aktuelles Gnome 47 mit GDM. Das war jetzt keine Raketenwissenschaft. :-)

Mein Fazit:

Es gibt ein indianisches Sprichwort:

„Grosser Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“

Das soll bedeuten: Urteile nicht ueber andere Betriebssysteme, bevor Du sie nicht selbst eine Zeit lang intensiv genutzt hast. Wir fragen dich ja auch nicht, warum Du FreeBSD nutzt, obwohl Linux, Windows oder macOS das alles viel besser kann und wenn Du dann sagst, was Du besser findest, dann sagen wir auch nicht, dass FreeBSD eigentlich steinzeitlicher Schrott ist, weil sich dieses und jenes nicht mit einer GUI konfigurieren laesst. Das ist jedenfalls nicht nett und kommt respektlos rueber. Ich fuer meinen Teil muss dich nicht ueberzeugen, OpenBSD zu nutzen. Nutze es oder lasse es. Wenn Du mit FreeBSD zufrieden bist, ist doch alles ok. Leben und leben lassen. Nicht urteilen oder vorverurteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es scheint diesbezüglich in der UNIX-Welt kein GUI wie unter Windows Server zu geben, wo man sich einfach durchklicken kann.
Gibt aber auch kein Mailserver der so anfällig ist wie Exchange. :-)
Ist ja sowieso die Frage, ob man alles einzeln aufsetzen möchte. Wenn ja, dann hat man ja auch gute Gründe dafür. Weil man z.B. ein spezielles Setup haben will oder weil man viel skriptgesteuert machen möchte.
Wenn man ein Rundum-Sorglos-Paket haben will, was eine einfache Standardinstallation macht, greift man vielleicht eher zu so was wie Mailcow.

Postfix braucht man eher nicht, weil man dafür ja den OpenSMTPd hat. Und dovecot ist fürs IMAP/POP3 zuständig.

Wenn man sich bei OpenBSD oder NetBSD mit dem mitgelieferten Loginmanager aus der Steinzeit zufrieden gibt
Wozu braucht man einen Login-Manager? Also insbesondere wenn man den Rechner allein nutzt?
Also ich hab' kein und logge mich ganz normal ein und mach dann ein startx (was man sogar noch durchs login-Skript wegautomatisieren könnte).
 
Für mich ist OpenBSD einfach ein konsistentes und robustes System. Alle Informationen finde ich in den man-pages. Die Konfiguration ist an einem Ort. Und ein OpenBSD läuft und läuft und läuft... FreeBSD hat mit ZFS einen echten Vorteil gegenüber OpenBSD und man kann auch alles so bauen, dass es "schön" funktioniert. Aber man muss es auch erst einmal so bauen. Viele Extrakonfigurationen bei FreeBSD brauche ich bei OpenBSD einfach nicht.
Deshalb kann man aber nicht schneller einen Mailserver oder andere Dienste aufsetzen. Wobei ich rcctl den anderen Systemkonfigurationstools durchaus den Vorzug gebe. Wenn man die Tools für einen Mailserver kennt und die Konfiguration hat, dann geht es in jedem unixoiden OS gleich schnell. Mein interner Mailserver lief neben OpenBSD schon auf FreeBSD und Debian. Der eigentliche Aufwand ist ja nicht die Installation der Pakete sondern deren Konfiguration.
 
Auch wenn es hier keine populäre Meinung ist, viele User und speziell Admins empfinden den Umgang mit systemd als positiv und wollen keinesfalls zurück zu SysVinit und Konsorten.

Jeder Admin - und ich komme da wirklich viel rum, da ich nunmal in nem IT Consulting Unternehmen arbeite, arbeitet mitlerweile gern mit systemd. Bei der Umstellung haben einige geflucht, einfach weil sie neues Wissen lernen mussten (vorallem die ältern...). Aber wenn man das mal hat, ist die Arbeit deutlich angenehmer.
Für User ist es egal, die nutzen eh nur start/stop/enable/disable.


Vielen Dank für den Link mit der Anleitung. Auf den ersten Blick sehe ich aber nicht, was da sehr einfach und schnell zu konfigurieren ist. Damit meine ich aber jetzt nicht nur den MTA, sondern alles zusammen. Es scheint diesbezüglich in der UNIX-Welt kein GUI wie unter Windows Server zu geben, wo man sich einfach durchklicken kann. Und wenn man OpenSMTPD auch unter FreeBSD nutzen kann und man sowieso zusätzlich dovecot, postfix oder etc. braucht, welche man aber auch mit sendmail verwenden kann, ist man letztendlich völlig frei, wie man es macht, also gibt es dann also doch keinen speziellen Grund, deswegen OpenBSD zu nehmen.


Natürlich gibt es das auch in der Unix Welt. Spontan würde mir da MailCow einfallen. Dockercontainer starten und über die Webgui durchklicken. Intern arbeiten natürlich die hier schon genannten Komponenten miteinander. Allerdings - wie bei Windows - hast du großen Overhead je nachdem, was du wirklich brauchst. Wenn du nur einen privaten kleinen Mailserver für die eigenen Domain betreiben willst, verschwendest du damit 2/3 Ressourcen. Davon abgesehen: War einen kleinen Mailserver "from scratch" nicht fehlerfrei aufsetzen und betreiben kann, sollte auch die Finger von diesen fertigen Paketen lassen. Mailserver sind eins der beliebtesten Angriffsziele. Wie schon hier geschrieben ist das OS dafür ziemlich egal, die Komponenten gibts für eigentlich alles. OS spezifisch sind dann maximal Dinge wie Firewallconfig, Tuning und ev. Securityconfigs.
 
Allerdings - wie bei Windows - hast du großen Overhead je nachdem, was du wirklich brauchst.
Das kann ich bestaetigen. Die Mindestanforderungen fuer einen Exchange-Server waren vor 2 Jahren bereits mindestens 128 GB RAM. Das ist Microsofts freundlicher Hinweis darauf, dass man in die Cloud kommen sollte.
Jeder Admin - und ich komme da wirklich viel rum, da ich nunmal in nem IT Consulting Unternehmen arbeite, arbeitet mitlerweile gern mit systemd.
Das ist auch mein Eindruck, wenn ich mit anderen Admins spreche.
 
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