Obacht bei Westen Digital "Caviar Green"

rfolkerts

Well-Known Member
Hi,

das ganze ist leider kein Joke, Fake, Witz etc. sondern real!

Erstmal kurz die Vorgeschichte: Ich sichere (auf meinem Mailserver) eben diesen Mailserver, einen FreeNAS Rechner, meinen "Arbeitsrechner" und einen Laptop mit Bacula.

Dafür ist eine separate Platte in dem Rechner, auf dem sowohl die Backups als auch die Bacula-Datenbank liegen. Da die alte 300G Backup-Platte an ihre Grenzen stieß habe ich sie durch eine Western Digital "Caviar Green" WD10EACS ersetzt.

Im Februar stieß ich bei Au Ja auf einen Hinweis, dasss WD Firmware-Probleme mit "Green Power" Laufwerken habe...

http://forum.au-ja.de/viewtopic.php?f=2&t=9631

... und dass es für die "Caviar Green" Reihe keinen Firmware-Update gäbe :-(

Also schnell den smartctl-Output genau angeschaut und... Oh weh, der Load Cycle Count lag schon -nach ca. 6 Monaten Betrieb- bei ~150000 (leider fand ich WD kein Dokument, für wie viele Cycles die Platten spezifiziert sind).

Darauf ein Ticket bei WDC eröffnet, die smartctl-Ausgabe angehängt und nach einem Firmware-Update gefragt.

Hier die Antwort vom WDC Support vom 08.04.2009:

"Sehr geehrte(r) Herr/Frau Folkerts,

Vielen Dank das Sie Western Digital Support kontaktiert haben.
Dieses Problem tritt nur in Verbindung von Unix-Systemen auf.
Für Ihr Modell gibt es hierzu auch kein Firmwar-Update von uns,
da Linux nicht offiziell unterstützt wird.

Mit freundlichen Gruessen
[den Namen habe ich entfernt]
Western Digital Service and Support
http://support.wdc.com"

Wie im Text erwähnt, habe ich den Namen des Supporters entfernt...

Ich denke, die WD-Gesellschaft wird die Platte wohl bald in Händen halten, da der Load Cycle Count mittlerweile bei ~192000 liegt. Sporadisch führe ich Migration-Sicherungen auf AIT-Tape durch, damit ich im "Doppel-Fall" (Backup Platte raucht ab und ich muss anderen Rechner restoren) jedenfalls eine halbwegs aktuelle Sicherung habe...

Falls ihr eine entsprechende Platte verbaut habt solltet ihr u.U. einmal die Werte checken -- und falls ihr eine Platte sucht dieses Problem berücksichtigen.

Gruß,
_ralf_
 
Was für'n Murks. Seit wann werden Festplatten nur für bestimmte Betriebssysteme gebaut? Dafür haben die 'nen :huth: verdient!
 
1) Die können nicht einfach behaupten, dass Linux nicht unterstützt wird. Das ist eine Ausrede, um nicht mit Garantievorfällen konfrontiert zu werden. Und sie hält nicht, da kann man sich sicher sein!

2) JEDE Platte ist heutzutage anfällig für dieses komische Stromsparverfahren!! Insbesondere sind Notebook-Platten hier sehr gefährlich. "Stromsparplatten" sind u.U. ähnlich. Meine WD Green Serie macht so etwas nicht. Aber alle meine Notebook-Platten muss ich schützen.

3) Die Lösung des Problems ist, auf das interne Powermanagement der Platte komplett zu verzichten. Bitte dazu ataidle installieren und dann in rc.local:
Code:
/usr/local/sbin/ataidle -P 0 /dev/ad0
(eventuell das Device ersetzen)

Noch eine Anmerkung:

Das ist schon länger bekannt, dass die Hersteller nicht in der Lage sind, einfache Konzepte korrekt zu implementieren. Du möchtest am besten auch gar nicht wissen wie Festplatten heutzutage fertiggestellt werden, sonst würdest Du alles hier vollkotzen.
 
1) Die können nicht einfach behaupten, dass Linux nicht unterstützt wird. Das ist eine Ausrede, um nicht mit Garantievorfällen konfrontiert zu werden. Und sie hält nicht, da kann man sich sicher sein!
Unterscheide bitte zwischen Gewährleistung und Garantie. Garantie ist etwas vollkommen freiwilliges und kann frei eingeschränkt werden.

Sollte es tatsächlich vom Hersteller vorgesehen sein, dass nur bestimmte Betriebssysteme unterstützt werden, ist die Verwendung eines anderen Betriebssystemes evtl. eine unsachgemäße Verwendung. Ich denke schon, dass damit sogar die Gewährleistung versagt werden kann.

Ob das ganze nun Sinn macht oder dem Hersteller nutzt lasse ich mal dahingestellt...
 
Hab 2x 1TB in Betrieb und bisher nichts negatives gemerkt. Aber wie der Zufall es so will und ich den Satz gerade geschrieben habe rauchen sie bestimmt bald ab. Das ist in etwa so wie wenn man sich beim Autofahren über eine grüne Welle freut :D
 
[...]

3) Die Lösung des Problems ist, auf das interne Powermanagement der Platte komplett zu verzichten. Bitte dazu ataidle installieren und dann in rc.local:
Code:
/usr/local/sbin/ataidle -P 0 /dev/ad0
(eventuell das Device ersetzen)

Noch eine Anmerkung:

Das ist schon länger bekannt, dass die Hersteller nicht in der Lage sind, einfache Konzepte korrekt zu implementieren. Du möchtest am besten auch gar nicht wissen wie Festplatten heutzutage fertiggestellt werden, sonst würdest Du alles hier vollkotzen.

Hi,

leider hilft das ataidle hier nicht ;'( Das war, nachdem ich das mit dem Load Cycle bemerkt hatte, auch mein erster Ansatz (Motto: "Beim Laptop funktioniert's ja auch" :)).

Aber die Antwort vom "ataidle" war und ist (hab's gerade nochmal gestartet um es korrekt quoten zu können) da eindeutig:

Code:
ataidle: the device does not support advanced power management

Wenn das geklappt hätte, hätte ich WD gar nicht erst kontaktiert sondern darauf geschoben, dass ich vergessen habe, das Power Management der Platte umzuschalten - und der Fall wäre für mich, wie halt beim Laptop, erledigt gewesen.

Die Platten haben wohl, wenn ich den Au-Ja Artikel richtig verstanden habe, in der Firmware fix einen Timeout von 8 Sec. eingebrannt...

[...] Und um dies zu erreichen, parkt Western Digital die Köpfe nach 8 Sekunden ohne Zugriff. [...]

Gruß,
_ralf_
 
Ist ja nicht das erste Mal, dass Western Digital seine Firmware versaut. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Allerdings haben Western Digital Platten dennoch keine höhere Rücklaufquote als die Konkurenz, die hat wieder ihre ganz eigenen Probleme...

Mein Tipp: Die Platte normal nutzen und wenn sie verreckt, geht sie halt in die RMA. Sollte man zufällig Western Digital Premium Reseller sein, sofort ab damit in den Vorabtausch, wie auch schon im Februar per Bulletin angekündigt. Davon einmal abgesehen, ist auch nur die erste Revision betroffen, welche gar nicht mehr im Handel verfügbar ist. Außer Händler bieten sie aus schwarzen Quellen an, was dann aber eh zum Verlust der Garantie seitens des Herstellers führt. Was dich als Endkunden aber gar nicht zu interessieren hat.
 
Ich sag Dir eines... und ich sag Dir das direkt. Rede nicht mit dem Hersteller von Festplatten über Betriebssysteme. Wenn er da gezielt nachfragt, sag, dass Du MS-Windows hast, fertig!

Wenn ataidle das Problem nicht löst, dann kriegst Du es GARANTIERT unter MS-Windows auch, denn dann ist die Firmware defekt. Du brauchst aber nicht, das ganze zu verkomplizieren, indem Du ihnen irgendwelche Gründe lieferst. Man sieht doch wie skrupellos die hier vorgehen.

Das ist alles ein vollkommener Schwachsinn und da muss man auch nicht ganz fair spielen. Verarschen können die sich selbst.

Außerdem habe ich das jetzt so verstanden, dass es keinen Firmware-Updater gibt, der auf Linux läuft. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm ich habe hier eine EADS[1], soweit ich das beurteilen kann hält die sich an den spindown timer den ich mit atacontrol setze. Komischerweise fährt die Platte direkt danach wieder hoch... ich hab den jetzt mal hochgesetzt auf 10 Minuten.
Load_Cycle_Count ist bei 24h -Betrieb seit 2 Monaten bei mir: 1076
kA ob das schlecht ist oder nicht, mein Laptop der seit 3 Jahren ausgiebig genutzt wird (aber trotzdem nur 6 mal so viele poweron-stunden wie die Serverplatte hat), hat einen von 667397 :ugly:
Vielleicht sollte ich da auch mal manuell den Spindown-Counter setzen...

Was spricht eigentlich für ataidle und gegen atacontrol?


p.s.: Der Server ist mit der Platte aber auch relativ instabil, hat schon 3 panic-ähnliche Zustände gehabt. Die Platte läuft aber auch über einen 5€-SATA-PATA-Adapter :S


[1] das war aber eine der neuere Generation, mit anderer Firmware als die ersten
 
Da atacontrol(8) das Spindown und so weiter erst seit kurzem kann und noch Installationen unterwegs sind, die die Funktionaliät nicht haben. Sonst aber nichts. Das die Platte direkt wieder hochfährt, ist ganz normal. Spätestens nach 30 Sekunden will er seine Softupdates ausschreiben und startet sie wieder. Gilt zumindest für die Systemplatte, Datenbunker schlafen mangels Zugriffen länger. Aber du hast das Problem eh nicht, da du die neue, fehlerfreie Revision der Platte zu besitzen scheinst :)
 
Da atacontrol(8) das Spindown und so weiter erst seit kurzem kann und noch Installationen unterwegs sind, die die Funktionaliät nicht haben. Sonst aber nichts.
Ok, prima.
Das die Platte direkt wieder hochfährt, ist ganz normal. Spätestens nach 30 Sekunden will er seine Softupdates ausschreiben und startet sie wieder. Gilt zumindest für die Systemplatte,
Hm, sollte ich das Spindown dann nicht komplett deaktivieren, da häufiges hoch und runterspinnen die Platte doch auch schädigt?

Da würde es sich energie-spar technisch ja vielleicht doch lohnen das System in Zukunft auf ne CF-Karte zu packen... allerdings sinkt mit steigender Zahl der Dienste natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Platte überhaupt mal idlet.
 
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