Off Topic: Mit DVI2HDMI Adapter kein Bild mehr nach halbem Windows 10 Bootvorgang

Rosendoktor

Well-Known Member
Hi,

sorry, völlig OT, aber ich bin in keinem Windows Forum angemeldet und das soll auch so bleiben... :rolleyes:

Hab hier einen gebrauchten, recht neuen Fujitsu Business PC mit i3 9xxx, der von einer Arztpraxis in eine andere wandern soll. Installiert ist Windows 10 Pro, angeblich "zurückgesetzt" vom IT Dienstleister der abgebenden Praxis. Heisst, die haben die Praxisverwaltungssoftware deinstalliert und die Verzeichnisse gelöscht... Und das bei hochsensiblen Patientendaten... :belehren:

Sei's drum, das Problem ist ein anderes. Das Ding hat nur einen DVI Anschluss an der Grafikkarte (Intel Onboard), der vorhandene Monitor nur HDMI. Null Problem, schnell einen DVI2HDMI Stecker herausgekramt und los... Aber von wegen. Anzeige im UEFI Okay, Anzeige im Windows Boot Okay solange der Kreisel auf schwarzem Hintergrund kreiselt, dann Feierabend, da wo's wohl auf dem blauen Hintergund weiterkreiseln sollte. Kein Bild, Monitor meckert "Kein HDMI Kabel".

WTF :confused:

Alten Monitor mit DVI rausgekramt, funzt, 1920x1080. Linux SSD über USB drangehängt, gebootet, funzt auch, mit DVI2HDMI Adapter und 1920x1080. Im Windows 10 nach irgendwelchen Einstellungen gesucht, nix gefunden, ratlos...

Warum zeigt Windows nach halbem Boot kein Bild mehr an, wenn da ein Monitor über einen DVI2HDMI Adapter dran hängt, Linux aber schon?

Grüße, Robert
 
Lösch das Windows und installiers neu, da ist irgendwas mit den Treibern vergnießgnaddelt
Das werd ich auch machen, alle Einstellungen und Benutzerkonten sind recht individualisiert und wer weiß was da an Malware drauf ist... Weiß nur noch nicht wie, die ganzen Optionen unter "Wiederherstellen" sind total wirr, werd' da nicht schlau draus welche ich nehmen soll für ein echtes zurücksetzen bzw. eine echte Neuinstallation. Und ganz platt machen will ich eigentlich nicht, dann ist die OEM Recovery Partition ja auch weg.

Hab' dem Ding jetzt eine alte Nvidia GeForce 710 verpasst, die ich nicht mehr brauche, mit VGA, DVI und HDMI, die sollte mit allem laufen was da noch an Monitoren in der Zielpraxis herumfliegt.Und nach der absurden Orgie mit dem Bitlocker Wiederherstellungsschlüssel wegen Hardwareänderung (man muss den in ein PDF drucken, um ihn ohne externes Laufwerk lesen und abschreiben zu können, weia) läuft's jetzt auch mit meinem Monitor.

Ich glaube inzwischen dass Windows noch viel beknackter ist als ich bisher schon dachte. Zu meinem Erstaunen gibt es da Monitortreiber... Okay, also den Treiber für Dell S2719H Monitor heruntergeladen, der sagt mir bei der Installation, dass er schon installiert ist (wohl automatisch beim ersten blinden Boot hier passiert), und zwar für Dell S2719H (HDMI1) und Dell S2719H (HDMI2). Kann es sein, dass das HDMI Treiber sind, dass Windows den Monitor erkennt, auf einen nicht vorhandenen HDMI Ausgang umschaltet, und gleichzeitig DVI abschaltet? Das wäre... na ja, was? :ugly:
 
Lösch das Windows und installiers neu
Eben.
Sollte man eh machen.

Ich glaube inzwischen dass Windows noch viel beknackter ist als ich bisher schon dachte. Zu meinem Erstaunen gibt es da Monitortreiber...
Ja. Gibt es schon länger. Da steht drin, was der Monitor kann. In Zeiten wo sich Grafikkarte und Monitor über die Fähigkeiten des Monitors unterhalten können (DDC bzw EDID) sicher etwas überholt.
 
Und ganz platt machen will ich eigentlich nicht, dann ist die OEM Recovery Partition ja auch weg.
Warum sollte man die behalten wollen? Das Ding gibts nur, damit der Hersteller die paar Cent Kosten für Plastik und Pressen der DVD spart. Nebenbei: Wäre ich Malware, würde ich mich auch dort verstecken.

Mach das Ding ordentlich platt und bastel dir mit dem winisotool-Dingens einen aktuellen Bootstick.
 
Mach das Ding ordentlich platt
da lob ich mir ja mal tatsächlich meine Firma, denn wir haben eigens eine SW (gekauft? muss ja heute alles zertifiziert sein...), um Festplatten vor Weitergabe komplett zu löschen, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass da Patientendaten drauf liegen könnten. Haben wir nicht die Möglichkeit dazu, tasten wir die Festplatten nicht an, das heißt, wir bauen die aus und lassen die bei dem bisherigen Betreiber bzw dessen Verantwortlichen (was natürlich entsprechend dokumentiert wird).

Insofern ist das "ordentlich platt machen" keine Frage, der reinen Funktion. Wohl dokumentiert mag es dir sogar mal den Ars... retten. Stell dir vor, ohne "ordentlich platt machen" stirbt der PC oder aus irgendeinem anderen Grund landet die Platte auf dem Schrott und gleich darauf in der Bucht als gebrauchte Platte und der mögliche, zukünftige Besitzer lässt als erstes mal ein photorec drüber laufen, weil man ja immer irgendwas finden kann...
Ich meine, das hatten wir alles doch schon mal, das ist nicht wirklich aus der Luft gegriffen.

Wir müssen inzwischen so denken und uns selbst schützen.
Immer alles erst "ordentlich platt machen", kurze Notiz darüber führen und dann erst benutzen.
 
Ich / wir hau da immer 5x dd drüber, immer zero und urandom wechselnd ;)

Bei SSDs reicht lt. internet ein Durchgang mit 0, aber so ganz genau kriegt man da schwierig aussagen.
 
um Festplatten vor Weitergabe komplett zu löschen, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass da Patientendaten drauf liegen könnten
Festplatten mit sensiblen Daten sollten eigentlich gar nicht weitergegeben, sondern geshreddert werden.

Insofern ist das "ordentlich platt machen" keine Frage, der reinen Funktion
Bei "ordentlich platt machen" ging es hier auch gar nicht um den Löschvorgang, sondern das man eine garantiert saubere frische Installation hat.

Ich setze Platten nur noch verschlüsselt ein, da muss ich mir bei Defekt auch keine Sorgen bei der Verschrottung machen
Exakt so sollte man es eigentlich machen.
Ich frag mich, warum das bei sensiblen Daten (wie Patientendaten) sowieso nicht Standard ist. Aber ich sag mal Medizin/Arztpraxis und IT (und dann noch Datenschutz) gehen erschreckend oft nicht so zusammen wie es eigentlich sein müsste.
Da will ich gar nicht an diese ganze Digitalisierung im Gesundheitswesen denken. Das wird alles noch mal mächtig problematisch.
 
Festplatten mit sensiblen Daten sollten eigentlich gar nicht weitergegeben, sondern geshreddert werden.
eigentlich.
Es gibt aber auch schon mal merkwürdige GWL-Ansprüche oder um eine Gutschrift auf zurück gesendete Ware zu erhalten, wird halt oft Vollständigkeit der HW verlangt und häufig dürfen wir diese PCs gar nicht mehr öffnen. Wir haben ein BIOS-PW und booten unsere Lösch-SW und lassen die über alle eingebauten Speicher laufen.

Ich selbst zerlege jede Platte, bevor sie auf dem Müll landet. HW-Schredder ist mir immer noch am liebsten.
 
erschreckend oft nicht so zusammen wie es eigentlich sein müsste
Weil Menschen eben Menschen sind und die Technik nur 'funktionieren' muss, Hauptsache die Arbeitsabläufe im Kern sind durchführbar.
Deswegen findest du auch immer noch zig Geräte oder Freigaben im Netz, die offen und ohne Passwort erreichbar sind.
In einer Arztpraxis macht sich die Telefondame keinen Kopp drum, ob z.B. der Asterisk gepatcht ist, wenn in der Queue 8 Anrufe lauern und der Arzt auch nicht, wenn das Wartezimmer voll ist und am Wochenende ihn die Familie auch mal sehen möchte. NAS-Freigabe ohne PW? Wieso Problem, ich kann doch zugreifen, mir ist nur die Funktion wichtig. :ugly:
Ein guter Admin kostet eben mehr als nen Kasten Bier/halbherzigen Händedruck und für den nicht ITler ist seine Arbeit meistens eh nicht sichtbar/verständlich. Standardsatz: "Wasn daran SO teuer???" Und so schließt sich der Kreis, es geht von vorne los.

Der Vergleich zum Gehampel mit Corona: $politiker ist der Cheffe einer Firma (...aber die Wirtschaft, Masken sind teuer) und der angestellte $admin die Pflegekräfte (...aber die Gesundheit, wir brauchen mehr Schutzausrüstung). Wie, die lassen sich nicht mit einem 'Danke' abspeisen? :mad:
 
Mir ist natürlich klar, warum das so ist. Ich finde es aber trotzdem nicht gut. :-)
Aber das ist wieder die Thematik "fehlende oder mangelhafte Regulierung".
 
Stimmt, hatten wir ja schonmal als Thema. :D
Es wäre auch schon viel gewonnen, wenn man das nicht als Interessenskonflikt von beiden Seiten sähe, sondern nur Beides zum Ziel führt und das auch akzeptiert/verinnerlicht wird.
Aber das kriegt man nichtmal mit der Dornenkeule verständlich rüber.
 
Festplatten mit sensiblen Daten sollten eigentlich gar nicht weitergegeben, sondern geshreddert werden.
Nach dem ersten Blick ins Gehäuse dachte ich, die hätten das so gemacht, da weder 2.5 noch 3.5 Zoll SSD/HDD zu sehen war. Tja, war aber eine M2 SSD auf dem Mainboard, im Tower Gehäuse, hab ich auch noch nie gesehen sowas...
In einer Arztpraxis [...]
So ist es, Ärzte habe keinen Plan von IT, so gar nicht. Denen werden dann 3 PCs und ein Server für 18000.- € verkauft, mit dem Server könnte man ein kleines Krankenhaus versorgen... Und dann findet man da Ende 2020 Windows 10 Home (!), Version 1903 (!!), automatisches Anmelden beim Booten (!!!), kein Bitlocker (!!!!), kein RAID auf dem als Server missbrauchten Rezeptions PC (!!!!!), und noch andere lustige DInge vor. Funktioniert ja. Ja, klar, funktioniert, man kann auch mit dem Cabrio ohne Gurte und ohne Airbag und auf Sommerreifen durch den Winter fahren... Da stellt's einem echt die Haare auf...
 
Wir sind jetzt etwas vom Ursprungsthema abgekommen...

Ist aber ein schwieriges Thema. Ich erinnere mich, daß schon vor Jahrzehnten das Rechenzentrum an meiner Uni mit den Medizinfakultäten wg. ungesicherter Daten (damals noch auf der RZ VAX) haderte. Ich sehe da aber auch die Ständeorganisationen in der Pflicht, die einzelnen Mediziner zu unterstützen oder es sollten sich dann Genossenschaften etablieren, die was vernünftiges aufsetzen.. Bei Banken ist es m.E. nicht besser (und deren IT Abteilungen sollten wirklich bescheid wissen!). Fragt mal bei der Bank, ob sie dir nicht Unterlagen mit PGP gesichert zuschicken können...
Woanders in der Technik greift ja der "Stand der Technik", abgebildet in Normen (auch wenn z.B. die 26262 nicht vollkommen ist). Git es sowas in der IT nicht? Wenn du den als Fachmann nicht befolgst, bist du ggf. dran
 
Git es sowas in der IT nicht?
in der Medizin ist es ja so, dass es schon tausende von Regeln, Normen und auch Gesetzen gibt, die den Schutz von Patientendaten ebenfalls recht gut regeln, eigentlich. Die Probleme liegen nicht so sehr auf der Seite der Verordnungen, sondern eher auf der Seite des Umsetzens und hier muss man sich vor Augen halten, dass überall an der Basis mit möglichst "billigem Personal" gearbeitet wird und dass die Mediziner selbst ja auch ganz andere Sorgen haben (und auch haben sollen), als sich noch um die IT zu kümmern.
Ich sehe hier auch ein ziemliches Dilemma und mit munteren Gesundheitsministern, die einer aufstrebenden Industrie des Datenhandels auch noch eher die Hand reichen, als sie im Sinne größerer Sicherheit zu bremsen, sehe ich keinerlei Lösung in Aussicht. Im Gegenteil scheinen mir in Corona-Zeiten immer deutlicher Grundsätze des persönlichen Datenschutzes in Zweifel gezogen zu werden.
 
So ist es, Ärzte habe keinen Plan von IT, so gar nicht. Denen werden dann 3 PCs und ein Server für 18000.- € verkauft, mit dem Server könnte man ein kleines Krankenhaus versorgen... Und dann findet man da Ende 2020 Windows 10 Home (!), Version 1903 (!!), automatisches Anmelden beim Booten (!!!), kein Bitlocker (!!!!), kein RAID auf dem als Server missbrauchten Rezeptions PC (!!!!!), und noch andere lustige DInge vor.
Und wer sind diese Verkäufergenies (muss man doch so sagen...), die es schaffen, eine derartige Installation so teuer an den Mann zu bringen? Doch hoffentlich nicht offizielle Vertreter von Microsoft?
 
Und wer sind diese Verkäufergenies (muss man doch so sagen...), die es schaffen, eine derartige Installation so teuer an den Mann zu bringen? Doch hoffentlich nicht offizielle Vertreter von Microsoft?

Für Unternehmen unter 20K Mitarbeiter gehen die nicht mal ans Telefon ... das sind meist irgendwelche Pissbuden als Verkäufer die selber wenig plan haben und die Praxis durch irgenwelche Sub-Subdienstleister machen lassen.

PS: MS Verkauft tendenziell auch lieber Azure & Co Abos :)
 
Und wer sind diese Verkäufergenies (muss man doch so sagen...), die es schaffen, eine derartige Installation so teuer an den Mann zu bringen? Doch hoffentlich nicht offizielle Vertreter von Microsoft?
Das 18000.- € Angebot kommt vom Hersteller der Praxisverwaltungssoftware, bezieht sich auf komplette Erneuerung der Hardware und wird über ein Partnerunternehmen von denen abgewickelt.

Wer die vorhandene IT um 2012 herum angeschafft, in Betrieb genommen und gewartet hat weiß ich nicht. Nur, dass eine Arzthelferinnen dafür zuständig war, die Quartalsupdates der Software einzuspielen...
 
Hat diese Software einen Namen? Was macht sie so speziell, dass allgemeine Verwaltungsaufgaben nicht mit herkömmlichen Programmen bewältigt werden können? Also der Preis von 18.000 € für 3 PC's und einen "Server" ist ja wohl durch nichts zu rechtfertigen...

Was sind denn für dich "normale" "herkömmliche" Programme? Sowas macht man ja nicht mit Excel.

Idr. braucht man doch zumindest ein dediziertes Programm zum Abrechnen e.t.c. - da gehen die ganz einfachen, vill. für nen Fahradhändler oder so bei 500 EUR + 150 EUR / Jahr Wartungsvertrag los (Man braucht ja auch Updates wenn sich gesetzlich was ändert.)

Schon wenn man etwas mehr möchte, also man viele transaktionen hat und das Ding auch doppelte Buchführung, komplexere Lagerbestände, Inventur, anflanschung ggf. an Steuerberatuer und Großhändler, evtl. "Warenwirtschaft" im weiteren sinn, Kundenindividuelle Preise e.t.c. können soll wirds gleich deutlich teurer. Da ist man für kleinere Unternehmen schnell bei unteren 4-stelligen beträgen + nen teuren Wartungsvertrag.

Und sonne praxis ist ja nochmal um Welten komplexer, man muss die Arzeneien drinne haben, digitale Patienten"akten" verwalten, exportieren, dort evtl. auch externe Daten einladen, Krankschreibungen drucken, dokumentieren, verschreibungen drucken, dokumentieren (Auch für die Abrechnung mit der Krankenkasse), schauen ob man im "Budget" noch für die Krankenkassen ist und wenn nicht schauen das man das Geld trotzdem bekommt (Noch mehr Doku)
Und dann die Abrechnung mit den Gesetzlichen und privaten Krankenkassen selbst, und zwar so das die das auch akzeptieren, also die Form, die einzelnen abrechnungskennzeichen, max. höhe von Behandlungen e.t.c. - ich würde sagen im KMU bereich gehört das schon zu den schwierigeren sachen die eine Software im "Büro" bereich leisten muss.

Das ist schon recht komplex und das werden die sich sehr gut bezahlen lassen.

Die Verkauf der Hardware und installation ist ja oft für die ein "Zubrot" oder eine gar nicht so genehme "Dienstleistung" und wird ja oft dann "extern" zugekauft, und beide seiten wollen da auch noch Geld drann verdienen ...

Bedenke auch das aus dem technischen Planungsbereich für Bau, Architekten, Elektro e.t.c. sonne Software Pro Arbeitsplatz schnell mal 10K in der Anschaffung und 2K / Jährlich kostet ...
 
Oder vill mal berechnet, die können da es da nur wenige Hersteller gibt noch "normalen" DB erlauben:

4x PCs (1x Reserve) mit zwei neuen Monitoren - im Einkauf vill. 900 EUR mit Pro Support und 5 Jahren Garantie, zusammen vill. 1100 EUR PC = 4400 EUR
1x Server mit nen bisschen Zubehör = 2500 EUR

Das wird von sagen wir mal einen "Profi" und einen "Anfänger" alles aufgebaut, vorinstalliert e.t.c. und die sind da "nur" 2 Tage drann und nehmen "nur" 80 EUR für den Anfänger pro Stunde und 100 für den Profi (Das wären SEHR Faire sätze für die man kaum noch nen Automechaniker bekommt)

16h x 80 = 1280 EUR
16x100 = 1600 EUR

Da sind wir allein für die Hardware und das konfigurieren, aufstellen der Geräte e.t.c. bei 9780 EUR - dann noch 8000 EUR für die Software inkl. nem Jahr Wartungsvertrag - klingt doch garnicht so komplett unrealistisch finde ich.
 
Und sonne praxis ist ja nochmal um Welten komplexer, man muss die Arzeneien drinne haben, digitale Patienten"akten" verwalten, exportieren, dort evtl. auch externe Daten einladen, Krankschreibungen drucken, dokumentieren, verschreibungen drucken, dokumentieren (Auch für die Abrechnung mit der Krankenkasse), schauen ob man im "Budget" noch für die Krankenkassen ist und wenn nicht schauen das man das Geld trotzdem bekommt (Noch mehr Doku)
Und dann die Abrechnung mit den Gesetzlichen und privaten Krankenkassen selbst, und zwar so das die das auch akzeptieren, also die Form, die einzelnen abrechnungskennzeichen, max. höhe von Behandlungen e.t.c. - ich würde sagen im KMU bereich gehört das schon zu den schwierigeren sachen die eine Software im "Büro" bereich leisten muss.
nicht zu vergessen: die Lesegeräte für die "Gesundheits-Karten".

Je nachdem, um welche Praxis es sich dabei handelt (Ein-Mann-Betrieb in Allgemein-Medizin bis zu Gesellschaft von Spezialisten), ist eine Praxisausstattung für den Anfang nicht unter 250.000€ zu bekommen und nach oben ist das Ende offen. Geräte für spezielle Untersuchungen oder Therapien liegen oft alleine schon in einer solchen Größenordnung. Dabei ist die Miete für die Räumlichkeiten nicht mal dabei. Und weil niemand eine Praxis ohne Personal betreiben kann, ergeben sich auch hier erhebliche Nebenkosten.
Wenn ich mal einen Facharzt nehme, meinetwegen einen Orthopäden, dann braucht der eine Praxis mit mehreren Untersuchungsräumen, die vorbereitet und nachbereitet werden müssen (Hygiene-Maßnahmen...). Um den Facharzt möglichst effizient auszulasten, braucht er alleine dafür schon drei Hilfskräfte und dann noch wenigstens jemand für den Empfang. Wenn er auch noch sein eigenes Gehalt erwirtschaften möchte, sind das fixe Personalkosten von wenigstens 20K € im Monat. Zusammen mit Miet- und Nebenkosten und Abschreibung für diverse Geräte muss so eine kleine Praxis dann wenigstens 30K im Monat einfahren. Oder in anderen Zahlen ausgedrückt: wenigstens 30 Patienten pro Tag, maximal 15min pro Patient.
Und für "einfache Allgemein-Mediziner" sieht die Sache keinen Deut besser aus, weil die Vergütung pro Patient noch wesentlich niedriger ausfällt.

Es wird leicht verständlich, warum Privat-Patienten derart bevorzugt werden (also Leute, die privat versichert sind). An diesen Menschen ist mehr zu verdienen.

Für mich spiegelt das mal wieder ein grundsätzliches Dilemma in unserer Gesellschaft. Man kann zwar besser ein Wachstum generieren, wenn man möglichst viel privatisiert (ein niedergelassener Arzt ist ein selbständiger Unternehmer), man sorgt aber damit auch für ein Ungleichgewicht bis hin zur Unterversorgung. Und weil dann doch irgendwann die Gesellschaft korrigieren muss (es uns also alle Geld kostet), könnte man sich natürlich auch gleich fragen, ob es nicht andere Modelle gibt, die vielleicht mehr Sinn machen.

Jedenfalls, das wollte ich damit sagen: für eine IT-Ausrüstung mal 20K aus zu geben (die auch abgesetzt werden können), ist wirklich keine großartige Übertreibung.
In der Medizintechnik ist alles viel teurer, als es technisch betrachtet sein müsste.
Aber ich glaube nicht, dass irgendeine Anwaltskanzlei mit wesentlich geringeren IT-Kosten hin kommt, oder ein Notar.
Ich meine, mein Sohn bezahlt für seinen Spiele-PC alleine schon mehr als 3K, ohne SW, Beratung, Vernetzung und Redundanz.
 
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