OpenBSD 6.2 mit Intel HD500 Grafik

berni51

Open-Net-FreeBSD user
Immerhin kann ich mit OpenBSD 6.2 auch X installieren und es läuft auch - erst einmal. Der Versuch mit FreeBSD 11.1 ging dagegen in Sachen X völlig schief.
Aber OK, ich wollte sowieso OpenBSD haben. Nun ist es aber so, dass mein X unregelmässig richtig hart abstürzt. Und das Blöde dabei: Ich kanns an keiner Applikation fest machen.
Das X läuft mit dem fvwm als Window Manager, die Applikationen sind Chrome, Thunderbird, xv, rox, vlc und eterm.
Mal läuft X stundenlang durch, dann wieder stürzt es alle naselang ab. Das passiert immer bei irgendeiner Aktion, z.B. beim Öffnen einer Webseite, beim Lesen einer mail, beim Beenden eines Programms oder auch beim Beenden von X selber.
Das System läuft auf einem NUC mit i5 und der eher schwächlichen Intel HD500 Grafik.

Nur an der Konsole oder mit stehendem X läuft der Rechner tagelang durch, mit aktivem X keinen Tag. Und die Abstürze sind derart brutal, dass absolut nichts mehr geht: Keine Maus, kein Keyboard, keine ssh.

Eine Ahnung sagt mir, dass es an mangelnder Unterstützung der i HD500 liegen könnte. Gibts dazu vielleicht Erfahrungen?

Dank & Gruss
Berni
 
@berni511
Hast du eine xorg.conf erstellt? Ich habe eine Intel HD Graphics 4000, die wird sehr gut unterstützt und läuft ohne Zicken. Ohne xorg.conf läuft sie mit einem Framebuffer Treiber, gut aber nicht optimal, mit dem Intel-Treiber geht es besser. Hier mal meine xorg.conf (OpenBSD 6.2 amd64)

#
# /etc/X11/xorg.conf
#
Section "ServerLayout"
Identifier "X.org Configured"
Screen "Screen0" 0 0
InputDevice "Mouse0" "CorePointer"
InputDevice "Keyboard0" "CoreKeyboard"
EndSection

Section "ServerFlags"
Option "AllowEmptyInput" "false"
Option "AutoAddDevices" "off"
EndSection

Section "Files"
ModulePath "/usr/X11R6/lib/modules"
FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/misc/"
FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/TTF/"
FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/OTF"
FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1/"
FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/100dpi/"
FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/75dpi/"
FontPath "/usr/local/share/fonts/Liberation/"
EndSection

Section "Module"
Load "glx"
Load "record"
Load "dbe"
Load "dri2"
Load "dri"
Load "extmod"
EndSection

Section "InputDevice"
Identifier "Keyboard0"
Driver "kbd"
Option "XkbModel" "pc105"
Option "XkbLayout" "de"
Option "XkbVariant" "nodeadkeys"
Option "XkbOptions" "terminate:ctrl_alt_bksp"
EndSection

Section "InputDevice"
Identifier "Mouse0"
Driver "mouse"
Option "Protocol" "wsmouse"
Option "Device" "/dev/wsmouse"
Option "ZAxisMapping" "4 5 6 7"
EndSection

Section "Monitor"
Identifier "Monitor0"
VendorName "Monitor Vendor"
ModelName "Monitor Model"
EndSection

Section "Device"
Identifier "Card0"
Driver "intel"
VendorName "Intel Corporation"
BoardName "Intel(R) HD Graphics 4000"
BusID "PCI:0:2:0"
Option "AccelMethod" "SNA"
Option "TearFree" "true"
EndSection

Section "Screen"
Identifier "Screen0"
Device "Card0"
Monitor "Monitor0"
SubSection "Display"
Viewport 0 0
Depth 1
EndSubSection
SubSection "Display"
Viewport 0 0
Depth 4
EndSubSection
SubSection "Display"
Viewport 0 0
Depth 8
EndSubSection
SubSection "Display"
Viewport 0 0
Depth 15
EndSubSection
SubSection "Display"
Viewport 0 0
Depth 16
EndSubSection
SubSection "Display"
Viewport 0 0
Depth 24
EndSubSection
EndSection
#
# End xorg.conf
#


Vielleicht kannst du sie benutzen.
 
Danke für eure Antworten. Bisher ist der Rechner ohne xorg.conf im Framebuffer Modus gelaufen. Jetzt hab ich mal schnell die xorg.con von franco98 benutzt, womit X11 sehr deutlich schneller geworden ist.
Nur die Abstürze haben leider nicht aufgehört. Die letzte Meldung des kernels lautet:

uvm_fault (0xfffffffff81b576a0, 0x0, 0 1) -> e
kernel: page fault trap, code=0
Stopped at modset_lock+0x280: cmpq 0(%rcx),%rax
ddb{1]>


Und dann hilft nur noch der Griff zum Schalter.
 
Nutzt Du stable oder -current?

Bei mir stuerzte es damals auch gelegentlich ab. Schuld war bei mir ``dpms'', welches nach einer gewissen Zeit den Energiesparmodus aktiviert. Frag mich nicht warum.

Seit ich in meiner .xinitrc folgendes eingetragen habe, um dpms zu deaktivieren, gabs keine Abstuerze mehr.

Code:
/usr/X11R6/bin/xset -dpms &

Evlt. hilft es Dir auch weiter?
 
@berni511

Dein uvm_fault kommt nur unter X, arbeitest du da gerade über's WLAN und wenn ja hast du eine bwi0 (Broadcom AirForce based PCI/Cardbus) drin? Es gab da mal einen Bug. Evtl. auch ein Dienst, der das Internet nutzt???

Ansonsten Hardware kurz deaktivieren (WLAN, Soundcard, ...) RAM, bis du was findest bzw. Ruhe ist, dann wieder rein bzw. aktivieren. Hilft manchmal bei der Suche.

VG aus LE
Franco
 
Ich danke euch. Ich hab das stable installiert und aus dem Energiesparmodus kommt das System immer sauber heraus. Die Abstürze treten immer bei irgend einer Aktion auf.

Der NUC hat zwar WLAN, aktiv ist aber nur LAN.

Heute Nacht werde ich eure Hinweise aber noch abarbeiten.

Berni
 
Trotz nächtlichem Einsatz komm ich nicht weiter im Kampf gegen die X-Abstürze. Gemacht hab ich bislang dies:
- Nach und nach alle nicht lebenswichtigen onboard devices (sound, wlan, bluetooth) deaktiviert
- einen kompletten memtest laufen lassen (OK)
- xorg de- und komplett neu installiert

Leider alles vergeblich! Mittlerweile kann ich die Abstürze sehr schnell herbei führen: Einfach irgend etwas unter X tun und zack, steht die Kiste.

Was ich nicht tauschen konnte war in Ermangelung einer Alternative die Festplatte. Das ist eine ältere externe iomega aus Mac-Zeiten, die aber vorher nie gezickt hat.

Ich befürchte im Moment, dass mein kleiner NUC etwas an sich hat, dass mit OpenBSD und seinem Xorg nicht kompatibel ist. Und ein bisschen inkompatibel scheint mir der NUC generell zu sein. Beispielsweise ist das UEFI-Booten über USB oft ein Glücks- und Geduldsspiel, bis es dann irgendwann klappt.
Ein Versuch mit FreeBSD endete übrigends nicht viel besser: Nach einwandfreiem Booten vom Stick und perfekter Installation startet Xorg hier überhaupt nicht: No screens found.

Es bleibt also schwierig mit meinem 2. BSD-Leben.

Berni
 
Ein Versuch mit FreeBSD endete übrigends nicht viel besser: Nach einwandfreiem Booten vom Stick und perfekter Installation startet Xorg hier überhaupt nicht: No screens found.
Das läßt doch sehr stark die Vermutung zu, das Hardware defekt ist. Für meine Intel Haswell HD 4600 brauchte ich nie eine xorg.conf. Die gewünschte Auflösung habe ich immer mit xrandr eingestellt. Zu beachten ist natürlich, das der Intel Treiber nicht standardmäßig installiert wird, sondern zumindest unter FreeBSD extra installiert werden muß. Mit OpenBSD 6.2 hatte ich auch große Probleme, die Version 6.1 hingegen lief mit Intel Grafik out int he box völlig einwandfrei. Da mußte auch kein zusätzlicher Treiber installiert werden. Auch unter OpenBSD habe ich keine xorg.conf benötigt. Du könntest ja mal die Version 6.1 versuchen, wenn die einwandfrei läuft, dann sind Deine aufgetretenen Fehler versionsabhängig.
 
Immer wieder gleicher Einwand von meiner Seite an der Stelle: mal ein anderes System booten und testen.

Obwohl es mir nicht in allen Punkten gut gefällt, nenne ich doch immer noch gerne Knoppix als eines der vielen GNU/Linux-Live-Systeme. Es hat nämlich eine gute HW-Erkennung und ist für Live gemacht. Es geht von DVD und Stick (mit 8.1 auch einfach mittels dd auf Stick). Die DVD hat Probleme, im UEFI-Modus zu starten.
Baut man sich mittels mitgeliefertem Tool Flash-Install aus einer laufenden Sitzung einen Stick, kann der als FAT-Datenträger weiter benutzt werden und verzichtet lediglich auf etwa 5GB Platz. Mit einer weiteren (optionalen) sogenannten Overlay-Partition kann man auch Änderungen am Live-System speichern und immer noch funktioniert der Stick als normaler FAT-Datenträger (wenn er groß genug ist, um dies noch interessant zu machen). Mit 8G ist man meiner Meinung nach gut bedient für einen gelegentlichen Einsatz als Live-System, ich selbst habe es auf einem 32G FAT und einem 64G NTFS (das dann kein UEFI mehr kann) und so quasi immer in der Hosentasche und kann es schnell mal benutzen.
Es bietet schon einige HW-Tests (memtest etwa), aber für mich ist der dauerhafte Betrieb, die Arbeit in einem System, die beste Kontrolle für die HW.

Macht ein Rechner mit mehreren Systemen die gleichen Faxen, ist ein HW-Problem sehr wahrscheinlich.
 
Ohne gleich wieder in OT abzudriften, aber Knoppix ist immer eine gute Wahl und meineserachtens (nicht nur) als Rettungssystem ein Muß. Da ich Weihnachten einen zusätzlichen USB Stick (64 GB) geschenkt bekommen habe, habe ich da gleich Knoppix 8.1 drauf gebügelt. Läuft super mit USB 3, gefühlt sogar schneller als wie von Festplatte (habe ich auch mal) ausprobiert. Und das ganze ist mobil und kann einfach überall zum Einsatz kommen.
 
Ich befürchte im Moment, dass mein kleiner NUC etwas an sich hat, dass mit OpenBSD und seinem Xorg nicht kompatibel ist. Und ein bisschen inkompatibel scheint mir der NUC generell zu sein. Beispielsweise ist das UEFI-Booten über USB oft ein Glücks- und Geduldsspiel, bis es dann irgendwann klappt.
Ein Versuch mit FreeBSD endete übrigends nicht viel besser: Nach einwandfreiem Booten vom Stick und perfekter Installation startet Xorg hier überhaupt nicht: No screens found.
Berni, Kannst Du Dein System mal mit einem Live-Linux booten und da das Verhalten von Xorg testen? Vielleicht ist es doch nicht die Hardware:
http://www.ibiblio.org/refracta/downloads.html (ist xfce4 basiert und ohne Installation zu nutzen).
 
Danke euch allen, das sind wirklich gute und konstruktive Vorschläge. Ich werde es also mit OpenBSD 6.1 und einem Linux-Live-System versuchen, wahrscheinlich mit beiden vorgeschlagenen, also Knoppix und Refracta. Jetzt bin ich selber sehr gespannt, was dabei herum kommt.
Kleines Problem am Rande: So langsam gehen mir die USB-Sticks und SD-Karten aus. :cool:

Werde Vollzug melden.

Grüße aus dem Vogelsberg
Berni
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
einige der Tests konnte ich bisher durchführen:
- Knoppix mit Live-System gestartet und stundenlang mit X gearbeitet - kein Absturz
- Defracta ebenfalls als Live-System getestet, später installiert - kein Absturz. Das Live-System ist allerdings nur in Standard VGA gelaufen, kann aber sein, dass das gewollt ist. Habs nicht überprüft, sollte ja nur ein Test sein.
- Mint Linux als Live-System und später installiert, hier ist absolut alles perfekt gelaufen und es gab keine Abstürze.

Alle drei Systeme sind mit einer alternativen Festplatte (100 GB Blue Media) gelaufen, weil ich die Iomega mit OpenBSD (noch) nicht aufgeben will.
Jetzt stehen die Tests mit OpenBSD 6.1 noch aus. Das weigert sich aber, die Blue Media zu erkennen, womöglich weil die Linux hier UEFI drauf gebaggert haben. Daran muss ich also noch arbeiten.

Bisher siehts aber so aus, dass wahrscheinlich kein Hardwarefehler vorliegt - bis auf die Iomega - möglicherweise.

Kleine Erkenntnis am Rande: Auch unter Linux Mint hat sylpheed jede Kontaktaufnahme mit gmail verweigert.

Es bleibt also weiter abenteuerlich - aber kann man Sylvester besser nutzen als mit sinnlosen PC-Aktionen? Kaum.

Euch allen einen guten Rutsch wünscht
Berni
 
1.) Probier doch mal, ein -current zu installieren.

falls das auch keine Besserung bringt, versuche mal

2.) UEFI anstelle Legacy im BIOS einzustellen, dann nach einer neuen Installation folgendes in die xorg.conf einzutragen:

Code:
Section "Device"
     Identifier "Card0"
     Driver "wsfb"
EndSection
https://man.openbsd.org/wsfb

Dann hast Du zwar keine Hardwarebeschleunigung der Grafikkarte, allerdings sollte das System dann auch unter X11 stabil laufen. Fuer youtube Videos in FullHD sollte das mehr als ausreichend sein.
 
Immerhin kann ich mit OpenBSD 6.2 auch X installieren und es läuft auch - erst einmal. Der Versuch mit FreeBSD 11.1 ging dagegen in Sachen X völlig schief.
...
Nur an der Konsole oder mit stehendem X läuft der Rechner tagelang durch, mit aktivem X keinen Tag. Und die Abstürze sind derart brutal, dass absolut nichts mehr geht: Keine Maus, kein Keyboard, keine ssh.

Eine Ahnung sagt mir, dass es an mangelnder Unterstützung der i HD500 liegen könnte. Gibts dazu vielleicht Erfahrungen?
i

Ich habe nun von OpenBSD gar keine Ahnung ...
Aber: Intel HD500 ist doch Apollo Lake - also der kleine Bruder von Kaby Lake -
und somit seit Ende 2016 auf dem Markt.

Da finde ich es nun aber schon mal bemerkenswert, dass Du da überhaupt was
"ans Laufen" gebracht hast, denn Kaby Lake ist 7.Generation und somit aktuelle Generation.

Aber tröste Dich:
> ("Apollo Lake" | HD500) Linux Probleme <
bringt auch schon 200000 hits

:D
 
@midnight: Mit der Framebuffer-Methode bin ich schon bei FreeBSD 11.1 gescheitert, ein kurzer Versuch mit dem OBSD 6.2 endete genau so.
Oder meintest Du, dass dafür das Current nötig wäre?
 
Deine CPU ist noch recht neu und die interne GPU wird hoechstwahrscheinlich noch nicht unterstuetzt. Von daher wuerde ich einfach mal -current testen.
 
Nein, 6.2 ist das aktuelle Release vom Oktober 2017.

OpenBSD kennt sog. Flavors.

Current ist immer ein aktueller Snapshot, der auf dem letzten Release basiert, im Moment also 6.2-CURRENT. Ich verwende den neuesten Snapshot auf meinem Thinkpad. Den würde ich an deiner Stelle mal ausprobieren.
 
Mein Problem scheint gelöst - und zwar durch die Installation der 6.2-current, also eines aktuellen snapshot.
Hab mich also überwunden und mein schönes stable aufgegeben. Seitdem, also seit etwa 14:00 läuft der Rechner mit der gleichen Hardware wie vorher rock solid. Unter Xorg kann ich jedes Programm und auch etliche parallel nutzen und bisher i st kein einziger Absturz aufgetreten.
Bin also vorsichtig optimistisch, werde aber weiter testen.
Jetzt weiss ich zwar nicht wirklich, wo exakt das Problem lag, aber das ist ja in der IT nicht ungewöhnlich.
Allen Unterstützern meinen Dank.
Grüße
Berni
 
Ich vermute, dass lag an der zu neuen Hardware. Da OpenBSD staendig weiterentwickelt wird, fliessen die Aenderungen in -current ein. Dann viel spass mit Deinem neuen OpenBSD. :-)

Nur so als kleider Hinweis: OpenBSD -current laeuft bei mir seit vielen Jahren auch auf Produktivsystemen extrem stabil. Ein -current ist nicht so sehr anders zu pflegen als ein stable. Ein paar kleine Unterschiede gibt es aber doch. Siehe https://www.bsdforen.de/threads/mtier-openup.33366/#post-289560
 
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