Problem mit USB-Stick

karl_bsd

Active Member
Hallo,
ich habs geschafft, mein Thinkpad soweit komplett mit FreeBsd 12.1 zu installieren und ich bin ziemlich begeistert. Alles funktioniert soweit, sogar die eingebaute Webcam liefert ein Bild.
Ein Problem habe ich noch mit USB-Sticks. Ich habe alles so konfiguriert wie im Handbuch (Kapitel 17.4) beschrieben. Neben dem Benutzer root habe ich einen weiteren Benutzer karl zum Arbeiten. Beide sind Mitglied der Gruppe operator. Wenn ich als karl eingeloggt bin, dann wird der USB-Stick beim Einstecken automatisch unter /media/da0s1 gemountet. Ich kann dann auf den USB-Stick zugreifen. Wenn ich als root eingeloggt bin, wird der USB nicht automatisch gemountet. In beiden Fällen kann ich aber mit dmesg sehen, dass ein USB-Stick erkannt wurde.
Folgendes fällt noch auf:
- Als Benutzer karl kann ich den Stick nicht unmounten mit automount -fu. Ich bekomme die Meldung "cannot unmount /media/da0s1: No such file or directory" obwohl das Directory noch da ist.
- Es wird noch ein weiteres Directory gemounten mit dem Namen EFISYS
- Wechsele ich ins Verzeichnis "cd /media/da0s1" und dann wieder zurück "cd ..", dann hat das Directory da0s1 plötzlich das Datum 31.12.1979
Hat jemand eine Idee, was ich da falsch mache.

Gruß,
karl
 
Moin,

zeige mal bitte die Ausgabe von "mount", wenn der Stick gesteckt und gemountet ist. Ich nutze den automounter nicht, entnehme aber dem Handbuch, dass der Stick mit dem Disklabel nach /media gemountet wird. Dein Label wird EFISYS sein. Die Meldung in Bezug auf /media/da0s1 deutet darauf hin, dass /dev/da0s1 kein Dateisystem enthält, was der automounter scheinbar nicht kapiert. Wenn das so ist, kannst du die Meldung ignorieren, weil EFISYS danach scheinbar nicht mehr gemountet ist.

Deswegen: Zeige auch mal bitte die Ausgabe von "gpart show da0".

HTH
 
Anstatt des Automounters könntest du auch sysutils/dsbmc benutzen, das ist ein kleines grafisches Tool zum Mounten und Unmounten. Das funktioniert bei mir problemlos.
 
Hallo,

hier ist der Output von mount:
zroot/ROOT/default on / (zfs, local, noatime, nfsv4acls) devfs on /dev (devfs, local, multilabel) zroot/tmp on /tmp (zfs, local, noatime, nosuid, nfsv4acls) zroot/var/log on /var/log (zfs, local, noatime, noexec, nosuid, nfsv4acls) zroot/usr/home on /usr/home (zfs, local, noatime, nfsv4acls) zroot on /zroot (zfs, local, noatime, nfsv4acls) zroot/var/crash on /var/crash (zfs, local, noatime, noexec, nosuid, nfsv4acls) zroot/var/audit on /var/audit (zfs, local, noatime, noexec, nosuid, nfsv4acls) zroot/var/mail on /var/mail (zfs, local, nfsv4acls) zroot/var/tmp on /var/tmp (zfs, local, noatime, nosuid, nfsv4acls) zroot/usr/ports on /usr/ports (zfs, local, noatime, nosuid, nfsv4acls) zroot/usr/src on /usr/src (zfs, local, noatime, nfsv4acls) map -hosts on /net (autofs) map -media on /media (autofs)
 
oops ich war noch nicht fertig.

Hier ist der Output von gpart show da0
=> 1 62530623 da0 MBR (30G) 1 31 - free - (16K) 32 62530592 1 fat32lba (30G)

Auch unter dem Benutzer karl wird der USB-Stick nun nicht automatisch gemountet. Ich habe keine Idee, warum das nun auch nicht mehr geht. Ein Aufruf von von automount -c liefert die Fehlermeldung:
automount: cannot flush /net: Operation not permitted

dsbmc werde ich mir mal ansehen. Vielleicht funktioniert das besser/einfacher?
 
Anstatt des Automounters könntest du auch sysutils/dsbmc benutzen, das ist ein kleines grafisches Tool zum Mounten und Unmounten. Das funktioniert bei mir problemlos.

bei mir auch und es ist echt zu empfehlen. Dazu gehört dsbmd und .conf. dsbmd muss als service gestartet werden, dsbmc dann mit Option als User.
Kleiner Wermutstropfen: man gewöhnt sich so schnell an den Mechanismus, dass man die Handarbeit komplett vergisst (mit man = ich, ich vergesse immer schneller...)
 
bei mir auch und es ist echt zu empfehlen.
Ist das dsbmc dafür da um FUSE Dateisysteme (also exFAT/NTFS) als User automatisch zu mounten? Denn alles andere funktioniert doch (unter GhostBSD zumindest) auch so wie bei jedem anderen modernen OS (auch als "staff" OHNE "operator" Zugehörigkeit.). Für mich ist daher dsbmc nicht notwendig.
 
Ist das dsbmc dafür da um FUSE Dateisysteme (also exFAT/NTFS) als User automatisch zu mounten?
nein. So kann man das nicht sagen.
Es gibt hier einen umfassenden Thread zur SW, da kann man sich genauer informieren.

Denn alles andere funktioniert doch (unter GhostBSD zumindest) auch so wie bei jedem anderen modernen OS (auch als "staff" OHNE "operator" Zugehörigkeit.).
Das würde ich so nicht unterschreiben.
Grundsätzlich ist bei jedem OS das Einbinden und vor allem das Entfernen von Speichermedien immer Sache des Sysadmins.
Solche Aktionen müssen ja generell abgesprochen und synchronisiert sein. Es könnte ja irgendein User noch auf eine Datei zugreifen und das wäre dann womöglich ganz schlecht, wenn das Medium in dem Augenblick entfernt wird. Das gilt auch für USB-Sticks.
Erst in neuerer Zeit werden PCs immer mehr als Einzelplatz/Einzel-User-Desktop-Systeme benutzt und um dem Rechnung zu tragen, wurden gewisse Mechanismen geschaffen, die es dann entweder ausgesuchten Nutzern erlauben, Aufgaben des Sysadmins zu übernehmen oder automagische SW, die mit entsprechenden Rechten daher kommen muss.

dsbmc/dsbmd ist eine solche SW.
Sie ist speziell für FreeBSD geschrieben und erkennt mittels systemeigener Dienste HW. Zum Beispiel auch eingelegte CD/DVD. Je nach Konfiguration und Start-Option können dann Aktionen ausgewählt werden. Es kann automatisch das Abspielen von optischen Datenträgern oder das Einbinden bekannter Dateisysteme auf Wechseldatenträgern veranlasst werden. Dazu können auch Dateisystemabhängig Optionen gesetzt werden. Es kann auch (wie ich es nutze) lediglich ein Meldefenster erscheinen, dass die Anwesenheit neuer HW bzw Dateisysteme meldet. Danach kann ich mittels Mausklick einbinden, oder es auch lassen.
Dabei benutzt dsbmc/dsbmd auch ausgiebig FUSE-Mechanismen für Dateisysteme wie NTFS, XFS, BTRFS und andere, evtl auch ExFat, wozu aber der entsprechende Port erst installiert sein muss (und afaik gibt es das derzeit nicht als Paket für FreeBSD).

In FreeBSD ist per Default eben gar kein Automatismus zum Mounten eingebaut.
Man darf hier wirklich nicht FreeBSD und irgendeinen Desktop auf einem FreeBSD gleich setzen. Manche Desktop-Environments scheinen eigene Mechanismen mit zu bringen (ich weiß das aber nicht aus eigener Erfahrung). Wie gut oder schlecht die mit FreeBSD funktionieren, weiß ich nicht und was GhostBSD macht, ebenfalls nicht.

Das in FreeBSD seit einiger Zeit enthaltene automount ist damit nicht vergleichbar und ich konnte es ehrlich gesagt nie wirklich zur Zusammenarbeit bewegen.

Ebenfalls ausgenommen oder gesondert behandelt werden müssen Zpools. Die werden aber auch nicht gemountet, sondern importiert.
 
Wenn die Automounts von den Desktops (in diesem Falle eben MATE) kommen dann reicht (mir) das ja schon. Ich gehör nicht zu den Leuten die sich alles bis ins Detail einstellen, ich will es einfach und stabil. Stick/CD rein, automount, fertig.
Es könnte ja irgendein User noch auf eine Datei zugreifen und das wäre dann womöglich ganz schlecht, wenn das Medium in dem Augenblick entfernt wird.
Dann sagt mir mein MATE dass der Stick noch nicht entfernt werden kann, so wie unter macOS oder Windows oder Ubuntu eben auch.
 
Ich dachte immer FreeBSD ist im Gegensatz zu Linux eben nicht NUR der Kernel... Die Desktops zählen also nicht dazu? Nun dann definiere ich Userland wohl falsch. Habe mich mit dem Begriff aber auch nie auseinandergesetzt ehrlich gesagt.
 
Muss ja zugeben das ichs mir da wirklich einfach mache: Ich mounte wie seit jeher einfach als root auf der Kommandozeile, muss aber auch zugeben das ich das nur nen paar mal im Jahr mache wenn ich die MP3-Sticks fürs Autoradio aktualisiere oder die Musiksammlung auf dem Smarpthone.

Also zumindest unter OpenBSD - und afaik gilt das gleiche auch für FreeBSD - zählt alles was man über pkg oder ports installiert als "extern", nicht mehr zum system gehörig.
Also im fall von OpenBSD nicht das Xorg und der "einfache" Basiswindowmanager, wohl aber mein xfce4
 
Ich dachte immer FreeBSD ist im Gegensatz zu Linux eben nicht NUR der Kernel... Die Desktops zählen also nicht dazu? Nun dann definiere ich Userland wohl falsch. Habe mich mit dem Begriff aber auch nie auseinandergesetzt ehrlich gesagt.
Das FreeBSD Userland ist das, was bei der Installation mitgeliefert wird. Ports und Pakete gehören nicht dazu.
 
Ich dachte immer FreeBSD ist im Gegensatz zu Linux eben nicht NUR der Kernel... Die Desktops zählen also nicht dazu? Nun dann definiere ich Userland wohl falsch. Habe mich mit dem Begriff aber auch nie auseinandergesetzt ehrlich gesagt.
ja, ich glaube, dass dies immer wieder zu Verwirrung führt und hatte auch letztens in einem anderen Thread diesen Eindruck. Nun bin ich hier nicht der Guru und wir alle keine Mitglieder einer FreeBSD-Sekte, aber ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass es durchaus Sinn macht, wenn man genau auf die Namen und was dahinter steckt acht gibt.

LINUX
Linux wird oft synonym benutzt für ein komplettes Desktop- oder auch Server-System. Meiner Meinung nach schleichen sich dadurch Missverständnisse ein. Vielleicht (wie so oft) durch eine fehlerhafte Darstellung in den Medien begünstigt, wo der Eindruck erweckt wird, dass es für einen Anwender zwei konkurrierende Betriebssysteme gibt, nämlich das "gute" Linux und das "böse" Microsoft.
Tatsächlich ist LINUX nur ein Kernel und es gibt kaum einen anderen Kernel, der überhaupt mit Namen bekannt ist.
Der Kernel von Windows? Der Kernel von OS-X (wurde mal XNU genannt bei einem OpenDarwin-Projekt, ist das noch so?) Oder auch der Kernel von FreeBSD haben keinen Namen.

USERLAND
ich beschreibe das gerne als die UNIX-Schicht.
Am liebsten erzähle ich das für LINUX (ungenau und romantisiert). Nachdem UNIX in die Freiheit entkommen war, gab es zunächst eine lange Gerichtsverhandlung, in der festgestellt werden musste, welche Teile der Freien Software tatsächlich unabhängig entwickelt worden waren und welche der Herstellerfirma gehörten (AT&T). Während dieser Zeit war BSD als das "Freie Unix" blockiert. Richard Stallman nahm das zum Anlass (ich fasse das kurz) GNU zu programmieren. GNU ist ein UNIX-Ersatz, aber es hat keinen Kernel, ist nicht ohne Kernel zu benutzen.
Nach einigem Hin und Her fanden sich dann schließlich GNU und LINUX und ein GNU/Linux erblickte die Welt als brauchbarer Ersatz für BSD.
Nachdem BSD dann per Gerichtsurteil Frei sein durfte nannte es sich auch so und es wird seither mit KERNEL(ohne Name) und USERLAND entwickelt, während GNU eine eigene Entwicklung hat und LINUX eine andere.
In embedded Systemen findet sich sehr oft busybox als "Userland". Meine Sat-Receiver haben zB busybox/Linux. Nicht GNU/Linux und nicht busybox/FreeBSD.
Es gibt durchaus experimentelle Mischformen. Ob das alles derzeit noch aktuell ist, weiß ich nicht, aber HURD, der Kernel des GNU-Projektes (den es seinerzeit eben noch nicht gab, weshalb dann Linux genommen wurde), funktioniert wohl inzwischen und Debian hatte eine Distribution damit angeboten und die entsprechend dann Hurd/GNU-Debian genannt, oder so ähnlich und da gab es auch mal eine KFreeBSD/GNU-Debian, also ein GNU auf dem Kernel von FreeBSD.

Also, FreeBSD ist vergleichbar mit GNU/Linux.
Wer eines davon als Desktop nutzen möchte, braucht zusätzliche SW und die muss man entweder umständlich im Internet zusammen suchen und für sein System aus Quellen kompilieren, oder man wählt eine Distribution.

Bei FreeBSD gibt es die Ports, die die Sache vereinfachen, weil sie die Angaben zum Ort der Quellen und eine Anleitung zum Bau aus den Quellen speziell für FreeBSD haben. Diese Ports gibt es für einen BRANCH. Die Ports für alle 12.x-Versionen gleich.
Aus den Ports werden Pakete gebaut und zwar automatisch.
Alle Pakete für einen Branch sind gleich, also kompatibel.
Es gibt keine Pakete für 12.0 und wieder extra Pakete für 12.1 und schon gar nicht werden alle diese Pakete mit FreeBSD tatsächlich in allen denkbaren Zusammenstellungen getestet.
Der einzige Unterschied ist, dass es Pakete für "latest" gibt und welche für "quarterly". Latest ändert sich viel viel schneller und deshalb gibt es dort auch mal "Versions-Krisen" und so und Fehler tauchen direkt auf und können womöglich bereinigt werden, bis dann der Tag kommt, wo mit gleichem Mechanismus und ohne bessere Tests ob das auch alles wirklich funktioniert, "quarterly" ausgecheckt wird.
Nochmal: all diese Pakete werden uns Gottlob durch die Arbeit freiwilliger Helfer angeboten, aber sie haben nichts mit FreeBSD zu tun, werden von niemandem kontrolliert und getestet.

Mir kommt gerade der Gedanke, dass man das vielleicht mal in Prozenten ausdrücken sollte, aber das geht natürlich nicht. Denn Prozent wovon? Jemand hat vielleicht ein sehr großes DE deshalb schon mal sehr viel mehr Programme installiert, als sonst jemand. Deshalb nenne ich mal gefühlte Werte, die hauptsächlich didaktischen Charakter haben sollen und nicht wirklich belastbar sind:

Anteil an einem Desktop-System (nach Zeilen Code oder Binärpaket-Größe):
KERNEL: < 1%
USERLAND: 3% - 5%
DE: 5% - 75%
Sonstige Anwendungen, Office und Browser...: 25% - 95%

Ich weiß nicht, ab das überhaupt was taugt, auch, wenn es nun von Leuten ergänzt und korrigiert wird, die mehr darüber wissen. Was ich ausdrücken will ist immer dies: der Unterbau, egal ob GNU/Linux oder FreeBSD, kommt an der Oberfläche, an der Schnittstelle zum gewöhnlichen Desktop-Nutzer, gar nicht mehr raus.

Und FreeBSD oder GNU/Linux sind sehr viel kleiner und sehr viel unbedeutender, als durch manche Kampfschrift als Eindruck erweckt wird.
 
Ich habe jetzt dsbmd, dsbmc und dsbmc-cli installiert. Das sieht sehr gut aus. USB-Sticks funktioniert jetzt wie gewünscht - soweit man das nach einem Tag sagen kann. Danke für den Hinweis!
Das Sahnehäubchen wäre, wenn der SD-Card-Reader genauso funktionieren würde...
 
Das Sahnehäubchen wäre, wenn der SD-Card-Reader genauso funktionieren würde...
Warum nicht?
Wenn das Gerät funktioniert und gewöhnliche Partitionen und Dateisysteme drauf sind, wird das gehen. ExFat braucht halt den Port.

Sogar Android und I-OS Geräte werden grundsätzlich erkannt und eingebunden.
 
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