Rückgaberecht?

juan_

Well-Known Member
Guten Abend allerseits,
ich habe vor einiger Zeit bei einem Gebrauchthardwareshop ein Gehaeuse bestellt. Die Tatsache, dass ich geschlagene 2 Wochen auf das Paket warten musste, machte mich schon irgendwie misstrauisch, aber naja, manchmal ist das halt so.

Im Vorfeld der Bestellung, habe ich mich direkt beim Haendler erkundigt, welche Boards reinpassen wuerden, und mir wurde vergewissert, dass alle ATX-boards passen. Des Weiteren steht in der knappen Artikelbeschreibung, dass das Gehaeuse in guten Zustand sei.

Naja, zuerueck zum Tag der Ankunft (;)):
Fakt ist, dass das Gehaeuse in einem miserablen Zustand ist ( total vergilbt und es stinkt), ich glaube sogar, dass es innen schimmelt, aber ich habe mich nicht getraut, noch weiter zu forschen. Außerdem passt mein ATX-Board def. NICHT!

Da mir die 2euro/min Telefongebuehren zu teuer sind, habe ich es per Mail versucht (von wegen Geld+Versand zurueck). Nach einer Woche die Antwort, ich solle doch bitte Fotos mitsenden, 2 Tage spaeter haben sie nochmal auf die selbe Mail geantwortet, dass ich selbstverstaendlich mein Geld zurueck bekomme, wenn ich das Teil zurueck schicke. Skeptisch wie ich bin, habe ich auch gefragt, ob die dann 2x Versand + Kosten wieder bekaeme. Darauf erwiederten sie nach 2 Wochen, dass sie mir aus Kulanz die Gehaeusegebuehren zahlen koennen (wenn ich das Gehaeuse zurueckschicke).

//Nebenbei sei erwaehnt, dass es sich bei den Gehaeusekosten um laecherliche 2 euro handelt, der Versand aber in Klasse 2 faellt, und 12 Euro betraegt..

Daraufhin habe ihnen in einer Mail mitgeteilt, wie laecherlich die Rechnung ist, dass ich ihnen fuer 12 euro das Gehaeuse zureuck schicken soll, damit ich aus "Kulanz" 2 Euro wieder bekomme...
Sooo gemeldet haben sie sich dann nichtmehr und ich habe ihnen eine Mail geschrieben, in der ich mich ueber ihren laecherlichen Support beschwert habe und mit meinem Anwalt (zugegeben, dem meiner Eltern) gedroht habe.
Auch wenn es sich echt nur um 12 Euro handelt, findet ich es eine Unverschaemtheit, sich bei soeinem Verhalten als "Shop" zu bezeichnen und wenn der Laden nicht so scheiß weit weg waere, wuerde ich da pers. hinfahren und denen mal die Meinung geigen.

Nur, wie gehts nun weiter?
Ich habe hier eine gueltige Rechnung, auf der komischerweise auch eine ebay-Auktionsnummer steht (das Teil wurde nciht bei ebay gekauft).

Wie stehen meine Chancen, dass ich doch noch zu meinem Geld komme, was soll ich eurer Meinung nach tun (nein, ich gebe nicht klein bei)?
Den Anwalt bitten, nen kleinen Brief zu schreiben waere meine letzte "Instanz".

Eigentlich habe sonst durchweg positive Erfahrungen mit solchen Anbietern gemacht.
Wie siehts bei euch aus?

mfg
j.
 
Verbuche es als Lehrgeld. Was willst du auch schon für einen Preis von 2 EUR erwarten -- dafür gibt es schlicht und ergreifend kein vernünftiges Rechner-Gehäuse. Die Versandkosten kannst du auch nicht zurück verlangen, da der Warenwert unter 40 EUR liegt. Da müsstest du sogar die Rücksendekosten selbst tragen, so komisch das in dem Fall auch klingen mag.

Dafür den Anwalt einzuschalten, hier großartig Forenpostings zu schreiben und überhaupt den Laden zu kontaktieren ist Verschwendung von Zeit und Geld. Sieh' es positiv: du hast jetzt gelernt, dass man für so wenig Geld eben kein brauchbares Gehäuse bekommt. Wenn das nämlich so wäre, würden nicht massenhaft Käufer neue Gehäuse für 50+ EUR kaufen.
 
Rein rechtlich gesehen hast du dank Fernabsatzgesetz innerhalb von 14 Tagen die Möglichkeit die Ware ohne Angabe von Gründen zurückzuschicken. Dir wird der volle Kaufpreis (abzüglich eventueller Abnutzungserscheinungen, die der Händler dir aber nachweisen muss) zurückerstattet. Versandkosten werden nicht erstattet, da sie unterhalb von 40€ liegen. Sich nun darüber aufzuregen hat wirklich kaum Sinn. Du kannst zur Verbraucherzentrale gehen, die werden aber sicherlich auch von weiterem Vorgehen abraten. Ich würde es aber sein lassen und die 14€ sausen lassen. Sei's drum.

Ach ja, negative Dinge über diesen Händler im Netz zu verbeiten (was hier nicht der Fall ist, weil der Name nicht erwähnt wurde), ist abmahnfähig. Daher lieber auch keine Warnungen posten.
 
Ach ja, negative Dinge über diesen Händler im Netz zu verbeiten (was hier nicht der Fall ist, weil der Name nicht erwähnt wurde), ist abmahnfähig. Daher lieber auch keine Warnungen posten.

Negative dinge, die der Wahrheit entsprechen sind Abmahnfähig? Ich weis das man da bei der formulierung ein bisschen aufpassen muss ... aber ist es wirklich schon so weit das man nichts negatives mehr "darf"?

Übrigens: Wenns irgendein "ATX" gehäuse sein darf - die Dinger findet man Zuhauf auffem Sperrmüll und im Schrott oo
 
12€ Versand für ein gebrauchtes Gehäuse...ist zuviel, das würde ich nicht mal für ein neues bezahlen oder auf dem Flohmakrt/Sperrmüll der Zeitung gucken.

Versand bekommt man nicht erstattet und deshalb ist besser die 2€ in den Wind schreiben
 
Hier geht es eigentlich nicht um das Rückgaberecht nach Fernabsatzgesetz, sondern darum, daß die gelieferte Ware nicht der Beschreibung entsprach (das ATX-Board passt entgegen der Aussage des Händlers nicht, das Gehäuse schimmelt und ist verdreckt). Trotzdem würde ich die 14 Kröten einfach abhaken und ein gescheites Gehäuse kaufen, alles andere lohnt sich einfach nicht.

Im Übrigen ist Kritik kein Abmahngrund, solange die Kritik sachlich ist, der Realität entspricht und die Gründe im Falle des Falles nachweisbar sind. Es ist aber auch klar, daß sich kein Forenbetreiber auf irgendwelche Scherereien einlassen will.
 
Mojn,
irgendwie wars mir ja auch schon klar, dass man da nichts machen kann.. ich finds einfach nur frech, sowas einem Kunden anzudrehen, zumal die Artikelbeschreibung -außer dem Zustand- nichts hergab und ich deshalb extra gefragt habe.

Und warum sollte es fuer 2 euro nichts brauchbares geben? haetten sie das Teil waehrend der millionen Jahre im Lager nur einmal geputzt, waers vom Zustand her, iO (denk ich).


Nagut, der Fall ist klar.


Danke fuer den Rechtsbeistand :D

ciao
 
Und warum sollte es fuer 2 euro nichts brauchbares geben? [...]
Es gibt erst ab 50 EUR wirklich brauchbare neue ATX-Gehäuse. Und die 50 EUR-Klasse ist dann auch nur bei Coolermaster mit 120 mm Lüftern, praktischer Montage und einer durchdachten Konstruktion ohne Kanten, an denen man sich blutige Finger holt, ausgestattet. So richtig gute Gehäuse auf der Klasse von Business-PCs bekommt man eigentlich erst ab 100 EUR...

Da anzunehmen, dass man für 2 -- in Worten: ZWEI -- Euro ein irgendwie brauchbares ATX-Gehäuse bekommt ist schon ziemlich optimistisch. Vom Freund privat als Freundschaftspreis: ok. Aber nicht von jemandem, der damit Gewinn erzielt. Da heißt das eindeutig: es wird Schrott verwertet. Für 2 EUR bekommt man einfach kein vernünftiges Gehäuse. Ist das nicht irgendwo logisch, wenn man selbst bei 50 EUR für einzelne Retail-Neugehäuse meist Schrott bekommt?

Ich glaube das ist wieder mal eine Diskussion um die Geiz-ist-Geil-Mentalität. Wenn man nichts bezahlt bekommt man eben auch keinen Gegenwert. So extrem wenig Geld zu bezahlen und einen brauchbaren Gegenwert zu bekommen verbietet die Marktwirtschaft von selbst.
 
Es gibt erst ab 50 EUR wirklich brauchbare neue ATX-Gehäuse. Und die 50 EUR-Klasse ist dann auch nur bei Coolermaster mit 120 mm Lüftern, praktischer Montage und einer durchdachten Konstruktion ohne Kanten, an denen man sich blutige Finger holt, ausgestattet. So richtig gute Gehäuse auf der Klasse von Business-PCs bekommt man eigentlich erst ab 100 EUR...

Da anzunehmen, dass man für 2 -- in Worten: ZWEI -- Euro ein irgendwie brauchbares ATX-Gehäuse bekommt ist schon ziemlich optimistisch. Vom Freund privat als Freundschaftspreis: ok. Aber nicht von jemandem, der damit Gewinn erzielt. Da heißt das eindeutig: es wird Schrott verwertet. Für 2 EUR bekommt man einfach kein vernünftiges Gehäuse. Ist das nicht irgendwo logisch, wenn man selbst bei 50 EUR für einzelne Retail-Neugehäuse meist Schrott bekommt?

Ich glaube das ist wieder mal eine Diskussion um die Geiz-ist-Geil-Mentalität. Wenn man nichts bezahlt bekommt man eben auch keinen Gegenwert. So extrem wenig Geld zu bezahlen und einen brauchbaren Gegenwert zu bekommen verbietet die Marktwirtschaft von selbst.

Im Schrott sehe ich Täglich ordentliche Gebrauchte ATX-Gehäuse liegen - villeicht nicht ganz so modern aussehend wie neue - warum sollte die, anstelle die wegzuwerfen, niemand für 2 eur verkaufen o.o
Und was ist daran schlecht, etwas gutes altes gübstig zu kaufen, statt modernen, billigen schrott zum gleichen wert zu erwerben?

Die meisten Gehäuse der fertigen Business-Rechner kosten übrigens viel weniger als die "Guten" gehäuse die einzelnd für individuelle Zusammenstellungen verkauft werden.
 
Im Schrott sehe ich Täglich ordentliche Gebrauchte ATX-Gehäuse liegen - villeicht nicht ganz so modern aussehend wie neue - warum sollte die, anstelle die wegzuwerfen, niemand für 2 eur verkaufen o.o
Und was ist daran schlecht, etwas gutes altes gübstig zu kaufen, statt modernen, billigen schrott zum gleichen wert zu erwerben?

Die meisten Gehäuse der fertigen Business-Rechner kosten übrigens viel weniger als die "Guten" gehäuse die einzelnd für individuelle Zusammenstellungen verkauft werden.
Jo, das, was aufm Schrottplatz aber an guter Ware rumsteht, würde im Gebrauchthandel aber auch nicht für 2 EUR weg gehen, sondern für mehr. :o

Und ja, gute Business-Gehäuse sind auch trotz guter Qualität günstig. Denen fehlt eben Firlefanz der Heimanwender wie knallige Optik, LEDs, ein aufwändiger Karton usw. Aber man muss eben erstmal an gute und vor allem auch mechanisch mit Standardkomponenten kompatible Business-PC Gehäuse rankommen. Und dann auch noch zu akzeptablen Preisen, womit sich der Kreis zu dem schlechten 2 EUR Angebot dann wieder schließt. :)

Noch besser übrigens: Server-Tower Gehäuse von x86-Markenservern, bevorzugt Xeon-Klasse. Ab und zu mal echte Sahnestücke des Gehäusebaus. Aber einzeln ohne das teure Innenleben praktisch nicht zu bekommen. Wenn man da nur rankommen könnte...
 
Geht einfach mal in einer Großstadt Samstag wie Frankfurt a.M auf den Flohmarkt..95% der dort angebotenen Sachen,Fernseher,Computer und Kisten voll Schrott stammt alles vom Sperrmüll oder Wohnungsauflösung (auf Straße gestellt von den Leuten) und wird die Woche über von den Leuten gesammelt und Samstags verkauft. Hab selbst mal eine Kenwoodanalge komplett mit Boxen und FB von der Straße mitgenommen..CD-Player sauber gemacht und sie geht heute noch..hab sie bestimmt schon 6 oder 7 Jahre. Und Anlage ist kein Uraltüll., vielleicht zum damaigen Zeitpunkt 2Jahre alt gewesen.
 
Für 2 Euro macht sich keiner die Mühe... Da ist das wegwerfen schneller und günstiger.
Der Meinung bin ich eigentlich auch. Schon das Einstellen in einen Online-Shop, das Verpacken und Versenden und hinterher noch der Schriftverkehr mit dem verärgerten Kunden (genau so ist es im vorliegenden Fall ja abgelaufen) verursacht einen derartigen Aufwand, daß der Stundenlohn bei einem Ertrag von 200 Cent gegen 0 tendiert.

Aber trotzdem gibt es einen Anbieter, der für 2 Euro Ertrag diesen Aufwand betrieben hat. Tja. :confused:
 
In der E-Bucht gibt es total viel Powerseller, die jeden Tag duzende 1 Euro Artikel (plus 7 Euro Versand) verkaufen, verpacken und verschicken.

Scheint sich in der Masse also schon zu lohnen.
 
Gestern lief im TV etwas über Müllsammler nach dem Motto "Das Geld liegt auf der Strasse".
Wenn mans richtig macht und im grossen Stil lohnt es sich auf jeden Fall.
Aber es wird zu OT.
 
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