RANT: Schrotthardware - wie haltet ihr das aus?

CommanderZed

OpenBSD User
Teammitglied
Immer wieder lese ich hier ja Threads in denen begeistert berichtet wird wie toll man doch mit teilw. uralter Hardware Arbeiten kann. Bitte wertet das nicht als "Angriff" oder so - mehr als ein paar Gedanken zum reflektieren.

Aus aktuellen Anlass möchte ich mal kurz eine etwas polemische Gegenposition schreiben. Villeicht nimmt aber der ein-oder-andere der sich fragt was man denn evtl. kaufen könnte ja auch etwas hilfreiches mit.

Ausgangsituation:
Das meiste mache ich im Alltag mit meinen Windows-Notebook von 2021 - Ryzen 9, 32GB Ram, Geforce 3080. Vermutlich aufgrund eines von mir nicht beachteten Umstandes bootet das System nun nicht mehr und braucht nun eine neuinstallation.

Kein Problem dachte ich mir, ich hab ja noch mein Sofa-Notebook, ein Thinkpad X270 mit einem schlank installierten Archlinux das dort, um nebenbei nen bisschen zu chatten und zu surfen, einen guten Dienst erwiesen hat.
Specs: Thinkpad X270 i5-7200U / 16GB Ram / 1TB SATA-SSD

Also flugs aus dem Wohnzimmer geholt und an den einen Monitor (4K) per Type-C, an den anderen (QHD) per HDMI, gebootet, auflösung eingestellt und alles gängige gestartet.

Ich merke schnell wie die Mischung aus zwei höher auflösenden Monitoren und einigen Anwendungen und Browsertabs gleichzeitig das Gerät dtl. in die Knie zwingt.

Es funktioniert grundsätzlich, ich kann das was mir "nötig" gerade erschien ohne abstürze oder so erledigen.
Aber HOLY SHIT ist das träger ruckliger als ich das gewohnt bin. Tabs öffnen / schließen, youtube-videos starten, Screenshots machen, ein bisschen Discord nutzen. Es braucht alles doch sehr viel länger als gewohnt, man hat manchmal ernsthafte Wartesekunden und nicht nur Mikroruckler. Sogar der Mauscursor hagt mal. Es ist auch alles (GPU-Beschleunigung etc) korrekt eingestellt.

Es ist für mich schwer verständlich das man das Arbeiten mit teilweise sehr sehr viel älterer Hardware als "angenehm", "ausreichend", "produktiv" empfindet.

Ein Thema das ich noch garnicht angesprochen hab ist der Ram: Einige von euch fahren ja configs mit nur 4GB, und ich brauche eigentlich (sicher auch durch die Auflösung) Kontinuurlich über 8GB mit zwei Browsern, Terminal, Discord, Elements und 2,3 Kleinigkeiten. Das System muss doch furchtbar permanent am swappen sein? Habt ihr alle so wenig Tabs offen? Browst garnicht? Nur so einen vorkriegs-monitor mit schon langer halb-verstorbener Backlight-Röhre mit 1280x1024?
 
Es ist für mich schwer verständlich das man das Arbeiten mit teilweise sehr sehr viel älterer Hardware als "angenehm", "ausreichend", "produktiv" empfindet.
Kommt darauf an WAS genau man mit dieser Hardware macht und wie die Ansprüche sind.
Der eine ist quasi „verwöhnt“ und für ihn bedeutet das o.g. das alles geschmeidig läuft, der andere stört sich an Rucklern nicht, hat stets ne warme gefüllte Kaffeetasse am Tisch, von der er sich dann immer wieder entspannt bedient, während sich der Explorer langsam öffnet oder die Software sich langsam auf dem Weg in den RAM Speicher macht.

Eins meiner MacBooks ist 13 Jahre alt und ist mit dem originalem macOS High Sierra richtig flott. Malwareprobleme sind mir nicht bekannt. Und produktiv arbeiten kann ich damit auch gut. Moment! Film mit iMovie schneiden ? Ähm, da nehme ich lieber das neue iPad oder MacBook Air M1. Aber Office, Internetsachen, Videos schauen, alte Spiele, Grafik/DTP, kein Problem.

Wenn einer gerne auf einem 20 Jahre alten Laptop mit XP seine uralte Videoschnittsoftware gerne nutzt, weil sie da halt läuft und man sie kennt und schätzt, warum nicht ?
 
Ich habe in deinen Augen wahrscheinlich Schrott in Nutzung. Aber ich sitze nicht vor zwei externen Monitoren und wunder mich auch bei anderen Leuten, wie sie im Firefox so 50 Seiten auf haben. Das würde meine Aufmerksamkeitsspanne völlig überziehen! Bei mir sinds ab und an mal 20 Tabs. Wenn ich hier mit 8 GB RAM noch nie einen Swap bemerkt habe, dann lass mir den Spaß. Das einzige einschränkende, was ich letztens bemerkt habe, dass ich Supertuxkart bei voller Auflösung nicht die Regler nach rechts schieben konnte, ohne in einer Diashow zu landen. Maximal noch, dass YT-Videos öfter mal ruckeln. Ja mei ... Deswegen renne ich jetzt nicht in den nächsten Laden. Bei den restlichen Anwendungen bin ich voll zufrieden.

Wo für mich wirklich die Leidensfähigkeit aufhört ist 32bit System und Desktop. Da ist wirklich langsam Schluss und alles nur noch Quälerei. Irgend so ein dauergrinsender Youtuber hat stolz OpenBSD auf einen iMac G3 700 MHZ geladen. Ein anderer filmte den Start von OpenBSD auf einem VAIO mit 25 MHZ - 15 Minuten lang! Der praktische Nutzen ist null. Spaß haben die trotzdem und den gönne ich ihnen.

Dir übrigens auch mit deiner Neueren Hardware ;).
 
ich sitz hier grad an nem T440 mit i5-4300U @ 1.90GHz, 8 GB RAM, 256 GB SSD (sata), 1600x900 Screen welches bereits für den Schrott vorgesehen war;
prinzipiell würd mir mein altes X220 mit ebenfalls 8 GB, 256GB sata ssd und irgendnem i5 vor dem 4300U reichen, da war auch die Tastatur besser, aber ich hab mich an den größeren Screen und die "neumodischere" Tastatur vom T440 gewöhnt, das X220 wirkte haptisch allerdings viel "wertiger" und war halt einfach kleiner;

Nutzen tu ich vorrangig Firefox, meld, vim, Terminal (xfce), etwas LibreOffice (vorrangig Writer), ab und an etwas dbeaver, etwas compiler, valgrind, kchachegrind etc;

über Microruckler könnt ich jetzt nicht klagen (Debian 12.8), die 8Gig Speicher reichten eigentlich auch immer aus, nach einem Tag uptime sind ca 250MB vom swap belegt, ich hab nie mehr als 10-12 FF tabs offen, YT schau ich seit langem nur noch über FreeTube;
wäre froh, wenn dieser Laptop noch lange durchhält, dann brauch ich auch solang keinen anderen; notfalls nehm ich das X220 wieder in Betrieb;

wie halten wir das aus, Commander?
vielleicht haben wir andere Herangehensweisen/Anforderungen an einen Rechner als du - oder wir sind halt einfach härter ¯\(ツ)
 
Das hier schreibe ich an einem AMD Ryzen 9 5950X, mit 3.4GHz, 16 Cores, 128 GByte RAM und 10TByte Storage, auf dem OpenBSD 7.6 laeuft. Der (eine) Monitor hat die Aufloesung von 3840x2160 Bildpunkten.

Ich schliesse mich meinen Vorrednern an: Es kommt darauf an, was du willst!

Meines Erachtens gibt es zwei Motive "Schrotthardware" zu verwenden:
  • Entweder ist es eine sportliche Herrausforderung
  • Oder es ist Nostalgie, der Traum der "guten alten Zeit".


In dem Schrank hinter mir liegt z.B. ein Haufen davon: Ein paar Sun Ultra 10, Eine SGI Indigo 2, ein IBM B10 und eine DEC Alpha Workstation. Leider fehlt mir der Platz die aufzubauen. Aber sobald ich den finde, wuerde ich niemals auf die Idee kommen dort moderne Software wie z.B. youtube drauf laufen zu lassen. Ne Runde Zak McKracken auf ScummVM oder nativ compiliertes Doom hingegen ist durchaus drin.

Und auf dem letzten Vintage Computer Festival in Muenchen war einer der Aussteller so nett mich mal an seine Vax zu lassen, (Auf der uebrigens NetBSD lief). Da durfte ich mir den Traum erfuellen, mal Zeug von mir zu compilieren um dann Guild Of Thieves zu spielen. Aber an jedem .c File hat der auch so seine 5 Minuten rumgekaut. :)

Als das Ding iim Jahre des Herrn 1992 angeschafft wurde, hatten wir ja nix, da waren wir froh ueber soviel Rechenpower von flotten 50MHz und gigantischen 96MByte Ram. (Keine Ahnung, was die Spec jetzt wirklich war... )
 
Man gewoehnt sich sehr schnell an gute und schnelle Hardware. Das ist so aehnlich wie mit Autos. Wer eine Zeit lang z.B. BMW oder Mercedes faehrt und dann wieder im VW Polo sitzt und auf der Autobahn ueberholen will, der benoetigt eine laengere Zeit. Aber es funktioniert auch. Geschwindigkeit ist subjektiv und man kann sich auch wieder an aeltere Hardware und langsamere Autos gewoehnen. Wer viel Zeit auf Webseiten mit den ganzen modernen Frameworks verbringt, der benoetigt schon viel Rechenpower. Wer allerdings wie ich den ganzen Tag vor dem Terminal sitzt, dem reicht auch was aelteres. Beim Programmieren kommt es nicht darauf an, schnell zu tippen ohne nachzudenken und sich von Compilerwarnung zu Fehlermeldung zu hangeln, sondern die meiste Zeit ist man eher am nachdenken und planen und das Programmieren ist meistens der letzte Schritt einer langen Kette. Es kommt also wie immer auf den Verwendungszweck an. Langsame Hardware kann auch Stressreduktion und Entschleunigung im Alltag bedeuten und die Produktivitaet steigern, da man nicht 50 Dinge gleichzeitig tun kann und mal "schnell" noch die Emails checkt und "schnell" noch im Discord vorbeitschaut, usw.
 
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Wir Menschen funktionieren so, dass sich Bedürfnisse aus Kenntnis ergeben. Etwas, was eine Person nicht kennt und nicht selbst erfahren hat, vermisst diese auch nicht. Wenn jemand seit 15 Jahren auf der gleichen Hardware mit der im Großen und Ganzen gleichen Softwareumgebung arbeitet und nie die Möglichkeit hatte, zum Beispiel im Beruf oder im Bekanntenkreis mal über den Tellerrand zu schauen, erscheint alles wunderbar.

Das betrifft nicht nur die Hardware im Sinne von CPU, RAM und GPU. Alles drei Dinge, wo es einerseits in den letzten Jahren (wieder) massive Fortschritte gab, aber andererseits bereits vor längerer Zeit an Plateau erreicht wurde, was für die meisten eher anspruchslosen Standardaufgaben wie im Internet zu surfen, Texte zu schreiben, etc. völlig ausreicht. Sondern auch die Peripherie und vor allem auch Software.

Ich habe zum Beispiel inzwischen ewige Dankbarkeit mehrerer Personen erlangt, indem ich sie mit sanfter Gewalt dazu gezwungen habe ihre teils an die 15 Jahre alten Monitore der ersten LCD-Generationen mal durch etwas Moderneres zu ersetzen. Nicht allzu schlechte 24" Panel mit immerhin Full HD wirken auch heute noch gut. Allerdings nur, bis mal vor mindestens 27" mit 4k, mindestens 120 Hz und vor allem deutlich größeren Farbraum saß. Allerdings ist die alte iGPU damit dann schon oft im einfachen Desktopbetrieb überfordert. Genauso Tastaturen. Das gute, alte Cherry G83 ist alles, was der Vielschreiber braucht. Bis zu dem Moment, wo er mal ein gutes mechanisches Keyboard unter den Fingerspitzen hatte.

Bei Software sieht man es gut an den unendlichen Diskussionen um beispielsweise X.org und GPU-beschleunigte Terminals. Wayland erscheint völlig sinnlos, sogar als Rückschritt, bis man es mal gesehen hat. Dinge wie Perfect Frame Rendering oder sauberes Frame Pacing meint man nicht zu brauchen, bis man sie mal hatte. Anschließend wird einem dann brennend bewusst, wie mieserabel der gute xorg-server und die üblichen X11-Compositoren rendern. Die klassischen Terminals wie xterm, rxvt-unicode oder alles, was auf VTE basiert, sind auch wunderbar. Bis man mal in den Genuss von alacritty oder foot gekommen ist.

Neuere Dinge haben oft auch neuere Funktionen, von denen man gar nicht wusste, dass man sie braucht. Ich dachte lange, dass ich kein Fan von Tiling mehr werde. Und dann kam Plasma 6, dessen Pseudotiling ich doch recht gerne nutze. Tatsächlich frage ich mich, wieso ich mein Laptop nicht viel früher von Openbox auf eine moderne Desktopumgebung umgestellt habe...
 
Langsame Hardware kann auch Stressreduktion und Entschleunigung im Alltag bedeuten und die Produktivitaet steigern, da man nicht 50 Dinge gleichzeitig tun kann und mal "schnell" noch die Emails checkt und "schnell" noch im Discord vorbeitschaut, usw.
Das ist eine sehr spannende Interpretation. Die kann ich aber so nicht stehen lassen. :-)
Weil gerade wenn etwas lange dauert (compile-Durchlauf) hab ich ja oft die Verführung nebenbei etwas anderes zu machen. Wenn alles zack-zack geht, komme ich gar nicht auf die Idee irgendwie bei Youtube/whatever zu klicken.
Und selbst wenn man sagt, man hat langsame Hardware das die solche Parallelsachen gar nicht kann, so hat doch fast jeder heute irgendwie ein Phone in der Tasche.
Außerdem merke ich ein Ausbremseffekt. Ich bin mit meinen Gedanken schon weiter und muss aber auf das lahme Gerät warten. Das ist auch ein Nervfaktor und ist das Gegenteil von Stressreduktion.

An dem Entschleunigungspunkt ist aber durchaus was dran. Früher als Compile-Vorgänge noch wirklich lange gedauert haben, dann hat man sich halt ein Kaffee geholt (oder sowas). Du bist also aktiv aus der Situation rausgegangen und hast Dich bewegt. Und das hatte dann tatsächlich einen positiven Effekt. Trotzdem war es auch in der guten alten Zeit nervig. Insbesondere wenn Du zurück gekommen bist und den Compile-Vorgang neu anschubsen musstest, weil der wegen sowas lapidaren wie ein vergessenes Semikolon abgebrochen hat.

Mein Nutzungsverhalten hat sich aber angepasst. Also ich genieße schnelle Hardware, wenn ich mal schnell hinterander weg Dinge tun kann ohne den o.g. Ausbremseffekt zu haben. Setze aber auch ganz bewusst und gezielt Auszeiten (was früher der erzwungene Gang zum Kaffee holen war). Das ich durchweg stundenlang am Gerät sitze kommt sozusagen fast gar nicht vor.

sondern die meiste Zeit ist man eher am nachdenken und planen und das Programmieren ist meistens der letzte Schritt einer langen Kette.
Bei mir nicht. :-)
Mein Programmieren ist tatsächlich sehr code-lastig. Ich fange schon relativ früh an Quelltext zu schreiben. Das wenigste davon taucht später noch irgendwo auf. Quelltext ist für mich eher sowas wie eine Knetmasse die ich nach und nach in ihre Endform bringe.

Auch viele Dinge, wie zum Beispiel eine Objektstruktur oder so. Klar kann ich mir das auch aufmalen. Aber wozu? Das schreib ich gleich als Code, wo ich es dann auch unkompliziert modifizieren kann. Und wenn ich das mal anschaulicher brauche, dann kann ich mir das ausgeben lassen. Liegt ja schon als in einem good-parsable Format vor.
Genauso wie Dokumentation. Vieles davon liegt im Quelltext. Gehört zusammen und wenn ich dann im Quelltext eine Änderung vornehme, kann ich gleich die Dokumentation mit anpassen ohne das ich erst in ein anderes Dokument muss.

Und klar hat man auch Dinge, wie nicht im Quelltext stattfinden. Und klar müssen gewisse Dinge auch geplant werden. Aber weder ist das eigentliche programmieren ein kleiner Anteil noch findet er nur am Schluss irgendeiner Kette statt.

Mag aber daran liegen, das diese Arbeitsweise mir entgegen kommt (Quelltext empfinde ich zum Beispiel als sehr anschaulich) und das ich auch eher selten in Projekte involviert bin, wo eine andere Vorgehensweise deutliche Vorteile hätte. :-)

  • Entweder ist es eine sportliche Herrausforderung
  • Oder es ist Nostalgie, der Traum der "guten alten Zeit".
Ja. Auch das ist eine Sache, die ich bei mir merke. Das darin auch ein Spaß besteht auch mickriger Hardware viel rauszuholen oder auch sich der Herausforderung zu stellen, das man sich überlegen muss, wie man bestimmte Dinge mit begrenzten Ressourcen zum laufen kriegt. Etwas, was man früher ja sehr häufig ausgesetzt war (weshalb natürlich ein gewisser Nostalgie-Faktor mitschwingt).
 
Ich kann natuerlich nur von mir sprechen und ich wollte die Vorteile von alter Hardware fuer mich persoenlich nennen.

Ich neige dazu, mich zu schnell ablenken zu lassen. Wenn ich 50 Tabs offen habe und einer davon ist z.B. Discord, dann ist die Gefahr gross, dass ich mal schnell alle paar Minuten dort rein gucke und mich darin verliere. Daher hilft mir alte Hardware, fokussiert zu bleiben und mich nicht so sehr ablenken zu lassen. Das hat jetzt nicht unbedingt was mit alter Hardware zu tun, funktioniert aber fuer mich, da es mir Grenzen setzt. :-) Das ist so aehnlich wie mit den Suessigkeiten. Sind die im Schrank, isst man die frueher oder spaeter. Die Limitierung durch alte Hardware hilft mir auch, den Code schlank und performant zu halten und "Bremsen" eher zu erkennen.

Meine Philosophie ist dabei: "Das, was gerade genug enthaelt" - Denn: Wenn aus Vielfalt Ueberfluss und Komplexitaet wird, erreichen wir irgendwann einen Punkt, der uns zur Umkehr bewegt. Auf dem Weg zum Wesentlichen, zum Kern, der Reduktion und dadurch zu mehr Wertschaetzung, mehr Bewusstsein und mehr Glueck.

Neue Hardware hat natuerlich auch seine Vorteile - vorhandene Unterstuetzung durch Treiber vorausgesetzt. Hinzu kommen die Mobilitaet, weniger Energieverbrauch, fluessigeres Arbeiten mit aktuellen Tools, die Moeglichkeit mit diversen VMs zu arbeiten, usw. und naturlich schnellere Kompiliervorgaenge, wenn man oft kompiliert und dadurch weniger Unterbrechungen im Arbeitsfluss. Vorausgesetzt natuerlich, man nutzt die Hardware beruflich und benoetigt das alles.

Mein persoenliches Fazit zu neuer Hardware:

Benoetigt man Software, welche bestimmte Mindestanforderungen an die Hardware voraussetzt und diese ist irgendwann nicht mehr gegeben, dass sollte man sich neue Hardware anschaffen, welche wieder wieder fuer gewisse Zeit ausreicht. Aber immer das Neueste und Schellste braucht man meiner Meinung nach nicht, wenn keine wichtigen Gruende dafuer vorliegen. Das geht dann eher in Richtung Marketingabteilung. :-)
 
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ohne auf die interessanten Beiträge vorher einzugehen, zu denen ich aber durchaus auch eine Fragen hätte, beschreibe ich mal alternativ mein Szenario.
Alternativ deshalb, weil ich von IT nicht gebissen wurde.
Als Berufsanfänger hatte ich noch Ansatzweise programmieren lernen müssen, daran dann soviel Spaß bekommen, dass mich die "kleinen grünen Ameisen" bis in den Schlaf verfolgten und ich langsam viereckige Augen (im 4:3 Format) bekam. Meine Ernährung bestand hauptsächlich aus Kartoffel-Chips und Coca-Cola (damals gab es davon nur eine Sorte), meine sozialen Kontakte bewegten sich gegen Null (woran sich allerdings nie viel geändert hat) und meine Leistungen in der Schule bzw Ausbildungen wurden zunehmend schlechter, während die Anzahl meiner Fehlstunden zunehmend anwuchs. Was solls, dafür ist aber mein Code durchgelaufen und konnte auf Diskette gespeichert werden, so nobel war ich damals schon eingerichtet.
Keine Frage: aus dieser Abhängigkeit musste ich raus!
Meine Berufsausbildung änderte ich in Richtung HardWare, was mich nicht weniger süchtig machte, aber immerhin die Form meiner Pupillen zunehmend normalisieren ließ. Dort angekommen, lebte ich meinen Beruf die nächsten 30 oder 35 Jahre mit großem Enthusiasmus und möglichst ohne IT.

Frommer Wunsch.
Natürlich hielt die IT Einzug in meinen Beruf und mein Privatleben, aber ich verbannte sie immer auf einen der hintersten Plätze überhaupt. Trotzdem ärgerte ich mich über viele Unzulänglichkeiten, die ich vor allen Dingen in der privaten Anwendung erlebte, gegenüber den professionellen SGI und SPARC Rechnern mit ihren Unix Systemen. Als erstmals das Wort Linux in mein Bewusstsein kam, stand auch schnell die Entscheidung fest, im privaten Bereich auf ein solches System zu wechseln und damit war ich dann in der OpenSource-Welt gefangen und blieb das bis heute.

Ohne Zweifel zeigen diese Zeilen bereits einen gewissen nostalgischen Touch, dem ich mich gar nicht verweigern möchte.
Als jemand, der sein ganzes Leben lang HW repariert und ausgetauscht hat, vergeht einem aber mitunter die Lust an der Nostalgie und dem unsinnigen Festhalten daran. Aus einer gewissen professionellen Sicht muss man letztendlich alle HW als Schrott betrachten, die nur darauf wartet, früher oder später entsorgt und ersetzt zu werden. Man gewöhnt sich also frühzeitig eine entsprechende Haltung an, die gewissermaßen pragmatisch unsentimental ist.

Oben brachte jemand das Beispiel mit dem Auto. Mein PKW ist Baujahr 2000 und ich möchte keinen anderen. Er tut es zunächst noch vollkommen gut für meine Zwecke und sodann belästigt er mich nicht so sehr, wie das die neueren Modelle mit ihrer interaktiven SW für gewöhnlich tun. Schlüssel drehen, starten und fahren. Das erwarte ich von meinem Auto und genau das und nicht mehr.
So ähnlich ist das auch mit der SW, woraus dann die Anforderungen meiner PC-HW sich ableiten.
Ich spiele nie, auch nicht PC-Spiele. Deshalb brauche ich keine "Texturen" oder tolle Grafiken, keine 3D Effekte und auch keinen Sound. Mein PC hat weder Lenkrad noch Gas-Pedal, meine Cherry klickt noch immer gut (die vorletzte im Bestand) und das luxuriöseste Eingabegerät ist eine geschenkte Maus, bei der ich mittels Tastendruck adhoc die Geschwindigkeit umschalten kann. Die älteste HW ist vermutlich mein Scanner, den ich aus dem Schrott meiner Frau gerettet habe oder vielleicht auch die USV, die schon einige PCs überlebt hat. Ich tausche also nie voreilig etwas, das meinen Bedürfnissen noch genügt.
Soll ich sagen, dass sich leider die Anforderungen an die geläufige SW im Laufe der Zeit ändern?
Manchmal empfinde ich so. Aber ehrlich kann die SW heute doch auch immer mehr und vor allem in Bezug auf Grafik ist sie heute sehr viel Leistungshungriger, als noch vor wenigen Jahren und diese Entwicklung schreitet doch zunehmend voran, gepaart mit meiner eigenen Bequemlichkeit. Während ich vor Jahren noch mit einem Monitor zufrieden war, möchte ich heute zwei davon nicht mehr missen und lande auf einem etwa einen Film, auf dem anderen mehrere Konsolen und verteile dann auf mehrere Arbeitsflächen noch viele weitere Anwendungen, darunter zeitweise auch einige VMs, die ich gelegentlich brauche und genieße es, wenn ich all das für Tage offen halten kann und bei Bedarf dann wieder schnell irgendwo hin wechseln und eine begonnene Arbeit weiter machen, für die mir zuvor die Nerven fehlten.
Deshalb kaufe ich mir so in etwa alle sieben bis zehn Jahre neue HW, sprich, neues MB, CPU, RAM, bei Bedarf auch GraKa.
Damit ist die alte HW noch nicht aufgegeben, sie dient immer noch als Not-System, um das ich mich auch gelegentlich mal kümmere.
Als weiteres Not-System dient ein ebenfalls sehr viel schwächerer Laptop.
Beide Not-Systeme gehen zur Not, aber es macht definitiv keinen großen Spaß damit zu arbeiten und wenn ich mich denn schon mit der eh nicht beliebten Materie befasse (also alles, was irgendwie mit PC-Arbeit zu tun hat), will ich mich nicht noch zusätzlich über schlechte HW ärgern. Dann soll der Schrott anspringen und schnurren und mich nicht noch ausbremsen.


Mit einem Smart-Phone kann ich gar nicht arbeiten, denn ich kann kaum damit umgehen. Die Dinger machen nie, was ich von ihnen will. Vermutlich verkrampfe ich innerlich, wodurch sich mein Hautwiderstand so sehr ändert, dass der Touch-Screen die Zusammenarbeit verweigert. Und wozu auch? Wieso sollte ich mit so einem Mini-Bildschirm zufrieden geben? Wieso auf meine Tastatur verzichten? Wieso meinen Arbeitsstiel ändern und wie jemand im Büro von 9 bis 15 alles der Reihe nach abarbeiten, wenn ich die Freiheit habe, es anders machen zu können? Wenn mir dabei ein Betriebssystem hilft, das dafür gemacht ist, "lange oben zu bleiben" und für das ich alle benötigten Anwendungen finden kann. Und wieso sollte ich nun vor meinen zwei großen Bildschirmen sitzen und zusehen, wie sich Anwendungen langsam "entwickeln" und Fenster quasi wie von Hand gezeichnet aufgebaut werden?

Ich meine, wenn ich merke, dass ein Netzteil spinnt, tausche ich ohne großen Jammer und Gedanken an Nostalgie dieses aus. Vollkommen klar und logisch, oder?
Wenn mich die HW anfängt zu ärgern, weil die benutzte SW darauf zu langsam wird, mache ich das eben auch, sofern ich es nicht eh schon turnusmäßig, also irgendwie vorauseilend gemacht habe. HW ist Schrott, von Anbeginn an und PC-HW ist größtenteils Elektro-Schrott und gehört gelegentlich entsorgt und bei Bedarf erneuert. Da hatte ich vor Jahren noch wirklich tolle SAS-HDs im Einsatz und obwohl man das hauptsächlich an der Lautstärke, dem Stromverbrauch und der Wärme-Entwicklung merkte, war ich darauf mächtig stolz. Doch heute würde ich keinen halben Cent mehr dafür ausgeben und ohne SSD und NVME würde ich nicht mehr sein wollen.

Wenn ich alle sieben, acht, neun oder zehn Jahre in die Tasche greife und neue HW kaufe, ist das nicht ohne Ende Müll produziert, sondern in meinen Augen den Anforderungen entsprechend vollkommen gerechtfertigt. Eine SGI-O2, die ich vor Jahren mal entsorgt hatte, war ihrer Zeit voraus und wenn ich mich recht entsinne, kostete die nahezu 100.000 DM oder so. Für so etwas ähnliches, wie einen PC. Heute bekomme ich für 500€ zehn mal mehr Leistung aus der Bucht hinterher geworfen! Anders gesagt: man bekommt immer mehr Leistung für immer weniger Geld und es ist daher auch wirklich nicht gut zu begründen, länger als zehn Jahre auf alter HW zu reiten.


Kennt ihr noch Flipper?
Ich meine nicht den singenden Delphin aus der Fernsehserie, sondern diese halb-mechanisch, halb-elektronischen Spielautomaten, die bei heftigen Schlägen zum "Tillen" neigten? Ein Bekannter von mir verdiente sein Geld zeitweise als Reisender in Flippern, stellte die auf, reparierte und wartete sie und so weiter. Er hatte einige alte Modelle im Wohnzimmer stehen und bespielte die auch, bis eine neue Frau neuen Wind in sein Leben brachte. Was ich sagen will: solche Hobbies verstehe ich gut! Ich selbst benutze gerne Waffen, die anderen Leuten schon zu altmodisch geworden sind. Man braucht vielleicht solche Spielzeuge, Männer-Spielzeuge, sage ich mal. Aber da gibt es den entscheidenden Unterschied: es sind Spielzeuge.
Man kann sich auch ein kleines Pony im Garten halten und es streicheln und füttern.
Aber wenn man ernsthaft reiten und irgendwo ankommen will, braucht man schon ein echtes Pferd und einen guten Sattel.


Und so sehe ich das auch mit der PC-HW.
Abseits vom Spielen damit und von irgendeinem Vergnügen, macht es keinen Sinn, über die Haltbarkeitsgrenzen hinaus, veraltete HW zu benutzen. Damit ärgert man sich nur selbst.
Ein zu alter Gaul gehört zum Abdecker, ein veralteter PC in den Schrott.
 
ich wollte die Vorteile von alter Hardware fuer mich persoenlich nennen.
Ja. So habe ich es auch verstanden. Jeder hat halt so seine eigenen individuellen Nutzungsszenarios und Vorlieben. Und dementsprechend kommen da auch unterschiedliche Lösungen raus. Das finde ich völlig in Ordnung und das ist ja auch gerade das Spannende.

aber fuer mich, da es mir Grenzen setzt. :-)
Ist ja auch legitim für sich selber solche Hilfsmittel zu nutzen.

Die Limitierung durch alte Hardware hilft mir auch, den Code schlank und performant zu halten und "Bremsen" eher zu erkennen.
Da ist was dran. Und gerade heutuztage haben wir ja wirklich regelrecht eine Explosion von Komplexität und Ressourcenverschwendung. Hardware wird ja bei weitem nicht mehr so optimal genutzt wie zu "meiner Zeit".

Aber immer das Neueste und Schellste braucht man meiner Meinung nach nicht, wenn keine wichtigen Gruende dafuer vorliegen.
Ja. Sehe ich genauso.

Das erwarte ich von meinem Auto und genau das und nicht mehr.
Ja. Häufig hat man ja, das moderne Sachen nicht automatisch besser sind.

Ich merke das zum Beispiel bei Online-Banking. Die Website ist zunehmend auf Mobil optimiert. Das heißt aber, das der Mehrplatz dem man auf einem Monitor hat gar nicht für Übersichtlichkeit und Funktionalität ausgenutzt wird und es damit ineffizienter wird. Mal davon ab, das das mit jeder Iteration gefühlt langsamer wird, weil gefühlt tausende von Javascript-Frameworks eingebunden sind.
Das man für Mobil optimiert, sehe ich ein. Warum man keine Desktop-Variante hat aber nicht.
Zumal die Mobil-Variante ja auch potentiell unsicher ist weil da auch der zweite Faktor übers Phone läuft (was den Sinn von 2FA ja auch quasi zunichte macht).

Oder auch andere aktuelle Sache: War dieser Tage Eislaufen. Und früher war das halt so, da konntest du mit Bargeld zahlen, hast da Deine Münzen in den Automaten geworfen und gut war es.
Heute gibts da nur noch Online-Tickets. Das heißt, Du musst da erst auf so ein Online-Portal und Dich da irgendwelche Web-Parkours durchklicken, Du brauchst ein elektronisches Zahlungsmittel wie Paypal (was ich nicht hab) wo Du dich dann auch noch mal durchklicken musst. Alles dauert drei Mal so lange. Es hat als Voraussetzung ein Smartphone (hoffentlich hast Du auch genug Akku und Internetz!). Du kannst solche Sachen nicht so ohne Weiteres delegieren. Früher haben mir meine Eltern ein paar Mark gegeben und dann konnte ich halt alleine da hin. Diese unkomplizierte Möglichkeit fällt auch weg.
Verkauft wird das aber als modern und schick. Hat aber fast nur Nachteile gegenüber der früheren Variante.

Und das hast du halt an ganz vielen Stellen. Und dann wird man noch komisch angeschaut und ist dem Vorwurf des Ewiggestrigseins ausgesetzt, wenn man das dann anprangert.
Mal davon ab, das das ja auch eine diskriminierende Komponente hat. Denn nicht jeder tut sich ja mit dem Digitalkram leicht.

Ich selbst benutze gerne Waffen
Das geht auch digital mit Cyber-Cyber. :-)
 
Nein!
Ich rede von echten Waffen. Du weißt, dem Geruch von Napalm am Morgen...
Sowas kann Cyber nicht.
... oder?
Vielleicht bin ich nur zu rückständig und brauche mal ein ordentliches Cyber-Upgrade.
Viele moderne Waffensysteme sind ja Cyber-Kontrolliert, wie stark liest man ja auch oft in der Berichterstattung über den Ukrainekrieg
 
Kommt halt drauf an, was man mit dem Rechner macht und wie leidensfähig man ist. Vielen reicht ein bisschen Internet und Textverarbeitung. Aber eigentlich hat sich die Gebrauchsdauer der Computer ja verlängert. 10 Jahre streßfreier Betrieb mit akuteller SW sind ja inzwischen möglich. USB2.0 und 64 bit ist seitdem Stand der Techikt. Man sollte halt nicht jammern, wenn der uralte Netzwerk Chip nicht mehr richtig unterstützt wird oder der Rechner bockt. Steuerungsrechner und v.a. allem SW in Anlagen dürften sogar länger laufen. Teils aus gutem Grund, teils aus Ignoranz. Erinner mich an einen Fall in den 2000er , als in der damaligen Firma eine Anlagensteuerung mit Z80 und EBC-Bus und ST506 Festplatte (20 Jahre alt) den Geist aufgab. Gab halt nach 20 Jahren keinen mehr, der sich damit auskannte und die Backup Disketten von 1986 waren auch nicht mehr OK. Wir hatten noch gemahnt, das zu aktualisieren, aber die Erbsenzähler und Abteilungsleiter sagten, daß es doch funktioniert und daß kein Geld da ist ...
 
Was unangenehm ist, wenn das jemand jammed oder gar übernimmt. Eine klassische Kanonenkugel lässt sich durch 'ne Funkantenne deutlich weniger beeindrucken. Verstehst Du JETZT den Reiz alter Hardware? :-)
Ich kann hier ja auch auf ein großes Archiv schauen. Es ist ja nun nicht so das ich eine gewisse Affinität zu alter hardware nicht teile.

Ich kann nen 486er und diverse Ataris mit M68K Prozessoren anbieten, aber auch Systeme mit Pentium 1 oder II, Athlon XP 2600+, frühe Alphas, Pentium 4s, mehrere Thinkpad X31, X61, X230, T60, irgendwo schlimmert auch nen Dual Pentium III System (Oder wars II?).

Wenns ans Netz soll hab ich auch verschiedene dinge wie alte 10Base2 auf 10BaseT Converter, Serielle Adapter etc

Ich verwende die nur nicht als Primärsystem für aktuelle Aufgaben.

Zum Rest schreib ich Morgen etwas :D
 
Prinzipiell das was @Yamagi sagt. Menschen sind Gewohnheitstiere, und wenn man nix neues kennt, vermisst man es auch nicht.

Ich hab nunmal das "Problem" das ich für mein Leben gerne zocke, auch aktuelle Titel. Deshalb MUSS quasi ein aktueller PC im Haus sein. Ich hatte nie eine ordentliche Tastatur vermisst, seit ich mir eine Keychron gekauft hatte (und ich hatte auch zuvor teure Teile, von Roccat, Razer und Co) will ich nix anderes mehr. Hab mir auch fürs Büro eine beim Mitarbeitergespräch "erlabert". Ich hab vor einigen Monaten ne Viper V3 Pro gekauft - auch zuvor hatte ich Razermäuse um teures Geld, aber dieses Teil hat mir die Augen geöffnet, jede andere Maus fühlt sich jetzt wie Müll an.

Ich dachte nie ich brauche nen 144HZ Monitor - 60 HZ sind ja völlig ausreichend, das Auge nimmt alles ab 30 als flüssig war. Am Arsch, alles unter 100 FPS sieht jetzt kacke aus, ich hasse es, wenn Zwischensequenzen auf 60 oder gar 30 FPS zurückgehen und merke das auch deutlich.

Mein GamingPC ist jetzt knapp 5 Jahre alt, ich hasse ihn weil er so lahm ist (damals 1.5k gekostet). Das Budget für den neuen liegt schon beiseite, ich warte nur noch auf die CES..
 
Ich hadere hier auch ab und zu mit mir. Also nicht, dass ich mein Notebook mit Ryzen 5800H "alt" nennen würde, aber schnell ist das heutzutage auch nicht mehr. Gab doch ein paar deutliche Sprünge die letzten Jahre, ausgelöst durch mehr Konkurrenzdruck. Wenn ich hier Softwareentwicklung mache, MySQL, PostgreSQL, MSSQL und Oracle laufen habe und dann mal die Datenbank-Tests laufen lasse, dann ist das Teil mit 16GB RAM (-2GB für VRAM) schon heftig am Swappen.

Aktuelle Notebooks sind aber auch eher so meh. Entweder werden dort starke CPUs in kleine Gehäuse gequetscht, was Thermal-Throttling verursacht und das Teil ein Föhn ist. Oder die CPU wird mit niedrigen TDP betrieben, was stark Performance kostet.

Da kommt schon mal der Wunsch sich wieder ein Desktop-System hinzustellen. Dann sehe ich aber wieder, dass AMD AM5 Systeme inkl. GPU auch einfach mal mit 80-100W Stromverbrauch vor sich hin idlen...

Alles schwierig irgendwie. Ich wünschte mein aktuelles Notebook würde wie das letzte von mir einfach spontan den Geist aufgeben. Dann überlegt man nicht so lange :D
 
Aktuelle Notebooks sind aber auch eher so meh. Entweder werden dort starke CPUs in kleine Gehäuse gequetscht, was Thermal-Throttling verursacht und das Teil ein Föhn ist. Oder die CPU wird mit niedrigen TDP betrieben, was stark Performance kostet.
Ich hab das Notebook mit den inzwischen auch älteren 5900HX aber ich kenn das so das das Fön-Problem nur dann auftritt wenn die Leistung auch abgerufen wird - ansonsten ist meiner z.B. flüsterleise, oft läuft im "normalbetrieb" der Lüfter auch garnicht. So kenn ich das auch von aktuelleren Systemen.

Zu den idle-stromverbräuchen kann glaub ich @Yamagi mehr sagen
 
Und technisch wäre es durchaus möglich das System unter Last auch leise zu kriegen. Ich mein, so eine CPU hat ~50W TDP. Müsste nur etwas dicker und eine größere Kühlung verbaut sein. Das Gaming Notebook meiner Freundin hat CPU+GPU ~150W TDP und kriegt das auch halbwegs leise gekühlt.

Aber ne, es müssen ja immer so flache Platten sein, die dann zum Föhn werden.
 
In meinem Notebook werkt ein 5600U. Normal absolut nicht zu hören, unter Last wird er aber zum Fön und nach ner Zeit auch zum startenden Kampfjet. Im Büro habe ich eine Notebookkühlerplatte, wenn ich weiß ich betreib das Ding jetzt länger unter Volllast, schalte ich den ein und ich meine er bringt auch etwas (auch wenn ich das nur "aus dem Gefühl" sagen kann).
 
Zu den idle-stromverbräuchen kann glaub ich @Yamagi mehr sagen
Naja, was soll man groß dazu sagen... Ich hatte erst gestern mit einem Bekannten über den unseres Erachtens nach im Moment recht jämmerlichen Zustand von Konsumerhardware diskutiert. Letztendlich ist alles irgendwo Murks. Bei Desktops ist das Grundproblem, dass es keine wirklichen Desktop-Plattformen mehr gibt. AMD leitet die obere Hälfte des Segments halbherzig von der Serverplattform ab, was zusammen mit dem sowieso schon recht stromfressendem normalen DDR5 zu entsprechend hohen Idle-Stromverbräuchen führt. Das man das eher schlechte I/O-Die der letzten Generation nochmal recycled hat, macht es nicht besser. Bei AMD kommt die untere Hälfte und bei Intel das ganze Segment aus der Laptop-Plattform, was zwar zu besseren, aber wieder dank normalen DDR5 nicht besonders guten Idle-Verbräuchen führt, aber in Sachen Leistung wieder nur bessere Mittelklasse ist. Wobei das vielleicht etwas übertrieben negativ dargestellt ist.

Will man eine GPU, sieht es noch düsterer aus. AMD und Intel scheinen für sich entschieden zu haben, dass im Moment im High End nichts zu holen ist, während Nvidia die Preisschraube immer weiter dreht. Ich glaube nicht, dass die kommende Geforce 5080 wirkloch $1699 kosten wird, wie einige Gerüchte sagen, aber billig wird sie auch nicht. Bei der Geforce 5090 ist die Frage dann auch nur noch, ob es knapp unter oder doch über $3000 werden. Besserung ist nicht in Sicht, solange sich das Silizium noch teurer als KI-Beschleuniger verkaufen lässt und man da sogar mit eher halbherzigen Produkten buchstäblich Milliarden scheffeln kann. Und wer weiß, was nach dem KI-Hype zum Verheizen von GPUs kommt. Von Trump ausgelöster Cryptoboom 3.0 vielleicht?

Bei Laptops hat x86 in den letzten Jahren riesige Fortschritte gemacht, sowohl was Leistung, als auch was Effizienz betrifft. Aber irgendwie scheint niemand wirklich geile Laptops bauen zu wollen. Modelle wie das Thinpad X1 Carbon, HP Elitebook oder Asus Proart sind zwar nicht schlecht, aber die Klasse eines Macbook Pro erreichen sie nicht. Irgendwas ist immer. Zu kleiner Akku, zu schlechte Kühlung, halbherziges Display, wackeliges Gehäuse, miese Tastatur...

Allerdings sind wir auch gerade in einer Übergangsphase. Mit der nächsten Generation kommen wahrscheinlich CAMM2 Speichermodule in den Massenmarkt, was die Situation beim RAM - sowohl Bandbreite, als auch Stromverbrauch - deutlich verbessern dürfte. Bei AMD ist absehbar, dass sie das Desktop-Segment wohl mit der Strix Halo Plattform für derzeit erstmal nur High End Laptops mit Fokus auf eine große GPU oder eben ihrem dann aktuellen Nachfolger bedienen werden. Das dürfte den Desktop besser aufstellen. Bei Intel ist nicht klar, wo die Reise hingeht. Wobei ich mich aus dem Fenster lehnen würde und sagen, dass es Intel mittelfristig in dieser Form nicht mehr geben wird. Minimum werden sie das Unternehmen in Design und Fertigung spalten. Dafür kommen Konkurrenten. Qualcom ist schon da, Nvidia / Mediatek kommen in Kooperation hinterher. Beide wohl absehbar erstmal nur Laptop, aber letztendlich ist eine Desktop-Plattform nicht allzu viel mehr Aufwand und zumindest Nvidia wird die wohl auf mittlere Sicht auch mitnehmen wollen.

Genug lamentiert, ich warte ebenfalls noch Dienstag ab und dann wird demnächst aufgerüstet. Entweder den Ryzen 9950X oder 9950X3D, kommt etwas auf Preis und Leistung an. 96 Gigabyte RAM, da ich bei zwei Modulen bleiben möchte. Vier sind zu fummelig. Und eventuell die Radeon 9070XT, wenn sie denn die Erwartungen erfüllt. Mehr GPU-Leistung brauche ich nicht und Nvidias Linux-Treiber ist zwar massiv besser geworden und inzwischen sind die quelloffenen Kernelmodule auch gut benutzbar, aber amdgpu hat die letzten 5 Jahre gute Arbeit geleistet und dabei will ich bleiben.
 
Ich arbeite schon enige Jahre mit "Schrotthardware", da ich des öfteren an ausrangierte Behördenhardware gelangte.
Daher ist mein wichtiger Zweitrechner ein alter Esprimo, der etwas aufgebohrt mit FreeBSD, einem Intel Core 2 Quad Q9500 und 16 GB RAM sowie einer Geforce GTX 960 vom Schwiegersohn und 4 Festplatten eine Art NAS mit Desktop-OS darstellt.

Mein Hauptrechner ist ein Ryzen 7 4750 mit 32 GB RAM.
Auch hier ist FreeBSD das Hauptsystem. Für MS Office 2024 habe ich Windows 10 32bit in der VBox im Nahtlosmodus.

Ich habe auch 2 Notebooks. Ein Huawei Matebook 2024 und ein Medion Akoya S14409. Letzteres unterstützt FreeBSD zu 99% und ist somit mein Lieblingsnotebook.

Sprich, mir ist die Hardware weniger wichtig, so lange FreeBSD drauf läuft. Ich hasse Windows und Linux ist mir zu chaotisch.
Aber ich bin auch nicht der Normalzustand. :p
 
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