Religions- und Ethikunterricht an Schulen

Soll es das Wahlpflichtfach "Religion" als Alternative zum Ethikunterricht geben?

  • Ja

    Stimmen: 22 36,1%
  • Nein

    Stimmen: 39 63,9%

  • Umfrageteilnehmer
    61
  • Umfrage geschlossen .

Björn König

Well-Known Member
Hallo,

die meisten von euch wird es wohl nicht betreffen. Ich würde trotzdem mal aus reiner Neugier eine Umfrage zu der kommenden Volksabstimmung in Berlin starten.

Die Pro Reli e.V. bestehend aus christlichen, jüdischen und islamischen Verbänden möchte eine Gesetzesänderung, die die Einführung von Religionsunterricht als Wahlpflichtalternative zum bestehenden Ethikunterricht vorsieht. Schulen können individuell bestimmen ob sie Religionsunterricht anbieten, welche konfessionelle Ausrichtung er hat und wie weit er sich mit dem Ethikunterricht thematisch überschneidet. Wer dafür ist, stimmt mit "Ja".

Der Senat und das Abgeordnetenhaus von Berlin möchten das bisherige Modell beibehalten: Ethikunterricht ist Pflicht für jeden Schüler; Religionsunterricht kann zusätzlich freiwillig genommen werden, sofern die Schule ihn anbietet. Wer dafür ist, stimmt mit "Nein".

Gruß
Björn
 
Ich seh zwar keine Umfrage, aber definitiv NEIN. religion ist einer der gefährlichtsen Auswüchse in der Geschichte der Menschheit und überall, wo man dem aus dem weg gehen kann, sollt eman das tun.
 
Also JA bedeutet: Ethik Pflicht oder Religion Pflicht an einer Schule? Aber, dass was die Schule gewählt hat muessen dann auch alle tun?

Und NEIN bedeutet: Ethik für alle Pflicht. Und wer möchte kann auch noch Religion hinzuwählen?

Ist das so korrekt?
 
Haettest wenigstens eine Umfrage draus machen koennen....

Ich stimme mit Nein.

Das Kirchen gesocks soll nicht auch noch in den Schulen Shanghaien duerfen
 
Also JA bedeutet: Ethik Pflicht oder Religion Pflicht an einer Schule? Aber, dass was die Schule gewählt hat muessen dann auch alle tun?

Nicht ganz. Die Schulen können beides anbieten und der Schüler wählt. In der Realität wird wohl primär Ethik angeboten werden, weil es momentan Ethik bereits an den Schulen als Pflichtfach gibt. Christlich ausgerichtete Schulen oder Schulen mit hohem Anteil an islamischen Schülern werden wohl zusätzlich ein jeweiliges Religionsfach zur Wahl anbieten. Die Schüler, die sich für den Religionsunterricht entscheiden, müssen dann keinen Ethikunterricht besuchen. (Vermutlich trifft eher das Elternhaus die Wahl.)

Und NEIN bedeutet: Ethik für alle Pflicht. Und wer möchte kann auch noch Religion hinzuwählen?

Korrekt.
 
Die Frage ist genau wie die ganze Kampagne sehr irreführend.

Momentan gibt es Ethik und Religion in Berlin. Ethik für alle Pflicht, Religion für alle freiwillig.

Bei dem Volksbegehren geht es darum ob der Religionsunterricht den wertneutralen Ethik-Unterricht ersetzen kann.

So könnte man endlich den armen deutschen Bürgerschichtskindern ersparen mit den Ausländerkindern zusammen Werte vermittelt zu bekommen, da diese ja ohnehin anders denken.
edit: und die atheisten wär man auch los...
 
Die Frage ist genau wie die ganze Kampagne sehr irreführend.

Das Problem besteht auch darin, dass sich das ganze Thema leider nicht auf eine Frage oder einen Satz reduzieren lässt.

Beispielsweise ist ein Bischof durch Berlins Fußgängerzonen gestreift und hat sogar Punker davon überzeugt, sich für die Initiative einzusetzen. Wie? - Ganz einfach: Er hat alles auf "Wahlfreiheit == Gut" reduziert.
 
Ich für meinen Teil hatte 4 Jahre Religions- und 7 Jahre Ethikunterricht. Auf dem Dorf gab es nur Religion direkt vom Pfarrer. Mein Fazit: Beides ist bescheuert. Ich fordere die vollständige Abschaffung aller Bla-Fasel-Fächer.
 
Also wenn JA bedeutet, dass Ethik generell angeboten wird und optional zusätzlich noch Religion (was die Schüler optional auch belegen können), dann ist doch JA nicht verkehrt.

Wenn allerdings nicht-religiöse Schüler gezwungen sein sollten Religion zu besuchen, dann wäre ich nicht damit einverstanden.


Wie aber in einem Beitrag davor schon erwähnt würde ich auch gerne auf Bla-Fächer ganz verzichten. Wobei es aber eigentlich doch notwendig erscheint.... denn...

Setzt man sich beispielsweise zur Ferienzeit oder Freitags und Samstag ab 22 Uhr in eine S- oder U-Bahn, dann möchte man am liebsten Erziehungsmethoden aus dem Mittelalter, ein deutschlandweites generelles Alkoholverbot,,eine Ausgangssperre für gewisse Altersgruppen und Handy ausschließlich mit Telefon- und SMS-Funktionalität für gewisse Altersgruppen u. v. m. einfordern.

Ich würde in diesem Zusammenhang auch das Fach Ethik in "Respektvolles Zusammensein/Verhalten (in der Öffentlichkeit) sowohl gegenüber Mensch als auch Fremd-Eigentum" umbenennen.

Jeder der in größeren Städten zu Hause ist und sich zu besagten Zeiten nach draußen wagt weiss, wovon ich da rede...


Gruss.
 
Habe jetzt mal mit ja gestimmt weil ich selber als Schueler diese Waehlmoeglichkeit hatte. Damals waehlte ich Reli weil es noch entspannter als Ethik war. Da gab es so gut wie ueberhaupt keine Tests. Sozusagen aus rein praktischen Gruenden.
Im Unterricht selber kam dann aber doch Einiges was wissenswert war. Und wenn nicht haben wir halt Karten gespielt. Reli halt... =)
Aus heutiger Sicht betracht halte ich Reli schon fuer wichtig. Nicht zuletzt deshalb weil Religionskonflikte traurigerweise wieder ins Zentrum das weltpolitischen Blickfeldes gerueckt sind. Da kann ein wenig Bildung diesbzgl. nicht schaden.

Gruss
 
Ich habe ja angekreuzt.
Die Kinder sollen sich schon mal dran gewöhnen an die ultimative Antwort " ... ist so, glaubs mir". Intoleranter bin ich nach jahrelangen(7) Religionsunterricht in einem gottlosen Freistaat auch nicht gewurden.
 
Also wenn JA bedeutet, dass Ethik generell angeboten wird und optional zusätzlich noch Religion (was die Schüler optional auch belegen können), dann ist doch JA nicht verkehrt.

Genau das bedeutet es nicht. "Ja" bedeutet, dass Schüler und Eltern in Zukunft nur noch "Entweder ... oder ..." wählen können. Das was du beschreibst ist der aktuelle Zustand und der bleibt erhalten, wenn man mit "Nein" stimmt.

Aus heutiger Sicht betracht halte ich Reli schon fuer wichtig. Nicht zuletzt deshalb weil Religionskonflikte traurigerweise wieder ins Zentrum das weltpolitischen Blickfeldes gerueckt sind. Da kann ein wenig Bildung diesbzgl. nicht schaden.

Der Ethikunterricht kann das doch erfüllen. Warum muss man Religionsunterricht stattdessen haben?
 
Ethik? Das hatte ich nie. Ich hatte aber Religion. Ich weiß nicht was ihr dabei habt. Bei uns kamen aus Neugier sogar Muslime dazu, um sich katholischen Unterricht anzuschauen.

Sie waren auch sehr aktiv, so nebenbei und haben gute Noten bekommen. Ich fand das schon toll.
 
Ethik? Das hatte ich nie. Ich hatte aber Religion. Ich weiß nicht was ihr dabei habt. Bei uns kamen aus Neugier sogar Muslime dazu, um sich katholischen Unterricht anzuschauen.

Würdest du jetzt wollen, dass Muslime nicht mehr die Gelegenheit haben, dazuzukommen? Wenn man dem Gesetzesentwurf zustimmt, dann bedeutet das folgendes: Eine Schule bietet beispielsweise Ethik und katholischen Religionsunterricht an. Eltern mit islamischem Glauben werden ihr Kind dann wohl eher in den Ethik- als in diesen Religionsunterricht schicken. Da Religionsunterricht nicht mehr freiwillig stattfindet sondern ein ordentliches Unterrichtsfach ist, haben die Schüler, die Ethikunterricht besuchen, keine Möglichkeit mehr sich den katholischen Religionsunterricht anzuschauen.
 
Versteh ich das richtig, das Fach Religion setzt seinen Fokus dann auf eine Religion. Wer bestimmt denn welche Religion den Verzug auf der Schule bekommt? Und alle Glaubensrichtungen sollen dann in Berlin vertreten sein - na klar.
 
Erkläre es mir noch einmal... ich verstehe es nicht. Wenn man verpflichtet ist sich zwischen Religion als Fach oder Ethikunterricht zu entscheiden, dann gibt es kein katholisches Religionsfach für Andersgläubige? Das wäre ja eine seltsame Situation.

Ich würde es verstehen, dass wenn jemand kein Religion wählt, soll derjenige Ethik wählen. Ist meiner Meinung nach ok.

Und nebenbei... die Muslime sind nicht "dazugekommen", sondern haben das Fach bei uns offiziell gewählt.
 
Erkläre es mir noch einmal... ich verstehe es nicht. Wenn man verpflichtet ist sich zwischen Religion als Fach oder Ethikunterricht zu entscheiden, dann gibt es kein katholisches Religionsfach für Andersgläubige? Das wäre ja eine seltsame Situation.

Angenommen, du heißt Özgün und lebst mit deinen Eltern namens Serkan und Cigdem in einem Stadtteil in Berlin mit Menschen, die überwiegend einen Migrationshintergrund haben und sowohl deine Familie als auch alle deine Nachbarn im Haus sind Anhänger des Islams. Die Schule, die du besuchst bietet Ethikunterricht und dummerweise evangelischen Religionsunterricht an. Deine Eltern schicken dich redlichen Schweinefleischverächter selbstverständlich Wohl oder Übel zum Ethikunterricht. Eine Wahl hattest du nie, denn du bist erst 12 Jahre alt. Nun hast du keine Möglichkeit mehr den Lehren des evangelischen Unterrichts mehr zu lauschen, weil du dafür deinen Ethikunterricht schwänzen müsstest. Verständlich?
 
Nein.

Wird langsam Zeit, dass die Trennung zwischen Staat und Religion mal umgesetzt wird. Ich finde auch optionaler Religions-Unterricht sollte nicht angeboten werden.
 
ich wohne zwar nich in berlin, aber hab davon schonmal gehoert :)
ich bin nicht dafuer. wer geil auf reli ist, solls freiwillig dazu machen. sonst muesste man auch andere religionen waehlen koennen als die der christen, wenn man von wahlfreiheit redet.
und die argumentationslinie der befuerworter von pro reli is auch cool. da steht drinnen "Der Laizismus ist
überholt, die Trennung von Kirche und Staat darf nicht restriktiv
gehandhabt werden.". Da kriegt man ja sogar n bisschen Angst...
'N anderer super Standpunkt ist: "Ethikunterricht ist der neutralität
verpflichtet. Er steht in der Gefahr, die Standpunkte der SchülerInnen
zu relativieren. Ethik hat nicht die Aufgabe einen eigenen Standpunkt
zu fördern." Das is ja echt der Hammer. Und Parteien die das ganze noch unterstuetzen sind die fdp und cdu. wer auch sonst.
 
Habe ebenfalls für nein gestimmt. Gegen das Optionale habe ich nichts.

Ich profitiere davon, dass ich Religionsunterricht hatte. In Diskussionen mit religiösen Fanatikern kenne ich mich deshalb sehr gut aus - ab und zu sehr mehr als das Gegenüber. Meine Religionslehrer waren zwar alle überzeugt, aber sie haben den Glauben niemanden aufgezwungen. Auch wenn ich nicht gläubig bin weiß ich keinen Grund, warum man es nicht trotzdem lernen sollte. Es gibt genug anderes, was mindestens genau so unwichtig ist und wenn man Theologie studiert, Priester, Mönch oder sonst was wird braucht man es. Hier in Wien gibt es keinen Ethikunterricht, aber ich nehme mal an, dass das ein Teil meines Religionsunterrichts war und ich denke, dass das keinesfalls schaden kann.

Was mich am Religionsunterricht wirklich stört ist, dass man von der Kirche zum Religionslehrer gemacht wird und dementsprechend mehr oder minder stark ihre Interessen vertreten werden.

Das befürworte ich. Schulen sollten von Religion "verschont" werden. Das ist auch in erzkatholischen Ländern so.
Und du willst, dass sich Deutschland diesen annähert? :D
 
Genau das bedeutet es nicht. "Ja" bedeutet, dass Schüler und Eltern in Zukunft nur noch "Entweder ... oder ..." wählen können. Das was du beschreibst ist der aktuelle Zustand und der bleibt erhalten, wenn man mit "Nein" stimmt.



Der Ethikunterricht kann das doch erfüllen. Warum muss man Religionsunterricht stattdessen haben?

Bedeutet das bei JA, dass die Eltern und Schüler für die ganze Schule/Klasse entscheiden oder ist die Entscheidung pro Schüler???
 
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