USB - C die eierlegende Wollmilchsau?

Vril

Well-Known Member
Hallo,

wenn ich mir die aktuellen Macbooks anschaue:

da gibt es keine Ladebuchse,
keinen VGA oder anderen Bildschirmausgang,
keine RJ45 oder anderen Netzbuchse,
keinen Kartenleser,
keine USB2/3 Schnittstellen,
keinen Kopfhoererausgang,
es gibt einfach nichts ...
.. ausser 4 USB-C/Thunderbolt3

ueber diese 4 Interfaces laedt man das MacBook,
schliesst externe Monitore ( mehrere 5K ) an,
mittels kleiner Adapter, erhaelt man USB3, Ethernet, Kartenleser,
VGA - oder was auch immer.
Memory Sticks, ext. HDs, Monitore usw. bekommt man inzwischen schon mit USB-C,
so dass dafuer schonmal USB-C/USB3 Adapter wegfallen.

Ich persoenlich finde das genial!

Wie seht ihr das?


Gruss walter
 
Thunderbolt (es verwendet übrigens nur den USB Type-C Stecker, es ist aber Thunderbolt mit einem USB-Modus) ist im Grunde nichts anderes als nach draußen gelegte PCIe Slots. Darum liegt dort viel "Intelligenz" in den Kabeln/Adaptern und die sind dementsprechend teuer. D.h. egal wie, das Teil ist kein "All-in-One"-Gerät, sondern man muss dauernd irgendwelche Adapter und Kabel mitschleppen. Bildschirm anschließen? Adapter! SD Karte? Adapter! Mit dem LAN verbinden? Adapter!

Ich hab zwar nichts gegen breitflächig einsetzbare Ports, aber bitte im gleichem Atemzug nicht alle speziellen Ports vom Gerät entfernen.

Ich habe an meinem Notebook ein Mini-DP Ausgang, ein HDMI-Ausgang, einen SD-Kartenleser, einen RJ45 Port und 3 USB3-Ports. Ich weiß nicht warum ich das gegen 3-4 Thunderbolt Ports tauschen wollen würde. Ich gewinne dadurch nichts, verliere aber viel. Dann lieber alles das was ich habe inkl. 3-4 Thunderbolt Ports.

Und wie gesagt. Thunderbolt ist nicht gleich USB 3.1. Sie verwenden nur den gleichen Stecker.
 
Thunderbolt (es verwendet übrigens nur den USB Type-C Stecker, es ist aber Thunderbolt mit einem USB-Modus) ist im Grunde nichts anderes als nach draußen gelegte PCIe Slots. Darum liegt dort viel "Intelligenz" in den Kabeln/Adaptern und die sind dementsprechend teuer. D.h. egal wie, das Teil ist kein "All-in-One"-Gerät, sondern man muss dauernd irgendwelche Adapter und Kabel mitschleppen. Bildschirm anschließen? Adapter! SD Karte? Adapter! Mit dem LAN verbinden? Adapter!
...

Also Thunderbolt 3 ist schon etwas mehr als PCIExpress ...
Grundsaetzlich gilt aber doch ... jedes USB3.1 Teil funktioniert an Thunderbolt3,
somit wird sich zukuenftig das Problem der "vielen Adapter" deutlich reduzieren.
 
Bezogen auf reines USB-C sehe ich es nach einigen Monaten damit als einen weiteren Fall einer guten Idee, die absolut miserabel umgesetzt wurde. Der Mist geht damit los, das es verschiedene Kabel-Typen gibt. Ein USB-C 2.0 Kabel ist etwas anderes als ein USB-C 3.1 Gen 1 Kabel oder ein USB-C 3.1 Gen 2 Kabel oder ganz neu ein USB-C 3.2 Gen 1 Kabel... Natürlich sehen sie von außen nahezu gleich aus, sind schwer zu unterscheiden. Und dann sind da noch Billighersteller, die den Markt mit Kabeln überschwemmen, die angeblich USB Power Delivery 2.0 unterstützen, aber zu klein ausgelegt oder falsch verdratet sind. Manchmal fehlt der notwendige Chip auch gleich ganz. Das kann dann auch schon mal ein gegrilltes Gerät bedeuten. Aus dem Problem "Man muss einen USB-Stecker 3x drehen bis er passt" hat man "Man muss 5 teure Kabel kaufen, bevor eines funktioniert" gemacht. Das Chaos ging so weit, dass Google-Mitarbeiter begannen eine Liste guter Kabel zu publizieren.

Bei Alternate Modes geht es denn weiter. Gefühlt gibt es für jeden Alternate Mode mindestens zwei konkurrierende Protokolle, die sich weder am Stecker noch an der Beschreibung identifizieren lassen. Bis vor kurzem waren beispielsweise alle per USB-C verbundenen Monitore auf DisplayPort basierend. Nun drückt HDMI mit einem eigenen Alternate Mode in den Markt. Dumm, wenn ich ein HDMI Alternate Mode Display an einen DisplayPort Alternate Mode Ausgang anschließen möchte. Nun könnte DisplayPort sogar HDMI-Signale übertragen, aber natürlich geht das durch unterschiedliches Durchschalten der Alternate Modes nicht.

Ich bin daher bei @-Nuke-. USB-C versucht ein Problem zu lösen, was es nie gegeben hätte, wenn Hersteller vernünftige Geräte bauen würden anstatt den letzten Milimeter Bauhöhe auf Teufel komm raus einsparen zu wollen. Gleichzeitig schafft es eine ganze Kategorie neuer Probleme.
 
Also Thunderbolt 3 ist schon etwas mehr als PCIExpress ...

An sich nicht. Es ist nur ein anderes Protokoll so gesehen. Im Grunde gehen für jeden Thunderbold-Port eine Menge PCIe Lanes drauf. Darum ist es z.B. beim MacBook Pro auch so, dass es unterschiedlich schnelle Thunderbolt Ports gibt. Die linken Ports sind schneller als die rechten Ports oder irgendwie so, ganz einfach weil die PCIe Lanes ausgegangen sind. Das steht auch in den Tech-Specs auf der Apple-Seite. Somit ist auch Thunderbolt 3 != Thunderbolt 3. Es kommt darauf an wie der Port intern angebunden ist.

Grundsaetzlich gilt aber doch ... jedes USB3.1 Teil funktioniert an Thunderbolt3,

Anders herum aber nicht unbedingt.

somit wird sich zukuenftig das Problem der "vielen Adapter" deutlich reduzieren.

Du wirst auch in Zukunft kein RJ45 Kabel, keine SD-Karte und kein HDMI-Kabel in einen Thunderbolt-Port gesteckt bekommen. Du brauchst halt immer einen Adapter oder ein Kabel. Klar, wenn alles USB-Zeug Type-C ist, dann kann man sich Thunderbolt -> USB1/2/3.0 Adapter sparen, aber das ist eben nur einer von vielen Anschlüssen.

Wie Yamagi auch schon sagte... wir haben jetzt zwar einen Anschluss "Type-C", aber leider ist der Punkt "ist jetzt idiotensicher" leider komplett in die Hose gegangen. Unterschiedliche Geschwindigkeiten an den Ports, unterschiedliche Kabelstandards, unterschiedliche Anforderungen (z.B. Power Delivery 1 bis 5) und sogar unterschiedliche Protokolle an sich Thunderbolt vs USB.

Die grundlegende Idee ist schon sehr schön, wie du es ja erwähnt hast. Leider ist die praktische Umsetzung dabei etwas arg daneben gegangen. Und Grunde bräuchten wir auch kein HDMI, da Display Port ja alles und mehr auch bietet. Trotzdem gibt es HDMI. Und genau aus dem Grund wird auch Type-C irgendwann mal abgelöst. Genauso wie der Mini-DP Port vom älteren Thunderbolt durch Type-C abgelöst wurde.

Darum wirst du immer Adapter brauchen, egal zu welchem Zeitpunkt. Und darum hab ich den Kram lieber gleich am Notebook/PC dran und nicht eine Tonne Adapter. Und diese riesige Verwirrung um all die Type-C Geräte und Standards sind doch schon wieder der passende Grund "einen neuen Standard einzuführen, der alle Standards vereint".
 
....Die linken Ports sind schneller als die rechten Ports oder irgendwie so, ganz einfach weil die PCIe Lanes ausgegangen sind. Das steht auch in den Tech-Specs auf der Apple-Seite. Somit ist auch Thunderbolt 3 != Thunderbolt 3. Es kommt darauf an wie der Port intern angebunden ist.

aber nur bei den 13.3" Macbooks - beim 15er sind die 4 Thunderbolt's gleich.
 
Hallo

wie ist das dann eigentlich mit der Systemsicherheit. Kann USB-C dann komplett per DMA in den Rechner greifen wie damals Firewire. Ich denke an folgendes Szenario: Du bist beim Geschäftspartner, schließt an den Beamer an und der Partner hat nach der Präsentation eine Kopie deiner Daten. Und gerade bei Display - wie ist das mit DRM (ist heute schon ein Theater DisplayPort, HDMI, Mini Display, ...). Und für wieviel Steckvorgänge ist das eigentlich ausgelegt? 50? Das ist für Consumer Stecker m.W. schon viel.

Serie300
 
Prinzipiell hast du bei USB und Thunderbolt diverse Sicherheitsprobleme. Das DMA Problem löst in gewissen Teilen die IOMMU, was aber bei den meisten Systemen erst aktiv eingeschaltet werden muss. Ein anderes Problem ist die Firmware auf dem Gerät selbst, mit der man den Rechner auch so übernehmen kann. Darum werden bei sicherheitsrelevanten Sachen meist auch die USB-Ports unbrauchbar gemacht.
 
Zurück
Oben