Vermisst ihr das Web 1.0?

Sickboy

Müßiggänger
Wenn ich unterwegs gezwungen bin, mit meinem Netbook ins Netz zu gehen, nervt mich das Web 2.0 ständig: auf einer Webseite finden sich hunderte Bilder und dutzende Skripte, die im Hintergrund via AJAX irgendwas nachladen, was dazu führt, dass der kleine Intel Atom nicht hinterherkommt. Ich habe dann das Gefühl, dass die Ladezeiten selbst 1998 kürzer waren.

Irgendwie vermisse ich das Web 1.0 mit seinen einfachen Seiten ohne Schnickschnack. Man konnte Stunden im Netz verbringen und entdeckte immer wieder etwas neues (Stickwort: GeoCities), hangelte sich von Top-Liste zu Top-Liste, von Link-Netzwerk zu Link-Netzwerk. Die Seiten waren einfach und übersichtlich gehalten und man lernte ständig etwas Neues, weil man die gesuchten Informationen nicht auf Anhieb fand.

Klar, es war nicht alles toll: Werbung ohne Ad-Blocker (animierte GIFs, *aua*), der aufkommende E-Mail-Spam ohne Filter, unsichere Webbrowser (Viren), teure Verbindungen (kein DSL). Aber es gab eben auch viele gute Seiten, u. a.

  • die eigene Home Page mit HTML4,
  • Toplisten & Bannertausch,
  • Webverzeichnisse (z. B. Yahoo),
  • Altavista war beste Suchmaschine,
  • IRC war teilweise so voll, dass man nicht reinkam,
  • Microsoft Comic Chat!,
  • eBay war noch ein Internet-Auktionshaus,
  • und vor allem: viel weniger Idioten!

Ich weiß, dass ich ein romantisch verklärtes Bild von der Vergangenheit habe. Aber ich finde es eben schade, dass kein Downsizing mehr möglich ist. Vielleicht ging den Älteren unter euch selbst das Web 1.0 schon zu weit.

Aber vielleicht bin ich auch nicht der einzige. Vermisst ihr das Web 1.0?

Anhang: Den großen Web-2.0-Hype mit Facebook, Twitter etc. hätte man mit Einschränkungen auch 1998 realisieren können.
 

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Also auf Facebook und Twitter könnte ich auch verzichten, aber das sind zwei Negativ Beispiele. Ich finde es z.b. schön das Flash langsam verschwindet und Webseiten etwas mehr fürs Auge bieten. Das dein Atom Gerät mit dem neumodischen Schnickschnack nicht klar kommt hat wohl mehr mit deiner schlechten Verbindung zu tun, mein Atom Dingen findet Web 2.0 super :)
Was ich ab und an mal habe ist dass Chromium hängt wenn ich auf Facebook irgendetwas machen will, das aber auf meinem Desktop und der ist fürs Browsen sehr überdimensioniert. Selbst mein Handy hat mit dem Web 2.0 geraffel kein Problem und das darf nicht mehr als 56k Down genießen ;)
 
Das dein Atom Gerät mit dem neumodischen Schnickschnack nicht klar kommt hat wohl mehr mit deiner schlechten Verbindung zu tun, mein Atom Dingen findet Web 2.0 super :)
Glaub ich bei 100 MBit (down) eher nicht. ;) Bei Facebook oder Imgur habe ich es oft, dass der Seitenaufbau ruckelt oder mal zwei, drei Sekunden gar nichts passiert.
 
ich persönlich bevorzuge Seiten welche man auch per Braille, also quasi barrierefrei, benutzen kann. Emails verfasse ich in TXT und nicht HTML.
Das WWW im WAP Format oder das "mobile Internet" habe ich immer für Tinnef gehalten.

Aber es ist auch vollkommen klar dass es Anwendungen gibt, bei denen es sinnig ist die vorhandene Ressourcen vernünftig auszunutzen. Wenn ein Webshop dir ein Produkt mit allen Optionen ansprechend anbieten möchte, dann nutzt er eben Bandbreite und CPU der typischen Zielgruppe...
 
Aber es gab eben auch viele gute Seiten, u. a.
Da fehlte mir in der Aufzählung doch das Usenet :)

Anfangs Jahr nahm ich es mir vor Newsgroups/Usenet zu nutzen, kam aber leider nie dazu. Ernüchternd musste ich feststellen, dass mein Provider dies nicht anbitet.

Es stimmt schon : das Web2:0 bietet einige praktische Möglichkeiten. Mir persönlich ist's aber meist zuviel.
Vieles scheint mir gestalterisch einfallslos. Immer die selben (und oft zu kleinen) Schriften, allerorts dieser nachgehamte Air/Aqua Look (etwas wovor mir schon bei Desktops grauselt).
Ok, in den 90ern zeigte sich ja nicht nur die Gestaltung anders, man denkt noch mit Grauen zurück, wie's Stunk gab, wenn das Telefon mal nicht mehr ging weil . . . :)

Die schnelle Expansion des Internets, die fatale Äusserung Gates' das Internet werde überbewertet, das Aufkommen der schnelleren ISDN Modem, über den "Browser Krieg" bis hin zur "InternetBlase", aufkommendes Filesharing usw und all das was bereits erwähnt wurde. Das Internet hat trotz seiner jungen Zeit eine reichhaltige Geschichte hinter sich. Und damit verbunden auch der Umgang der Anwender.

Angesichts dessen was das Internet heute bietet, wundert es mich kaum, dass sich auch hier bereits soetwas wie "Nostalgie" breit macht.

Dem Web1.0 muss man zu gute halten, dass sich das Internet noch in der "Experimentierphase" befand.
Lange Zeit stand ich dem Internet skeptisch gegenüber. Doch das war noch zu Zeiten, als sich ein Leben ohne Internet kaum vom demjenigen "ohne" unterschied. Es war noch zu wenig allgegenwärtig, war noch zu wenig selbstverständlich, war langsam und kostete noch viel. Aber mich dünkt : es war freier.
Die heutige Monopolbestrebungen der grossen IT Konzerne haben ein Ausmass erreicht, dass es einem mulmig wird. Und das was man "Web2.0" nennt, hat diese Entwicklung entschieden vorangetrieben, und das was man "Cloud" nennt, wird's auch nicht besser machen.
 
Wenn ich unterwegs gezwungen bin, mit meinem Netbook ins Netz zu gehen, nervt mich das Web 2.0 ständig: auf einer Webseite finden sich hunderte Bilder und dutzende Skripte, die im Hintergrund via AJAX irgendwas nachladen, was dazu führt, dass der kleine Intel Atom nicht hinterherkommt. Ich habe dann das Gefühl, dass die Ladezeiten selbst 1998 kürzer waren.
Das habe ich anders in Erinnerung. Davor waren die Seiten wirklich sehr spartanisch, aber ab 1998 wurden die Seiten immer professioneller und zu der Zeit wurden Designs, alles davor kann man nicht wirklich so nennen, mit Tabellen umgesetzt. Ich habe damals schon in einer Webagentur gearbeitet. Was haben wir damals für Konstrukte kreiert? Heute schäme ich mich dafür, aber es war eine andere Zeit. Die HTML-Seiten waren riesig für die damaligen Transferraten. Im Vergleich dazu, heute sind die Seiten mit divs und css viel kleiner. DHTML für Netscape und IE4 war auch ein Krampf, heutige Frameworks erleichtern die Arbeit gewaltig. Ich arbeite heute immer noch in der Branche, wenn auch nicht mehr in einer Agentur, sondern in einer grundsoliden Firma, und es ist schon faszinierend, was man heute machen kann und sich manche meiner Anwendungen kaum noch als Webapplikation zuerkennen sind, sondern sich Dank AJAX wie Desktop-Applikationen verhalten.

Mich stört im Moment mehr, das es einen Trend weg von der Verbindung und Integration unterschiedlichster Web 2.0 Dienste gibt, sondern immer mehr Anbieter 'Mauern' errichten.
 
Das habe ich anders in Erinnerung. Davor waren die Seiten wirklich sehr spartanisch, aber ab 1998 wurden die Seiten immer professioneller und zu der Zeit wurden Designs, alles davor kann man nicht wirklich so nennen, mit Tabellen umgesetzt. […] Im Vergleich dazu, heute sind die Seiten mit divs und css viel kleiner.
Da kann ich dir nicht widersprechen. Wenn es darum geht, Informationen gut strukturiert und ansprechend dargestellt im Web zu publizieren, war das niemals so einfach wie heute. Die Tabellenkonstrukte zu Zeiten von HTML 3.2 waren damals wirklich ein Krampf und blähten die HTML-Seiten enorm auf. CSS hat da eine Menge verändert.

Mich stört im Moment mehr, das es einen Trend weg von der Verbindung und Integration unterschiedlichster Web 2.0 Dienste gibt, sondern immer mehr Anbieter 'Mauern' errichten.
Ja, und diese Entwicklung wird sich vorerst wohl nicht mehr umkehren. Wirklich realisiert hatte ich das, als Twitter vor einiger Zeit die RSS-Feeds rauswarf. Insofern wiederholt sich die Geschichte wieder; trotz der vielen APIs muss man die Informationen, wie vor 10 Jahren, erneut per Parser extrahieren. Vielleicht wird das Web 3.0 endlich ein dezentrales, wo jeder seine Informationen zu Hause speichert.
 
Was mich am "web 2.0" stört sind übergrossen Schriften! Was früher locker auf eine Seite gepasst hat, dort muss man heute 3 mal scrollen :ugly:
 
Ich finde dieses 1.0 und 2.0 Definition irgendwie ... unglücklich.

1.0 Ist das ganz alte Web von <-2000 mit IRC & Co?
Was sind dann foren wie dieses hier 1.5?
Ist myspace und ko 1.9 und Facebook dann 2.1?
Das ist doch eine völlig Schwachsinnige Einteilung.. "Blogs" gelten ja als 2.0, sind aber teilweise auch schon dtl. älter.
Zwar kein Web, aber wo stehen eMails (erfunden vor dem web in den 80ern? ist das dann 0.5?

Meiner Meinung nach ist das web einem ständigen, fließenden Prozess unterworfen, und viele "alte" Techniken haben weiterhin ihren festen Platz dadrinn, wie z.B. das recht robuste IRC.

Das einzige was ich momentan teilweise unglücklich finde ist der wahnsinnig starke Trend sich in bestimmten bereichen komplett in die Hand eines einzelnen kommerziellen Unternehmens zu begeben wie z.B. bei WhatsAPP, ohne einen wirklichen Sinn den ich da gegenüber email oder Jabber z.B. sehen kann.

Was mich am "web 2.0" stört sind übergrossen Schriften! Was früher locker auf eine Seite gepasst hat, dort muss man heute 3 mal scrollen :ugly:

Was mich ganz generell ankotzt ist das es selbst im Jahr 2013 noch immer Seiten gibt die man nicht gescheit in der Schriftgröße anpassen kann.
Ja, ich nutze manchmal den 12?" 1024x768 meines Thinkpads X31, und manchmal meinen 21" Röhrenmonitor mit 1600x1200, und auf der arbeit dann wieder einen "normalen" 21,5" TFT mit irgend so einer kruden auflösung, und ja, die stehen alle ganz unterschiedlich weit weg von mir. Wer, wie ich, nocht so 100%tige Augen hat, möchte da gerne ab und an die Größe verstellen können.

@ath0
Das kann ich nicht sooo sehr nachvollziehen, also zumindest mit den Dualcore-Atoms die ich mal so in der Hand hatte, habe ich noch nicht festgestellt das man den mit einer einzelnen Webseite in die knie zwingt - eher wenn man recht viele Tabs aufhat.
Allerdings sind die Atoms auch wirklich Scheissenlangsam. Teilweise hab ich das Gefühl das nen 8 Jahre altes Centrino-Notebook schneller ist als nen Dualcore Atom.
 
@ath0
Das kann ich nicht sooo sehr nachvollziehen, also zumindest mit den Dualcore-Atoms die ich mal so in der Hand hatte, habe ich noch nicht festgestellt das man den mit einer einzelnen Webseite in die knie zwingt - eher wenn man recht viele Tabs aufhat.

Sag ich doch ;)

Das dein Atom Gerät mit dem neumodischen Schnickschnack nicht klar kommt hat wohl mehr mit deiner schlechten Verbindung zu tun, mein Atom Dingen findet Web 2.0 super :)
 
Ich finde dieses 1.0 und 2.0 Definition irgendwie ... unglücklich.
Es geht hierbei halt weniger um eine zeitliche Abfolge als um ein funktionelles Kriterium: eben die Interaktivität, wie Du selbst andeutest. Das hätte man vielleicht anders nennen können, aber die Unterscheidung an sich ist doch sinnvoll.
Ich vermute aber, daß Sickboy etwas anderes meinte: die Webseiten sind heute einfach voll von Schnickschnack, egal ob Web 1.0 oder 2.0. Und jawohl, das nervt mich auch gewaltig! Flash und Javascript nödeln wie verrückt, der Lüfter dreht auf Maximum hoch, und wenn man an einem alten Rechner sitzt, wartet man ewig. Nicht auf unwichtige Werbebanner, sondern auf den Hauptinhalt der Seite! Wenn nicht vorher der Browser abstürzt!
Und ich rede noch nicht einmal von der Übertragungskapazität, also daß es in Deutschland auch Orte ohne DSL-Zugang gibt. Das kommt noch hinzu!
Besonders übles Beispiel ist der Web-Auftritt von T-Online. Gleich am Anfang wird man zurechtgewiesen, daß man doch gefälligst den richtigen Browser benutzen soll: MSIE oder Firefox, basta! Und dann kann man Seitenelemente mit der Maus umplazieren, personalisieren, irgendwie mit Twitter oder Facbook verknüpfen usw. - natürlich funktioniert die Hälfte davon nicht - und die Unübersichtlichkeit ist legendär.
Was mich ganz generell ankotzt ist das es selbst im Jahr 2013 noch immer Seiten gibt die man nicht gescheit in der Schriftgröße anpassen kann.
Das liegt wohl daran, daß von Firefox festgelegt wurde, daß alle Bildschirme der Welt eine Auflösung von exakt 96 dpi haben. Basta! Wenn Du einen anderen Bildschirm hast: selber schuld! Um dieser Fehleinstellung vorzubeugen, machen manche Web-Designer ihre Schrift besonders groß. Wenn Kamikaze nicht vor ein paar Jahren mal einen Thread hierzu begonnen hätte, wäre mir das Problem bis heute nicht bewußt.
So, genug gejammert für heute! :)
 
"Web 1.0"? Was ist das? Ist das bereits JavaScript? Ist es Geblinke? War Geocities Web 2.0, ist es die Wikipedia nicht?

Weniger Buzzwordbingo bitte.
 
Wir schmeissen einfach den ganzen Kommerz, Pornos und Multimediajunk aus dem Netz und kommen wieder zu alten Zeiten zurück ... dann passt das ganze Netz auch wieder auf einen 8Gb USB-Stick.
 
Stimmt, Streaming ohne Krüppelsoftware wie von Real benutzen zu müssen, ist tatsächlich ein Vorteil von Web 2.0.
 
Du warst wohl nicht in Prä-Web-2.0 Ära unterwegs wo jedes Audio- und Videoschnippsel mit der Installation von Windows Media Player und Real begonnen hat?
 
Ich kenne das noch, ich wüsste nur gern, wie du das hohle Buzzword "Web 2.0" definierst. Mit Multimedia wird es nur selten in Verbindung gebracht.
 
IMHO ist Web 2.0 darüber definiert, dass Kommunikation mit dem Server nicht per Aufruf sondern ständig läuft. Webinhalte werden ohne Neuladen der Seite aktualisiert, Autovervollständigung kommt nicht vom Browser sondern vom Server und kann deswegen semantische Vorschläge Aufgrund der Eingaben aller Benutzer machen.
 
SaaS ist bereits das Web 3.0. Web 2.0 war das "Mitmachweb". Blogs. YouTube. Wikipedia und so. So weit meine Erinnerung.

Mit Videos hat das aber alles nicht viel zu tun.
 
Vielleicht sollte man sich besser auf einen Zeitraum beziehen, denn der Uebergang ist doch recht fliessend, besonders je nachdem welche Definition man zu Grunde legt.

Um es mal so zu formulieren: Ja, ich vermisse auf jeden Fall die prae-Fratzenbuch-Aera. Bei der Zeit vor Google bin ich mir nicht sicher. Google hat das web deutlich erreichbarer und irgendwo kleiner gemacht. Wenn man weiss, wie man es richtig benutzt, findet man eigentlich immer sehr schnell, was man sucht, ausser es ist sehr speziell und selbst da hat man gute Karten.
Trotzdem hatte die Zeit davor auch etwas gehabt, als man noch metacrawler bemuehen musste, oder Webrings, um etwas zu finden. IRC und Ml standen hoch im Kurs, aber besonders am Herzen hingen mir eigentlich immer die vielen Fan Communities, die sich zu der Zeit entwickelt haben, bei denen ich einige nette Leute kennengelernt habe, die spaeter mal meine Freunde wurden. Sonst haette ich die wohl nie getroffen.
Vielleicht sehe ich das aber auch zu romantisch verklaert, denn zu der Zeit war ich noch recht jung. Da kam einem alles irgendwie noch so spannend und aufregend vor, was heute deutlich fehlt.

Den Aerger mit den Eltern, die telefonieren wollten, oder wenn mal wieder die zu hoch ausgefallene Telefonrechnung ins Haus flatterte, vermisse ich allerdings nicht. ;)
 
Mh, bezüglich Defintion "Web 2.0" stimme ich Tronar und Kamikaze weigehendst zu.

Wäre ja auch 'was wenn man solche Begriffe eindeutig fest definieren könnte.
Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff "Social Media". Als könne man klassische Foren & Chat, vlt sogar noch Usenet usw nicht in diesen Begriff miteinbeziehen.

Web2.0 mag ein unglücklicher Begriff sein, seine Bedeutung sehe ich darin, wie das Netz allgegenwärtig geworden ist und essentiell Einzug in die alltägliche Kommunikation genommen hat.
Früher - so nahm ich es jedenfalls wahr - war Austausch im Internet mit thematisch Gleichgesinnten (zB Foren) vorbehalten oder/und es galt ausserhalb der traditionellen Kommunikationsmittel weite Entfernungen zu überbrücken - in kürzester Zeit (zB E-Mail, ist zwar nicht Internet im engerem Sinn).

Web2.0 begann zudem ein Teil der Kommunikation zu automatisieren und darüber hinaus eine Gleichzeitgkeit verschiedener Kommunikationsweisen anzubieten.
Mit anderen Worten : nur schon mit wem man kommunizierte war ab Web 2.0 keine selbstverständlichkeit mehr.

SocialMedia Schlagwörter wie "finde deine Freunde" & "Inhalte tauschen" klingen zwar harmlos, zeigen aber im Kern eben diese Unselbstverständlichkeit.

Klar, "Web 3.0" mag amüsant klingen, aber ich frage mich, ob's nicht schon da ist. Die jüngste Veränderung ist die schier kaum mehr übertreffliche Mobilität des Internets.
Man braucht nicht mehr wie anno 1997 erst mal nach Hause kommen, den Rechner einschalten bevor man mit dem Kumpel chattet und sehnlichst das auf's neue E-Mail der Verehrtesten bangt.
Menschen integrieren sich zusehends in's Web - nicht umgekehrt. Das Netzt ist auch da wenn man's nicht braucht, es ist überall - multimedial. Informationen sucht man nicht mehr sondern sie suchen dich - und sie finden dich besser als wenn du sie suchst.
Zudem hat die computerisierte Mobilität eine Qualität und Quantität erreicht, dass ich die einstigen Kritikern des Netz bestätigt sehe.
 
Vielleicht sehe ich das aber auch zu romantisch verklaert, denn zu der Zeit war ich noch recht jung. Da kam einem alles irgendwie noch so spannend und aufregend vor, was heute deutlich fehlt.

Dito. Ich vermisse die Aufzählung der positiven Seiten des Web 2.0 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
  • Mitmach-Web: Wikis (allen voran Wikipedia)
  • Mobiles Internet: Information at Your Fingertips ist Realität geworden. Wer möchte sich in einer fremden Stadt noch mit papiernen Stadtplänen rumärgern, wenn man sich auf dem Smartphone sämtliche Informationen on the fly auf sein Smartphone holen kann?
  • Rich Internet Applications: dank HTML und Javascript läuft vieles Betriebssystem-unabhängig, wovon die BSDs maßgeblich profitiert haben.
  • Soziale Netzwerke: Kontakt halten ohne viel Aufwand mit Familie/Freunden/Bekannten in der Ferne (was aus beruflichen Gründen heute häufig genug vorkommt).
  • Video-Plattformen: Vorträge von Konferenzen aus aller Welt kostenlos unter die Leute bringen ging vorher gleich noch wie?
  • Interaktivität: die Visualisierung von Daten hat doch eine andere Dimension als in den 90ern.
Die Erörterung der Errungenschaften von Google und anderer Big Player lasse ich wegen akuter Offtopic- und Flamewar-Gefahr mal lieber außen vor. :)
 
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