Vorschläge für Billig NAS

zuglufttier

Well-Known Member
Ahoi,

ich denke, ich möchte in Zukunft mal ein NAS betreiben, alleine, um eine zentrale Datenverwaltung zu haben und mal Backups zu betreiben... Viel Platz benötige ich dabei nicht. Ich speichere momentan nur Musik und Bilder von meiner Kamera und belege damit zur Zeit unter 600GB und das wächst wirklich nicht schnell. Dabei kann ich noch einiges aufräumen... Die Clients laufen mit Windows, Android oder Linux. Meistens wird dann via WLAN zugegriffen.

Ich habe nun noch 2 baugleiche 1TB Platten rumliegen und auch ein passives Netzteil mit 80 Watt, welches mir zwei SATA-Anschlüsse bietet. Eigentlich bräuchte ich somit nur noch ein Board, RAM und CPU. Gigabit wäre natürlich auch nett. Ein RAID1 würde mir tendenziell schon genügen, ist das doch weitaus besser als was ich nun betreibe, nämlich gar keine Sicherung meiner Daten ;)

Habt ihr ein paar Tipps für günstige (deutlich unter 100 Euro), am besten lautlose und gerne gebrauchte Hardware? Oder meint ihr, ich sollte einfach mal ein paar Euro in die Hand nehmen und was ordentliches bauen, damit FreeNAS samt ZFS läuft?
 
Ganz ehrlich. Ich würde dir empfehlen ein paar Euro in die Hand zu nehmen und ein vernünftiges Hardware-NAS zu kaufen. Es rechnet sich, meiner Meinung nach, nicht so eine Kiste für den Heimgebrauch selbst zu nageln. Weder von den Anschaffungskosten (du müsstest ja doch fast alles anschaffen), noch von dem Betriebskosten, noch vom Aufwand (wenn man es nicht unter Hobby verbucht), noch von der Leistung.

Wenn du Gigabit und ZFS willst muss da schon etwas kräftiges stehen. Ich würde keine gebrauchte Hardwarekomponenten kaufen. Du kaufst damit meist alten Schrott für teures Geld.

Ich stand auch vor dem Problem und hatte dann zu einem fertigen NAS gegriffen und bin bis heute sehr glücklich mit der Lösung und es funktioniert ohne, dass ich mich jedesmal reinfuchsen muss.

Der Vollständigkeit halber: Ein RAID ist kein Backup und ein NAS (wenn nicht als Backupspeicher betrieben) ist auch kein Backup.
 
Ja, dass das kein richtiges Backup ist, ist mir vollkommen bewusst! Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, benötige ich das auch nicht. Es sind nur ein paar Dateien und da langt es, wenn ich hier und da eine Kopie davon habe.

ZFS benötige ich, wie gesagt, nicht. Ich möchte aber bei der Software möglichst flexibel bleiben, da ich dann vielleicht auch mal den einen oder anderen Dienst darauf laufen lassen möchte. Vermutlich musicpd oder dergleichen.
 
Es ist schon möglich für ca 100 Euro sich ein NAS zu bauen (Besonders weil du schon die Platten hast). Ob es gut ist die eine frage, ob es fuer ein persönlich reicht die andere.
Vor ca 1 1/2 Jahren hab ich mir auch ein billig NAS zusammen gebaut:
* Gigabyte C87N mit onboard Intel Celeron CPU
* 6GB RAM
* 2x 2TB Platten
* Intel SSD 30gb (Die hab ich mir erst spaeter dazu gekauft)
Das Board ist ein mini ITX Board, dazu hab ich mir noch ein günstiges Gehäuse gekauft + ein passives Netzteil.
Der Rechner mit seiner onboard CPU ist echt keine Rakete, aber immerhin eine Sandy CPU.
Zur zeit hat der Rechner 8355 Snapshots und schafft über Samba mehr als 100mb/s lesen und schreiben.
Dazu verbraucht er noch wenig Strom (Hab leider keine Möglichkeit den genauen verbrauch zu messen)

Das Board hat nur drei Sata Anschlüsse, wobei nur einer Sata 3 ist.
Es gibt in der Preisklasse bestimmt schon neuere Boards, deswegen will ich dir auch nicht das Board empfehlen sondern nur sagen das man auch mit so was was schönes bauen kann.

Aber keine Frage, mit mehr Geld bekommt man nettere Sachen wie Hotswap und co
 
Ja... Vermutlich wird es auf so ein integriertes Mainboard hinauslaufen, z. B. mit einem AMD A4-5000 (1,5 GHz), sieht nicht ganz verkehrt aus. Integrierte Boards mit CPU liegen so zwischen 50 und 70 Euro. Noch ein bisschen RAM und dann von USB booten und ein RAID1 via SATA für die Daten.

Ich denke, so könnte ich es machen. Aber 100 Euro reichen da nicht ganz, ein Gehäuse hat's dann noch nicht. Na, mal gucken, vielleicht hat hier ja noch jemand Alternativen ;)
 
Meine Schüssel (Homeserver) läuft auf einem Intel DN2800MT, ist halt ein Atom, aber hey, dafür brauche ich kein Netzteil, einfach 12V ins Bord und gut ist. Es sind zwei Festplatten a 1TB angeschlossen, eine für Backup, eine für System und foo, den der RasPi mit Openelec dem unsmarten Fernseher vorspielen kann. Reicht für meine Zwecke komplett aus, compile-Orgien brauchen halt seine Zeit, aber kommt ja nicht oft vor. Gekauft hab ich das Teil seinerzeit für 99.-, 8GB Ram sind drauf und werden auch erkannt (obwohl Intel sagt, maximal 4GB). ZFS nutze ich nicht, auf beiden Platten läuft UFS2. Was war noch.. Achja, das Ding hat zwar einen mSata Port für eine SSD, aber bei Benutzung wird ein Sata-Port Weggeschaltet - unschön.
Sein Dasein fristet das ganze in einem M350 Gehäuse, mit zwei Platten drin auf einem Fachboden im 10" Netzwerkschrank..
 
Eine recht viel zitierte Quelle zu DIY NAS'sen ist Brian Moses Blog: Seit einigen Jahren diskutiert er jährlich eine aktuelle Version eines Selbstbau-NAS auf Basis von FreeNAS (also FreeBSD). Es hieß zwischendurch mal "EconoNAS", weil es preiswert sein soll... aber davon hat sich Brian immer mehr entfernt - zu seinem eigenen Bedauern. Trotzdem finde ich die Diskussion der einzelnen Bauteile ganz lesenswert. Als Anregung kannst Du ja mal den Artikel über Brian's 2015er DIY NAS lesen.
 
@SolarCatcher: Danke für den Link, kannte ich noch gar nicht.

@zuglufttier: Nein, nicht via dump/restore, er dient als Lager für die Backups zweier Macbooks hier im Haushalt. Anfangs hat noch Timemachine die Backups per Netatalk3 auf den kleinen Server geschaufelt. Mittlerweile habe ich die Nase voll von Timemachine, weil der regelmäßig sein Sparsebundle-Dateisystem zerlegt und 300gb Backup über den Jordan gejagt hat... Ich bin auf Arq backup umgestiegen, es sichert einmal pro Stunde per sftp auf den Server, einmal am Tag auf Amazon Glacier - bisher sehr zufrieden mit der Kombo.
 
So, bald ist es vermutlich soweit!

Es bleibt bei zwei Platten, 8GB RAM und vermutlich folgenden Komponenten:
  • Biostar A68N-5000 oder vergleichbar
  • Cooler Master Elite 110
Das kleine Gehäuse sollte vollkommen langen für meine Bedürfnisse. Nur was für ein Netzteil nehme ich da? Platz wäre für ein ausgewachsenes ATX-Netzteil, der Bedarf liegt aber bestimmt bei maximal 50 Watt :D
 
Ich hatte mir auch ausgerechnet, dass 100 W schon sehr üppig wären. Aber unter 300 W habe ich schlicht kein vernünftiges Netzteil gefunden.
 
Es gibt die PicoPSUs, die sind außerdem klein und geräuschlos.

edit: Habe ich noch eins rumliegen, hatte aber zu wenig SATA-Stecker, auch mit Adaptern...
 
Mein Vorschlag wäre dieser:

Case: Cooltek X1, Gehäuse
Mainboard: ASUS AM1M-A
CPU: AMD Athlon 5150
CPU Kühler: Arctic Alpine M1
Memory: 1 × Crucial CT102472BD160B.18FED (1600MHz, 8GB, ECC) DDR3-RAM
USB: USB 3.0 onbord
Storage: (Festplatten hast du ja schon)
Power supply: Listan BN220 Be Quiet Pure Power L8 PC-Netzteil (ATX 2.4, 300 Watt)


Kosten ca. 200 €

Grüsse

Jörg

PS: besser doxh noch eine NIC von Intel Gigabit CT 30 €
 
Ist fast identisch zu meiner Idee ;) Board und CPU unterscheiden sich nur marginal in der Leistung zum komplett integrierten Board mit AMD A4-5000. Bei letzterer Lösung fällt der CPU Kühler raus. Aber ich sehe, es kostet mich sicherlich um die 200 Euro...
 
Ganz ehrlich. Ich würde dir empfehlen ein paar Euro in die Hand zu nehmen und ein vernünftiges Hardware-NAS zu kaufen. Es rechnet sich, meiner Meinung nach, nicht so eine Kiste für den Heimgebrauch selbst zu nageln.
So lange so etwas läuft, ist das sicher eine feine Sache. Ein Kollege versuchte gerade ein Drecks-Netgear NAS wieder zu beleben und stieß da als langjähriger, erfahrener Linux-Nutzer an seine Grenzen. Von Netgear gab es keinen Support, da Garantie abgelaufen und Gerät zu alt. Der Kostenvoranschlag einer Datenrettungsfirma hat ihn zu der Überzeugung gebracht, auf die Daten zu verzichten. Just my 50ct.
 
So lange so etwas läuft, ist das sicher eine feine Sache. Ein Kollege versuchte gerade ein Drecks-Netgear NAS wieder zu beleben und stieß da als langjähriger, erfahrener Linux-Nutzer an seine Grenzen. Von Netgear gab es keinen Support, da Garantie abgelaufen und Gerät zu alt. Der Kostenvoranschlag einer Datenrettungsfirma hat ihn zu der Überzeugung gebracht, auf die Daten zu verzichten. Just my 50ct.
Naja... Wer keine Backups macht ist irgendwie selbst schuld... Egal ob gekauft oder gebaut ist das ja wohl eine Grundvoraussetzung.
 
Bei mir im Keller stehen zwei HP Microserver GEN 8 mit nächträglich rein gebastelten Xeon CPU's und 16 GB ECC Ram, man kann mich jetzt an die Wand nageln, installiert ist das ganze mit Linux. Der Backupserver selbst ist virtualisiert in KVM und die drunter liegenden Disken werden repliziert mittels DRBD. die VMs selber können per Clustersoftware geschwenkt werden. Sollte mir eine Büchse in die Brüche gehen, kann ich wenigstens mit einer weiter fahren und der Datenbestand ist gesichert. Eine Tape Librarie wäre mir zwar lieber, aber das ist vom Preis Leistungsverhältnis her der beste Kompromiss den ich finden konnte. Außerdem lassen mir die zwei Kisten noch genügend Raum um im KVM Test Umgebungen hochzuziehen und was die Performance angeht, kann ich aktuell nicht jammern.
 
Ich hatte auch vergessen zu erwähnen, dass die Platten heil sind, 'nur' das RAID-Gedöns ist irgendwie beschädigt und mit den Standard Linux Tools ist da wohl nichts zumachen. Ein paar Rettungsfirmen haben sich in das RAID-Zeugs eingearbeitet, lassen sich das Wissen natürlich vergolden. Was ich mit den Posts sagen wollte, solange die Hersteller Standard Tools verwenden, ist alles schön, aber wenn die propritären Mist verwenden und keinen Support mehr liefern, ist es schnell vorbei mit der Herrlichkeit.
 
Und auch privat sollte jeder Backups machen, völlig egal wie viele Bays er im NAS hat. Scheinbar hat noch immer nicht jeder verstanden, dass ein RAID kein Backup ist.

RAID: Verfügbarkeit
Backup: Sicherheit

Jedem dem seine Daten wichtig sind sollte immer ein Backup haben/machen.

Edit: auch wenn es dir dein völlig freies ZFS zerreißt bist du froh über ein Backup.
 
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