vs Ubuntu ?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

pit234a

Well-Known Member
In einigen Beiträgen wurde in letzter Zeit auf Ubuntu geschimpft und die mangelhafte Stabilität beklagt. Das habe ich zum Anlass genommen, einen kleinen Asus 1000HE mit Atom CPU und 2GB Ram mit Ubuntu zu testen.
Nach ungefähr drei Wochen habe ich einen kleinen Eindruck gewonnen. Nun bin ich etwa an der Stelle, wo ich eine Dokumentation des Systems brauchen könnte.
Das bedeutet, alle Hintergrundbilder sind eingestellt, OpenBox ist eingerichtet, fbpanel ist fertig, meine Programme sind so weit ich sehe alle installiert und teilweise konfiguriert.
Von mangelhafter Stabilität habe ich nichts festgestellt und auch diesen Beitrag schreibe ich nun etwas gequält auf dem kleinen Rechner und unter chromium-browser.
Allerdings bin ich meinem Vorhaben nicht gefolgt, nur eine minimale Installation zu wählen und dann Schrittweise auszubauen.
Ubuntu bietet im Installer der mini-Isos die Wahl zwischen mehreren Flavours an, eine Art Meta-Port. Da kann gewählt werden, ob man etwa ein Edubuntu haben möchte, einen Server, ein Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, sogar ein Sound-Studio und obwohl ich nur OpenBox haben wollte, konnte ich nicht widerstehen und kreuzte hier mal reichlich an. So wurden über 3500 Pakete direkt installiert und trotzdem fehlten mir immer noch einige.
Nun verhält das System sich leicht merkwürdig.
Nach dem Start probierte ich zunächst mal Lubuntu (es gibt davon zwei Unterversionen) und schon hatte sich das System irgendwie festgelegt und startet fortan mit einem Splash-Screen, der Lubuntu ankündigt.
Nachdem ich mal XFCE gestartet hatte (Xubuntu), wählte der login-manager (lightdm) dessen Hintergrund und hielt den auch beharrlich und entgegen jeglicher Konfiguration bei.
Innerhalb irgendeiner Sitzung hatte ich mit einem grafischen Tool mein Wlan gesetzt, inklusive Passphrase. Das funktioniert nun, aber ich weiß nicht wie und wo da was geschrieben wurde und wie ich ein weiteres Netzwerk hinzufügen kann, ohne dieses grafische Tool wieder zu finden.
Ähnlich verhält sich das mit dem Screensaver, bzw der Energie-Einstellung.
Besonders tückisch ist, dass unter OpenBox nicht diese Fenster aufpoppen, die zur Eingabe des Benutzerpasswortes fragen und deshalb werden manche Anwendungen nicht gestartet. Ubuntu ist so ein merkwürdiges sudo System. Solche Anwendungen muss ich also erst lokalisieren und kann sie dann aus einem Terminal heraus aufrufen. Das macht es natürlich etwas langwieriger, eine bestimmte Applikation wieder zu finden, die man gar nicht dem Namen nach kennt.
Nun, das wäre sicher sehr viel einfacher, wenn in einer Dokumentation direkt beschrieben wäre, welche Datei dafür verantwortlich ist und wie man diese direkt passend editiert. Stattdessen wird bei Ubuntu eindeutig die Administration über die jeweiligen grafischen Helfer sehr detailliert und für jedes Flavour beschrieben. Anders gesagt: folge ich der Anweisung, dann könnte ich mich jeweils in ein Lubuntu oder Xubuntu anmelden und dort die Einstellungen mit beschriebenen Tools vornehmen, um dann anschließend unter OpenBox alles wieder nutzen zu können. Das ist nicht sehr elegant und es kostet Mühe, andere Wege zu finden.
Als ein Beispiel mag genau dieser lightdm dienen.
Im Grunde genommen ist das ein einfacher und angenehmer Login-Manager. Der hatte, wie oben kurz angedeutet, ein Hintergrundbild von XFCE gewählt. Das geschah automatisch und ich wollte dieses Bild dort nicht mehr haben und auch ansonsten einige andere Einstellungen setzen. Nun musste ich aber lernen, dass es gleich drei verschiedene lightdm-Versionen gibt, eine für gtk, eine für KDE und eine für Unity und jede funktioniert etwas anders und hat andere Konfigurationsdateien an anderen Orten! Das Konzept wandelte sich zudem auch noch über mehrere Versionen von Ubuntu und das ist total verwirrend und konfus! Es gibt mehrere Konfigurationsdateien und dazu jeweils wieder Offsets an anderen Orten. Auch nachdem ich das alles "aufgeräumt" hatte, blieb das Hintergrundbild beharrlich jenes von XFCE und es fiel mir schlicht nichts anderes mehr ein, als davor zu kapitulieren und mein eigenes Bild an dessen Stelle zu kopieren. Das ist nicht elegant und irgendwie schon kapituliert.
Dann wird es aber noch schlimmer, wenn man sich den System-Start-Vorgang ansehen möchte.
Da gibt es inzwischen drei Versionen. Unseren alten init, dann etwas von Ubuntu entwickeltes und schließlich systemd. Bei meiner Version gelten die beiden ersten, nebeneinander!
Für mich ist das zu viel, da habe ich erst recht aufgegeben. Ich glaube, sogar den Entwicklern bei Ubuntu kann da nicht immer alles ganz klar vor Augen stehen, geschweige denn, alles auch noch sauber dokumentiert werden.

Nun bin ich nicht sicher, ob systemd dieser Stein der Weisen ist, für den manche das wohl halten. Ubuntu scheint sich eher schweren Herzens dazu durch gerungen zu haben, nachdem auch Debian sich dazu entschieden hatte.
Aber vermutlich dürfte ein einziges System besser und einfacher zu handhaben sein und deshalb denke ich, dass im Laufe der Zeit wenigstens an manchen Stellen eine bessere Ordnung und Durchsicht in das System kommen wird.
Derzeit kann man das nicht einfach so loben, richtig wohl fühle ich mich damit nicht.

Gleichwohl. Alle gewünschten Anwendungen laufen in der gewünschten Sprache und ohne Mängel.
Natürlich habe ich nicht alle Details ausprobiert, ob ein bestimmter Codec nun auch unterstützt wird oder ob da vielleicht noch was nach installiert werden muss, das zeigt sich ja oft erst im Betrieb.
Wer sich rein auf eine grafische Bedienung seines Systems verlassen will und dazu auch entsprechende Anleitungen befolgt, der dürfte eigentlich keinen Grund zur Klage haben.
Insbesondere gab es da einen Flavour, dessen Name ich vergessen habe, der mit einem GNOME(2)-Desktop kommt und geradezu perfekt wirkt.
Angenehm ist das schnelle Booten des Systems und die einfache Handhabung der Pakete über die apt-get Geschichte (das heißt, glaub ich, aptitude) und ist sehr gut vergleichbar mit unserem pkg. Ebenfalls positiv fand ich, dass vieles an der HW automatisch erkannt und gesetzt wurde. Xorg musste ich zum Beispiel nicht anfassen (noch nicht mal nachsehen, ob es überhaupt installiert ist und läuft), die Maus funktionierte sofort, der Sound ist da, das Wlan geht, Bluetooth geht und so weiter. Das erspart jede Menge Administration und Einrichtungs-Arbeit, aber dafür bleibt man irgendwie auch vom "eigenen" System abgehängt. Keine Ahnung, wieso das alles geht und wer das eingerichtet hat, wie und wo. Wer das akzeptieren kann, der dürfte nach meinem ersten Eindruck viel Freude mit Ubuntu in irgendeinem seiner Flavours haben, wenn er sich nur an die Beschreibungen hält und nicht versucht, etwas davon umzubauen.
 
Meine Erfahrung: auf manchen Laptops (vornehmlich Business) lief Ubuntu sauber, auf anderen (zB Lenovo Consumer) eher mies. Solaris z.B. wenn es lief dann immer sauber.
 
Auch finde ich das mit den NvIDIA Grafiktreibern müßig bei Linux. Nuveau/proprietäre Treiber usw. Hat man den prop. Treiber, kann man Wine unter Ubuntu nicht einfach aus dem AppStore bzw USC installieren usw.
 
Auch finde ich das mit den NvIDIA Grafiktreibern müßig bei Linux. Nuveau/proprietäre Treiber usw. Hat man den prop. Treiber, kann man Wine unter Ubuntu nicht einfach aus dem AppStore bzw USC installieren usw.
das ist ja interessant.
Eine solche Erfahrung konnte ich nun nicht machen, habe auch keine NVIDIA und kann auch gar nicht sagen, welche Blobs evtl verbaut sind.
Tatsächlich gibt es bei Ubuntu mehrere Paketquellen und man kann dabei entscheiden, ob man auch verschlossene SW und bestimmte proprietäre Treiber hinzunehmen möchte. Nachdem ich diese Auswahl getroffen hatte, musste ich die Paketdatenbank erneuern und konnte nun gar nicht mehr solche Extra-Pakete erkennen, sie werden genau wie gewöhnliche OpenSource-Produkte angeboten und auch bei einem System-Update automatisch berücksichtigt.
Wine habe ich überhaupt nicht installiert, zunächst, weil ich dafür keinen Bedarf habe und dann, weil mir der kleine Asus dafür eh zu schwach wäre, wie auch für VirtualBox oder ähnliche.
Alle Installationen habe ich von remote mittels apt-get durchgeführt.
Es gibt für Ubuntu verschiedene SW-Center, was ich auch lustig finde. Also etwa eines für Ubuntu und ein anderes für Lubuntu oder so. Ich selbst nutzte etwas, das heißt synaptic, um damit Pakete zu finden, deren Namen mir nicht ganz klar gewesen ist. Etwa urxvt, das heißt nämlich rxvt-unicode. Dazu ließ ich das synaptic im nicht privilegierten Modus laufen und suchte nur nach Namen. Das macht es ganz flott. Das gefundene Ergebnis installierte ich dann von der Kommando-Zeile.
Deshalb habe ich auch keine Beziehung zu anderen SW-Centern oder App.Caffees oder sowas.
 
Moin!

Also ein minimal Ubuntu :
Von Mini-iso booten, bei Auswahl was
installiert werden soll, nichts auswählen!

Nvidia -Treiber :
Gibt es ein PPA. Dann mit
sudo apt-get install nvidia-358
installieren

Aufploppende Passwort - Fenster!
Wie wäre mit gksudo oder kdesudo?

Menü für Openbox :
Obamenu

Ubuntu ist aber nichts für Leute die auf der Konsole gross geworden sind!

Nicht böse gemeint. :rolleyes:

Grüße
 
Ubuntu ist aber nichts für Leute die auf der Konsole gross geworden sind!
Das sehe ich auch so, wobei ich selbst ja gar nicht mit Konsolen groß geworden bin, sondern einfach nur die Faulheit mich lehrte, sie einfach auch mal zu benutzen.

Gerade komme ich von einem "Einsatz", wo ich gleich meinen recht frisch installierten Asus einsetzen wollte. Es ging um die Einrichtung eines neuen Wlan-Access-Pointes und dazu wollte ich wenigstens die ersten Schritte mit dem neuen Asus durchführen. Das sollte ja kein großes Problem sein, die IP-Adresse des Gerätes nach einem Hard-Reset war aufgedruckt, vorbildlich! Also Asus ran, ifconfig eth0 passende Adresse up und rein ins Webif, um den AP neu einzurichten. Bis nach wenigen Sekunden keine Verbindung mehr bestand. Irgendeiner der Ubuntu-Mechanismen sitzt auf DHCP und sucht alle paar Sekunden, wenn er nichts findet, setzt er die Karte zurück! Da hat man also als root kaum noch Rechte. Der Systemmechanismus steht höher im Kurs und weil ich ihn nicht kenne, kann ich ihn auch nicht beeinflussen. Um das netzwerk zu setzen, finde ich bisher nur die Möglichkeit über eines der grafischen Tools. Das muss man sich mal vorstellen. Mir gefällt das nicht!

Also, mein Test mit Ubuntu auf einem PC, den ich (gelegentlich) auch ernsthaft nutze, war motiviert, wie oben beschrieben. Allerdings wollte ich auch sehen, wieweit Ubuntu vielleicht mein System der Zukunft werden kann, wenn ich einen neuen PC bekomme und mir FreeBSD dann zu viel wird. Ich habe inzwischen zu viel vergessen und es wurde zu vieles neu entwickelt, so dass FreeBSD mich viel Zeit kosten würde, die ich nicht investieren will. Ubuntu ist jedenfalls flott installiert und wenn ich es akzeptiere, wie es kommt und es bedienen lerne, dann kann das eine wirklich flotte und befriedigende Lösung sein.
Aber ob ich das kann, wird mir immer unwahrscheinlicher, wenn ich täglich mit diesem PC umgehe und nicht nur einmal die Woche einen Text schreibe und meine Mails abhole.
So schnell gebe ich ja nicht auf, sonst kommt man mit nichts voran. Beim nächsten Versuch lasse ich mich nicht wieder von der einfachen Auswahl der Meta-Ports verleiten und bleibe standhaft, wie bluescreen das schon sagte.

Aber, nochmal: es ist nur ein Test und ich habe bisher nicht im Ubuntu-Forum nachgefragt und nur im Online-Wiki auf Deutsch gesucht. Alles, was ich bisher machte, geschah hauptsächlich durch hinsehen und lesen der man-pages und anwenden von FreeBSD gewonnenem Wissen.
Insofern ist das im Grunde ein sehr gelungener und erfolgreicher Versuch mit einem unbekannten System und vor allem: über mangelhafte Stabilität kann ich nicht klagen.
 
Gerade komme ich von einem "Einsatz", wo ich gleich meinen recht frisch installierten Asus einsetzen wollte. Es ging um die Einrichtung eines neuen Wlan-Access-Pointes und dazu wollte ich wenigstens die ersten Schritte mit dem neuen Asus durchführen. Das sollte ja kein großes Problem sein, die IP-Adresse des Gerätes nach einem Hard-Reset war aufgedruckt, vorbildlich! Also Asus ran, ifconfig eth0 passende Adresse up und rein ins Webif, um den AP neu einzurichten. Bis nach wenigen Sekunden keine Verbindung mehr bestand.

Nun ja, gewisse Opfer wollen systemd schon gebracht werden. *SCNR*
Beim (K)Ubuntu zuvor ohne systemd war das noch nicht so. Es gibt aber auch noch was mit den Benennung der Netzwerkschnittstellen:
https://forum.ubuntuusers.de/topic/wily-werewolf-15-10-allgemeine-diskussion-zur-/14/#post-7867083
... und hier:
https://forum.ubuntuusers.de/topic/wily-werewolf-15-10-allgemeine-diskussion-zur-/13/#post-7861658

FreeBSD mögig ist. :)
 
Also bei FreeBSD hat man bei einer Erstinstallation automatisch ein Tool (bsdinstall netconfig), um das Wlan direkt einrichten zu können. Wenn man dann später noch wifimgr installiert hat, man ein schönes grafisches Tool zur Verfügung, um jederzeit nach weiteren Netzwerken zu scannen und diese auszuwählen.

Was Du sonst noch so beschreibst, klingt mir nach Chaos und Konfusion, was meine Meinung zu Linux bestätigt: Welches Linux will ich überhaupt, und jedes ist anders und muss für sich erlernt werden... Welche codecs noch installieren...? Bei uns brauchst Du nur "pkg install xmms" und schon kannst Du mp3's hören...
 
Ja. Hätte ich es nicht so empfunden, hätte ich das auch anders dargestellt, aber bei meinen ersten Gehversuchen mit einem Ubuntu, das ich mal versuche ernsthaft und auch längerfristig einzusetzen, da muss ich das als sehr konfus erkennen. Mich verwirrt vieles.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass ich es wohl vollkommen falsch angehe, weil ich es ja wie mein gewohntes FreeBSD behandeln will und erwarte, dass es sehr ähnlich funktioniert. Wer wird sich schon ein Ubuntu installieren und dann nicht eines der mitgelieferten Desktop-Konzepte nutzen wollen? Dass jemand sich seine Umgebung so zusammenbaut, wie er das von einem anderen System kennt und damit auf die erprobten System-Mechanismen verzichten will, das dürfte nicht unbedingt der Normalfall sein.
Wenn ich mich in die Lage von jemandem versetze, dem das System darunter vollkommen egal ist und der es gewohnt ist, Aufgaben aus einer grafischen Umgebung wahrzunehmen und immer nur hier nach Lösungen zu suchen, wenn ich mir also den typischen Desktop-Nutzer vorstelle, der eben auch mit seinem Windows oder Mac-OS-X auf genau diese Weise verbunden ist, dann wird dieser sich für eines der angebotenen Konzepte entscheiden, es erlernen und nutzen und er dürfte vermutlich nur sehr wenige Probleme antreffen.

Meine Probleme entstehen daraus, dass ich eigenwillig bin, eigene Vorstellungen habe und bestimmte Sachen gerne kontrolliere und nicht einem System-Automatismus überantworte. Das ist allerdings vollkommen "altmodisch". Wer entscheidet sich denn heute noch gegen einen Desktop? Wer will keinen Papierkorb haben? Wem ist eine automagische Netzwerk-Konfiguration nicht ganz geheuer?
Nein, im Vergleich zu einem Mac, schneidet das Ubuntu auf Anhieb besser ab und so weit ich mich an Windows erinnere, vergebe ich das gleich Urteil.
Im Vergleich zu FreeBSD gefällt es mir persönlich schlechter.
Aber ich muss auch da zugeben, dass es gnadenlos gut funktioniert und wenn man sich erst daran gewöhnt hat, dass man nicht zu wissen braucht, in welcher Datei das Netzwerk konfiguriert wird, sondern sich dem grafischen Tool einfach bereitwillig ausliefert, dann funktioniert das alles auch (dieses Netzwerk ist ja nur ein Beispiel für das Konzept).
Also, bequem zurücklehnen und akzeptieren, dass es automagisch geht, scheint mir eine Voraussetzung bei Ubuntu zu sein, wenn man damit glücklich werden möchte.

Doch, nochmal: bisher geht es ausgezeichnet gut und ohne Abstürze, Hänger, Komplikationen größerer Art und es läuft zu meiner vollen Zufriedenheit, was das praktische Arbeit damit angeht. Bis auf ganz wenige Details habe ich die Installation abgeschlossen und nutze sie wie gesagt auch schon beinahe täglich. Für die fehlenden Kleinigkeiten hatte ich noch keine Lust.

So einfach ist das mit pkg install xmms ja nun wirklich nicht.
mp3 ist ja immer so eine Sache.
Also, um es kurz zu machen: es gelten unter Ubuntu die gleichen Bedenken und Restriktionen, wie für andere Systeme auch. Allerdings gibt es eine einfache Möglichkeit, diese zu umgehen und es genügt ein einziges Kreuz an der passenden Stelle um Zugang zu einer ganzen reihe unfreier Treiber udn SW zu haben. Ich will darüber nicht streiten, denn ich bin viel zu neu im Ubuntu und ich verstehe auch nicht ganz ganz, warum es mehrere grafisch aufgepeppte SW-Zentren gibt (die es für FreeBSD meines Wissens gar nicht gibt und nur bei PC-BSD ein entsprechendes Angebot besteht). Ich habe diese Grafik nicht genutzt, oder nur darin nachgesehen, was es gibt. Deshalb kann ich die auch nicht wirklich beurteilen. Ohne Grafik funktioniert das aptitude System meiner Ansicht nach sehr ähnlich zu unserem pkg, jedenfalls aus Anwendersicht. Daran ist nichts auszusetzen. Unterm Strich würde ich sogar meinen, dass das für mich der allerbeste Punkt am Ubuntu ist (der ja nicht von diesen entwickelt wurde). Absolut vergleichbar zu FreeBSD: apgt-get install rsync und schon geschieht die Installation von rsync. apt-get install firefox installiert firefox, vorausgesetzt, der Paketname stimmt, mit allen Abhängigkeiten. Ebenso einfach gehen Update- und Upgrade-Befehle.
Also, da braucht meiner Ansicht nach Ubuntu keinen Vergleich mit FreeBSD zu scheuen.
 
Nun, @pit234a, du kannst eine "installier-mir-mal-alle-Desktops-die-es-gibt" Ubuntu Installation nicht mit einem FreeBSD vergleichen, bei dem im Zweifel jedes einzelne Paket per Hand ausgesucht wird. Wenn du Ubuntu sagst, dass du ein Desktop-System haben möchtest, dann installiert es auch viele automatismen mit. Wenn man die nicht haben will, muss man eben wie unter BSD auch, einzelne Pakete installieren.

Ich finde deine sehr detailiierten Erfahrungsberichte aber sehr lesenswert und spannend! Vielleicht hast du ja mal die Muse, eine saubere Ubuntu Installation mit deiner FreeBSD Installation zu vergleichen :-)
 
Diese Distributionen, wo man grafisch "verwöhnt" wird und sie einfacher einrichten kann, sind Teil der Sache, keine Frage. Es bringt den Leuten die Sache näher, also so weit der richtige Ansatz. Von einem normalen durchschnittlichen Menschen kann man zumindest im Moment nicht mehr erwarten, dass er sich wenigstens ein wenig mehr damit beschäftigt. Ich kenne genug, die haben schon lange einen Rechner und sind nicht in der Lage einfache Sachen aus einer Suchmaschine zu übernehmen und ich muss dann auch schon mal meine Zeit opfern, was ich normalerweise ganz gerne mal mache. Was aber leider auch recht nerven kann, weil ich habe mehrere solche Patienten.
Solche Systeme gehören einfach dazu, ist für mich überhaupt keine Frage mehr. Persönlich benutze ich diese Systeme nicht, man stellt dann fest, hier und da ist einfach nicht so weit, bzw. einfach nicht das Richtige.
 
Vielleicht hast du ja mal die Muse, eine saubere Ubuntu Installation mit deiner FreeBSD Installation zu vergleichen

wohl wahr, das hatte ich ja auch eigentlich im Sinn gehabt und im Nachhinein kann ich nicht mehr sagen, welcher Teufel mich da geritten hatte. Vielleicht dachte ich, dass die bei Ubuntu da ja ein ziemlich unverschämtes Angebot machen, indem sie so viele Meta-Ports gleichzeitig anbieten und wollte es dann einfach mal wissen, irgendwie mit dem Gefühl: "na, denen werd ichs mal zeigen!" und der fast schon sicheren Annahme, dass das eh nichts wird und ich diese Installation wieder weghauen kann. Bedenke: es war die erste mini-iso-Installation (vergleichbar unserem bootonly), die ich da jemals probierte und bislang hatte ich nur zu eingeschränktem Zweck mal ein Ubuntu in einer VM installiert, aus einer Live-System-CD heraus. Natürlich rechnete ich damit, Fehler zu machen und wieder von vorne beginnen zu müssen. Tatsächlich gab es auch Probleme mit der Zuordnung der Geräte für Grub, doch die waren offensichtlich und einfach zu lösen. Ansonsten überraschte mich dann tatsächlich, dass die Installation überhaupt funktioniert hatte.
An der Stelle ein mutiges: "OK, dann mal wieder von vorne und nun richtig gemacht", wäre für meinen Test sinnvoller gewesen.
Aber, es ist noch nicht aller Tage Abend...

bsfd:
Diese Frage beschäftigt mich innig. Einerseits will ich alles selbst in der Hand haben und bestimmen, andererseits will ich dafür nichts lernen müssen und Zeit dafür aufwenden. Das ist ein unlösbarer Widerspruch, für den ich bisher noch um eine persönliche Antwort ringe. Irgendwo werde ich nachgeben müssen!
 
Bei diversen Tests, von verschiedenen "einfachen" Distributionen, hatte ich auch schon Probleme. Z.B. bootet er nicht mehr richtig, zerriss Filesysteme, Entschlüsslung ging nicht mehr, Programme startet nicht mehr in normaler Geschwindigkeit, Pakete liesen sich nicht intallieren und solche Sachen. Und, wenn man sich tiefer damit beschäftigen muss, bringt es wohl im Moment nicht all so viel, gegenüber einer oldschool/anspruchsvolleren Distribution und kann auch verwirrend sein, dieser Unterbau von diesen "einfachen". Vor allem, wenn man es nicht gewohnt ist oder anderes gewohnt ist. Es hat was von zusammengeschustert ( ich hab nix gegen Schuster :) ) im Moment noch, aus meiner Sicht.
Also, mein Fazit wäre im Moment, dass die "einfachen" noch nicht für mich tauglich sind und ich wohl sowieso bei einem normalen BSD, GNUSystem bleiben würde. Für Anfänger/Newcomer auf jeden Fall sehr interessant.
 
neueste Erfahrungen.

Nachdem ich mich einige Zeit mit Ubuntu-Multiversion-plus-mein-OpenBox herum geärgert hatte und schließlich mit dem erzielten Ergebnis auch sehr zufrieden gewesen bin, blickte ich mich in meinem Sammelsurium um und fand eine weitere SSD, die in den kleinen ASUS eee 1000HE passte. Damit führte ich nun das Experiment der Minimal-Installation durch, also dergestalt, dass gar keine Vorauswahl von irgendwas getroffen wurde, ein reines Basis-System installiert wurde und dann darauf aufbauend meine eigene Desktop-Umgebung entstehen sollte. Mehr nicht.
Mit diesem System hatte ich gestern den bisher einzigen Totalausfall. Nachdem ich eine Festplatte an USB einsteckte, war der komplette PC schlagartig ausgeschaltet! Ansonsten liefen beide Installationen klaglos, erfrischend rund und schnell. Die Multi-Version schneller, als die puristische!

Ubuntu ist auch was den gezielten Ausbau mit ausgesuchter SW angeht ein Endanwender-gerchtes System. Zum Beispiel genügt es, openssh zu installieren oder vsftpd und schon wird nicht nur die SW installiert, eine passende Grundkonfiguration eingerichtet, die für die meisten Fälle genügen sollte, sondern auch der Dienst gestartet und sogar dafür gesorgt, dass dies fortan beim Systemstart automatisch passiert. Das kann natürlich ärgerlich sein, weil nicht jeder das ja automatisch so möchte. Insbesondere denken die Ubuntu-Entwickler da weit voraus. So kam es zum Beispiel, dass ich mir nach und nach mein System einrichtete und dabei sehr viel Zeit auf solche Gimmiks wie einen eigenen Hintergrund und eigene Nutzer-Icons verwendete, nur, damit die dann durch Installation irgendeines Paketes (in Abhängigkeit zu einer unverdächtigen SW), meine eigene Konf überschrieben, verschoben oder sonstwie unbrauchbar gemacht wurde. Das ist ärgerlich und man könnte sich sagen: OK, kein Problem, warten wir halt, bis alles installiert ist und fangen dann mal an, eigene Dinge einzurichten.
Dabei gibt es aber zwei Probleme. Zunächst weiß man nicht, wann man wirklich fertig ist und dann, passen mitunter plötzlich die Dokumentationen nicht mehr.

Das ist nicht einfach zu verstehen und ich brauchte einige Zeit, das Ubuntu-Konzept hier annähernd zu erfassen. Ich versuche das zu erklären:

Ubuntu war für mich der Oberbegriff einer Distribution, die es in verschiedenen Flavors gibt, wie etwa XUBUNTU, LUBUNTU, KUBUNTU oder ähnliche. Das ist aber nur bedingt richtig. Zunächst ist UBUNTU selbst auch ein derartiger Flavor und einen Oberbegriff für alle Flavors gibt es nicht wirklich. Es wird zwar bei allen Systemen immer ein GNU/Linux benutzt und die unterschiedlichen Versionen der Flavors nutzen gleiche Linux-Versionen und das gleiche Paket-Verwaltungssystem, gleiche Schriftarten und manche Verwaltungstools sind auch identisch. Aber viel mehr eben nicht!
Das musste ich erst kapieren.
Es ist also nicht, wie etwa bei FreeBSD, wo FreeBSD immer FreeBSD ist und dann wahlweise ein KDE aufgespielt werden kann oder ein XFCE oder beide.
XUBUNTU und KUBUNTU unterscheiden sich dramatisch in ihrer Struktur und dem Gesamtaufbau des Systems, der verwendeten Tools, der Filesystem-Hierarchie, der Konfigurationen und UBUNTU ist dazu wieder unterschiedlich und LUBUNTU ebenfalls. Da gibt es unterschiedliche Netzwerk-Manager, unterschiedliche Umsetzungen von Energieverwaltung, Screensavern, Splash-Bildern, Konfigurationen und Orten der Konfiguration. Im Grunde könnte man tatsächlich die einzelnen Flavors von Ubuntu vielleicht sogar schon als Forks bezeichnen! (Nun ich übertreibe ein wenig an der Stelle, weil ich davon so überrascht war). Es kümmern sich jeweils eigene und eigenständige Teams um die unterschiedlichen Versionen, die dann auch wieder unterschiedliche Laufzeiten innerhalb des Ubuntu-Gesamtkomplexes haben.
Also, die Unterschiede habe ich eben dramatisch genannt und auch das war vielleicht übertrieben. Aber es geht nicht nur um solche Sachen, wie unterschiedliche Brennprogramme. Da werden zum Teil tatsächlich sehr unterschiedliche Konzepte systemweit umgesetzt. Dabei kann aber jemand, wie ich, einzelne Komponenten mal aus diesem und dann aus einem anderen Angebot wählen. So nutze ich gerne den XFCE-Mixer für Sound, den gnome-Networkmanager aber den ark als grafischen Archiv-Manager aus dem KDE-Sortiment. Das geht sogar unter dem Oberbegriff UBUNTU sehr gut.

Das Paketmanagement ist da wirklich ausgefuchst und sehr weit entwickelt. So hatte ich etwa eine SW angegeben, die aus Quellcodes kompiliert werden musste (die Auswahl von Quellen ist optional möglich) und dann wurde das in einem Atemzug alles automatisch erledigt, der Kompiler und zusätzliche SW zunächst installiert und das Kompilieren vollzogen, die SW eingerichtet, dem System bekannt gemacht und alles eingebunden. Das ist, erstaunlich einfach und komplett!
Also, daran gibt es im Grunde nichts zu meckern.
Wenn ark aber nun ziemlich gegen Ende installiert wird, dann bringt das kleine Tool einen ganzen Wust an KDE und damit QT mit sich mit. Der nistet sich dann ins System ein, legt sich parallel zu dem, was schon da ist und ergänzt Konfigurationen automatisch. Oder Schriften. Schriften sind ja in meinen Augen nur Schriften und ich habe eine Sammlung, die ich immer von PC zu PC mitschleppe und einfach in ein entsprechendes fonts-Verzeichnis lege, den fonts-cache update und gut ist. Wäre hier vielleicht auch der Fall gewesen, aber ich las, dass bei Ubuntu eine sehr große Auswahl an zusätzlichen Schriften in Paketen gibt, einschließlich unfreier Modelle, etwa Microsoft-Schriften. Die braucht man nicht wirklich, aber aus purer Neugierde installierte ich solche Schriften und plötzlich erhalte ich damit auch automatisch Hinting und Anti-Aliasing, alles voreingestellt und ich weiß nicht wo. Außerdem wurden einige "meiner System-Schriften" nun automatisch durch Ubuntu-Schriften ersetzt. Das geht nach dem Motto: wer die installiert wird sie sicher auch entsprechend nutzen wollen und dabei helfen wir dir!
In den allermeisten Fällen ist das für einen Endanwender alles sehr erfreulich.

Wer bei seinem UBUNTU, KUBUNTU, XUBUNTU bleibt, die dort ausgelieferten Tools nutzt und nicht weitere Ansprüche stellt, der wird als Endanwender vermutlich sehr gut sehr glücklich mit diesem Ubuntu werden.
Wer es aus Einzelteilen aufbaut und sich zurücknimmt, keine eigenen Ideen verwirklichen möchte, der wird erstaunlich einfachen Erfolg haben, weil sehr vieles absolut automatisch passiert und zwar genauso, wie der typische Anwender sich das denkt und ohnehin einrichten würde. Wer installiert schon openssh, wenn er nicht vor hat, einen entsprechenden Server auch zu starten?

In meiner Zeit im Ubuntu-Forum sind mir neben HW-Unverträglichkeiten vor allem drei Typen von Fehlern aufgefallen:
- Eine große Anzahl von Boot- und Abschaltproblemen. Häufigste Ursache ist plymouth, das Splash-Programm, fehlende ACPI-Unterstützung und SYSTEMD.
- Probleme mit Datenverlust, häufig durch defekte Datenträger und besonders oft im Zusammenhang mit verschlüsselten Dateisystemen.
- Nutzer-Irrtümer der besonderen Art, etwa einer vollkommen wirren und leichtsinnigen Änderung der fstab mit der Überraschung, daß anschließend das System nicht mehr bootet!
Die Systeme, besonders die LTS Systeme, die noch keinen oder kaum SYSTEMD benutzen, scheinen ausnahmslos gut zu laufen.

Eine Überlegung sollte man dem Netzwerk-Manager noch widmen. Das ist etwas, wogegen ich mich sehr sträubte, weil es mir unnatürlich vorkam. Man muss sich das mal vorstellen. Da wird sehr spät ein solcher Dienst gestartet und dazu gehört ein grafisches Frontend, das vom User selbst bedient wird, um die Einstellungen für das Netzwerk zu setzen. Das könnten ja auch zwei oder mehr Nutzer gleichzeitig sein, die da am System arbeiten, aber solche Überlegungen spielen da offenbar kaum eine Rolle. Man muss diesen Netzwerk-Manager aber nicht einsetzen und ich wollte das zunächst nicht tun. Ohne ihn werden die Netze wie üblich konfiguriert, beim Booten gesetzt und dann benutzt. Das erschien mir vernünftiger, bis ich erkannte, dass dieser Gedanke bei einem Laptop oder Notebook oder ähnlichem Gerät vielleicht doch zu konservativ ist! Ein Gerät, das dauernd in unterschiedlichen Netzen geführt wird, sollte womöglich tatsächlich erst nach Anmeldung des Nutzers und durch diesen gesetzt werden! Das hat ganz praktische Vorteile und deshalb habe ich bei meiner zweiten Installation auch wieder den Netzwerk-Manager und sein applet benutzt, das sich dann in mein fbpanel einfügt.
Allerdings scheinen bei den Ubuntu-Versionen jeweils noch andere Kräfte am Werk, denn zum Beispiel versucht sich mein derzeitiger Manager immer mit dem zuletzt erfolgreichen WLan zu verbinden (und ich habe noch nicht gesehen, wo das geändert werden kann), während in meiner Multibuntu-Installation das Verhalten vollkommen anders und intelligenter war. Aufgrund meiner Erfahrung bisher mit dem System, könnte sich das dann schlagartig ändern, wenn ich vielleicht einen PDF-Reader installiere, der gewaltige Teile von GNOME mitzieht (oder was auch immer) und dann plötzlich zusätzliche SW auf den Netzwerk-Manager wirken kann.

Fazit für mich: Ubuntu taugt eher nicht als "Multibuntu" und es bereitet mir auch als "Ohne-buntu" gewisses Unbehagen und einige zusätzliche Arbeit, um an meinen Wünschen festzuhalten. Die jeweiligen Forks oder Flavors scheinen ausgezeichnete und Endanwendergerechte Lösungen zu sein. Die Endanwender, die sich mit Ubuntu abgeben, sind damit in hohem Maße glücklich und finden es wunderbar, sogar die "bleeding-edge" Versionen werden von diesen "Kunden" mutig im Alltag eingesetzt und genutzt.
Für mich ist die Benutzung von Ubuntu mit der Frage verbunden: möchte ich mich daran anpassen? oder die Arbeit investieren, es an mich anzupassen?
Viele Benutzer stellen sich solche Fragen gar nicht. Es ist ihnen zur Selbstverständlichkeit geworden, sich an ein angebotenes System anzupassen oder es gleich komplett zu verwerfen. Diese Haltung erspart großen Aufwand und vielleicht viel Zeit und sie ist deshalb überaus angebracht. Der typische Ubuntu-Nutzer ist mir in dieser Richtung durchaus angenehm, aber ich glaube nicht, dass ich dazu zählen möchte. Andererseits: innerhalb von drei Tagen vollkommen fertig mit einem System (und trotz der vielen Zeit für meine Eigenwilligkeiten)? Das hat schon was.

Zum Abschluss: ich werde die Festplatte mit dem "Mutli-buntu" wohl zurück bauen. Beide Systeme kann ich bei Bedarf jeweils von extern über USB booten und ansehen. Die letzte Installation liegt auf einer laut bonnie geringfügig schnelleren Platte, braucht aber trotzdem zwischen 12 und 20 Sekunden zum Booten (zwischen Bios-Lauf und Anmelde-Bildschirm), während die Multi-Version mit acht bis zehn Sekunden unerwartet vorne liegt. Die Fenster bei meiner Version gehen oft über den Bildschirmrand hinaus, bei der Multi-Version sieht das besser aus. Alle meine Drucker konnte ich mit der Multiversion einfach mit Cups einrichten, obwohl ich alle mir ersichtlichen Treiber installierte, finde ich in meiner Version nicht die passenden. Das ist offensichtlich ein Problem mit meinen Augen! Ob und wie lange und wieviel ich noch investieren werde ist mir nicht klar, denn die Multi-version war quasi fertig, bis auf seamonkey (aus anderen Paketquellen, nicht in Ubuntu enthalten) und die Schriften...
 
Also bei FreeBSD hat man bei einer Erstinstallation automatisch ein Tool (bsdinstall netconfig), um das Wlan direkt einrichten zu können. Wenn man dann später noch wifimgr installiert hat, man ein schönes grafisches Tool zur Verfügung, um jederzeit nach weiteren Netzwerken zu scannen und diese auszuwählen.

Was Du sonst noch so beschreibst, klingt mir nach Chaos und Konfusion, was meine Meinung zu Linux bestätigt: Welches Linux will ich überhaupt, und jedes ist anders und muss für sich erlernt werden... Welche codecs noch installieren...? Bei uns brauchst Du nur "pkg install xmms" und schon kannst Du mp3's hören...
Bei Debian Linux ist es ein apt-get install xmms von der Konsole. Wo ist hier der Unterscheid?
 
Bevor das an der falschen Stelle ausartet: das mit dem Codec war eine Aussage von mir und sollte meinen: irgendeine zusätzliche Kleinigkeit, die man vorher halt vergessen hatte oder die einem erst nach Gebrauch des Systems auffällt.
Ausgerechnet war dies natürlich ein schöner Tritt ins Fettnäpfchen, denn genau die benötigten Codecs etc werden von Ubuntu sehr ausgiebig zusätzlich und automatisch mit installiert.
Man denke also bitte nicht an Codecs!
Viel passender sind solche Sachen, wie etwa lsof, der sleuthkit, fping oder ähnliche, die man ja nicht wirklich täglich braucht und schon mal vergessen kann, ohne das bei "normalem" Systemgebrauch gleich zu bemerken.
 
Was ich bei Ubuntu anzweifle ist die Stabilität. So nach ca. einem halben bis 3/4-Jahr. Ist denn immer noch so stabil und sauber?

Und ich hatte mal jm Ubuntu installiert mit VMWare-Player. Nach zwei Wochen kam ein Anruf, der VmwarePlayer ging nicht mehr. War leider richtig. Durch ein Kernelupdate. Und das stört mich bei Ubuntu. Kernelupdate und das eine oder andere Programm läuft nicht mehr. Bei einem Betriebssystem-Upgrade also von der alten LTS zur neueren usw kann ich das nachvollziehen. Aber so habe ich bei Ubuntu eine gewisse Besorgnis vor hohem Supportaufwand und Unzufriedenheit der Kunden. Bei uns hat man es mit Ubuntu an Kunden angeblich versucht, aber es dann genau deswegen sein lassen. Ubuntu wurde dem Kunden auf Wunsch (also nicht aktiv beworben) aufgespielt, aber angeblich war der Supportaufwand zu hoch. Da spielten sicher noch andere Faktoren wie die generelle Andersartigkeit und der Desktop usw eine Rolle. Aber das mit der ständigen Anpassung beim Kernelupdate ist ein K.O. Kriterium für mich. Da finde ich RedHats Langzeit-Strategie mit gleichen Kernelversionen, die lediglich um Sicherheitsfixes und Treiber bereichert werden, weitaus besser!
Ist das bei FreeBSD nicht ähnlich?

LG Lance
 
Na ja Langzeitstrategie bei FreeBSD, gibt es das wirklich? Die Version 10.2 wird nur noch bis zu 31. Dezember unterstützt.
 
Ich wollte noch etwas zu Minimalinstallationen unter FreeBSD und Debian Linux schreiben. Die unterscheiden sich nun wirklich nur äußerst marginal. Bei Debian ziehe ich mir die netinstall ISO der Stable Version, brenne sie auf CD, lasse die Grundinstallation durchlaufen, die das Selbe abfragt wie bsdinstall. Bei der Auswahl zwischen den verschiedenen Desktops wähle ich alles ab und lasse es bis zum Ende durchlaufen. Sodann starte ich den Rechner neu und logge mich als root ein. Was nun kommt ist alle genauso wie bei Freebsd. Nur das die Syntax der Paketmanager etwas unterschiedlich ist : FreeBSD pkg install Paket, Debian apt-get install Paket. Bei Debian folgt wie bei FreeBSD dann auch die Installation von X. pkg install xorg versus at-get install xorg. Alles weitere ist gleich, ob openbox, Texteditor, Firefox, Claws-mail usw. Bei Debian erstelle ich zwar auch eine .xinitrc, nur ohne deutsche Lokalisation, die hat mir Debian bereits abgenommen. Und vergessen wir nicht, das Ubuntu eine Debian basierte Distri ist, was soll denn da anders sein? Das ganze Drumherum bei den Desktops, aber das ist doch nur das Design und damit Äußerlichkeiten. Die Installation von Extra codecs gestaltet sich einfacher, weil sie in einem Metapaket gebündelt sind. Und weshalb Ubuntu dann unstabiler oder unsicherer sein sollte, erschließt sich mir nicht wirklich. Ein Grund könnte natürlich die Qualitätssicherung bei Debian sein, die stehen nicht unter Zeitdruck. Auch das Ubuntu Wiki ist vorbildhaft und sucht seinesgleichen. Das waren mal ein paar Fakten, die ich durch jahrelange Erfahrung machen durfte.
 
mit Debian habe ich noch geringere Erfahrung, als nun mit Ubuntu. Insgesamt habe ich im Laufe von etwa zehn Jahren zwei oder drei Systeme mit Debian installiert und genutzt. Besonders die letzte Installation, vermutlich keine zwei Jahre her, habe ich in hervorragender Erinnerung. Das System kam mir sehr gut und schnell durchschaubar vor, ich fand mich darin ausgezeichnet zu Recht. Nun will ich nicht sagen, dass Ubuntu alles anders macht, aber da sind schon gewaltige Unterschiede, an die ich mich glaube zu erinnern. Zum Beispiel gab es damals bei Debian keinen Upstart, das Ubuntu Init-Beschleunigungs-System vor SYSTEMD. Upstart arbeitete mit und ersetzte init gleichzeitig, was ich nun bewusst widersprüchlich ausdrücke, denn genauso widersprüchlich funktioniert das alles. Dann gibt es bei Ubuntu ein Feature, den genauen Namen kenne ich nicht, das irgendwie u-irgendwas-head oder so ähnlich heißt und automatische Dienste zum Start vorbereitet. Ich weiß nicht, wie ich das genau sagen soll. Dieses Feature läuft direkt nach der Installation von Paketen und erledigt viel automatisch.
Und nein, es ist durchaus nicht alles Ubuntu und weil Debian da vorher war, alles gleich. Lubuntu zum Beispiel hat überhaupt keinen acpid installiert, stattdessen bringt es eine eigene Energie-Verwaltung mit. Natürlich hat die auch eigene regeln und Konfigurationen. Das soll aber nur ein kleines Beispiel sein, ein anderes, lightdm, hatte ich schon mal angeführt. Den gibt es alleine in drei unterschiedlichen Versionen, je nachdem ob Ubuntu, Kubuntu oder eines aus Lubuntu oder Xubuntu genommen wird. Jeder hat andere Mechanismen und Konfigurationsdateien, an vollkommen anderen Plätzen. Kubuntu baut voll auf KDE und benutzt deshalb zB dessen Netzwerkmanager und Applet, ansonsten etwas von Gnome. Unter KDE geht das alles sehr viel anders und deshalb sind da auch wieder viele Anpassungen im System gemacht worden.
Das ist bei Ubuntu schon wirklich jeweils eine eigene Version und nicht nur Ubuntu und dann ein anderes DE drauf. Mich hatte das auch überrascht und ich war stets anderer Meinung gewesen. Debian macht das nicht so. Wobei beide GNU/Linux sind und sich soweit auch nur minimal unterscheiden dürften. Die Details kommen erst in der vorbereiteten Zusammenstellung der einzelnen Ubuntu-Flavors zum Vorschein und man ahnt die nicht unbedingt auf Anhieb.

Was die Stabilität angeht kann deshalb gar nicht vollkommen etwas verbindliches gesagt werden. So ist meine Version eine LTS und wird noch fünf Jahre unterstützt, allerdings nur in der Version Ubuntu. Lubuntu hat eine kürzere Laufzeit, genau müsste ich das nun aber nachlesen. Ebenso ist es denkbar, dass eigene Patches oder Änderungen nur in bestimmte Versionen fließen. Jede Version hat ein eigenes Paket-Repositry. Die Können zwar zusammengeführt werden, aber zunächst gibt es eine (grafische) SW-Verwaltung für Lubuntu in der nur die Auswahl von Paketen für Lubuntu enthalten ist und keine anderen vorkommen und das gilt dann ähnlich auch für andere Versionen. Alle Versionen bieten automatische und grafische Updater an, die aber nicht genutzt werden müssen. Meine beiden Installationen zeigten in meinen Augen keine Schwächen im Betrieb.
Ubuntu selbst warnt dauernd vor "Fremdpaketen", die sich durch Erweiterungen der ursprünglichen Repositries ergeben können. Diese werden von Ubuntu nicht gepflegt und upgedatet, sie sind aber spielerisch leicht einzubauen. So musste ich etwa eine zusätzliche Quelle angeben, weil ich eine neuere Version von claws-mail brauchte oder weil ich seamonkey installieren wollte. Beides gelang problemlos, aber diese SW wird eben nicht weiter von Ubuntu berücksichtigt. Bei solchen Ausgangslagen kann dann vermehrt durch Updates Ärger entstehen. Ansonsten habe ich selbst auf einem anderen PC und in einer VM schon Kernel-Wechsel mitgemacht, ohne dass dabei irgendwas schief gegangen wäre.
 
Das ganze Drumherum bei den Desktops, aber das ist doch nur das Design und damit Äußerlichkeiten. Die Installation von Extra codecs gestaltet sich einfacher, weil sie in einem Metapaket gebündelt sind. Und weshalb Ubuntu dann unstabiler oder unsicherer sein sollte, erschließt sich mir nicht wirklich. Ein Grund könnte natürlich die Qualitätssicherung bei Debian sein, die stehen nicht unter Zeitdruck. Auch das Ubuntu Wiki ist vorbildhaft und sucht seinesgleichen. Das waren mal ein paar Fakten, die ich durch jahrelange Erfahrung machen durfte.

Ganz wesentlicher Unterschied, gerade bei der Desktop Benutzung, bei FreeBSD sind die Ports rolling release, es gibt also im Idealfall die gerade aktuelle Programmversion der Software. Auf Ubuntu wird immerhin die Firefox Version nun mittlerweile aktuell gehalten. Aber die anderen Pakete bleiben üblicherweise auf dem alten Programmversionsstand, den sie beim zusammenstellen des jeweiligen Distributionsversion hatten, im Idealfall erhalten die alten Programmversionen aber Sicherheitspatches.
Siehe hier:
https://wiki.ubuntuusers.de/Paketquellen/#Aufstellung-wichtiger-Paketquellen
In die offiziellen Ubuntu-Quellen fließen nach Veröffentlichung einer Ubuntu-Version keine neuen Programme mehr ein, und von neueren Versionen werden nur die Teile übernommen, die eventuelle Sicherheitslücken beheben.
Negativbeispiel war bei Ubuntu leider über Jahre der Chromium Browser, der konnte bei LTS Versionen dann schon mal als antik gelten. Und das, obwohl das portieren nach FreeBSD doch sicherlich aufwendiger ist, als die Linux Version auf Linux zu bauen.
Mittlerweile hat es sich aber beim Chromium Browser auch gebessert:
http://packages.ubuntu.com/trusty/chromium-browser
Für Ubuntu 12.04.5 LTS, was noch bis April 2017 Unterstützung hat, sieht es aber beim Chromium Browser immer noch schlecht aus.
http://packages.ubuntu.com/precise/chromium-browser
 
Ein paar Kommentare (sorry, habe hier nur eine englische Tastatur):

Ich habe FreeBSD seit Jahren auf Supermicro und Sun Servern laufen. Abgesehen von ein paar kleinen Nicklichkeiten (auf einer X4540) laufen sie rund und ohne Probleme. Vorher war Solaris 11 installiert. Nebenbei laeuft Ubuntu auf Laptops und 2 Leute nutzen Macs... Zu Hause nutze ich (fast) ausschliesslich FreeBSD - soweit mein "Spielgrund".

Was ich sagen kann ist: Solaris 11 lief gut, aber wenn Software zu installieren war (keine Binaerpaket), war das manchmal sehr muehsam. Und Oracle ist nun mal nicht Sun... Ach und ich fand die Installation bei Solaris 11 nur bedingt durchsichtig - ich musste mich bei der Umstellung von 10 auf 11 daran gewoehnen, dass sich die Konfiguration groesstenteils automatisch tut... Nach einer Installation, Konfiguration und einem Reboot waren alle Einstellungen verschwunden - ueberschrieben worden. Es hat gedauert, bis ich endlich den Weg gefunden hatte. Ehrlich gesagt finde ich den svcadm und das ganze drumherum nur bedingt schoen... Ich habe lieber einfache Strukturen und Konfigurationsdateien... Tja, auch hier haelt man Einzug mit Service Utilities in Linux und moeglicherweise *BSDs...

Solaris durch FreeBSD zu ersetzen, kostete schon ein paar Worte Ueberzeugung :) Ich habe es aber nicht bereut. Die Anforderungen erfuellt es sehr gut. Sogar meine Lenovo Laptops (die ich nutze), also R61 und W500, verrichten ihren Dienst ohne Probleme. Da war mal was vor Jahren mit der bloeden Hibernate Taste auf dem R61: einmal gedrueckt, war er dann erstmal unnutzbar. DAs ist nun verschwunden :) Sonst nutze ich sie 8 Stunden am Tag.

So jetzt aber mal zu Ubuntu. Irgendwie ist mir das Layout schon zu bunt... Mein Sohn wollte vor ein paar Tagen Ubuntu auf deinem Lenovo Laptop T61 installiert haben. Nach der Installation war es nur bedingt nutzbar, es ging bis zum Systemabsturz... Und er hat auch mal Xubuntu instaliert, ohne den ersehnten Erfolg. Windows laeuft ohne Probleme. Ansonsten hat mein Kollege hier einen Lenovo W450 unter Ubuntu laufen. Soweit ich mitbekomme, ist er zufrieden...

Nun, da ich gerne *BSD einsetze und mich dort pudelwohl fuehle, spreche ich (natuerlich) fuer eine Nutzung dessen :) Schade eignetlich, dass die meisten nicht ueber den Tellerrand von Linux und OsX schauen... Die Welt ist bunt - hoffe, dass *BSD ein bisschen dazu beitraegt und wuerde mich freuen, wenn es endlich mal die Aufmerksamkeit erhaelt, die es verdienen wuerde... Nun: nicht jeder muss *BSD nutzen - dann waere es ja wieder langweilig :)

Gruesse, Norbert
 
Schade eignetlich, dass die meisten nicht ueber den Tellerrand von Linux und OsX schauen...
Das funktioniert in beide Richtungen. Ich schaue nicht über den Tellerrand von FreeBSD. Das geht wahrscheinlich vielen Anderen hier auch so. Dabei hätten OpenBSD und DragonflyBSD durchaus etwas Aufmerksamkeit von mir verdient.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben