Wie funktioniert die Ortung von Mobiltelefonen eigentlich?

cabriofahrer

Well-Known Member
Sicherlich hat es jeder schon mal in irgendwelchen Actionfilmen gesehen, jemand telefoniert und schmeißt entweder das Telefon gleich in den Fluss oder entfernt die SIM-Karte und macht sich davon, aber das Gespräch war schon zu lang und schon haben die Kriminellen/der Geheimdienst/die Polizei/wer auch immer den Standort ausgemacht und sind sofort hinterher. Oder andere Szene aus dem letzten Terminator Film: Sarah Connor glaubt, solage sie das Gerät in einer Chipstüte versteckt, kann das Signal nicht geortet werden, der Terminator erzählt ihr aber das Gegenteil. Was ist an diesen ganzen Szenen dran oder wahr? Was wird/kann eigentlich geortet werden, das Gerät nur im Zusammenhang mit der SIM-Karte oder auch das Gerät allein, geht das über das Telefonnetz oder über das Datennetz oder beides? Welche Rolle spielt die Datenspeicherung der Provider, was kann im Nachhinein nachgewiesen werden? Die komplette Bewegung eines Bürgers bei eingeschaltetem Handy oder nur zum Zeitpunkt eines geführten Gesprächs?
 
Guckst Du hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/GSM-Ortung

Da ist schon ziemlich viel moeglich.

Bei eingeschaltetem WLAN, und GPS ist vermutlich noch mehr moeglich. Android kann z.B. deine Fahrtstrecke auch speichern, wenn du dein Smartphone auf Flugmodus stellst. Android nutzt dazu die Sensoren des Smartphones und errechnet damit die Himmelsrichtung, Geschwindigkeit, Hoehe usw. Wenn Du das naechste Mal online bist, wird das dann mit der Datenkrake synchronisiert. Ich habe sogar mal gehoert, dass die Sensoren angeblich auch bei ausgeschaltetem Smartphone arbeiten sollen.

Beim Thema Corona-App bin ich eher skeptisch. Bluetooth eignet sich aufgrund der hohen Frequenz schlecht fuer Entfernungsmessungen. Dafuer ist die Uhr / das Clocking im Smartphone viel zu langsam und es muessten dort viel genauere Schwingquarze verbaut werden. Ausserdem gibt es durch Umgebungen, Moebel, Waende usw. zu viele Reflektionen und Daempfungen. Haelt man das Smartphone bloss ein paar Grad anders, aendern sich die Werte wieder voellig. Ich persoenlich sehe die Corona-App daher eher als neues Bluetooth-Cookie.
 
Ich habe sogar mal gehoert, dass die Sensoren angeblich auch bei ausgeschaltetem Smartphone arbeiten sollen.

Das ist für mich das größte Problem an diesen Geräten - es gibt keinen Ausschalter. Weder für die Komponenten noch für das gesamte Gerät. Man kann im Grunde davon ausgehen, dass die Kamera ständig Fotos macht, dass das Mikrophon permanent aufnimmt.

Rob
 
Das ist wohl ein wenig auch eine Frage, wem man glauben will, denn ganz offen liegen die Technologien und Möglichkeiten der verschiedenen Dienste ja nun mal nicht.

Ganz einfach ist die Sache mit der Ortung zu erklären.
Ein Mobiltelefon sucht ständig nach "Servern" und ist meist sogar bei mehreren Funkmasten erkannt. Desto dichter die Masten stehen, desto präziser kann eine Ortung vorgenommen werden. Dies geht einfach trigonometrisch und anhand Feldstärken und Laufzeiten.
Kann ein Handy die Empfangsstärke auch ohne eingelegte SIM anzeigen? Dann kann es sicher auch ohne eingelegte SIM geortet werden.

Kann ein Handy im eingeschalteten Zustand geortet werden, dann kann es auch als "Mikrofon" eingesetzt werden und alles belauschen oder sogar filmen, was es eben so mitbekommt.
In manchen Quellen wird behauptet, das dies auch bei ausgeschaltetem Zustand möglich sei, weil gar nicht wirklich ausgeschaltet wird und die Smartphones HW-Mechanismen hätten, die auch direkt und ohne laufendes Betriebssystem angesprochen werden können. ich weiß nicht, ob das stimmt, schließe es aber nicht aus.

Nun, ein Handy ohne SIM zu orten und als "Mikrophon" zu benutzen, das macht nur Sinn für Leute, die wissen, wer dieses Handy benutzt. Zumindest haben solche Leute sehr viel mehr Nutzen von belauschten oder georteten Geräten. Zur generellen Erfassung von Positionen, etwa zur Mobilität oder zu anderen nicht individuellen Daten, kann das aber schon herangezogen werden.

Ist eine SIM eingelegt und registriert, dann kann sogar ein Provider all diese Daten erfassen und personalisieren.
Angeblich müssen alle Provider in Deutschland (Handy und Internet) den Geheimdiensten Zugang zu diesen Daten gewähren (über eingebaute oder zwischen geschaltete HW und ohne weitere Kontrolle oder Einflussmöglichkeit durch die Provider). Im Zusammenhang mit Vorratsdatenspeicherung behält der Provider auch einen Satz dieser Daten, sowie aller Kommunikationsdaten und bewahrt die eine gewisse Zeit auf. Dies soll der besseren Verfolgung von Verbrechern dienen und vor allem der Terror-Abwehr.
Angeblich sammeln Institute, wie etwa die NSA, darüber hinaus auch alle Gesprächsdaten aller Handys weltweit. Inwiefern die auch personalisiert gespeichert werden können, ist nicht ganz klar, aber zumindest in einzelnen Fällen offensichtlich geworden, etwa bei der Hinrichtung Bin Ladens.

Das mit der Chips-Tüte ist ja so eine Sache. Es geht schon mal nicht um die Chips.
Das, was da ausgedrückt werden soll, ist die Abschirmung elektromagnetischer Strahlung durch einen Faradayscher Käfig.
Chipstüten sind mit einem metallischen Film bedampft. Wenn der tatsächlich auch leitfähig ist (ich habe gerade keine da, um nachzumessen) dann hat die auch eine gewisse Abschirmung, die aber alles andere als vollständig ist. Konkret ist das Thema recht komplex und ich glaube nicht, dass jemand verlässliche Messungen mit Chips-Tüten durchgeführt hat.
Vielleicht kannst du mal einen Selbst-Test durchführen.
Handy reinlegen und dich anrufen oder eine Mail schicken.
Ein ziemlich guter Faradayischer Käfig für Mobiltelefone ist ein Micro-Wellen Herd. Der ist schon so gebaut, dass die Mikrowellen nicht aus der Kiste rauskommen sollen und diese Mikrowellen sind nicht so weit weg von den Handy-Frequenzen. So ist das zwar durchaus ebenfalls nicht ideal, wirkt aber bei Handys schon recht gut.

Außerdem dürften Handys ziemlich sicher sein, wo es gar keine Masten gibt und überhaupt kein Service angeboten wird.
Sobald sie im Service-Bereich sind, können zumindest einige Geheimdienste sie gezielt einsetzen und benutzen.

Das alles ist auf rein technischer Ebene, also mit HW gemacht.
Natürlich kann auch direkt eine Spionage-SW installiert werden und das machen dann ja auch andere Leute und nicht nur Geheimdienste. Mit solcher SW auf dem Gerät braucht man zB gar keine komplizierte Triangulation, um die Geräte-Position zu bestimmen. Man liest einfach den eingebauten GPS-Tracker aus. Oder die Mails, oder betrachtet gespeicherte Bilder und Dokumente. Achso: ich vergaß: die liegen ja sowieso in der Cloud und sind schon bekannt, dafür braucht man gar nicht auf ein Handy zu kommen und SW installieren.
 
Sicherlich hat es jeder schon mal in irgendwelchen Actionfilmen gesehen, jemand telefoniert und schmeißt entweder das Telefon gleich in den Fluss oder entfernt die SIM-Karte und macht sich davon, aber das Gespräch war schon zu lang und schon haben die Kriminellen/der Geheimdienst/die Polizei/wer auch immer den Standort ausgemacht und sind sofort hinterher.
Das war schon immer ein Hoax fuers Fernsehen, genauso wie explodierende Autos, quitschende Reifen auf Sand, Explosionen im All usw. Ich habe damals bei der Telekom "Kommunikationselektroniker" gelernt und war spaeter ein paar Jahre lang im Tower eines Flughafens fuer Funk, Radar und Flugleitsysteme, wie z.B. ILS, zustaendig. Selbst damals vor ca. 25 Jahren wusste die Telekom sofort, wer von wo angerufen hat. Man musste nicht erst so und so lange telefonierten, um das orten zu koennen. In der heutigen digitalen Kommuniktion geht das innerhalb von Millisekunden.
 
Das ist für mich das größte Problem an diesen Geräten - es gibt keinen Ausschalter. Weder für die Komponenten noch für das gesamte Gerät. Man kann im Grunde davon ausgehen, dass die Kamera ständig Fotos macht, dass das Mikrophon permanent aufnimmt.
Davon gehe ich auch aus. Das mit dem Mikrofon ging auch schon damals im analogen Telefonnetz. Dort hat man die Zielrufnummer angewaehlt und mit einem Frequenzgenerator die Klingel "kleben" lassen. Dann konnte man einfach den galvanisch getrennten Hoererkreislauf als Mikrofon nutzen und den Raum abhoeren, ohne dass jemand abheben musste. Rohde & Schwarz laesst gruessen. Solch eine Funktion laesst sich heute wohl auch schon per stille SMS triggern.
 
Mobilfunkmodems sind übrigens komplette Black Boxes mit von der Host-CPU unabhängiger Firmware. Bei den meisten Geräten hängen sie direkt oder indirekt am Systembus und haben darüber Zugriff auf alles, an allen Mechanismen des Betriebssystems vorbei.
 
Selbst damals vor ca. 25 Jahren wusste die Telekom sofort, wer von wo angerufen hat.
aber vor ca 30 Jahren und davor, da wussten die das nicht sofort.
Das war schon immer ein Hoax fuers Fernsehen
Deshalb bin ich da etwas gnädiger: es war nicht immer ein Hoax fürs Fernsehen. Zu Zeiten von "Der Kommissar" dürfte das durchaus der Realität entsprochen haben und erst mit der Durchsetzung des Telefon-Netzes mit digitalen Vermittlungsstellen ist eine quasi direkte Ortung jedes Teilnehmers möglich geworden.
Zuvor brauchte man tatsächlich die oft inszenierte "Fangschaltung", um sich von Amt zu Amt durch die halb-mechanischen Wählanlagen zu wühlen.
Und: viele Filme kommen ja aus USA und die haben tatsächlich eine etwas andere Philosophie und ihre Endgeräte hatten mehrere Leitungs-Tasten, um ein Gespräch anzunehmen. Ich habe das mal gelesen und in meiner Lehre gelernt, aber alles wieder vergessen. Es ist jedenfalls ein Unterschied und kann bedeuten, dass dort (und möglicherweise sonstwo) die Ortung deshalb komplizierter sein könnte, als im Netz der Deutschen Post, das ja von der Telecom übernommen wurde.

Heute bin ich da auch nicht auf dem Laufenden, aber wahrscheinlich gibt es gar keine direkten Vermittlungsstellen mehr, auch nicht digital. Ich vermute, dass im Hintergrund immer Internet-Telefonie läuft. Damit würde es tatsächlich heute auch wieder etwas komplizierter sein, eine direkte Ortung der Teilnehmer vorzunehmen. Mit der passenden Information der Provider geht das zwar auch beinahe direkt und ohne Zeitverlust, aber es gibt da dann auch Möglichkeiten, sich zu tarnen und es entsprechend schwieriger zu machen, verfolgt und abgehört zu werden. IP- und MAC-Adressen sind irgendwo ja auch nur Angaben in einem Datenstrom.
 
Bei eingeschaltetem WLAN, und GPS ist vermutlich noch mehr moeglich.

Dank Hybrid Positioning System, ja. Details kann man für Android im AOSP Sensor Stack nachlesen oder sich auf Youtube erklären lassen:

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Oder man schaut einfach im Quellcode nach.

Android kann z.B. deine Fahrtstrecke auch speichern, wenn du dein Smartphone auf Flugmodus stellst. Android nutzt dazu die Sensoren des Smartphones und errechnet damit die Himmelsrichtung, Geschwindigkeit, Hoehe usw.

Der Flugmodus deaktiviert nicht notwendigerweise den GPS-Empfang, der rein passiv ist.

Wenn Du das naechste Mal online bist, wird das dann mit der Datenkrake synchronisiert.

Sofern du die entsprechenden Google-Services (web and app activity sowie location services) aktiviert hast, ja.

Ich habe sogar mal gehoert, dass die Sensoren angeblich auch bei ausgeschaltetem Smartphone arbeiten sollen.

Ich habe von einem Freund gehört, dessen Onkels Bruder eine Schwester hat, deren Schwippschwager mit Smartphones arbeitet, dass die zu Skynet zusammengeschlossenen Smartphones inzwischen besser belegte Aussagen in Foren posten können als Menschen. ;)

Das ist für mich das größte Problem an diesen Geräten - es gibt keinen Ausschalter. Weder für die Komponenten noch für das gesamte Gerät.

Wie sollte ein Hardware-Ausschalter für einzelne Komponenten am Smartphone aussehen? 40 DIP-Switches an der Seite des Geräts?! :ugly:

Es gibt nach wie vor Smartphones mit leicht entnehmbarer Batterie, z.B. das Motorola E6, wer das Smartphone komplett lahmlegen möchte.

Man kann im Grunde davon ausgehen, dass die Kamera ständig Fotos macht, dass das Mikrophon permanent aufnimmt.

Die Annahme überlebt einen simplen Realitätscheck nicht.

Mikrofon und Kamera benötigen als Richtwert rund 100 mW bzw. 1000 mW Energie - inzwischen mögen die Werte durch den technischen Fortschritt noch etwas besser sein. Ein Smartphone-Akku (3000 mAh bei ~3.7 Volt) wäre nur mit aktiviertem Mikrofon in 5 Tagen leer; mit Kamera wäre nach einem halben Tag Schluss (Werte siehe hier, hier und hier). Speicherung und Übertragung der Daten haben wir dabei noch gar nicht betrachtet.

Jeder, der ein Smartphone mal längere Zeit ausgeschaltet liegen lässt, wird wenig mehr als die natürliche Entladung der Li-Ion-Akkus beobachten.
 
Das ist für mich das größte Problem an diesen Geräten - es gibt keinen Ausschalter. Weder für die Komponenten noch für das gesamte Gerät. Man kann im Grunde davon ausgehen, dass die Kamera ständig Fotos macht, dass das Mikrophon permanent aufnimmt.

Rob

Halte ich, Sorry für verschwörungsscheisse - ich bin mir sicher das da einiger Müll passiert, aber das eher nicht - ausser man ist irgendwie im Fokus von Geheimdiensten oder so, das ist was anderes, aber "Allgemein" glaub ich eher nicht.

Standort:

Es gibt AFAIK 3 Möglichkeiten:

  • Ortung übers "Handynetz" (2G-5G) - hier wird eine triangulation gemacht und das ganze ist mäßig genau, je nach Funkmastdichte e.t.c. - in der Stadt genauer als auf dem Land. Vorraussetzung ist das das gerät eingeschaltet ist und zumindest aktiv irgendwie nach nem Netz sucht - ob dazu ne Simkarte notwendig ist, weiß ich nicht.
    Idr. haben nur die Betreiber der Funkmasteninfrastruktur diese Daten, also vermutlich auch die Geheimdienste des jew Landes. Sollte die Infrastruktur durch eine 4. Partei gehackt sein, könnte da auch was leaken. Evtl. könnte man auch mit eigener Funkausrüstung sowas mitschneiden, ist aber glaub ich so garnicht mehr einfach
    Dies geht mit jedem Gerät das ein entsprechendes Funkmodul hat, also selbst 25 Jahre alte D1 Handys e.t.c.
  • Wie Yamagi richtig schrieb sind die Funkmodule in den Geräten, insb. den neueren (Smartphonezeitalter) absolute "BlackBoxes" idr. selbst für die Hersteller der Smartphones.
    Im Endeffekt sind das kleine, garnicht so unleistungsfähige Minicomputer mit eigenen Betriebsystem und das OS des Smartphones kommuniziert nur mit dem Betriebsystem des Funkmoduls.
    Meist ist auch das GPS-System da gleich mit verbaut, wodurch eine sehr sehr genaue Ortung möglich wird, und aktuelle Module brauchen da auch viel weniger Leistung für als noch vor einigen Jahren.
    Es ist wahnsinnig schwer zu bewerten was diese Module so können - es gab ja sogar Theorien das die über die Schnittstelle das OS des Smartphones "Hacken" können und ähnlich gruselige Idee.
  • Zu guter letzt bleibt natürlich die Software selbst auf dem jew. Gerät.
    Hab ich nen LTE-Modul in meinem Thinkpad und lass da OpenBSD oder FreeBSD laufen, ist die chance natürlich da das dort kein Unfug passiert und keine Daten mit den aktuellen Koordinaten z.B. aus dem GPS verschickt werden.
    Bei sämtlichen gängigen anderen Geräten ist das natürlich auch wieder eine kaum zu bewertende Black-Box. Ich würde so weit gehen und behaupten das zumindest auf "Knopfdruck" Apple, Google & Co. die möglichkeit haben auch eine heimliche Überwachung mit genauen Standortdaten per GSM, GPS, nahe-wlans e.t.c. zu machen z.B. auf bitte von Geheimdiensten. Das ist so einfach zu realisieren und liegt einfach, auch gesetzlich, so nahe das dies kaum von der Hand zu weisen ist. Und 4. könnten solche Schnittstellen auch von google & co unerwünscht verwenden.
    Ansonsten ist natürlich die fast noch spannendere Frage in wie weit Apple & Google das so "Allgemein" machen - das einzige was sie hindert ist die Gefahr eines Leaks und der damit verbundenen Negativen Presse / Werbung. Finde ich auch nur "gefühlt" unglaublich schwierig zu beobachten, glaube aber: "Eher nicht"
    Zu guter letzt könnte eine bewusst oder "unbewusst" (hack) installierte App natürlich auch noch diese Daten unerlaubt sammeln und weitergeben e.t.c.

Da mir das alles auch nicht so gefällt, habe ich mir vor ein paar Monaten das "Pinephone" bestellt, bin aber über nen bisschen rumprobieren nicht hinweggekommen:

https://www.pine64.org/pinephone/

Die Hardware ist für den Preis Okay, aber Softwareseitig sieht das noch alles etwas schwierig aus. Und natürlich bleiben auch damit die Punkte 1&2 bestehen, aber es gibt ja neben dem Standort auch noch ne ganze menge anderer Daten die Google oder Apple so bei der Benutzung abgreifen können die ich fast noch etwas schwieriger finde.

Das Pinephone hat tatsächlich diese DIP-Schalter um das GSM-Modul Lahmzulegen:

https://wiki.pine64.org/index.php/PinePhone#Killswitch_configuration
 
aber vor ca 30 Jahren und davor, da wussten die das nicht sofort.
Das ist gut moeglich und das war vor meiner Zeit. Zu dieser Zeit gab es aber wohl auch noch keine klassischen "wegwerf" Mobiltelefone mit SIM-Karten, auf welche cabriofahrer und ich mich bezogen haben und es wurden wohl eher Telefonzellen genutzt. SIM-Karten gibt es erst seit 25 Jahren.

Der Flugmodus deaktiviert nicht notwendigerweise den GPS-Empfang, der rein passiv ist.
Da ist was dran, stimmt.

Die Annahme überlebt einen simplen Realitätscheck nicht.

Mikrofon und Kamera benötigen als Richtwert rund 100 mW bzw. 1000 mW Energie - inzwischen mögen die Werte durch den technischen Fortschritt noch etwas besser sein. Ein Smartphone-Akku (3000 mAh bei ~3.7 Volt) wäre nur mit aktiviertem Mikrofon in 5 Tagen leer; mit Kamera wäre nach einem halben Tag Schluss (Werte siehe hier, hier und hier). Speicherung und Übertragung der Daten haben wir dabei noch gar nicht betrachtet.

Jeder, der ein Smartphone mal längere Zeit ausgeschaltet liegen lässt, wird wenig mehr als die natürliche Entladung der Li-Ion-Akkus beobachten.
Vorstellbar ist das jedenfalls. Ob es per default aktiv ist oder per remote trigger aktiviert werden kann, spielt erstmal keine Rolle. Alleine die technische Moeglichkeit ist gegeben. Ich bin auch ueberzeugt davon, dass Geheimdienste durch die Intel ME per remote und am OS vorbei auf PC's zugreifen koennen. Beweisen kann ich das nicht, aber vorstellen koennte ich mir das. Nenn mich ruhig paranoid. ;-)

Wie sollte ein Hardware-Ausschalter für einzelne Komponenten am Smartphone aussehen? 40 DIP-Switches an der Seite des Geräts?! :ugly:

Es gibt nach wie vor Smartphones mit leicht entnehmbarer Batterie, z.B. das Motorola E6, wer das Smartphone komplett lahmlegen möchte.

Halte ich, Sorry für verschwörungsscheisse - ich bin mir sicher das da einiger Müll passiert, aber das eher nicht - ausser man ist irgendwie im Fokus von Geheimdiensten oder so, das ist was anderes, aber "Allgemein" glaub ich eher nicht.

Viele moderne Smartphones haben heutzutage keinen wechselbaren Akku mehr. Mein Wecker funktioniert beispielsweise auch dann nocht, wenn ich das Smartphone heruntergefahren habe. Da laeuft also noch was im Hintergrund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele moderne Smartphones haben heutzutage keinen wechselbaren Akku mehr. Mein Wecker funktioniert beispielsweise auch dann nocht, wenn ich das Smartphone heruntergefahren habe. Da laeuft also noch was im Hintergrund.

Ja, aber das bedeutet ja nicht das da im Hintergrund alle 5 Sek. ein Foto geschossen wird oder das Mikrofon etwas aufnimmt :)

Natürlich lässt sich das nicht zu 100% ausschließen da die Software nicht zu 100% nachvollziehbar ist e.t.c. - aber so wirklich richtig Wahrscheinlich halte ich das nicht.

Ehrlich gesagt, ich denke wenn das wirklich so wäre, wäre das mal irgendwie geleakt, sonst wie aufgefallen e.t.c.

Auch hier nochmal: Wenn man auf dem Kieker vom Geheimdiensten o.ä. ist, ist das imho ne ganz andere Nummer, da kann ich mir vorstellen das man da "krassere" sachen mit der Firmware macht innerhalb des jew. technischen grenzen.
 
Ja, aber das bedeutet ja nicht das da im Hintergrund alle 5 Sek. ein Foto geschossen wird oder das Mikrofon etwas aufnimmt

Du beziehst Dich auf das Posting von KobRheTilla, oder? Er sagte ja, dass es keine Ausschalter fuer die Komponenten und fuer das gesamte Geraet gibt. Hier liegt wahrscheinlich das Missverstaendnis. Ich denke, er meinte damit, dass die Kamera und das Mikrofon im laufenden Betrieb Bilder und Mikrofonaufnahmen machen koennten und man das nicht per Hardware-Switch deaktivieren kann, um so irgendwelchen Spionageapps den Zugriff darauf zu verbieten.

Beispiel: https://www.heise.de/newsticker/mel...kro-unlizenzierte-Uebertragungen-4075636.html

Von daher halte ich seine Aussage jetzt nicht fuer so abwegig. Das Librem 5 hat genau aus diesem Grunde ja solche Hardware-Switches fuer Mikro, Kamera, Modem, WLAN und Bluetooth.
 
Technisch läuft ne Handyortung wohl auf ne altbewährte Triangulation (wie früher im reinen Funkbetrieb, Peilwagen der Deutschen Bundespost, wer kennt die VW T2 und T3 mit der "Radarschüssel" oben auf dem Dach noch, wenns wieder die jugendlichen Schwarzsender vom Baggersee bzw deren UKW Sender gesucht haben) raus - der Provider kennt ja sowieso die jeweilige Funkzelle, in welche ein Handy eingebucht ist (Handy muss ja Anrufe entgegennehmen können, deshalb muss der Provider zu jeder Zeit wissen, wo sich welches Handy befindet, und pflegt deshalb eine entsprechende Datenbank - und tauscht diese Infos auch mit anderen Providern aus, wg Anbieter- und Länderroaming);

In gut abgedeckten Gebieten ist ein Handy auch bei mehr als einer Funkzelle eingebucht (mit unterschiedlichen Signalstärken), daraus läßt sich schonmal grob ein Gebiet eingrenzen, anhand der Signallaufzeiten auf ca 550m genau.
Wie auf der wiki-Seite ersichtlich, gibts dann noch Methoden, dies weiter zu verfeinern.
Ich gehe davon aus, dass die Provider da durchaus ihre weiteren, nicht näher beschriebenen Methoden zur verfeinerung haben.

Mikrofone und Kameras werden vermutlich wenn, dann anlassbezogen und gezielt eingeschaltet, der Stromverbrauch dürfte dann sehr gering sein - z.B. nur ein Foto (oder auch einen Screenshot) alle 10s, 30s oder 60s.
Kann mir nicht vorstellen, dass die das tagelang auf "volle Kanne" stellen würden, wäre ja direkt dilettantisch.

Vorm "stillen Ping" hilft eigentlich nur "Akku raus" - Gerät komplett stromlos machen... oder ganz wegwerfen.
Nur die SIM wegwerfen und neue rein hilft nur bedingt, da ja jedes Handy seinerseits eine weltweit eindeutige Ident-Nr (die IMEI, konnte man immer mittels ✳#06# abfragen, weiss gar nicht, ob das heut auch noch geht) hat, und diese dann mit der neuen SIM (die hat die sog. IMSI) wieder sofort zugeordnet werden könnte.
Heutzutage haben ja auch schon etliche Neuwagen GSM Funktionen eingebaut, können also problemlos geortet werden, vor allem, da man das als Nutzer sicherlich nicht ohne weiteres abschalten kann.

Früher gabs die IMSI Catcher Hardware von den Herstellern nur für die Provider bzw die einschlägigen Dienste (und sicherlich auf dem Schwarzmarkt), heutzutage kann man sich mit osmocombb von Harald Welte (laf0rge), Linux und dedizierten Handies selber einen zusammenbasteln.
Weiß an dieser Stelle jemand zufällig, ob das osmocombb auch mit BSD einsetzbar wäre?

Interessant an dieser Stelle wäre auch, wie das PATRAS System der Behörden funktioniert - kommt ursprünglich wohl vom Deutschen Zoll, aber andere Dienste wie BKA, die LKAs und vermutlich auch die anderen Drei-Buchstaben-Dienste bzw die "interessierten Kreise" können darüber bei Bedarf verfügen - davon würde ich zumindest mal sehr stark ausgehen.
Damit können wohl "Personen und Sachen" direkt in Echtzeit auf ner eingeblendeten Landkarte des jeweiligen Gebietes verfolgt werden.
Personen werden da wohl ggf mittels ihres Mobiltelefons (oder auch untergeschobenem Transponder) und Sachen mit verdeckt angebrachtem Transponder verfolgt, aber genaues weiß man nicht.

EDIT: Das Internet weiß mal wieder mehr:
PATRAS: https://www.datenschmutz.de/moin/Patras
 
kurzer "Selbsttest":
habe mir eine Tüte Chips im Penny besorgt, also die Hauseigene billig-Marke und dann leer gemacht und mein Handy reingepackt:
Der Empfang ging von drei Balken auf einen Balken zurück, WLAN wurde nicht beeinflusst.
Beinahe das gleiche Ergebnis zeigt auch der Test mit einer ESD-sicheren Folie.

Das ist kein besonders qualifizierter Test, zeigt aber in eine Richtung: es wirkt tatsächlich, ein wenig.
Vermutlich würde es genügen, einen sehr schwachen Empfang vollständig zu schirmen. Bei einem sehr guten Empfang wird es wohl gar nichts nützen, außer den Akku-Verbrauch etwas hoch treiben.

Muss mich nun um die Chips kümmern. Kann die ja nicht verkommen lassen! Was man nicht alles für Opfer bringt...
 
Ich bin mehr oder weniger im Mobilfunk tätig und bezüglich Ortung muss ich zustimmen, dass die Provider über die umliegenden Basisstationen "ziemlich" genau sagen können, wo sich ein Telefon aufhält und diese Daten den zuständigen Behörden auch zur Verfügung stellen.

Möchte man Anonym sein, reicht ein Wechsel der SIM nicht, man muss die IMEI Nummer ändern, sodass sie zu keiner vorhergehenden Nummer passt. Das funktioniert übrigens mit den alten Nokia sehr gut. Ich habe heute noch so ein Kabel und die Software dafür rumliegen, wenn jemand Bedarf hat.

Ich hatte vor kurzem erst einen Jammer zum testen, welcher die Bänder 433/868/700/800/900/1800/2100/2400/2600 MHz komplett lahm legt. Im Umkreis von ein paar hundert Metern keine Datenverbindung möglich. Sind vorwiegend fürs Militär zum Konvoi Schutz, wenn Trump z.B. Europa besucht...ganz interessant.
 
kurzer "Selbsttest":
habe mir eine Tüte Chips im Penny besorgt, also die Hauseigene billig-Marke und dann leer gemacht und mein Handy reingepackt:
Der Empfang ging von drei Balken auf einen Balken zurück, WLAN wurde nicht beeinflusst.
Beinahe das gleiche Ergebnis zeigt auch der Test mit einer ESD-sicheren Folie.

Das ist kein besonders qualifizierter Test, zeigt aber in eine Richtung: es wirkt tatsächlich, ein wenig.
Vermutlich würde es genügen, einen sehr schwachen Empfang vollständig zu schirmen. Bei einem sehr guten Empfang wird es wohl gar nichts nützen, außer den Akku-Verbrauch etwas hoch treiben.

Muss mich nun um die Chips kümmern. Kann die ja nicht verkommen lassen! Was man nicht alles für Opfer bringt...

Die Chinesen verkaufen schon sehr günstig Jammer für die Mobilfunk Bänder, klein handlich, passt in eine Handtasche. Natürlich ist der Besitz als Privatperson verboten. Funktioniert garnicht schlecht, so auf 10m ist alles tot. Ganz nützlich wäre das, wenn die Lebensgefährtin wieder mal den ganzen Tag am Handi hängt ;-)
 
Natürlich ist der Besitz als Privatperson verboten.

Aha, und die Rechtsgrundlage / das Gesetz dafür? Da verbirgt sich doch offensichtlich der Anspruch des Staates dahinter, das Recht zu haben, die Bürger jederzeit unter Kontrolle zu halten, oder etwa nicht? Ich habe mittlerweile noch ein interessantes Video von Edward Snowden zu dem Thema gefunden. Der muss es ja besser wissen:

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Das ist wohl ein wenig auch eine Frage, wem man glauben will, denn ganz offen liegen die Technologien und Möglichkeiten der verschiedenen Dienste ja nun mal nicht.

Das stimmt nicht so ganz. Das CIA hat einige (Vault7) Funktionalitäten zum Ausspähen von Daten genutzt.
Quelle: https://wikileaks.org/ciav7p1/

Wenn man paar Minuten recherchiert, findet man heraus, dass solche Maßnahmen eingesetzt wurden, wie z.B. einen Fernseher in den vermeintlichen Standby zu versetzen und dabei durch eine Manipulation des Systems ein Mikrofon im TV zu aktiviert. Die Menschen, die sich im Raum befinden merken nicht, dass der Fernseher zwar ausgeschaltet ist, aber im Hintergrund lauscht.
Bisschen Googlen, dann findet man auch den Code.

Zum Abschluß noch ein nettes Video:
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Das stimmt nicht so ganz. Das CIA hat einige (Vault7) Funktionalitäten zum Ausspähen von Daten genutzt.
Quelle: https://wikileaks.org/ciav7p1/

Wenn man paar Minuten recherchiert, findet man heraus, dass solche Maßnahmen eingesetzt wurden, wie z.B. einen Fernseher in den vermeintlichen Standby zu versetzen und dabei durch eine Manipulation des Systems ein Mikrofon im TV zu aktiviert. Die Menschen, die sich im Raum befinden merken nicht, dass der Fernseher zwar ausgeschaltet ist, aber im Hintergrund lauscht.
Bisschen Googlen, dann findet man auch den Code.

Zum Abschluß noch ein nettes Video:
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Vorrausgesetzt der TV hängt am Internet.
 
Vorrausgesetzt der TV hängt am Internet.
Jap, dass ist zwar nur einer der Maßnahmen, aber ja recht hast du.

Starte hier einfach mal eine Umfrage. Dann haben wir vielleicht ein Gefühl dafür, wie viele Fernseher am Internet hängen. Unabhängig davon ob mein TV am Internet hängt oder nicht. Niemand sollte in meine Privatsphäre eindringen.
 
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