Will mal NetBSD ausprobieren. Irgendwelche Tips?

dettus

Bicycle User
Hallo!
ich goenne mir naechstes Jahr mal wieder einen neuen Laptop.

Ich will mal Interessehalber NetBSD ausprobieren. (Bis jetzt bin ich ja ganz gut mit OpenBSD gefahren).

Irgendwelche Tips/Tutorials?

Hostnamen setze ich z.b. mit /etc/myname.
Aber wie lege ich die Quelle fuer pkg_add fest?
 
Moin,

Hallo!
ich goenne mir naechstes Jahr mal wieder einen neuen Laptop.

Ich will mal Interessehalber NetBSD ausprobieren. (Bis jetzt bin ich ja ganz gut mit OpenBSD gefahren).

Irgendwelche Tips/Tutorials?
Hostnamen setze ich z.b. mit /etc/myname.
Aber wie lege ich die Quelle fuer pkg_add fest?

Den wesentlichen Tipp, den ich dir geben wollen würde ist: Virtualisiere NetBSD und probiere es so aus. Allerdings scheint OpenBSDs vmm NetBSD als Gast nicht zu unterstützen (habe aber keine aktuelle Quelle gefunden). Aber läuft nicht qemu auf OpenBSD? Damit könntest du es testen.

IMHO (und ich möchte keinen Flamewar heraufbeschwören) hast du keinen Mehrnutzen von NetBSD (im Vergleich zu OpenBSD). Im Gegenteil.
 
Watt? Neeeeeeeeeee.
Der Laptop wird eine TripleBoot kriegen.
Bzw im ersten Versuch sogar nur NetBSD.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn der Laptop wirklich neu und nicht gebraucht ist, wirds schwierig mit dem Hardwareupport. Als NetBSD 10 rauskam habe ich es auf ca. 10 verschiedenen Laptops installiert - mit bescheidenem Erfolg. Auf jeden Fall muss es eine Intel GPU sein, neuere Amd kannste vergessen, Nvidia sowieso. WLAN wird auch nicht gehen -> USB Stick.

Allerdings habe ich gestern auf nem Lenovo Thinkpad 470s 10.1 installiert und das lief alles perfekt. Ältere TP's sind da wieder mal erste Wahl.
 
Du wirst damit intuitiv gut zurechtkommen. Für das userland empfehle ich, auf die Binaries aus pkgsrc und damit auf pkgin zurückzugreifen. Wird aber bei der Installation (sofern über sysinstall) auch angeboten.
Und ich finde schon, dass NetBSD einen gewissen Mehrwert hat: Du bekommst auf jeden Fall ein spürbar leichtfüssigeres und flotteres System. Ich nehms gern für den Desktop.

LG
Berni
 
Ich gestehe, dass ich auch schon laenger mit NetBSD liebaeugle. Ich habe schon mit allen BSDs mehr oder weniger Erfahrungen, ausser mit NetBSD. Es waere schoen, wenn Du uns an deiner Reise ins NetBSD-Land teilhaben laesst. :-)
 
Hier ein kurzes Update meines Lernprozesses...


Ich habe jetzt zum rumspielen mal eine QEMU-VM aufgesetzt.
Mein Eindruck: Die Hauptzielgruppe von NetBSD ist tatsaechlich die Vintage-Community, und so fuehlt sich das System auch an. Was.Nicht.Schlecht.Ist!

Auf jeden Fall habe ich das ganze so installiert:

Code:
host; wget -c https://ftp.fau.de/netbsd/NetBSD-10.1/images/NetBSD-10.1-amd64.iso
host; dd if=/dev/zero of=netbsd.10.1.img bs=1M count=4096
host; qemu-system-x86_64 -m 1024 -smp cpus=1,cores=1 \
     -drive format=raw,file=netbsd.10.1.img \
     -cdrom NetBSD-10.1-amd64.iso -boot d \
     -device virtio-net-pci,netdev=network0 \
     -netdev user,id=network0,hostfwd=tcp::2002-:22 \
     -serial telnet:localhost:4322,server,nowait     \
     -display curses
Dann habe ich es installiert, mit HTTP als Source, und dabei den ersten Frustfaktor entdeckt: IPv6.
Standardmaessig ist selbiges naemlich aktiviert. Man kann sich jetzt darueber streiten ob das gut ist oder nicht, aber man kann es auch nicht deaktivieren. Bei jedem Paket, was runtergeladen werden soll, macht er einen Request an die IPv6 Adresse, die laeuft aber in einen Timeout, und nach etwa einer Minute kommt der IPv4 Request hinterher.
Ich habe daher schon an tech-install@ geschrieben, mal gucken was da zurueckkommt.

Nach der Installation habe ich gebooted und mich auf das gastsystem eingeloggt.
Code:
host; qemu-system-x86_64 -m 1024 -smp cpus=1,cores=1 \
    -drive format=raw,file=netbsd.10.1.img \
    -cdrom NetBSD-10.1-amd64.iso -boot c \
    -device virtio-net-pci,netdev=network0 \
    -netdev user,id=network0,hostfwd=tcp::2002-:22 \
    -serial telnet:localhost:4322,server,nowait     \
    -display curses


Dann musste ich NOCHMAL mein Netzwerk einrichten. TO DISABLE IPv6 IN NETBSD.
Folgendes hat bei mir da funktioniert:
Code:
netbsd; cat /etc/myname
netbsd
netbsd; cat /etc/rc.conf
if [ -r /etc/defaults/rc.conf ]; then
     . /etc/defaults/rc.conf
fi

rc_configured=YES
sshd=YES
xdm=YES
wscons=YES
dhcpcd=YES
dhcpcd_flags="-4 vioif0"
netbsd; cat /etc/mygate
10.0.2.2

Zum Installieren von Paketen klappte dann ein
Code:
netbsd; export PKG_PATH="https://cdn.netbsd.org/pub/pkgsrc/packages/NetBSD/x86_64/10.1/All/"
netbsd; pkg_add pkgin
netbsd; pkgin install ninvaders dMagnetic dhex d11amp

Und hier fuer google:
TO DISABLE IPv6 IN NETBSD (IPv4 ONLY), ADD THE PARAMETER -4 TO dhcpcd_flags IN /etc/rc.conf

(Ich habe EINIGE bloede posts zu diesem Thema gefunden. ;) )
 
So, Laptop ist vorhin angekommen.
Das vorinstallierte Windows habe ich schon runtergeschmissen.

Spasseshalber habe ich schon mal drei BSDs installiert.
NetBSD hat probleme einen GPT anzulegen!
"gpt create -b 128 failed" sagt mir der Installer immer. Mit MBR gehts.

Naja... Wenn es euch interessiert, die dmesgs habe ich hier hochgeladen:

https://dmesgd.nycbug.org/index.cgi?do=view&id=8154 (FreeBSD 14.2)
https://dmesgd.nycbug.org/index.cgi?do=view&id=8155 (OpenBSD 7.6)
https://dmesgd.nycbug.org/index.cgi?do=view&id=8156 (NetBSD 10.1)
 
WLAN wird auch nicht gehen -> USB Stick.
Wieso? Ich habe mal NetBSD 10.0 auf einem Raspberry Pi 3 ausprobiert und WLAN ging wunderbar, schon während der Installation.

So, Laptop ist vorhin angekommen.
Das vorinstallierte Windows habe ich schon runtergeschmissen.
Cool! Nur schade, dass man Laptops nicht direkt ohne Windows erwerben kann und es deshalb auch nicht mitbezahlen muss. Vor zig Jahren hatte glaube ich mal jemand in Frankreich diesbezüglich geklagt und bekam vor einem französischen Gericht auch Recht, aber die Sache ging bis zum EUGH und wurde wieder gekippt...
 
Wieso? Ich habe mal NetBSD 10.0 auf einem Raspberry Pi 3 ausprobiert und WLAN ging wunderbar, schon während der Installation.


Cool! Nur schade, dass man Laptops nicht direkt ohne Windows erwerben kann und es deshalb auch nicht mitbezahlen muss. Vor zig Jahren hatte glaube ich mal jemand in Frankreich diesbezüglich geklagt und bekam vor einem französischen Gericht auch Recht, aber die Sache ging bis zum EUGH und wurde wieder gekippt...
WLAN: Oehm... Raspberry PI hat vielleicht andere Hardware, und damit auch Unterstuetzung im Kernel...

Klar kriegst du schon alle moeglichen Laptops ohne OS!!! Bzw mit Ubuntu installiert.
So auch das, was ich mir bestellt habe: Klick dich bei https://leonovo.com mal durch die Optionen.
AAABER: Ab- und zu brauche ich doch nochmal Fenster, daher habe ich es mitbestellt. Und bin JETZT tatsaechlich am Fluchen, weil die scheiss Installation einen NVME-Treiber braucht.

https://frame.work laesst dich sogar einen Rechner KOMPLETT selbst zusammenpuzzeln.
 
Cool! Nur schade, dass man Laptops nicht direkt ohne Windows erwerben kann und es deshalb auch nicht mitbezahlen muss.

Auf der einen Seite: Oft haben die Hersteller sehr attraktive Verträge mit Microsoft die ihr OS ja auch pushen wollen, es geht also oft um 0-50€ - nicht die Retailpreise die Microsoft z.B. für Endkunden abruft von über 100€.

Ich konnte mein Gaming-Laptop vor 3 Jahren aber auch entspannt ohne Windows Lizenz konfigurieren da ich noch versorgt war. "Es kommt halt drauf an was man wo kauft".
 
Ooookay.
Also...

Aktueller Status meines NetBSD-Abenteuers: Es.Ist.Sehr.Archaisch! :) Und der Installer ist buggy!!!!
Dual-Boot mit Windows 11 klappt z.b. nicht out-of-the-box.
Das Problem ist, dass die /efi Partition nicht mit einem MSDOS Filesystem formatiert ist.

Weil der Bootloader von Windows 11 doof ist, habe ich wieder Ubuntu installiert.
Derzeit habe ich ein Quad-Boot System, auf einer 2TB platte.


Die Reihenfolge der Installation war folgende (Ist noch nicht perfekt, ich bin noch in der rumfmmel-phase):

  • Windows 11 Dort habe ich die Partition geschrumpft.
  • NetBSD 10.1 Hier habe ich die /efi partition mit MSDOS formatiert
  • Ubuntu 24.04 Hier habe ich bis auf die /efi partion ALLE geloescht. Und drei partitionen angelegt: 500gb (fuer OpenBSD), 500gb (fuer NetBSD), 500gb (Linux), 2gb (swap), der Rest leer (fuer Windows). Und dann installiert
  • OpenBSD 7.6 Standard Installation auf die eine Partition
  • NetBSD 10.1 Standard Full Installation auf die zweite Partition
  • Windows 11 Standard Installation auf den Rest der Platte.

Dann grub konfigurieren. Jetzt kann ich mir eines von den vieren auswaehlen.

Spaeter probiere ich nochmal eine from-scratch installation aus.

WAS JETZT MEIN GROESSTER SPIELVERDERBER FUER NetBSD ist: Die Aufloesung. Standardmaessig zeigt er mir nur 1024x768 Pixel.
Doof!
 
Korrektur: Besser waere die Reihenfolge Windows, NetBSD, Ubuntu, NetBSD, OpenBSD, Windows gewesen. Weil der NetBSD bootloader den OpenBSD ueberschreibt, aber den NetBSD bootloader braucht grub scheinbar nicht wirklich.
 
Es kann sich auch lohnen nach jeder install erstmal den inhalt der efi-partition zu sichern, dann hat man wenn etwas überschrieben wird nen Backup.
 
FreeBSD: https://bsd-hardware.info/?probe=ad051d893c


Mein GANZ HEISSER TIPP: Probiert es NICHT auf neuer Hardware aus. ;)
Es dauert einfach, bis sich die neuen Treiber von der Windows, ueber die Linux- in die BSD Welt durchgefressen haben.

Schweren Herzens habe ich mich jetzt entschieden doch wieder nur OpenBSD zu installieren.
Dort hakelt es auch noch, aber im Gegensatz zu NetBSD und FreeBSD ist es noch ertraeglich.

Sorrryyyyyyyyyy!!
 
Mein ganz heißer Tipp: Bevor du neue Hardware kaufst (insbesondere im Wissen, dass du Nischen-Betriebssysteme nutzen willst) solltest du deren Kompatibilität zum gewünschten OS prüfen. ;)
 
Man sollte auch immer die jeweilige Philosophie oder Strategie im Hinterkopf haben, die hinter den verschiedenen BSD's steckt. Bei NetBSD geht es eher bewußt um Portabilität, soll heißen, dass es auf möglicht vielen alten und exotischen Fritten laufen kann. FreeBSD hat sich hingegen immer mehr auf den PC spezialisiert und dabei gerade in der letzten Zeit erhebliche Fortschritte gemacht. Man sollte aber trotzdem besser nicht das Neueste vom Neuen nehmen, sondern Hardware, die vielleicht schon 2-3 Jahre alt ist.
 
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