Zeit synchronsisieren

Kamikaze

Warrior of Sunlight
Teammitglied
Da ja in absehbarer Zeit wieder auf Sommerzeit umgeschaltet wird habe ich mir mal den Artikel im Wiki angesehen:
http://wiki.bsdforen.de/howto/zeit_synchronisieren_mit_ntp?s=ntpd

Mir ist aufgefallen, das der Artikel vorgibt man solle die CMOS Uhr auf UTC laufen lassen, das habe ich bisher auch immer getan, damit hat aber noch nie die automatische Sommer-/Winterzeitumstellung geklappt. Da musste ich also immer alle 6 Monate nachhelfen.

Jetzt habe ich das mal geändert, mal sehen ob es dann dieses mal klappt.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass bei der Beispielkonfiguration für den FreeBSD ntpd, keinerlei Zugangsbeschränkungen auferlegt werden. So wie ich ntp.conf(5) verstehe, bedeutet das jeder beliebige Rechner im Netz kann sich per ntpq verbinden und freizügig am ntpd herum konfigurieren.

Habe ich da etwas grundsätzlich falsch verstanden oder ist der Artikel dringend überarbeitungsbedürftig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich sollte die Zeitzoneneinstellung alles für dich übernehmen, unabhängig von CMOS Uhr und ntp.
 
Dachte ich auch immer, hat aber noch nie funktionert. Besonders, wenn die Uhr auf UTC läuft, sollte das doch gar keinen Ärger machen, da UTC ja überhaupt keine Sommerzeit kennt.

Das sollte dann alles mit der Umrechnung klappen. Geht aber meiner Erfahrung nach nicht. Ich vermute da ist was im BIOS hart gecodet. Will heißen, wenn der Rechner ausgeschaltet ist, stellt das Bios die Zeit um oder so.
Anders kann ich mir das nicht erklären - obwohl das arg blödsinnig klingt.
 
Hi Kamikaze,

[...]
Mir ist aufgefallen, das der Artikel vorgibt man solle die CMOS Uhr auf UTC laufen lassen, das habe ich bisher auch immer getan, damit hat aber noch nie die automatische Sommer-/Winterzeitumstellung geklappt. Da musste ich also immer alle 6 Monate nachhelfen.
Das hat bei mir OHNE ntpd auch nie funktioniert.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass bei der Beispielkonfiguration für den FreeBSD ntpd, keinerlei Zugangsbeschränkungen auferlegt werden. So wie ich ntp.conf(5) verstehe, bedeutet das jeder beliebige Rechner im Netz kann sich per ntpq verbinden und freizügig am ntpd herum konfigurieren.
Tja, mei.
Die vorgeschlagene Konfiguration kann NUR dann verwendet werden, wenn der Rechner am Internet hängt. Wenn der Rechner offline ist, besteht bei der Konfiguration sogar die Möglichkeit, dass die Uhr immer mehr falsch geht.
Auf meinem Router habe ich daher zwei Konfigurationen:
(*) Wenn Verbindung zum Netz, dann hole Zeit vom NTP-Pool, korrigiere die CMOS-Uhr des Routers und schalte den Router-eigenen NTP-Daemon auf stratum 8.
(*) wenn keine Verbindung zum Internet, dann soll die CMOS-Uhr des Routers mit stratum 1 laufen.

Bei alle Fedora-Clients habe ich den Router als Zeitquelle angegeben und es funktioniert prächtig.

Habe ich da etwas grundsätzlich falsch verstanden oder ist der Artikel dringend überarbeitungsbedürftig?

Anmerkung:
Die Damen und Herren vom PTB sehen es nicht allzu gerne, wenn zu viele NTP-Clients dort ihre Zeit holen. Daher ist der NTP-Pool de.pool.ntp.org zu bevorzugen, der meines Wissens stratum 2 ist und damit eine ausreichende Genauigkeit liefert.

JueDan
 
Dachte ich auch immer, hat aber noch nie funktionert.

Dann hast du wohl immer irgendwas falsch gemacht.

Wie sieht denn die Ausgabe von "date" aus? Da steht vor dem Jahr die Zeitzone. Die muss je nachdem ob Sommerzeit oder nicht unterschiedlich sein. Kannst ja manuell das Datum verändern um das zu testen.
 
Ich warte jetzt einfach bis die richtige Sommerzeit kommt.

Und was kann man da bitte falsch machen?
 
Wie oenone schon sagte. Du kannst irendwie was mit denen Zonen verhauen. Es wäre interessant, ob date auch wirklich schreibt, dass du im Sommer CEST und in Winter CET hast. Könnte ja sein, dass die falsche Zonefile verwendet wird. Welche verwendest du denn?

Hmm, da sollte ich ja ja mal was mit dntpd dazuschreiben.
 
Ich warte jetzt einfach bis die richtige Sommerzeit kommt.

Und was kann man da bitte falsch machen?

Wenn man nur BSD bootet, UTC
Wenn man Windows bootet hat man normalerweise immer "walltime"

Ich hatte mit UTC nie Probleme mit der Zeitumstellung auch ohne NTPD klappt das.

Bei Walltime muss das Programm "adjkerntz" per cron laufen.

vermutlich passt die BIOS Zeit nicht zu dem was in "tzsetup" eingestellt wurde.
 
Mit adjkerntz hat die Zeitumstellung funktioniert - dann nehme ich mal Abschied von UTC.
 
Bei mir hat es mit openntpd reibungslos geklappt.
Uhr stand auf CET und jetzt CEST.

Allerdings frage ich mich, wie die Uhrzeit umgestellt werden kann,
obwohl der host auf kern.securelevel=2 läuft?
 
So, jetzt mal Tacheles.

Der OpenNTPD hat meine Uhr weniger zuverlässig synchronisiert. Auch die Sommer-/Winterzeit-Umstellung hat mit OpenNTPD nie geklappt, aber mit dem FreeBSD NTPD super.

Auch bei wechselndem Verbindungsstatus verhält sich der FreeBSD NTPD nachvollziehaber und zuverlässig, wenn man einmal davon absieht, dass keine neuen DNS-Anfragen gestellt werden: https://psp2.ntp.org/bugs/show_bug.cgi?id=1178

Das Problem lässt sich jedoch einfach umgehen und mein Gesamteindruck ist deutlich besser als bei OpenNTPD.

Deswegen will ich den Grundton des Artikels ändern, Einsprüche erwarte ich hier bis zum Wochenende. Dann gehe ich ans Werk.
 
Hallo Kamikaze,

So, jetzt mal Tacheles.

Der OpenNTPD hat meine Uhr weniger zuverlässig synchronisiert. Auch die Sommer-/Winterzeit-Umstellung hat mit OpenNTPD nie geklappt, aber mit dem FreeBSD NTPD super.
Was bedeutet "weniger zuverlässig synchronisiert"?
Es gibt bei NTP die Möglichkeit, die Uhrzeit nicht "schlagartig" umzustellen, sondern die Zeit zu "ziehen". Da kann es schon mal ein paar Tage dauern, bis die korrekte Uhrzeit angezeigt wird, besonders bei Datenbanken und Backup-Diensten ist das wichtig. Darüber habe ich mal einen Artikel in der FreeX 02/2008 geschrieben.

JueDan
 
Mit OpenNTPD habe ich zum kontrollieren der korrekt gesetzten Zeit gelegentlich mal ntpdate gestartet. Das in der Regel dann Korrekturen im Bereich mehrere Sekunden vorgenommen hat.

Mit dem FreeBSD ntpd (der dem ntp.org ntpd entspricht) kann ich mit ntpq -p den Status einsehen und feststellen, dass ntpd ordenlich arbeitet. Wenige Minuten nach dem Start ist der Fehler bereits auf die mit der Verbindung zu erwartenden Werte Geschrumpft (Hochschule < 10ms, UMTS < 500ms, DSL < 100ms).

Theoretisch wäre die Sache auch besser, wenn der Rechner mal länger offline ist, da sich ntpd merkt wie sehr die Uhr Falsch geht und bis zu 0.5 ms pro Sekunde korrigieren kann, doch mein drift war noch nie >= 10 (drift = 10 entspricht einer Sekunde Korrektur in 100000 Sekunden, also etwas weniger als eine Sekunde in 28 Stunden). Meine Systemuhr ist also so genau, dass das Feature nicht wirklich wichtig ist.
 
Man kann sehr ungenaue Systemuhren auch mit ein wenig Mathematik ausgleichen, indem man die Interpretation der Werte der Zeitzähler anpasst. Damit bekommt man sogar die notorisch defekten Zeitzähler einiger AMD-Mainboards in den Griff. Wenn ich mal motiviert bin, schreibe ich mal ein kleines Tutorial. :)
 
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