ausser "wir sind bsdler und wollen einen bsd verein" faellt mir wirklich kein gutes argument fuer den expliziten bsd-verein ein.
Ich hatte an anderer Stelle schon einmal meine Meinung dazu gesagt. Es bezog sich damals auf die Aufgaben des Vereins. Hier noch einmal:
Styx schrieb:
Ist mir persönlich ehrlich gesagt zu allgemein. Erachte ich auch nicht als sehr sinnvoll, denn es gibt ja nunmal auch andere Fördervereine für bestimmte Projekte.
Ich warne auch davor den Verein zu allgemein zu fassen, denn meiner Erfahrung nach engagieren sich Menschen für Dinge, die ihnen persönlich wichtig sind. Den Menschen ist es auch sehr wichtig, dass das Geld/Engagement dann bei diesen Projekten ankommt. Dazu kann ich mir vorstellen, dass wenn beispielsweise der Vorstand beschließen soll ein OpenSource-Projekt zu fördern, die Diskussion erst richtig los geht. Denn die Auswahl an förderungswürdigen Projekten ist einfach zu groß. Ich bin nach wie vor für einen "BSD Verein".
Ich hatte bei der Diskussion zu den Zielen und der Satzung auch schon mal gesagt, dass ich zwar einen BSD-Verein bevorzuge, aber andere OpenSource-Software auf gar keinen Fall ausschließen will. Von daher ist die Auswahl der Umfrage in diesem Thread ein wenig unglücklich.
MuffiXXL schrieb:
Wenn es ein Förderverein zur Förderung von Open Source wird, dann hält das ja Spender nicht davon ab explizit für BSDs zu spenden, man hätte aber wahrscheinlich insgesamt eine größere Spenderbasis, also sicherlich auch mehr Leute, die einfach für Open Source im Allgemeinen spenden möchten und denen egal ist, an welche Projekte das am Ende fließt.
Das stimmt definitiv.
MuffiXXL schrieb:
Auch würde man damit sicher mehr Leute mit ins Boot bekommen die bereit sind Verantwortung zu übernehmen - das scheint ja momentan das Hauptproblem zu sein.
Aha. Und wo sollen die Leute dann her kommen? Willst du nun in jedem Linux-Forum und jedem OpenSource-Projekt nach Leuten suchen, die sich für einen Vorstand und einer Gründungsversammlung zur Verfügung stellen? Wir haben hier mit etwa 20 Leuten ja schon das Problem uns auf Ziele zu einigen. Wie wird es erst, wenn wir Projekte wie Debian, Ubuntu & Co mit ins Boot holen? Dass es die Gründung beschleunigen wird, halte ich für eher unwahrscheinlich. Außerdem sind einige Projekte bereits in Vereinen organisiert. Die werden erstmal abwarten.
MuffiXXL schrieb:
Auch sollten wir bedenken, dass die BSDs ja nicht nur von direkter Unterstützung profitieren, sondern auch davon, dass Leute bei anderen Projekten sich hinsetzen und ihre Software auf BSDs portieren, denn was am Ende zählt ist ja auch das, was sich um die BSDs herum abspielt. So fände ich es z.B. sinnvoller Xorg Geld dafür zu geben, dass die sicherstellen dass ihr ganzer Käse Plattformunabhängig gut läuft als einem BSD Entwickler Geld zu geben um den Käse letztlich "nur" zu portieren.
Und warum sollte ein Open Source Verein dem X.org Projekt Geld geben mit der Bedingung Xorg besser auf BSD anzupassen? In meinen Augen wäre ein OpenSource Verein eher eine Institution, die Xorg an sich fördert. Ein BSD-Verein hingegen hat großes Interesse, dass der Krempel ordentlich auf BSD läuft.
Ich glaube, dass ein großer Open Source Verein leider die Gefahr birgt, dass bestimmte Interessengruppen diesen für sich nutzen. Sollte beispielsweise der Vorstand aus Debian- und Ubuntuusern bestehen, würden vermutlich vorwiegend solche Projekte gefördert. Es könnte zu ständigen Konflikten kommen. Ich will hier den Teufel nicht an die Wand malen, aber ich kenne Vereinsleben seit langem. Das ist nicht immer lustig!
Ein anderes Szenario wäre, dass die Mitglieder über die Gelder entscheiden. Dann müsste es irgendwelche Abstimmungen geben (z.B. online). Erfahrungsgemäß stimmen Leute immer für das ab, was sie selbst für sich am sinnvollsten erachten. Bei einer großen Zahl an Linux-Usern würde wohl viel Geld in Richtung Linux gehen. In meinen Augen sollte ein BSD-verein dem ja genau entgegen wirken. Es gibt genügend Firmen, die Linux und linuxnahe Projekte finanziell unterstützen. Ein BSD Verein wäre dazu da, sozusagen eine "Randgruppe" stärker in den Fokus der Öffentlichkeit und der Firmen zu rücken. In einem Open Source Verein könnte BSD unter gehen, auch wenn die Idee hier entstanden ist. Wenn der Vorsitz aber bei der Gründung schon aus der linuxwelt besetzt wird, weil wir selber niemanden finden, kann man schon absehen, wohin der weg gehen kann.
Ich gebe zu, dass so ein Open Source Verein sehr verlockend klingt und ich würde die Idee an sich auch nicht komplett verwerfen. Vielleicht ergibt sich irgendwann ja mal die Gelegenheit aus verschiedenen Fördervereinen der Open Source Welt einen zu machen. Aber derzeit wäre ich klar für einen BSD-Verein, der aber selbstverständlich auch andere Projekte unterstützen darf. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass er andere Projekte unterstützen MUSS, wie das Beispiel mit X.org ja zeigt.