FreeBSD tuning

Dein System ist meines Erachtens weder zu schwach noch ungeeignet für FreeBSD samt KDE4, da hakt es anderswo.

In der Tat: Ich habe FreeBSD 10.3, immer upgedated mit freebsd-update seit 9.1 oder 9.2, KDE4 auf einem AMD Athlon(tm) 64 X2 Dual Core Processor 6400+ mit 2 GB RAM und einer Nvidia 750 GTX ohne Probleme. Nur letztens hatte ich Freezes nach längerem Zocken, Grund war aber, dass der Prozessor zu heiß wurde: Ein Reinigen des Kühlers, der voll mit Staub war, brachte Abhilfe.
 
Das ist nun sehr ins Blaue geschossen. Wie ich oben schrieb, ist der Klassiker bei ohne Grund hängenden Systemen ein defekter Timecounter der Hardware. Gebe uns mal die Ausgabe von:

Code:
% sysctl kern.eventtimer.timer
% sysctl kern.eventtimer.choice
% sysctl kern.timecounter.hardware
% sysctl kern.timecounter.choice
 
Danke nochmals!

@peterle: Ja, also ich hatte keine Abstürze. Wusste aber auch nicht so recht, wie ich die Kiste hierbei ordentlich auslasten sollte. Gibt es irgendwelche Stresstests?

@chaos: Den Artikel habe ich schon gelesen, danke. Da ich einen Computer aber nur einmal am Tag einschalte, ist die Bootzeit, sollte sie bis zu fünf Minuten betragen, ein nachrangiges Problem.

@Illuminatus: Ich habe das BIOS noch nicht angerührt; Sollte aber keinesfalls schaden. Werde zuhause die Version updaten. Danke!

@cabriofahrer: Das Problem schließe ich aus. Der Computer ist erst zwei Monate alt, gut belüftet. Ich kam noch nie über 35°C, und Hitzeprobleme gibt es meiner Erfahrung nach ja eher bei AMD als bei Intel ...

Was mache ich denn überhaupt bei der Installation von GPT-ZFS falsch? Der Installer scheint bei Guided Root-On-ZFS nicht imstande zu sein, das System irgendwie bootfähig zu machen. Soweit ich weiß, benötigt ZFS GPT ... Unter welchen Umständen könnte GPT aufgrund des BIOS nicht funktionieren? Auf Wikipedia lese ich, dass GPT Teil des UEFI-Standards ist. Alle anderen Platten laufen unter MBR ... Wenn ich nur wüsste, wie ich die BIOS-Emulation abstellen könnte, bisher habe ich nur eine Einstellung zum Deaktivieren des "Secure Boot" gefunden. Und keine Ahnung, wo/wonach ich noch suchen solle. ZFS wär schon g'schmeidig.
 
Um GPT herrscht leider viel Verwirrung, was sicher auch aus Microsofts künstlichen Einschränkungen resultiert. Einmal zusammengefasst: GPT ist einfach ein Format für Partitionstabellen, genauso wie die Jahrzehnte lang genutzten MBR-Tabellen zuvor. GPT wurde zusammen mit EFI definiert, hat aber mit EFI erst einmal nicht viel zu tun und kann völlig unabhängig davon genutzt werden. Aus Sicht der Firmware liegt der Unterschied im Bootprozess.

  • Alte BIOS-Systeme lesen den ersten Sektor der Festplatte und führen den darin enthaltenen Code aus. Dieser Code liest und interpretiert die Partitionstabelle, erkennt daran woher er den eigentlichen Bootcode bekommt und für den aus. Da die Tabelle durch den Code gelesen wird, kann man praktisch jedes Partitionstabellenformat unterstützen.
  • (U)EFI erwartete eine GPT, liest diese und mountet die Partition mit dem Type EFI. Sie enthält auf einem FAT-Dateisystem den Bootloader, der in Form einer EFI-Anwendung ausgeführt wird.
GPT auf BIOS-Systemen nutzt nun einen Trick. Bei GPT ist der erste Sektor mit einer speziellen MBR-Tabelle gefüllt, damit alte Partitonierungstools die Platte nicht als leer erkennen. Man schreibt hier einfach den Bootcode für das BIOS rein und schon kann man auch dort per GPT booten. Das ist nicht 100% Standardkonform, aber klappt in der Praxis gut und wird von Linux sowie FreeBSD so genutzt. Windows beharrt allerdings darauf, dass ein BIOS nur MBR-Tabellen booten kann...

Nun gibt es aber leider einige kaputte EFIs, die schlauer als wir Nutzer sein wollen. Lenovo konnte es gut, Asus ist da auch so ein Kandidat. Diese EFIs erkennen die GPT und entscheiden unabhängig von eventuellen Einstellungen, dass sie stumpf einen UEFI-Boot anstelle eines BIOS-Boot machen sollen. Wenn aber kein EFI-Bootloader installiert ist, geht das natürlich schief und das System startet nicht. Nun wo es einen UEFI-Loader gibt ist die beste Strategie, sich dem Unvermeidlichen zu beugen und ihn zu nutzen.

Nachtrag: ZFS + MBR ist möglich, man muss allerdings den Bootcode mit dd(1) ins Dateisystem schreiben. Das ist extrem gefährlich, sollte man also wirklich lassen.
 
Das Board sollte sowohl UEFI als auch den Legacy-Modus unterstützen:

Zitat Handbuch S. 106:
CSM (Compatibility Support Module)
Hier können Sie die Parameter für CSM (Compatibility Support Module) konfigurieren, um füreine bessere Kompatibilität die volle Unterstützung für die verschiedenen VGA-Geräte, boot-fähigen Geräte und Peripheriegeräte zu erhalten.
Starte CSM [Enabled]
[Auto]
Das System erkennt automatisch die bootfähigen Geräte und die Add-on-Geräte.
[Aktiviert]
Für eine bessere Kompatibilität, aktivieren Sie die CSM, um die nicht-UEFI-Treiber Zusatzgeräte oder den Windows-UEFI-Modus voll zuunterstützen.
[Deaktiviert]
Deaktiviert die CSM, um die nicht-UEFI-Treiber Zusatzgeräte oder denWindows-UEFI-Modus voll zu unterstützen.

Die folgenden Elemente werden nur angezeigt, wenn Sie Launch CSM auf
[aktiviert] setzen.
Boot-Gerät Kontrolle [UEFI und Legacy OpROM]
Mit diesem Element können Sie die Art der Geräte auswählen, die Sie
booten möchten.
Configuration option: [UEFI and Legacy OpROM] [Legacy OpROM only]
[UEFI only]
Boot from Network Devices [Legacy only]
Mit diesem Element können Sie den Typ der Netzwerkgeräte auswählen, die
Sie booten möchten.
Konfigurationsoptionen: [Legacy only] [UEFI driver first] [Ignore]
Boot from Storage Devices [Legacy only]
Mit diesem Element können Sie den Typ des Speichergeräts auswählen, die
Sie booten möchten.
Konfigurationsoptionen: [Legacy only] [UEFI driver first] [Ignore]
Von PCI-E-/PCI-Erweiterungsgeräten starten [Legacy only (Nur Legacy)]
Hier können Sie die Art der PCI-E/PCI Erweiterungsgeräte auswählen, die
Sie starten möchten.
Konfigurationsoptionen: [Legacy only] [UEFI driver first]


Quelle: Z170-A User's manual (German)

http://dlcdnet.asus.com/pub/ASUS/mb/LGA1151/Z170-A/G10611_Z170-A_V2_WEB.pdf
 
Danke!

Wirklich interessant, diese Funktionen kannte ich noch nicht.

Code:
guru@antares:~ % sysctl kern.eventtimer.timer
kern.eventtimer.timer: LAPIC
guru@antares:~ % sysctl kern.eventtimer.choice
kern.eventtimer.choice: LAPIC(600) HPET(550) i8254(100) RTC(0)
guru@antares:~ % sysctl kern.timecounter.hardware
kern.timecounter.hardware: TSC-low
guru@antares:~ % sysctl kern.timecounter.choice
kern.timecounter.choice: TSC-low(1000) ACPI-fast(900) i8254(0) HPET(950) dummy(-1000000)

Sieht schon unstimmig aus.
 
Das sieht an sich erst einmal gut aus. Probiere trotzdem mal auf HPET zu wechseln, bei Problemen sollte es helfen:
Code:
sysctl kern.eventtimer.timer=HPET
sysctl kern.timecounter.hardware=HPET

Wenn es hilft, kannst du es in /etc/sysctl.conf dauerhaft setzen:

Code:
kern.eventtimer.timer=HPET
kern.timecounter.hardware=HPET
 
Hab vielen Dank! Läuft um einiges flüssiger und benimmt sich höchst anständig. Damit hab ich mir jetzt einiges an Lektüre über Eventtimer vorgenommen.

Hatte jetzt auch das BIOS upgedatet, der Bootloader braucht jetzt nochmal 20% länger, sind effektiv 30 Sekunden in Summe. Abhilfe scheint hier wohl wirklich nur ZFS zu bieten. Bei "Storage Devices" war statt "UEFI First" "Legacy only" gesetzt. Aber damit spiel ich mich morgen. Ein großes Dankeschön nochmal!
 
Abhilfe scheint hier wohl wirklich nur ZFS zu bieten.

Das glaube ich gerade nicht!
ZFS ist vieles, aber bestimmt nicht das Dateisystem der Wahl für Rechner mit schnellen Reaktionszeiten.
Auf meinem frisch installierten FreeBSD 10.3 mit ZFS ruckelt und zuckelt ziemlich vieles, zugegeben mit ziemlich alter HW. Aber mit dem zuvor benutzten FreeBSD 8.4 mit UFS war das gar nicht zu bemerken und das System reagierte Potz-Blitz.
Es ist für mich ein Anhaltspunkt für meine "Kritik", dass ZFS mitverantwortlich ist, das die Festplatten mehr oder weniger dauernd beschäftigt sind, auch wenn mein PC und ich uns eine Pause gönnen. Bei UFS war das nicht der Fall, da hatte ich die Einstellungen so weit im Griff, dass die Platten überwiegend in Ruhe vor sich hin drehten. Bei 10.3 und ZFS habe ich bislang alles so gelassen, wie es mir installiert wurde und nicht weiter nachgefragt oder nachgeforscht, was aber noch kommen kann.
Man braucht eigentlich auch keinen Wissenschaftler mit Rechenschieber. ZFS macht so viel mehr, als nur Dateisystem zu sein, dass es logischerweise auch viel mehr Ressourcen verbraucht. Ein Dateisystem, das mehr Ressourcen für sich abzweigt, lässt dem Rechner dann weniger übrig. Folglich muss das schlecht für die Gesamtperformance sein.
Offenbar hilft dagegen auch nicht das wirklich super gute lzh4.
 
Es ist für mich ein Anhaltspunkt für meine "Kritik", dass ZFS mitverantwortlich ist, das die Festplatten mehr oder weniger dauernd beschäftigt sind, auch wenn mein PC und ich uns eine Pause gönnen.

Ich kann Platten mit ZFS schlafenlegen, wenn kein Prozess drauf rummalt. ZFS macht nichts, was nicht irgendein Prozess anfordert.
 
Ich kann Platten mit ZFS schlafenlegen, wenn kein Prozess drauf rummalt. ZFS macht nichts, was nicht irgendein Prozess anfordert.
dann habe ich da Nachholbedarf.
Die Seiten mit Tuning-Optionen, die ich bislang überflogen habe, schienen mir dazu nichts zu sagen.
Kannst du mir weiter helfen?
noatime wird ja default gesetzt und weil ich noch viele andere Baustellen habe, war mir das bislang auch nicht soo wichtig. Für einen Schnellschuss in die richtige Richtung wäre ich aber durchaus dankbar.
 
Das glaube ich gerade nicht!
ZFS ist vieles, aber bestimmt nicht das Dateisystem der Wahl für Rechner mit schnellen Reaktionszeiten.
Auf meinem frisch installierten FreeBSD 10.3 mit ZFS ruckelt und zuckelt ziemlich vieles, zugegeben mit ziemlich alter HW. Aber mit dem zuvor benutzten FreeBSD 8.4 mit UFS war das gar nicht zu bemerken und das System reagierte Potz-Blitz.
ZFS schlägt sofern die notwendigen Resourcen vorhanden sind UFS in vielen Situationen. Natürlich erkauft man sich die ganzen Funktionen mit etwas Overhead, aber z.B. der ARC statt LRU Buffercache macht schon einen Unterschied und die LZ4 Kompression ist auf moderne Hardware so schnell, dass sie den effektiven Durchsatz des Dateisystems erhöht indem weniger Daten durch den Flaschenhals müssen.

Es ist für mich ein Anhaltspunkt für meine "Kritik", dass ZFS mitverantwortlich ist, das die Festplatten mehr oder weniger dauernd beschäftigt sind, auch wenn mein PC und ich uns eine Pause gönnen. Bei UFS war das nicht der Fall, da hatte ich die Einstellungen so weit im Griff, dass die Platten überwiegend in Ruhe vor sich hin drehten. Bei 10.3 und ZFS habe ich bislang alles so gelassen, wie es mir installiert wurde und nicht weiter nachgefragt oder nachgeforscht, was aber noch kommen kann.

Sowohl UFS als auch ZFS cachen async writes zu Gunsten der Performance. Dieser Writeback cache wird anschließend über die nächsten Sekunden mit geringer Priorität weggeschrieben. ZFS unterscheidet zwischen unterschielichen Arten von Plattenzugriffen (sync vs. async, read vs. write und scrub). Für jeder der unterschiednen Kombinationen lässt sich eine Reservierung und ein Quota in der VDEV I/O Queue setzen. Kurze Queues haben weniger Latenz und längere Queues bieten mehr Durchsatz. Soweit mit bekannt ist lässt sich die bei UFS nicht anpassen. Die Standardwerte sind für SATA HDDs ausgelegt, aber für SSDs sind deutlich tiefere Queues sinnvoll.

Man braucht eigentlich auch keinen Wissenschaftler mit Rechenschieber. ZFS macht so viel mehr, als nur Dateisystem zu sein, dass es logischerweise auch viel mehr Ressourcen verbraucht. Ein Dateisystem, das mehr Ressourcen für sich abzweigt, lässt dem Rechner dann weniger übrig. Folglich muss das schlecht für die Gesamtperformance sein.
Offenbar hilft dagegen auch nicht das wirklich super gute lzh4.

Meines Erachtens ist ZFS auf zeitgemäßer Hardware eine sinnvolle Nutzung der vorhandenen Ressourcen. Natürlich wird ein alter Pentium 4 oder Athlon XP damit überlastet bzw. ausgelastet sein und auch heute sollte man es sich noch zweimal überlegen ob ZFS wirklich in jeder kleinen VM Sinn macht.
 
naja, im Grunde sagt ihr genau das, was ich auch sagte: wenn es nun mit UFS Performance-Probleme gibt, dann wird ZFS die Situation wohl eher nicht verbessern. Außer lzh4 gibt es keinen grund, weshalb das überhaupt schneller sein könnte.
Wie gesagt: meine bisherige Erfahrung ohne jede Einstellungsarbeit sieht mit ZFS im Datendurchsatz mit bonnie oder ähnlichen zwar OK aus, aber die Reaktivität des Systems ist insgesamt etwas schleppend und auch wenn ich gar nicht arbeite fallen die Platten quasi alle paar Sekunden in Aktivität. Da war UFS deutlich ruhiger. Es verstummt quasi ohne Aktivität.
Mit ZFS und UFS nutze ich tmpfs um einige Bereiche dorthin zu lagern und ich lasse keine Syslogs laufen. UFS und ZFS waren noatime gemountet.
Meine HW ist alt und die Plattenperformance noch nicht besonders viel über derjenigen von alten IDE-Platten und ich bin sicher, dass neuere HW den Unterschied nicht bemerken lässt.
Einen ganz ähnlichen Unterschied auf einem anderen PC hatte ich zwischen ext4 und btrfs.
Es verhält sich so, als würde immer erst mal noch ein klein wenig nachgedacht, bevor ein Programm dann erscheint.
 
So. :)

Hab' die Kiste jetzt neu aufgesetzt, wie beschrieben mit gptzfsboot vom UEFI aus. Leider erscheint meine Windows-Linux-SSD nichtmehr im Bootmenü auf. Halb so wild.

Ich hatte hier auch wieder den Eventtimer und Timecounter während eines pkg install kde auf HPET gesetzt. Von einen Augenblick auf den anderen schien die Installation um die Hälfte schneller abzulaufen.

Ich muss lzh4 wahrscheinlich während der Partitionierung aktivieren, oder? Im Nachhinein kann ich nicht alles komprimieren lassen ... oder?

Herzlichsten Dank für alle Hilfe! Und für die Informationen.
 
Für jedes zfs-Dataset kannst Du die Komprimierung zu jedem Zeitpunkt anpassen. Das hat natürlich nur Auswirkungen auf neu geschriebene Daten.
 
Hallo,

bei aller Begeisterung für zfs, damit kriecht mein Notebook (PC-BSD, Standardinstallation mit kde4) während ein Debian GNU/Linux unter ext4 mit kde4 sehr performant ist und ein FreeBSD mit kde4 unter ufs2 zwar nicht der Super-Renner ist, aber ordentlich flüssig läuft.

Davon abgesehen ersetzt ein zfs kein vernünftiges Backup. Hat man das, und passiert etwas bei einem installierten System, ist dank schnellem Internet doch ein FreeBSD oder GNU/Linux in einer Stunde wieder ordentlich aufgesetzt. Mir kommt zfs auf einem Desktop Rechner vor wie eine Kanone, mit der man auf Spatzenjagd geht.

Ich meine, für ein Dutzend Daten lege ich doch auch keine MySQL Datenbank an.

Viele Grüße,
Holger
 
MySQL für Daten wäre auch eine schlechte Wahl, ja :D *scnr*

Aber klar. ZFS ist nicht als Dateisystem für Notebooks und Desktops gedacht. Auf einer einzelnen Platte erst recht nicht... Man kann es machen, ja... muss man aber nicht. Ich persönlich würde auch eher den Weg gehen, dass ich per Netzwerk meine Daten von einem ZFS-Server lese/schreibe.
 
Spass beiseite, ich find's gut dass der Guru mal was ausprobiert. Zurück geht ja immer noch.

Hallo,

wer mit zfs experimentieren möchte, auch wenn es um einen Desktop Rechner geht, dem möchte ich das überhaupt nicht madig machen. Ich wollte mit meinem Beitrag nur wieder geben, wie ich zfs in bezug auf ein Desktop System einschätze.

Viele Grüße,
Holger
 
Das find ich aber gut, dass ihr mir das anrechnet :D

Viel gabs zu lernen. Als ich von der UEFI-Disc gebootet habe, war die Standardauflösung bei bsdinstall auf 1280x1024 gesetzt, in der Mitte des Bildschirms schwebte ein Mauszeiger, ich war immer die 640x480-Konsole gewohnt. Das blieb auch nach der Installation so - toll! Das Guided Root-On-ZFS lief ebenfalls problemlos durch, allerdings werde ich den Rechner heut nochmal aufsetzen, diesmal mit aktivierter Compression. Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte ich von der 1TB-HDD effektiv etwas mehr nutzen können bei zeitgleich höherer Lese/Schreibgeschwindigkeit dank lz4. Stimmt diese Rechnung? Mit, und das antizipier ich jetzt einfach mal so,

Code:
# zfs set compression=lz4 zpool

müsste ich doch nachträglich die Compression aktivieren können? Entschuldigt bitte, dass ich so ein ZFS-Schwammerl bin. Bietet bsdinstall eine Option, lz4 von Beginn an zu aktivieren? Konnte im Root-On-ZFS-Menü nichts finden; Oder reicht es, nach der Installation kurz die Live CD zu benutzen und dort lz4 zu setzen? DTrace kann ja auch benutzt werden, um Flaschenhälse zu ermitteln, so wie ich das sehe. Hat damit schon jemand gewinnbringende Erfahrungen gemacht?

Nachdem mein RAM auf 2400MHz getaktet ist, bin ich schon ziemlich erpicht drauf, da alles rauszuholen, was ich brauche. Auch sollten bei dieser Taktung lz4-Kompressionen nochmal schneller ablaufen, oder? Gestern etwa hatte ich wiedermal meine Musik von der Externen rüberkopiert. Im Laufe des einstündigen Kopiervorganges räumte sich der RAM auf über 12GB voll, doch selbst hier ließ sich ALLES absolut ruckelfrei bedienen. Einfach nur großartig.

Danke auch dir, Holger. Alle Meinungen sind relevant und nützlich :)
 
Also, bei meiner Installation war lzh4 Kompression default auf EIN und das habe ich auch so gelesen, ich glaube ab FreeBSD 10.2, bin da aber nicht mehr sicher. Das bedeutet, man braucht da gar nichts mehr einzustellen oder besser gesagt, einzuschalten und hat automatisch diese Eigenschaft.
Kompression bedeutet, dass die Daten auf den Platten weniger Platz brauchen. Zum Schreiben oder lesen müssen sie dann jeweils gepackt oder entpackt werden, wozu Speicher und CPU-Leistung benötigt wird. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass heutige Rechner dies jedoch schnell und mühelos leisten können, so dass in der Gesamtbilanz auch ein höherer Datendurchsatz zu Stande kommt. Ab welcher CPU das nun gilt, wo also die Grenze dazu liegt, wann die CPU vielleicht den Datenstrom bremsen wird, habe ich nirgendwo Angaben gefunden. Allerdings benutzt man bei Live-Systemen (Knoppix von CD) derartige Mechanismen schon seit Jahren erfolgreich. Wobei die Lese-Geschwindigkeit von CD natürlich nicht mit jener von Platten vergleichbar ist. Doch selbst von CD boten diese Systeme auf vielerlei HW doch ganz flüssig arbeitende Systeme und das spricht sicher dafür, dass die Kompressions-Rechnerei on the fly kaum merklich Leistung verbraucht.
lzh4 soll angeblich diese Performance nochmal gewaltig steigern gegenüber anderen Systemen.
Deshalb denke ich auch, dass es sicher sinnvoll gewesen ist, diese Option dann default in ZFS zu setzen.

Insgesamt ist ZFS in meinen Augen ein Dateisystem für Profis, die das Wissen darum auch täglich einsetzen und anwenden können. Ansonsten bietet es dem einfachen Anwender viel zu viele Optionen und Möglichkeiten, um eine individuelle Anpassung einfach vornehmen zu können. Die Mechanismen und Möglichkeiten wollen ja alle erst mal verstanden sein und dann auch noch auf den Anwendungsfall optimiert umgesetzt werden. Hat man das tatsächlich einmal geschafft, braucht es dann für Jahre nicht mehr, dann ist dieses Wissen auch verloren oder inzwischen unnütz geworden, weil es wieder ein Anzahl Änderungen und neue Optionen gibt.
Was der einfache Endanwender sehr gut und einfach umsetzen und anwenden kann sind die Eigenschaften von Pools über mehrere Platten, womit redundanter Speicher geschaffen werden kann und dann die Möglichkeiten von Snapshots, so man diese braucht. Beides in meinen Augen und genau auf Kurs von holgerw nicht unbedingt Eigenschaften, die für einen Desktop-PC gebraucht werden.
Für mich soll ein PC sich mit den Aufgaben befassen, die ich ihm gebe und er sollte sich nicht mit sich selbst oder dem Dateisystem vergnügen. Ich hasse es schon, wenn meine Platten etwas machen, wofür ich keine Ursache in meinem Verhalten sehen kann. Nicht nur Platten auch zahlreiche andere Dienste die von selbst etwas bewirken mag ich nicht. Das mag jeder nun für sich selbst jeweils anders bewerten, viele Anwender sind mit solchen Helfern sehr froh und dankbar dafür, dass die Dateisysteme ständig in Ordnung gehalten werden und dauerhafte Datenkonsistenz auf ihnen herrscht, ohne dass dazu ein Finger gerührt werden muss. Dabei gebe ich nur zu bedenken, dass das in dieser Hinsicht etwas zu kurz geratene UFS uns doch über viele Jahre sehr problemlos gute Dienste geleistet hat. Ich habe viele Probleme mit PCs gehabt, aber niemals eines, dessen URSACHE UFS gewesen wäre. Das gilt auch für ext2. Beide reichen in meinen Augen vollkommen für die Benutzung eones PCs als Desktop-Rechner. Sie können alles, was es dazu braucht.
 
Das glaube ich gerade nicht!
ZFS ist vieles, aber bestimmt nicht das Dateisystem der Wahl für Rechner mit schnellen Reaktionszeiten.
Auf meinem frisch installierten FreeBSD 10.3 mit ZFS ruckelt und zuckelt ziemlich vieles, zugegeben mit ziemlich alter HW. Aber mit dem zuvor benutzten FreeBSD 8.4 mit UFS war das gar nicht zu bemerken und das System reagierte Potz-Blitz.
Es ist für mich ein Anhaltspunkt für meine "Kritik", dass ZFS mitverantwortlich ist, das die Festplatten mehr oder weniger dauernd beschäftigt sind, auch wenn mein PC und ich uns eine Pause gönnen. Bei UFS war das nicht der Fall, da hatte ich die Einstellungen so weit im Griff, dass die Platten überwiegend in Ruhe vor sich hin drehten. Bei 10.3 und ZFS habe ich bislang alles so gelassen, wie es mir installiert wurde und nicht weiter nachgefragt oder nachgeforscht, was aber noch kommen kann.
Man braucht eigentlich auch keinen Wissenschaftler mit Rechenschieber. ZFS macht so viel mehr, als nur Dateisystem zu sein, dass es logischerweise auch viel mehr Ressourcen verbraucht. Ein Dateisystem, das mehr Ressourcen für sich abzweigt, lässt dem Rechner dann weniger übrig. Folglich muss das schlecht für die Gesamtperformance sein.
Offenbar hilft dagegen auch nicht das wirklich super gute lzh4.

Ich habe noch nie ZFS ausprobiert und ich bin dankbar über solche Beiträge, die mich weiterhin davon abhalten, es vielleicht in Zukunft zu tun. UFS ist das Schnellste, was ich bisher erlebt habe und daher auch einer der Gründe, warum ich FreeBSD verwende. Ich nehme mal an, ein RAID-System mit UFS wäre dann noch schneller? Hat das jemand schon mal ausprobiert?
 
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